Venöses Leck

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Moderator: ISG-Team

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Dirk1983
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Venöses Leck

Beitrag von Dirk1983 »

Hallo,

ich bin 25 Jahre alt und bei mir liegt folgendes vor: Ich habe grundsätzlich keine Schwierigkeiten eine Erektion zu kriegen. Die Härte ist verschieden..mal recht hart, mal nicht ganz so hart..Allerdings habe ich das Problem, dass die Errektion sehr schnell zurückfährt, wenn keine Stimulation mehr vorhanden ist. Selbiges trifft zu, wenn ich meine Position ändere. Zum Beispiel auf dem Rücken bin, mich dann aber auf den Bauch lege. Ich dachte erst, dass die Psyche da sehr mit reinspielt. Vor allem weil ich auch merke, dass meine psychische Verfassung immer einen großen Einfluss auf die Errektion hat.
Dennoch wollte ich mich einmal genau untersuchen lassen. Bei dem Bluttest war erst einmal alles okay. Auch der Blutdruck ist im grünen Bereich. Danach folge schließlich dieser Skat Test. Bei dem ersten Mal wurde eine sehr kleine Dosos genutzt, wodurch fast keine Wirkung auftrat. Beim zweiten Mal (was gestern war) wurde eine größere Wirkung genommen. Doch auch diesmal war die Wirkung sehr gering..Also selbst wenn ich natura nur leicht erregt bin, ist die Erektion deutlich strärker als durch diese Spritze. Dennoch wurde in diesem (ich nenne es mal) Mini-Erregungs-Zustand eine Untersuchung mit Ultraschall durchgeführt. Dabei wurde (deshalb der Betreff) ein venöses Leck entdeckt.
Später sprach ich noch mit einem anderen Urologen. Der meinte wiederum, dass man dieses Ergebnis nicht ganz für voll nehmen kann, da ja überhaupt keine volle Errektion da war. Außerdem wäre ein venöses Leck ja auch angeboren und ich dürfte dann nie richtige Morgenerrektionen gehabt haben. Ich muss zugeben, dass ich in letzter Zeit immer ausschlafen konnte (beruflich eine freie Zeiteinteilung) und die Morgenerrektion da wirklich nicht zu 100 Prozent ausgeprägt war. Aber als ich noch im November einige Male früher aufstehen musste, hat es sehr harte Morgenerrektionen gegeben..Also wirklich hart wie ein Knochen und es ging erst nach längerer Zeit zurück. Hätte ich wirklich ein venöses Leck, dürfte das doch garnicht sein. Oder vieleicht doch?
Ich weiß jedenfalls so langsam nicht mehr weiter. Ich meine, der eine diagnostiziert mir ein venöses Leck..und der nächste meint wiederum. man könne diese Untersuchung nicht für voll nehmen.
Was denkt Ihr über diese ganze Sache?
ISG-Team
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Re: Venöses Leck

Beitrag von ISG-Team »

