ED - sexuelle Unlust

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Moderator: ISG-Team

Lupa

Beitrag von Lupa »

Hallo Sahne, Maus, Dodo und alle anderen die mitlesen,
Ich dürfte hier eigentlich gar nicht mehr posten. Bin ich doch längst getrennt von dem Mann mit ED. Ich hab damals genau so um Offenheit gekämpft wie ihr. War bereit vorerst auf Sex zu verzichten, wollte offen mit ihm reden... Er hat den Kontakt abgebrochen und hatte einen Monat später eine Neue. Könnt ihr euch vorstellen wie dass am Selbstbewusstsein kratzt? Die beiden sind nun schon bald ein Jahr zusammen, solange hat es bei uns nicht gehalten. Ich versteh es nicht, bei mir musste er Viagra nehmen und selbst damit hat er es nur einmal im Monat geschafft. Eine ED trifft glaub ich immer beide, mich hat das ganze sehr tief getroffen. Nicht dass ich diesen Mann zurück haben möchte, an für sich wäre ich längst über ihn hinweg. Aber mein unverkrapfter Umgang mit Sexualität ist dahin, mein Selbstwertgefühl in diesem Bereich ist gleich Null. Und er ist glücklich mit seiner Neuen und schert sich vermutlich einen Dreck darum, was es aus mir gemacht hat. Ich weiß Eifersucht ist nicht gerade angebracht. Aber ich kann es nicht ändern.
Gruß Lupa
Sahne
Beiträge: 227
Registriert: Mo, 19 Dez 2005 10:24

ED usw...

Beitrag von Sahne »

Hallo Dodo, hallo Lupa, hallo Maus,

ich habe mit meinem Mann gerade darüber gesprochen. Er hatte bevor er mich kennen lernte sich auch damit abgefunden, dass es eben nicht geht und da war er gerade erst 40.

Die ersten Jahre waren wirklich berauschend für uns beide, denn es ging gut. Zwar mit anfänglichen Schwierigkeiten bis wir uns aneinander gewöhnt hatten. Jetzt ist es wie gesagt wieder wie es war und geht nicht oder schlecht. Eher nicht!!

Er hatte einige gescheiterte Versuche mit Frauen hinter sich und hatte es schon aufgegeben. Kurze Sachen funktionierten gar nicht. Er denkt nicht, dass das an den Frauen lag, ich war eben hartnäckiger und habe nicht gleich nachgelassen bzw. aufgegeben. Wobei es uns jetzt doch wieder eingeholt hat. Wir glauben beide, dass es nicht an der Frau liegt. Es ist eine "Funktionssörung" bei ihm in unserem Fall. Er sagt er war auch ein sog. Spätentwickler und hatte erst so mit 30 die ersten Versuche mit Frauen gestartet war aber ein flop.

Hallo Lupa, wenn du schreibst "er hat seit 1 Jahr eine andere Frau", dann muß das nicht heißen es klappt bei ihnen besser. Vielleicht will sie auch gar nicht so oft mit ihm schlafen - legt keinen Wert darauf. Oder sie ist mit dem zufrieden was sie bekommt (noch!).

Gruß
Sahne mit Mann
Dodo

Für Lupa

Beitrag von Dodo »

Hallo Lupa,
hast Du schon darüber mal nachgedacht, daß´es viele Frauen gibt, die eigentlich einen impotenten Mann wollen? Kein Witz, wir haben dieses Thema gerade derzeit verschärft im Bekanntenkreis. Vielleicht ist die neue so eine Frau. Ich kann Dir nur einen Tip aus Erfahrung mit Exmännern geben: zeig ihm, wie verdammt gut es Dir ohne ihn geht - das kratzt auch an seinem Ego. Ich hab damals vor lauter Trennungsschmerz 10 Kilo abgenommen, bin dann in Urlaub gefahren, neue Frisur usw. und dann noch im Beruf erfolgreicher als er. Da hatte er dann ein Problem und ich keines mehr. Du wirst sehen, es kommt schon wieder ein netter Mann, der Dir vielleicht auch etwas mehr bieten kann als er.
Kopf hoch - Du schaffst das schon.
Brummbär

Erektile Dysfunktion

Beitrag von Brummbär »

