Erektionsstörungen: mal geht es, mal nicht

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achimx
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Registriert: So, 31 Aug 2003 13:44

Erektionsstörungen: mal geht es, mal nicht

Beitrag von achimx »

Ich bin 45 Jahre alt und habe fast 30 Jahre lang auch ein befriedigendes und reiches Sexualleben geführt. Das ist seit einige Monaten wie weggeblasen. Mit meiner attraktivem Partnerin (sie ist 40) bin ich seit etwa drei Jahren zusammen und sie hat sich in dieser Zeit zu einer sehr sinnlichen Frau entwickelt, die beim Verkehr fast immer mehrere Höhepunkte bekommen kann, was aber einige Ausdauer bei mir voraussetzt. Ich hatte seit meinem 17. Lebensjahr eigentlich immer Sexualpartnerinnen. In der Regel habe ich mich zusätzlich auch noch fast täglich selbst befriedigt. Ich konnte mich sehr leicht erregen. Also ich denke, dass ich sicher im Schnitt auf 10 Höhepunkte in der Woche kam – 30 Jahre lang. Dass ich nicht konnte, kam auch mal vor. Ich glaube aber, ich kann diese Fälle aus fast 30 Jahren wirklich an zwei Händen abzählen. Beim nächsten Versuch ging dann es auch immer wieder.

Derzeit gehe ich durch ein Phase hoher psychischer Belastungen. Dazu gehört neben vielen anderen Dingen auch, dass wir versuchen wollen, noch ein Kind zu bekommen. Ich bin übrigens nur sehr eingeschränkt zeigungsfähig, aber für ICSI reicht es mal eben so. Mit den ersten vorbereitenden urologischen Untersuchungen für diesen Kinderwunsch begannen auch meine Erektionsprobleme.

Ich will mit meiner Partnerin schlafen wie früher, bekomme aber meist keine Erektion zustande. Auch Handarbeit oder orales Verwöhnen durch meine Partnerin hilft dann nicht, weil ich mich total blockiert fühle. Ab und zu (vielleicht im Schnitt einmal die Woche) überwinde ich meine Ängste und wenn ich erst mal in meine Partnerin eingedrungen bin, kann ich fast immer wie früher meine Erektion ein halbe Stunde oder länger halten und wir haben sehr befriedigenden Sex. So verrückt es klingt, wir hatten in dieser Zeit zwar sehr wenige, aber mit die besten sexuellen Begegnungen überhaupt Ich schaue aber auch dann ständig nach, ob ich noch steif bin. Das macht mich ganz krank.

Ich bin völlig verunsichert. Und meine Partnerin ist auch angefressen. Sie fragt sich, ob es an ihr liegt. Glaube ich aber nicht. An den Tagen, wo es mit ihr nicht geht, könnte mich auch ein Supermodel nicht erregen. Dann erregt mich einfach gar nichts mehr. Ich denke zwar ständig an Sex, aber nichts erregt mich mehr. Ich habe eine Psychologin, zu der ich seit etwa 1 ½ Jahren ca. alle drei Wochen gehe. Die vermutet, es sei psychisch – vielleicht eine Reaktion auf meine eingeschränkte Fruchtbarkeit - und hat mich zur Sicherheit zum Urologen geschickt. Der Urologe hat mir eine Spritze in den Penis gejagt, worauf ich eine halbe Erektion bekam, mit Ultraschall meine Venen untersucht und meinte die seien o. k. Meine Hormonwerte wurden auch untersucht, seien aber völlig in Ordnung, meinte er. Dann hat er 4 Tabletten Levitra 5 mg verschreiben und meinte: Wenn ich es damit ein paar Mal damit versuche, finde ich vielleicht meine Selbstsicherheit wieder. Ich habe zwei dieser Dinger genommen, ich spüre dann zwar die stärkere Durchblutung, aber im Grunde hilft mir das nicht wirklich. Das Problem scheint mir immer noch im Kopf zu sitzen.

Wenn ich mich selbst befriedige bekomme ich meist (nicht immer) eine ausreichende steife Erektion zusammen, kann sie auch lange Zeit aufrecht erhalten, obwohl ich mich auch das leichter drausbringen lasse als früher und auch das Gefühl habe, nicht mehr so erregt zu sein. Wenn ich schlecht drauf bin, geht auch da nichts mehr. Und wenn meine Partnern dabei ist, bin ich eh zu verkrampft ... Eine leichte Morgenlatte bekomme ich noch, aber Spontanrektionen hatte ich schon eine Weile nicht mehr. Ach so: Und manchmal komme ich doch tatsächlich zum Orgasmus, ohne vorher richtig erigeirt zu sein! Das kannte ich vorher gar nicht.

Ich bin ehrlich gesagt ziemlich verzweifelt, weil ich einfach nicht mehr weiß, wo ich ansetzen soll. Und meine Partnerschaft leidet sehr stark darunter. Ich bin manchmal einfach unerträglich, ziehe mich total zurück, weil ich mich nicht mehr als vollwertiger Mann fühle.

Ist das nun wirklich psychisch und ich muß mich in Geduld und Entspannung üben oder machen weitere medizinische Untersuchungen Sinn? Kann mir jemand einen Arzt nennen (Süddeutschland), mit dem er gute Erfahrungen gemacht hat und der auf so was spezialisiert ist.
isg-team2

Beitrag von isg-team2 »

Lieber achimx,

Sie haben sich Ihre Antwort im Prinzip schon selbst gegeben. Ganz offensichtlich leiden Sie unter enormen psychischen Streß und das wirkt sich zweifelsohne auf Ihre Sexualität aus. Die Sexualität und hier im Besonderen die Erektionsbildung ist ein ganz fein abgestimmter Mechanismus, der nicht nur den Penis miteinbezieht! Ganz im Gegenteil: das Gehirn, Rückenmark und die Hormonproduktion steuern diesen Prozeß. Und dieser ist sehr störanfällig.
Es ist daher sehr wichtig, daß Sie Ihre Ängste, Sorgen, Befürchtungen erkennen und auch aussprechen! Reden Sie mit Ihrer Frau darüber. Sie wird wahrscheinlich nicht erahnen können, wie es in Ihnen ausschaut, sondern erfährt nur Ihre Reaktionen, die sie auch nicht ganz sinnvoll einzuordnen weiß. Dadurch entstehen unnötige Mißverständnisse!

Sie können gemeinsam versuchen, alle Unsicherheiten und Ängste abzubauen. Nehmen Sie Ihre Erwartungen in Bezug auf die Sexualität aber auch auf Ihren Kinderwunsch etwas zurück, so verringern Sie den Druck.

Unter www.profamilia.de finden Sie Adressen einiger Fachleute auf dem Gebiet der Sexualtherapie!

Alles Gute, Ihr ISG-Team
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