Lieber Dirk,
die körperliche Diagnostik sollte bei Ihnen auf jeden Fall noch abgeschlossen werden, bis eine körperlich bedingte Ursache diagnostiziert bzw. ausgeschlossen werden kann. Nachdem also die Laborwerte in Ordnung waren, wird die Schwellkörperinjektionstestung (SKIT) durchgeführt, was bei Ihnen bereits begonnen wurde.
Dabei wird eine Injektion von u.a. Prostaglandin in die Schwellkörper verabreicht. Bei ausbleibendem Erfolg wird die Testung mit von Untersuchungstermin zu Untersuchungstermin gsteigerter Dosis fortgesetzt.
Eine psychische Anspannung bei der Untersuchung wird evt. auch die benötigte Dosis heraufsetzen (!).
Unmittelbar nach der Schwellkörperinkektionstestung wird mit einem Doppler-Ultraschall der Blutfluss im Penis gemessen. Ein erhöhter venöser Rückfluss zum Körper hin würde für ein venöses Leck sprechen, d.h. ein Funktionsverlust beim Verschlussmechanismus zwischen Schwellkörper und Venen.
Die Untersuchung sollte unbedingt zu Ende geführt werden, bis mit ausreichend hohen Dosen versucht wurde, eine volle Erektion zu erzeugen.
Was die psychische Komponente betrifft, schreiben Sie:
"Allerdings habe ich das Problem, dass die Errektion sehr schnell zurückfährt, wenn keine Stimulation mehr vorhanden ist."
Das ist ein völlig normaler Vorgang. Ohne sexuelle Stimulation bildet sich eine Erektion auch wieder zurück, vor allem wenn Sie die Erektion zusätzlich angespannt, ohne Gefühle der Lust kritisch beobachten.
"...ich auch merke, dass meine psychische Verfassung immer einen großen Einfluss auf die Errektion hat."
Auch das ist nicht ungewöhnlich. Auch ein gesunder Mann ohne bekannte Erektionsprobleme wird bei Abgeschlagenheit, in Phasen stark fordernder Stresssituationen (z.B. im Beruf) , Konflikten, Traurigkeit, ja selbst starker Müdigkeit unter Umständen weniger Lust haben und auch weniger leicht eine Erektion bekommen. Eine zusätzlixche große Fixierung auf das Erreichen und Halten einer Erektion ist einer der größten psychisch bedingten "Erektions-Killer".
Wir wünschen Ihnen alles Gute,
Ihr ISG-Team
Dirk1983
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Re: Venöses Leck

Beitrag von Dirk1983 »

Aber was genau würde es bringen, jetzt schon wieder so eine Untersuchung zu machen. Ich meine, laut Untersuchung habe ich ein venöses Leck..Vielleicht kann man das Ergebnis nicht 100 Prozent für voll nehmen, da die Errektion nicht voll da war, aber dennoch wird wohl ein Leck vorliegen. Und nach jeder Untersuchung (mit solch einem Ergebnis) verfalle ich in Depressionen. Und das merke ich auch an der Errektion. Wo es mir gestern ein bisschen besser ging, war die Errektion immerhin schon wieder bisschen besser. Zumindest ist das so wenn ich auf dem Rücken liege. Und letztendlich könnte man an dem venösen Leck ja eh nichts machen. Ich müßte einfach lernen, damit umzugehen (potenzmittel).
Sollte ich mir also wirklich nochmal so eine Untersuchung antun?
ISG-Team
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Re: Venöses Leck

Beitrag von ISG-Team »

Lieber Dirk,
prinzipiell raten wir immer zu einer guten körperlichen Abklärung der Erektionsproblematik, auch wenn dies bedeutet, dass der Schwellkörperinjektionstest mehrfach angewandt werden muss. Hier möchte man einfach sicher gehen, dass körperlich alles in Ordnung ist oder ggf. organische Gründe für die mangelnde Erregbarkeit (z.B. venöses Leck) identifiziert werden können. Ein venöses Leck sollte, sofern vorhanden, medizinisch ausreichend diagnostiziert werden, denn dies kann auch behandelt werden. Insuffiziente Venen werden mit einem Gewebekleber verschlossen, das Ganze erfolgt durch einen Katheter, so dass der zu schnelle Blutrückfluss aus dem Penis gestoppt werden kann. Diese Prozedur kann ambulant erfolgen. Natürlich ist solch ein Eingriff nur nötig und sinnvoll, wenn tatsächlich ein venöses Leck vorliegt.
Welche Rückmeldung gaben Ihnen denn Ihre behandelnden Urologen bzgl. des weiteren therapeutischen Vorgehens?
Insgesamt erscheint eine zusätzliche sexualtherapeutische Behandlung sinnvoll, um die psychischen Komponenten aufzuarbeiten, denn wie Sie schildern, spüren Sie einen Zusammenhang zwischen mentaler Verfassung und Erektionsstärke. Auf folgendem Link können Sie einmal nach Sexualtherapeuten in Ihrer Nähe recherchieren:
http://www.netzwerk-sexualtherapie.de/o ... auswahl=12
Bei weiteren Fragen können Sie sich auch gerne an unsere Infoline wenden. (Montag-Freitag jeweils 10-12 und 15-18 Uhr, Telefonnummer: 0180 555 84 84)
Alles Gute. Ihr ISG-Team
Dirk1983
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Re: Venöses Leck

