Wer kann etwas zur Behandlung psychischer Ursachen sagen?

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Turmalin
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Registriert: Sa, 06 Jan 2007 18:41

Wer kann etwas zur Behandlung psychischer Ursachen sagen?

Beitrag von Turmalin »

Hallo liebe Leute,

wir haben ein Problem, über dessen Lösung ich leider wenig finden kann.
Bei meinem Mann (55) ist die Erektionsfähigkeit im Grunde vollständig und auch länger da, z.B. am Morgen oder nachts und eigentlich auch immer dann öfter, wenn nichts geschehen kann. ...Aber eben nur dann!

Alle Untersuchungen die es nur gibt, sind gemacht worden und alles ist sehr normal. Körperliche Störungen dürften ausscheiden.

Seine Lust ist sehr stark und wir kriegen auch unter erschwerten Bedingungen - oder sagen wir mal - mit unseren nun entwickelten Techniken - einen Orgasmus hin. Aber anders wäre es eben noch schöner!

Viagra geht nicht, Levitra und Cialis helfen manchmal ein wenig, in seltenen Fällen sehr gut, aber meistens überhaupt nicht.
SKAT hat eine höhere Erfolgsquote, insbesondere das in Deutschland nicht erhältliche Androskat wirkt machmal sehr gut. Dann aber auch wieder überhaupt nicht. Zeitweise dachten wir, es liegt am essen, die Medikamente würden nüchtern am besten wirken, aber darauf ist auch kein Verlass. Wir sind sehr ratlos über dieses Ergebnis.

Das Yohimbin hat er auch schon lange Zeit genommen, auch schon Arginin in hohen Dosen, wir konnten nichts feststellen.

Das Einzige, was wir nicht versucht haben, ist Apomorphin, wer hat Erfahrung damit?

Ich glaube aber, das wird auch nicht viel bringen; es ist wohl eine Psychische Sache.
Wer weiß hierfür eine gute Adresse oder hat einen Rat?

Grüße an alle von Turmalin
ISG-Team
Beiträge: 969
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Beitrag von ISG-Team »

Liebe Turmalin,
wie Sie schildern, hat man bei Ihrem Mann keine körperlichen Ursachen für seine Erektionsstörung ausfindig machen können. Die Tatsache, dass Ihr Mann nachts und am Morgen Erektionen bekommen kann, spricht auch eher für psychische Gründe der gestörten Erektionsfähigkeit, denn bei körperlichen Ursachen sind nächtliche oder morgendliche Erektionen nur noch sehr selten bzw. treten gar nicht mehr auf.
Da Ihr Partner ja schon vielfältige Behandlungsversuche unternommen hat, die vorrangig auf die körperlichen Aspekte der Erektionsfähigkeit abzielen, aber meist nicht erfolgreich waren, raten wir zu einer Sexualberatung oder Sexualtherapie, da im Rahmen einer solchen Therapie gründlich über die möglichen Ursachen der Erektionsstörung geforscht werden kann.
Schauen Sie doch mal unter folgendem Link, ob Sie in Ihrer Nähe einen Sexualtherapeuten finden:
www.sexualberatung-sexualtherapie.de/therap.htm
Ansonsten können Sie auch gerne einmal in den Gelben Seiten nachschauen oder sich an ein Universitätsklinikum in Ihrer Nähe wenden. In einigen Kliniken gibt es spezielle Sexualsprechstunden.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr ISG-Team
zerschossen
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Beitrag von zerschossen »

Hallo Turmalin,

ich glaube ich muss Dich enttäuschen, ich habe seit einem Motorradunfall 2006 das selbe Problem. Habe auch diverse Medikamente, 1 Jahr Psychotherapie, u.s.w. u.s.w. hinter mir.
Tip`s von den Halbgöttern in weiß:

Von einem Urologen wurde mir gesagt ich solle mal eine Nacht im Puff verbringen und dort die Sau raus lassen, dann würde der Knoten schon platzen. Und danach ging es dann auch bei meiner Frau wieder. (So ein Vollidiot!! So ne tolle Frau wie meine, gibt es in keinem Puff!!)

