ED: Stress oder Krankheit oder WAS???

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Simon

ED: Stress oder Krankheit oder WAS???

Beitrag von Simon »

Hallo,
bin 24, kein Raucher, Gelegenheitstrincker, mehr oder weniger sportlich aktiv, habe seit 2 Wochen Erektionsstörungen. Die gabs kurzzeitig auch vor Jahren, aber wirklich kurzzeitig. (Die schlimme Errinerungen waren sofort da)

Vorgeschichte:
Ich war 2,5 Jahre mit einer Freundin zusammen, wir wollten schon zusammenziehen, bis Ich zufählig eine Andere getroffen hab. In der Ich eigentlich alles gefunden hab, was Ich in meiner Ex vergeblich gesucht habe. Ich habe etwa 1 Monat 2 Beziehungen gleichzeitig geführt, und vor einer Woche mit der alten Freundin Schluss gemacht (es gab ordentlich Krach, Sie hat alle Ihre Geschenke abgeholt, Fotos zerrissen, geschimpft und danach noch tagelang sms geschrieben mit bitten um den letzten Chance, aktuell hat Sie eine Beziehungspause vorgeschlagen, weint ständig-- Natürlich nervt das alles, bin doch kein Unmensch).

Nun klappt mit der Neuen überhaupt nichts, obwohl Ich Sie sehr sexy, atractiv, interessant u.s.w. finde. Noch sieht Sie alles gelassen, aber wie lang noch? Sie will einen Mann, keinen muttersöhnchen der schieß vorm fic.... hat.

Ich weiss, dass die Sache eng mit dem Schluss hängt, aber hallo- der Kopf hat es schon lang verarbeitet, Ich habe meine Entscheidung getroffen, Ich denke doch nicht ständig an die Ex, wieso kann Ich nichts? Die erektion kommt, wir Ziehen uns aus, und weg ist der Gerät, oder die Erektion kommt und geht wieder, wellenartig. Muss ständig an dieses Versagen denken, gestern hab Ich gar keine Erektion bekommen, obwohl Sie sich wirklich bemüht hat.
Ich habe Ihr gesagt, dass Ich noch gestresst bin und deswegen klappt es nicht, aber Ich habe Angst dass Es nicht so ist wie Ich es Ihr beschrieben hab.
Wohne momentan alleine, sprich Sie kann bei mir übernachten so oft, wie Wir es wollen, aber Ich kriege Angst wieder zu versagen und es passiert auch, deswegen drücke Ich mich vor dem Sex.
Die Sache macht depressiv, man stellt Sich die Fragen
-muss Ich zum Arzt?
-bin Ich impotent?
-bin Ich normal im Kopf?
-kann es sein das Ich auf einmal homo geworden bin? (wenns so ist, blase Ich mir die Rübe weg, Ich hab die Kanone daheim)

Ich hab schon Tests mit Pornos durchgeführt, Er funktioniert, aber Ich hab verdächtigt lang gebraucht.

Was Ist mit mir? Ich liebe meine Neue, wirklich, aber wieso versage Ich ständig????
Kann mir jemand einen Rat geben, helfen?
Ich glaube, Ich werde noch Wahnsinnig wenn es so weiter geht.


PS. Bin zu gestresst um mir Gedanken, über die Rechtschreibung zu machen!
ISG-Team
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Beitrag von ISG-Team »

Hallo Simon!

Du schreibst, daß Du mit Deiner Ex-Freundin über zwei Jahre zusammen warst und Ihr sogar geplant hattet, zusammenzuziehen. Wenn eine solche Beziehung dann mit so vielen Scherben zu Ende geht, ist das eine Sache, die einen durchaus noch ziemlich lange im Unterbewußten belasten kann. Auch (oder gerade!), wenn man meint, vom Kopf her alles im Griff zu haben.
Vor allem die Sexualität ist besonders anfällig für solche seelischen Belastungen.
Bei Männern sind in einer derartigen Situation Erektionsprobleme gar nicht ungewöhnlich. Das bedeutet nicht, Angst vor dem Sex zu haben oder die neue Partnerin nicht zu lieben.

Wenn man die Erfahrung macht, daß die Erektion nicht für den Geschlechtsverkehr ausreicht, stellt sich oft schnell eine Versagensangst ein. Diese verschlimmert das Problem weiter, was dazu führt, daß es beim nächsten Mal dann wieder nicht klappt. Um aus diesem Teufelskreis zu entkommen, sind vor allem zwei Dinge wichtig.

Erstens: Sprich noch einmal mit Deiner Freundin und stell sicher, daß sie verstanden hat, daß es nicht an ihr liegt, daran daß Du sie etwa nicht attraktiv findest oder Dir über Deine Entscheidung unsicher bist. Vielleicht kannst Du ja aus der Not eine Tugend machen und sie auf andere Weise befriedigen (und ihr so zeigen, daß Du sie begehrenswert findest und liebst) bis sich die Probleme mit Deiner Erektion gelegt haben? Erklär ihr, daß es wahrscheinlich noch eine gewisse Zeit dauern wird, damit befreist Du Dich auch selbst vom Zeit- und Erwartungsdruck.