Beitrag von Dirk1983 »

Wie nennt man denn diese Behandlung und wo wir die durchgeführt? Ich habe mal gehört, dass es das nur in Essen gibt
ISG-Team
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Re: Venöses Leck

Beitrag von ISG-Team »

Hallo Dirk,

die beschriebene Methode zur Behandlung einer kavernösen Insuffizienz heißt interventionelle Katheterbehandlung über die Vena femoralis. Sie wird in Kliniken mit urologischer Abteilung durchgeführt, der Eingriff findet teilweise ambulant statt. Ob die Klinik den Eingriff anbietet, muß telefonisch im voraus abgeklärt werden. Leider hat das ISG nicht die Kenntnis aller bundesweit vorhandenen Kliniken mit derem jeweiligen Behandlunsspektrum.

Wir bitten um Verständnis und wünschen Ihnen viel Erfolg!

Ihr ISG-Team
Dirk1983
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Re: Venöses Leck

Beitrag von Dirk1983 »

Und das ist dann diese neue und erfolgsversprechendere Methode? Es gab ja auch schonmal Behandlungen, bei denen das Leck nur kurzzeitig behandelbar war und dann nach einiger Zeit wieder auftrat
Dirk1983
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Re: Venöses Leck

Beitrag von Dirk1983 »

Ich habe jetzt schon im Internet mehrmals gelesen, dass Potenzmittel (Viagra, Levutra etc.) keine Wirkung bei einem venösen Leck haben. Inwiefern stimmt das? Ich hatte doch Levitra genommen und dabei gab es eine positive Wirkung.
ISG-Team
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Re: Venöses Leck

Beitrag von ISG-Team »

Lieber Dirk,
die interventionelle Katheterbehandlung ist die effektivste Behandlung eines venösen Lecks. Sie können es natürlich auch mit einer Vakuumpumpe versuchen, bei dieser wird durch eine Pumpe Unterdruck erzeugt, so dass vermehrt Blut in die Schwellkörper einfließen kann und anschließend durch einen Penisring der zu schnelle Blutrückfluss, der ja beim venösen Leck das Grundproblem darstellt, verhindert. Effektiver ist sicherlich dennoch die Methode, die insuffizienten Venen zu verkleben.
PDE-V-Hemmer sorgen für eine verbesserte Bluteinfuhr in den Schwellkörper, in dem sie die Blutgefäße weiten. Dies führt i.d.R. zu einer besseren Durchblutung und somit Entstehung einer Erektion. Allerdings kann es auf Grund des schnellen Blutrückflusses, bedingt durch das venöse Leck, teilweise sehr schweirig werden, die Erektion dann auch über längere Zeit aufrecht zu erhalten, selbst wenn ein PDE-V-Hemmer eingenommen wurde. Hier gibt es sicherlich auch Unterschiede von Mann zu Mann. Bei einem mag Levitra eine ausreichende Wirkung erzielen, beim Anderen nicht. Das kommt natürlich auch immer auf die entsprechende Gefäßschädigung an. Wir empfehlen Ihnen, noch einmal mit Ihrem Urologen über die Möglichkeiten der Behandlung des venösen Lecks zu sprechen. Gerne können Sie auch in unserem Expertenpool auf unserer Homepage noch einmal nach geeigneten medizinischen Ansprechpartnern suchen.
Alles Gute für Sie.
Ihr ISG-Team
Dirk1983
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Re: Venöses Leck

Beitrag von Dirk1983 »

