Gut, es einmal laut auszusprechen...

Willkommen in unserem Forumsbereich "Erektionsstörungen"

Moderator: ISG-Team

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Siri

Gut, es einmal laut auszusprechen...

Beitrag von Siri »

Hallo,
wie schön, einen Ort gefunden zu haben, wo sich Frauen mit ähnlichen Problemen rumschlagen.
Ich bin seit gut fünf Monaten mit einem Mann zusammen und es hat von Anfang an nicht richtig geklappt. Er hatte sich da nie wirklich drüber gedanken gemacht, da er es nicht anders kannte: er hatte als Jugendlicher einen Unfall, nachdem er vom Hals ab gelähmt war - und wie durch ein Wunder das Rückenmark nicht beschädigt worden war. Einige Nerven sind wohl doch auf der Strecke geblieben - auch für diesen Bereich.
Anfangs hoffte ich ja noch, dass es psychisch sei, jetzt habe ich mich dazu "entschlossen", dass es wohl nicht mehwar zu ändern sein wird. Wir reden darüber, vor allem ich muss lernen, uns keinen Stress zu machen, da mich die Sache stärker belastet als ihn. Er hat gelernt, mit kleinen Dingen glücklich zu sein (er führt ein ganz normales Leben).
Wir probieren uns aus und es ist auch schön. Manchmal vermisse ich aber "richtigen" Sex. Es ist einfach dann einfach frustrierend.
Wir bzw. er nimmt jetzt gelegentlich Viagra, was mal mehr, mal weniger gut hilft. Ich mache mir aber sorgen, über Nebenwirkungen etc. Hat jemand dazu irgendwelche Erfahrungen? Ich habe auch auf der Impotenz-Selbsthilfe-Seite (meiner Erinnerung nach) keine kritischen Worte gefunden?!?
Hat jemand Erfahrungen, ob es sich verstärkt, also mit den Jahren noch weniger wird?
Wir möchten gerne Kinder, wird das dann noch mal richtig zu einem Problem, oder soll ich mich gleich für IVF anmelden?
Ich habe trotz allem das Gefühl, dass bei meinem Partner auch noch der Kopf mit drin hängt. Kennt jemand gute Literaturtipps zu dem Thema?

Vielleicht hat jemand ja Tipps. Freue mich auf Antwort.
ISG-Team
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Beitrag von ISG-Team »

Hallo Siri,

wegen der einnahme von Viagra mußt du dir keine Gedanken machen. Dieses Medikament ist verschreibungspflichtig, dass heist ein Arzt muß es verschreiben. Bevor es verschrieben wird überprüft der Arzt, ob es irgendwelche Medikamente oder Erkrankungen gibt, auf Grund deren eine Einnahme gefährlich wäre.
Wenn also keinen schweren Herzerkrankungen oder die Einnahme von sog. Nitraten oder nitrathaltigen Medikamenten vorliegt treten bei der Einnahme nur leichte Nebenwirkungen auf, wie ein Blausehen, Muskelschmerzen oder eine Gesichtsrötung.
Die Erektionsstörungen könne mit dr Zeit zunehmen, müssen aber nicht. Erkrankungen, bei denen es zu einer Abnahme der Erektionssfähigkeit kommen kann sind z.B. Bluthochdruck, erhöhte Blutfette, Diabetes, Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum und andere.
Bei einer gesunden Lebensführung mit viel Bewegung kann die Erektion bis ins hohe Alter erhalten bleiben.

Erst nach ca. einem Jahr Kinderlosigkeit trotz ungeschützten Verkehr sollte man sich an den Gynäkologen/Urologen wenden.
Kommt es bei euch zum vaginalen Verkehr? wenn ja, solltet ihr das Jahr abwarten, wenn nicht auf andere Hilfsmittel wie Vakuumpumpe oder Penisspritze zurückgreifen, die zu einer Erektionführen.
Sollte keine Erektion zustandekommen besteht noch die Möglichkeit der Insemination, bei der das Sperma direkt in die Gebärmutter eingebracht wird.

Wenn auch noch psychische Faktoren mitbeteiligt sind, ist ein Paar- oder Sexaultherapeut ein geeigneter Ansprechpartner, mit dem sie gemeinsam über die Problematik sprechen können.

Alles Gute
das ISG-Team
Guenther
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Beitrag von Guenther »

Hallo Siri,
ergänzend zu der Antwort des ISG-Teams will ich noch deine Frage nach Literatur beantworten.

Es gibt wohl kaum einen Mann mit Erektionsschwierigkeiten, bei dem nicht auch "noch der Kopf mit drin hängt". Wenn ihr euch mit diesem Thema beschäftigen wollt, dann ist das Buch von Bernie Zilbergeld "Die neue Sexualität der Männer" ein heißer Tipp. Für mich ist es das mit Abstand beste Buch zum Thema männliche Sexualität. Es öffnet Männern und Frauen die Augen, warum Männer so sind, wie sie sind, und hilft uns Männern, viele unserer Vorstellungen von Männlichkeit und Sexualität zu hinterfragen.

Speziell zum Thema Sexualität und Behinderung kann ich das Buch "Sexualität trotz(t) Handicap" von Christine Fürll-Riede, Ralph Hausmann und Wolfgang Schneider empfehlen. Es ist allerdings für Ärzte, Therapeuten und Pflegekräfte geschrieben. Ganz ohne medizinische Grundkenntnisse (oder ein gutes medizinisches Wörterbuch) ist es etwas schwierig zu lesen. Es enthält aber viele praktische Tipps, z.B. für Stellungen beim GV.

Günther
Gesperrt