Hallo Sahne, Dodo und alle anderen Betroffenen. Ich möchte mich kurz vorstellen: Ich bin m (46 Jahre) und kann, als Betroffener der ED Euch alle verstehen. Ich fühle mich auch nur noch als halber Mann. Ich kenne auch andere Zeiten. Ich kenne meine Frau (52 J.) schon seit 1991 und dort, und das kann ich mit Fug und Recht behaupten, hatten wir unbeschreiblichen Sex. Ich möchte auch gleich zu Beginn erwähnen daß wir beide schon mal vorher verheiratet waren und meine Frau 6 Jahre älter als ich ist. Doch dann irgendwann im Laufe unserer Ehe kam es dann soweit, daß eines Tages das erste mal "es" nicht funktionierte. Das war so etwa um 1999 rum. Der Schock saß bei uns beiden damals recht tief. Da es aber danach wieder besser ging (wohl aber nicht so intensiv wie am Anfang unserer Beziehung) maßen wir diesem Ereignis nicht die nötige Aufmerksam bei und dachten wohl es sei ein einmaliger Ausrutscher.

Die letzten 2 Jahre jedoch ist es extrem geworden. Ich war mittlerweile einige Male beim Urologen. Dieser teilte mir mit, daß es 1. mit dem Rauchen, 2. mit dem Übergewicht und 3. mit Bewegungsmangel zu tun hätte. Das letzte mal sagte er mir, daß auch sehr wichtiger Faktor der Stress wäre. Außer, daß er mir mal Cialis oder Viagra verschrieben hat (was aber nicht wirklich geholfen hat) kam aber auch nicht sehr viel mehr dabei heraus. Wie schon in Euren Beiträgen erwähnt, kann man wirklich den Eindruck haben, die Ärzte haben keinerlei wirkliches Interesse mitzuhelfen die Ursachen wirklich einzugrenzen und zu beheben. OK, es liegt sicherlich auch vieles daran, was er sagte. Aber wirklich weiterhelfen konnte er mir auch nicht.

Leider gibt es hier bei mir keine Gruppe, bei der man sich mal so richtig "ausheulen" kann. Somit ist man gezwungen den seelischen und körperlichen Schmerz in der Partnerschaft zu diskutieren. Doch irgendwann fängt man an sich im Kreise zu drehen, weil man keinen Ausweg mehr weiß. Das Harmonische und Freundliche, was am Anfang noch da war, ist mittlerweile Resignation und der Angst gewichen wieder und wieder zu versagen, obwohl das eigentliche Zusammenleben reibungslos funktioniert. Und man darf sich nach außen nicht outen, obwohl es einem danach ist, der Welt zu zeigen "Hier, wir haben ein Problem, wer kann mir helfen"?

Deshalb bin ich froh, nein sind wir froh, daß es hier ein Forum gibt, wo man seinem Herzen einmal Luft verschaffen kann, auch wenn einem damit in der Sache noch nicht weitergeholfen ist. Aber man kann sagen: "Hey, du bist nicht alleine. Es geht anderen genauso". Nur das Tabu hält einen davon ab, öffentlich darüber zu reden, weil wohl viele Betroffene sich keine Blöße geben wollen.

Gruß Brummbär
Sahne
Beiträge: 227
Registriert: Mo, 19 Dez 2005 10:24

ED

Beitrag von Sahne »

Hallo Brummbär,

toll, dass sich mal ein Mann meldet.

Wir haben gerade zusammen deine Antwort gelesen. Also, Selbsthilfegruppe für ED, da kennen wir auch nichts. Das wäre manchmal nicht schlecht, nur müßte man sich da schon noch mehr überwinden, denn dann muß "Mann" sich richtig outen.

Das was dein Arzt sagt mit dem Rauchen, Übergewicht usw. stimmt bei uns nicht. Wir leben recht gesund, treiben Sport - zwar nicht übertrieben (schwimmen, Nordic Walking, Fahrrad fahren, wandern) deshalb kann das nicht daran liegen. Stress, vielleicht im Sommer im Moment nicht und es geht trotzdem nicht!! Laß dir da kein schlechtes Gewissen machen. Wir sind auch beide nicht dick haben Normalgewicht.

Wir denken, dass die Ärzte keine Götter sind die für und gegen alles ein Mittel haben. Vielleicht, müssen wir uns einfach daran gewöhnen älter zu werden. Ich z.B. bin aus dem gebährfähigen Alter raus. Für die Natur ist es nicht mehr wichtig, dass die Fortpflanzung funktioniert. Leider... wäre schön gewesen, wenn es länger gut gegangen wäre.