Und der Chef der Psycho- und Psychosomatischen Klinik meinte, es hätte vor Viagra und Co ja auch nur die "Spritze" gegeben, die solle ich mir dann verschreiben lassen.

Wahnsinn!! Ich habe diese Spritzen 2 mal für die Untersuchungen bekommen, bei denen der Blutdurchfluss gemessen wird. ER steht dann zwar wie eine eins aber die Einspritzstellen brennen wie Feuer. Das brennen dauerte sogar weiter an, nach dem ER wieder normal war.
Ich hätte damit zwar GV haben können aber mit Schmerzen?? Und ich könnte mir auch nicht vorstellen, vor dem GV erst mal zwei Spritzen in IHN zu stechen.
Es war aber schön noch mal zu sehen wie ER aussehen könnte, wenn die Birne mitmachen würde.

Mein Psychoonkel meinte, das es schon wieder ging wenn ich die Kohle der Versicherung (Unfallgegner) hätte. Ein zwei Büchertipps wie „Taoistische Schlafzimmergeheimnisse“ aber geholfen hat es wenig.

Ja die Herren Ärzte !!!!!!!!!!!

Gab es denn einen Auslöser für die ED (Kündigung, Unfall oder warst Du untreu?)
Bei mir ist es so, dass ich mich äußerlich ziemlich schäbig fühle, durch große Narben und Hauttransplantationen. Ich denke das Hauptproblem ist (wenn’s von der Psyche kommt), dass Medikamente nix bringen.

Leider ist das Board auch nicht so gut besucht, das ich hier gute Tipps erhalten hätte.

Gutes gelingen wünsche ich Dir und Deinem Mann aber dennoch. Also Kopf hoch (grins).
Lebe!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Sahne
Beiträge: 227
Registriert: Mo, 19 Dez 2005 10:24

Beitrag von Sahne »

Hallo Zerschossen,

ha, ha, ja guter Rat ist teuer und ob er dann auch was bringt ist fraglich. Nicht alles läßt sich wieder in den Urzustand versetzen nach so einem Unfall und dann sind sowohl Ärzte wie auch andere gute Ratschäge leider nicht unbedingt fruchtbar.

Auch altersbedingte Störungen die irgendwann jeden Mann und jede Frau einfach irgendwann treffen lassen sich nicht völlig durch psychische Störungen erklären oder durch Medikamente beheben.

Mein Mann nimmt seit einem Jahr Yohimbin das zumidest soweit hilft, dass wir überhaupt nach über 3 Jahren wieder Verkehr haben können, aber ob er das bis ans Lebensende nehmen wird und soll ist fraglich. Irgendwann kommt "Mann" an natürliche Grenzen, die einfach (oder nicht einfach) akzeptiert werden müssen von beiden Seiten. Dann gilt es das Beste draus zu machen.

Es freut mich, dass du noch hier im ISG bist und dich nicht zurückgezogen hast nach dem Zusammentreffen mit dem etwas herben Umgangston hier. :D :lol: :D

Immer nach dem Motto:

....und ist der Weg auch noch so steil a biserl was geht alleweil....




Hallo Turmalin,

mein Mann ist 51 und hat ähnliche Probleme. Die Erektion hält, wenn eine da ist leider selten lange genug und er ist dann oft sehr unzufrieden mit sich. Ich bin trotz allem immer ganz happy, wenn es trotzdem geht. Wir haben ebenso wie Ihr schon eine ganze Menge durch. Ich habe festgestellt, dass es ganz extrem mit der körperlichen Verfassung zusammen hängt und mit der nötigen Lust vom Geist her. Das Zusammenspiel zwischen Körper und Geist scheint irgendwie gestört zu sein. Komischerweise kann er am besten, wenn wir uns vorab ganz heftig in der Wolle hatten. Das ist mir wirklich unbegreiflich. Vielleicht liebt er das Tier in mir und mag es nicht, wenn ich das liebe Hausmütterchen mime (das ich eigentlich ganz und gar nicht bin).

Einen Rat hab ich leider auch nicht so direkt, aber es ist sicher sehr positiv, dass du dir Gedanken darum machst und es nicht hinnimmst. Es hat uns sehr weitergeholfen nicht aufzugeben als gar nix mehr ging bei Ihm und er sagte "Es ist jetzt halt vorbei." Denn das war nicht so, wir haben heute anderen Sex, aber genau so schönen, wenn nicht schöner!!!

