ED ja/nein, kein Vergleichsmaßstab

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Gast 1

ED ja/nein, kein Vergleichsmaßstab

Beitrag von Gast 1 »

Leider weis ich nicht was normal ist, da ich nicht weis wie andere Männer in meinem Alter funktionieren und ich auch nicht offen mit Frauen darüber gesprochen habe.

Zum Sachverhalt:

Bin 45 J. hab nach einem Jahr singledasein seit 5 Wochen feste Freundin.
Haben in gemeinsamen 20 Nächten 18 Nächte miteinander geschlafen, zweimal konnte ich nicht (einmal betrunken einmal übermüdet).
Bei den anderen 18 mal wars zu 50 % gut und problemlos die anderen 50 % mit den unten beschriebenen Problemchen.

Stelle bei mir folgende Probleme fest:
1. die errektion ist nicht mehr so steiff wie als z.B. 20 Jähriger reicht aber noch aus zum Geschlechtsverkehr würde es flapsig als 80% Ständer bezeichnen. Mal mehr mal weniger. Bin auch nicht mehr ganz so leicht erregbar.

2. Beim Geschlechtsverkehr passiert es mir manchmal, daß ich nach 3 -5 min unterbreche weil Partnerin zu feucht, das heißt zu wenig reibung oder mir auch zu warm am penis wird. Ursache kann auch unkonzentriertheit sein. Wenn ich mich dann geistig drauf einstelle(z.B. mit geilen Phantasien/Konzentration) oder ein wenig Hand anlege gehts dann nach ein paar minuten Pause wieder und wir haben guten sex bis zum Orgasmus. Meine Partnerin hat mich schon angesprochen, daß ich mir nicht so einen Sress machen soll (dass sie mich drauf anspricht verbessert die sache nicht sondern eher das gegenteil tritt ein).

Vermute, daß es bei mir eine Kombination aus psychischer Nervosität und Abgelenktheit ist (wo ich mich nicht voll auf meine Sexualität/Geilheit) konzentriere, sonder es der Partnerin möglichst gut machen will
andererseits
ein gewisses Nachlassen des Steifigkeitsgrades ab und zu durch aus normal ist.

Meine Frage ist nun, ist bei mir alles normal oder sind dies erste Anzeichen wo ich zum Urologen sollte.

Zusatzfrage: falls ich ein Präparat wie Viagra oder ähnliches probieren sollte, besteht nicht das Risiko, daß ich auf einmal nur noch mit solchen Medikamenten richtig kann.

Bedanke mich vorab für alle ernsten Beiträge.
ISG-Team
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Beitrag von ISG-Team »

Hallo Gast 1,

nach einer längeren Beziehungspause ist es normal, dass man sich erst auf die neue Situation einstellen muss, denn jeder Mensch hat andere Vorstellungen und Vorlieben. Das ist ja auch das spannende an einer neuen Beziehung, man kann lernt neue Sachen kennen und kann auch mal seine Phantasie spielen lassen.

So wie du die Situation schilderst und du vermutest ja auch selbst, dass du abgelenkt bist und vielleicht auch etwas nervös und aufgeregt.
Das gibt sich meist im Laufe der Zeit. Du solltest dir also keine all zu großen Gedanken machen, deine Freundin empfindet das ja auch nicht als störend.

Da du 45 Jahre alt bist, solltest du auf jeden Fall einen Urologen aufsuchen um die Vorsorgeuntersuchung machen zu lassen, in diesem Zusammenhang, kannst du dann ja auch mal deine „nachlassende“ Erektion ansprechen und gegebenen Falls die nötigen Untersuchungen wie Ultraschall der Blutgefäße und Hormonbestimmung machen lassen.
Die Ursachen für beginnende Erektionsstörungen können vielfältig sein. Neben Gefäßschädigungen im Genitalbereich etwa durch Rauchen, erhöhte Blutfette, erhöhten Blutdruck oder auch Diabetes u.a., können auch Nervenschädigungen (z.B. bei Diabetes oder Multipler Sklerose) oder Hormonstörungen mitunter eine Rolle spielen. Um sicher zu gehen, das es für die Erektionsstörung eine körperliche Ursache gibt solltest du dich beim Hausarzt mal durchchecken lassen (Blutdruck, Blutfette und Blutzucker).

Sollte der Urologe dir Viagra® oder ein ähnliches Medikament verschreiben musst du keine Angst haben, dass du ohne dann nicht mehr kannst. Viagra® und die anderen Präparate verstärken den Bluteinstrom in den Penis, die Wirkung ist je nach Präparat auf mehrere Stunden bis zwei Tage begrenzt.

Alles Gute das ISG-Team
Hartwich
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Beitrag von Hartwich »

Hallo,

ich fand Ihre anschauliche Darstellung sehr interessant, vielleicht folgende Anmerkung dazu.

Zu 1. Dass sich Sexualität im Laufe des Lebens ändert, empfinde ich eigentlich als "normal". Aus der Erfahrung sehr vieler Gespräche mit Betroffenen heraus denke ich nicht, daß Sie schon an eine ED denken müßten.

zu 2. Den oder einen der Schlüssel zu Ihrem Problem nennen Sie schon selbst, wenn Sie von "Abgelenktheit" sprechen. Abgelenkt scheinen Sie schon und zwar von der eigenen Sexualität, indem Sie alles zu gut machen wollen und sich sehr auf die Partnerin kaprizieren.

zu 3. Ein Versuch mit PDE-5-Hemmern (Viagra u.ä.) schadet nicht, sofern die Kontraindikation eingehalten wird. Im Gegenteil nutzen viele Betroffene mit ähnlicher Konstellation, die anfangen an sich selbst zu zweifeln, diese Präparate als "moralischen Krückstock", geben sie ihnen doch eine gewisse Sicherheit, dann "zu können, wenn es gebraucht" wird.

Rainer Hartwich
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