Danke für die Antwort. Bei mir besteht, aufgrund der etwas misslungenen Untersuchung, ja noch immer ein gewisser Zweifel an dem venösen Leck. Ich kann aber sagen, dass 10 mg Levitra bei mir gut gewirkt haben..Mit Levitra war es also so, wie ich es auch natura gerne hätte..Da die Levitra Dosis ja nicht sonderlich hoch war, habe ich schon in einem Forum gelesen, dass es eigentlich kein venöses Leck sein kann...Würden Sie dies (natürlich unter Vorbehalt) unterstreichen?
Eine Vakum Pumpe bräuchte ich auch nicht..Denn eine Errektion zu kriegen ist, sofern ich entspannt bin, jederzeit möglich..Die Problematik richtet sich einzig und allein dahingehend, dass es schwierig ist die Errektion (bei mangelnder Stimulation) aufrecht zu halten. Wird die Stimulation dagegen fortgesetzt, dann bleibt er so lange stehen bis ich halt komme.
Dirk1983
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Re: Venöses Leck

Beitrag von Dirk1983 »

Ich möchte noch einmal hinzufügen, dass ich dieses Problem nicht schon immer hatte. Ich würde sagen, dass dieses Problem in den letzten 3 -4 Jahren aufkam.
Dirk1983
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Re: Venöses Leck

Beitrag von Dirk1983 »

Ich füge noch etwas hinzu, was auch wichtig sein könnte:-)
Stichwort Spontanerrektionen. Die kriege ich auch ab und zu. Komischwerweise (oder vielleicht ist es auch ganz normal) eher nur dann, wenn ich psychisch eine gute Phase habe..Diese Errektionen erreichen eine Härte von vielleicht 80 - 90 Prozent..verschieden..was mich aber wundert..in diesem Fall schlafft die Errektion nicht so schnell ab..spricht das gegen ein Leck?
Dirk1983
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Re: Venöses Leck

Beitrag von Dirk1983 »

Ich habe jetzt sogar mal die Zeit gestoppt. Gestern vormittag hatte ich eine mäßige Errektion, die mehr so spontan kam..Ohne wirkliche Erregung. Ich habe keine Stimulation begangen und mich auch nicht mit Gedanken zusätzlich erregt. Ich habe lediglich in regelmäßigen Abständen getastet, in wie weit die Erektion zurückgeht oder nicht..Und in diesem Fall war es wirklich so, dass diese mäßige Errektion (für verkehr noch nicht ganz ausreichend, aber dennoch recht fest) erst nach knapp 10 Minuten zurückging..Spricht dies dann auch eher gegen ein Leck?

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Dirk1983
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Re: Venöses Leck

Beitrag von Dirk1983 »

Könnte ich nicht noch einmal eine Antwort bekommen?
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Re: Venöses Leck

Beitrag von ISG-Team »

Lieber Dirk,
die Tatsache, dass Sie gute Erektionen bekommen und auch aufrecht erhalten können, wenn Sie psychisch eine, wie Sie schreiben, "gute Phase" haben, spricht dafür, dass die Erektionsprobleme bei Ihnen vermutlich nicht körperlich, sondern psychisch bedingt sind. In der Regel kommt es bei körperlichen Ursachen gar nicht zur vollständigen Ausbildung der Erektion. Typisch für psychische Komponenten ist die problemlose Ausbildung der Erektion, die jedoch nach kurzer Zeit wieder "zusammenfällt". Der Penis wird hier nicht ausreichend mit Stickstoffmonoxid versorgt. Insgesamt scheinen Sie sich sehr viele Sorgen bzgl. Ihrer Erektionsfähigkeit zu machen, genau diese übermäßige Beschäftigung mit dem Problem führt zu einer starken Selbstbeobachtung, Versagensängsten und zum erektilen Versagen. Wie bereits in den letzten Beiträgen geschrieben, empfehlen wir Ihnen einmal den Gang zum Sexualtherapeuten, um hier das weitere Vorgehen zu besprechen. Viel Erfolg. Ihr ISG-Team
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