Herzliche Grüße
Sahne
zerschossen
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................

Beitrag von zerschossen »

Hallo Sahne,

gerade Dir wiederspreche ich ungern, aber eine Bekannte von mir arbeitet in einem Altersheim. Da lebt ein Pärchen die noch mit über 90 jeden Sonntag GV haben !!! *grins

Naja gut Ausnahmen bestätigen vielleicht auch nur die Regeln. *schnüff
Lebe!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Sahne
Beiträge: 227
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Beitrag von Sahne »

Hallo Zerschossen,

das widerspricht sich nicht. In meinem Buch über das Sexualverhalten steht, dass es nichts gibt was so ungewöhnlich breitgefächert ist wie das menschliche Sexualverhalten. Da gibt es Leute die wollen und können praktisch nie und es gibt welche die haben 5 x am Tag einen Orgasmus und sind bis sie sterben sexuell sehr aktiv. Es gäbe keine Norm dafür und der Durchschnitt könnte kein Richtwert für jeden sein.

Es ist auf jeden Fall so, dass jeder so zu akzeptieren ist wie er eben geschaffen ist, da alles andere dann gegen seine von Natur gegebene Fähigkeiten sei. Bringt ja nix, wenn du meinst du mußt 3 x am Tag, wenn das gar nicht deinen gottgewollten Fähigkeiten entspricht. Genausowenig kann der der mehrmal täglich will und kann sich auf 1 x die Woche reduzieren. Das muß frust geben da es dann unnatürlich ist.

Probleme gibt es halt, wenn zwei zusammen kommen und einer will dauernd und der andere nie oder selten. Wobei es sich im Laufe des Lebens ja auch ändern kann auch das ist natürlich.

So muß halt jeder für sich herausfinden wie oft ihm gut tut und wo seine Grenzen liegen je nach Laune der Natur. Auch mit 90 ist noch alles möglich bei anderen schon mit 50 wenig oder nichts. Aber was nützt es, wenn du dich an anderen mißt, du mußt mit dem klarkommen was du hast. Ich auch!!!

Grüsse aus dem dichten Nebel - was für eine Suppe draußen
Sahne
zerschossen
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........ein Buch??????????

Beitrag von zerschossen »

Hallo Sahne, hast Du Dein Buch auch veröffentlicht, oder eher für Dich geschrieben??

Da ich ja selber aus der Medizin komme, weiß ich, dass es dort weder ein „niemals“ noch ein "immer" gibt.

Ich muss zugeben, dass ich in vielen Dingen im Leben, die zwischenmenschlich so geschehen genauso denke, wie es in Deinem letzten Beitrag geschrieben steht. Ich habe für vieles Verständnis, wo es anderen fehlt.

Wenn ich ganz fest in mir krame, stelle ich fest wie recht Du hast. Denn ich habe mich innerlich immer darüber geärgert, dass in meiner Beziehung „etwas“ viel zu kurz kommt. Aber letztendlich habe ich mich ja für einen Menschen entschieden den ich wegen anderen Dingen liebe, die wichtiger sind. Ich hatte vorher Beziehungen, wo das andere gestimmt hatte, ich aber total unglücklich war. Vielleicht spielt auch das eine große Rolle in meinem Kopf, sprich bei der ED. Denn der Unfall hat mir schon gezeigt das ich auf den richtigen „Mensch“ gesetzt habe und auf das, was wirklich wichtig ist. Jetzt kommt mir Sex wieder klein und unbedeutend vor.
Im nächsten Leben werde ich Eintagsfliege!!! Als Mensch kannst Du eben nicht alles haben!! Dabei habe ich schon eine ganze Menge, dass vergisst man aber sicher dann, wenn man wegen etwas unzufrieden ist, was die Lebensqualität (wenn auch nur) zu einem kleinen Stück ausmacht. Nächte voller Schweiß, und Extase, laut und ungehemmt und eben gewaltig. Irgendwie hatte ich mich damit wohl schon abgefunden, vor dem Crash!! Vielleicht hätte ich es mir noch einmal beweisen wollen, was die Theorie des Urologen dann doch bestätigen würde................... sollte ich es vielleicht doch.................. ?
Puh und das Morgens um 8:00 Uhr.
So jetzt streikt die Birne schon. Zu viele Worte und Emotionen.
Lebe!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Sahne
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Beitrag von Sahne »

Hallo Zerschossen,

nein, nein, ich habe das Buch nicht selbst geschrieben. Es ist ein sehr altes und vielleicht überholtes Buch da inzwischen die Pille ein gewaltiges Lustloch in die Gesellschaft gerissen hat.