Zweitens: auch wenn es noch so schwer fällt, Du mußt einfach einige Zeit Geduld haben mit Dir, bis Du nicht nur im Kopf , sondern auch mit der Seele über die Sache hinweggekommen bist. Es ist verständlich, daß Du wütend bist auf Dich, weil Du nicht so „funktionierst“, wie Du es von Dir erwartest , aber daß macht die Sache eher schwieriger.

Da es in Deinem Alter und Deiner Situation extrem unwahrscheinlich ist, daß eine körperliche Ursache schuld ist an Deinen Erektionsschwierigkeiten, wird eine Untersuchung beim Urologen wahrscheinlich wenig Ergebnisse bringen (außer: „alles in Ordnung“). Wenn Du meinst, daß Dich das beruhigt, spricht natürlich nichts dagegen, einen Arzt aufzusuchen.

Mit Homosexualität schließlich haben Erektionsprobleme nichts zu tun. Wenn Du schwul wärst, würdest Du es vor allem daran merken, daß Du Dich sexuell zu Männern hingezogen fühlst. Solange das nicht der Fall ist, spricht nichts dafür.

Es ist nicht damit zu rechnen, daß Deine Erektionsstörungen bleibend sein werden.
Wenn Du das Gefühl hast, daß es nach längerer Zeit einfach immer noch nicht besser wird und Du fürchtest, die Sache allein nicht in den Griff zu bekommen, kannst Du Dich an einen Sexualtherapeuten wenden. Kontaktadressen findest Du über pro familia (gibt es in jeder größeren Stadt, siehe auch www.profamilia.de).

Alles Gute

Dein ISG-Team
Denyo

Beitrag von Denyo »

Hallo,

habe eben Simons Beitrag gelesen und einige Parallelen feststellen können.
Bei mir (27 Jahre) klappt es leider auch nicht mehr so toll mit der Erektion, angefangen
hat es schon vor ca. zwei Jahren. Damals war ich mit einem sehr hübschen
Mädchen zusammen jedoch hat sie mir nicht ihre Liebe gezeigt und mich auch
nicht spüren lassen das sie mich toll findet. Sex hat mit der Zeit immer
weniger Spaß gemacht und plötzlich hatte ich Probleme mit meiner Erektion.

Mit meiner vorherigen Freundin hat alles wunderbar geklappt, zwei Jahre lang
haben wir fast jeden Tag Sex miteinander gehabt und Erektionsprobleme
waren ein Fremdwort für mich.

Um zum Arzt zu gehen hatte ich zu viel Schiss, weshalb auch immer.
Deshalb habe ich es soweit herausgezögert und verdrängt. Verdrängt
so gut es geht, doch verfolgt es mich ständig im Alltag. Die Lebensfreude-
und Energie hat auch schon enorm nachgelassen.

Die Angst vorm "Versagen" spielt beim jedem Kontakt mit Mädels eine
große Rolle. Das ging soweit das ich mich mit keiner Frau mehr eingelassen
habe. Je mehr Zeit verging desto mehr wurde aus Angst Panik. Diese Panik
werde ich gar nicht mehr los. Auch ist mir irgendwann der Gedanke gekommen
ich könnte schwul sein (nichts gegen Homosexuelle - aber das ist nichts für mich)
und rief so enorme Panik in mir hervor das ich
drei Wochen lang nicht mehr richtig schlafen konnte und nur noch nervös
war.

Diese Panik zermürbt mich einfach. Die Folgen daher sind:
- Panik vor "unzureichender Erektion" bei Kontakten mit Frauen
- Dadurch sehr wahrscheinlich noch eher keine Erektion
- Dadurch krieg ich Mega-Panik ich könnte Schwul sein

Das "Schwul-sein-Problem" ist mittlerweile schon genauso extrem wie
mein Erektions-Problem. Es vergeht kaum eine Nacht wo ich ruhig und
fest schlafen kann. Hinzu kommt noch das ich viel rauche (20/Tag), wenig
Sport mache, mich nicht gesund ernähre und sehr viel Stress (beruflich,
16h/Tag) habe.

Es geht noch weiter! In letzter Zeit habe ich auch Schmerzen zwischen
Penis- und Leistenbereich. Das ist wohl das Anzeichen für Nierensteine.
Diese haben mittlerweile nachgelassen, doch habe ich mich endlich
endschlossen einen Arzt aufzusuchen.

Ich will jedoch Ratschläge und Tipps von verschiedenen Personen
bekommen.

- Können die Nierensteine auch ein Faktor für Erektionsstörungen sein?
- Könnte das "Schwul-sein-Problem" eine Folge dieser Panik und Angst sein?
- Ist ein Urologe mein richtiger Ansprechpartner? (...oder wer noch?)
- Wie kann ich Streß am besten vermeiden? Spielt Streß eine große
Rolle bei solchen Problemen?
- Welche Ratschläge könnt ihr mir noch auf den Weg geben?

Ich will einfach wieder mal eine Freundin haben und diese Zeit genießen.
Doch leider befällt mich durch meine Situation auch wieder Angst das
daraus nie mehr wieder was wird.

Ich danke Euch für Eure Hilfe und hoffe Ihr kriegt keine Panik wegen dem
langen Text!

Denyo
Gesperrt