Das Buch ist von Alfred C. Kinsey bzw. es sind zwei Bücher.

"Das sexuelle Verhalten des Mannes" und "Das sexuelle Verhalten der Frau" wirklich alt aber sehr Interessant. Er schreibt es sei alles irgendwie normal von 1 x in 30 Jahren bis 5 x am Tag. Bei der menschlichen Sexualität könnte einfach keine Norm gelten da jeder individuell sei.

Kannst du lesen oder strengt das zu sehr an? Lies mal unter "Erektionsstörungen" Buchtip. Ein wirklich sehr nettes Buch "Penis pur".

Herzliche Grüße
Sahne
zerschossen
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..zum Verständnis

Beitrag von zerschossen »

Ja liebe Sahne es hört (oder ließt) sich zwar doof an, aber ich bin wirklich nicht in der Lage ein Buch zu lesen. Auch das hat mit dem Unfall zu tun.
Geschrieben steht (musste es auch erst noch schnell nachlesen): Schweres Psychosyndrom nach Schädelhirntrauma. Aufmerksamkeitsdefizit mit Antriebs- und Konzentrationsstörungen. „Na wenn das mal alles wäre.“
Wenn ich versuche ein Buch zu lesen ist nach einer Seite ENDE. Da ich dann nichts mehr in mich aufnehmen kann. Selbst Bücher die ich vorher verschlungen hatte, geben mir nichts mehr.
Das schlimme daran ist, dass jemand der mich kennt, es nicht nachvollziehen kann, da ich in der Lage bin mich „normal“ zu unterhalten (small talk). Bei tieferen Gesprächen, ist da eine innere oder äußere Ablenkung die mich dem Gespräch nur scheinbar folgen lässt. Nach einer Wachfase von 2-3 Stunden braucht mein Gehirn dann wieder Ruhe. Ätzend!! Aber das gehört ja nicht hier her (nur zur Erklärung).
Lebe!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Sahne
Beiträge: 227
Registriert: Mo, 19 Dez 2005 10:24

Beitrag von Sahne »

Hallo Zerschossen,

ah, verstehe, kenne einen ähnlichen Fall. Da ist die Ursache aber ein Schlaganfall gewesen. Bei Ihr ist es mehr ausgeprägt wie bei dir. Sie kann auch nicht mehr sprechen in ganzen Sätzen. Nix lesen, kein TV.

Sie hat sich aber sehr gut gefangen. Ich sehe sie immer laufen. Sie macht extrem große Spaziergänge, aber Unterhaltung ist nur noch bedingt möglich.

Wie sieht es bei dir aus mit dem Sport?? Außer Matratzensport :) machst du was inzwischen oder konntest du dich noch nicht aufraffen?

Gruß
Sahne
zerschossen
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sport

Beitrag von zerschossen »

Haha, na ja schön wäre schon (erstrecht der auf der Matratze), aber nein nichts der Gleichen. Ich bin froh das ich einen Hund habe mit dem ich 3-4 mal am Tag vor die Tür gehen muss. Zu dieser Jahreszeit ist das auch unproblematischer als im Sommer, wenn alles mögliche an Getier herum kreucht und fleucht. Das ist schwer zu erklären und irgendwie drehe ich mich im Kreis. Bis zur Reha bin ich noch einmal in der Woche in die Stadt zum Psychoonkel gefahren. Aber selbst dazu raffe ich mich nicht mehr auf. Da ich mit der rechten Schädelseite auf das Auto aufschlug, ist das mit Emotionen auch oft etwas kritisch.
Lebe!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
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