Gruß
Sahne
Dodo

Beitrag von Dodo »

Hallo Brummbär und die Mädels,
große Freude, daß sich ein Mann einschaltet und aus seiner Sichtweise mal schreibt. Im ersten Moment war ich betroffen, keine Ahnung warum. Du schreibst genau das, was eigentlich jeder Arzt sagt. Streß, Rauchen, Übergewicht - das ist an allem Schuld. Ein paar Viagra und das wars. Ich bin von Natur aus so, will und kann Geschehnisse erst akzeptieren, wenn ich diese verstehe. Und so etwas kann ich nicht verstehen. Weil auch das bei uns absolut nicht stimmt. Mein Mann ist die Ruhe selbst, hat wenig Streß bzw. läßt sich da erst gar nicht reinbringen, raucht nicht (hat noch nie geraucht) und hat 30 Jahre aktiven Sport gemacht. Jetzt weniger, aber er hat seinen "Auslauf". Ich bin entäuscht von den Ärzten - vielleicht ist es ja auch da noch ein kleines Tabuthema. Als ich mit meinem Frauenarzt mal besprechen wollte - der hat es gleich gar nicht zur Kenntnis genommen, war aber mal auf diesem Bereich spezialisiert in einer Klinik. Hätte ich es ihm zuschreien sollen??? Von Selbsthilfegruppen halte ich im Moment einfach nicht zuviel - vielleicht ändert sich ja noch meine Meinung. Wie Brummbär schreibt, denke ich, daß man sich hier auch im Kreis dreht.
Also bleibt uns dieses Forum - vielleicht erfahren wir hier so viel wie möglich von Frauen und Männern und man kann einige Tipps für sich in Anspruch nehmen. Resignation und Angst - das kann es doch nicht sein, wenn eine Ehe gut funktioniert. Aber Du hast recht, irgendwann dreht man sich im Kreis. Und aus diesem Kreis muß es doch einen Weg geben. Wie gesagt, ich gebe erst auf, wenn ich eine akzeptable Antwort habe. Solange noch irgendwo ein Funken Hoffnung ist und die habe ich, werde ich nicht sang- und klanglos unser Sexleben aufgeben und den Kreis rund lassen. Übrigens, allen Männern gesagt: Ihr seit keine "halben Männer" - Männer, die sich offen und ehrlich mit dem Thema und der Frau auseinandersetzen, das sind für mich ganze, tolle Männer. Laßt uns einfach nicht bei diesem Thema "außen vor" - wir leiden auch.
Dodo
IlenaS
Beiträge: 17
Registriert: Mo, 26 Dez 2005 11:22

Beitrag von IlenaS »

Hallo Brummbär :)

Schön, dass du hier bist und auch zu dem Thema schreibst. Bleib bloß hier :D

Ich halte auch nicht viel von Selbsthilfegruppen. Im Net kann man sich doch ungenierter austauschen. Leider nimmt mein Mann diese Option auch nicht war, weil es gibt ja kein Problem, über das man reden muss. Aber mir hat es in den letzten Tagen auf jeden Fall sehr geholfen.
Sahne
Beiträge: 227
Registriert: Mo, 19 Dez 2005 10:24

ED

Beitrag von Sahne »

Hallo alle zusammen,

ich denke, die ED ist nicht der alleinige Grund, warum wir oft so verzweifelt sind. Es spielen da noch andere wichtige Dinge mit. Z.B. das Gefühl, nicht beachtet zu werden und nicht ernst genommen zu werden. Ich bin und war oft so todunglücklich, weil er auch sonst kein Interesse an mir hatte. Keine Lust auf Urlaub, keine Lust was zu unternehmen, keine Zeit für mich!! Er hat mich nicht mehr angefasst oder in den Arm genommen. Ich fühle mich zeitweise wie abgeschnitten. Wenn ich nicht von mir aus ganz massiv auf ihn zugehe sind wir auch wie Bruder und Schwester. Aufgeben, das darf man nie, da stimme ich euch zu. Aber, es hilft enorm es anzunehmen, keine zu hohe Erwartungshaltung zu haben.

Also, und was hilft jetzt weiter? Wir haben mal Ursachenforschung betrieben. Ich habe ihn beobachtet. Mir überlegt, was macht ihn an. Wir wollen auch mal einen entspr. Film anschauen und gucken was geht. Ist nur nicht so einfach - der TV steht im Wohnzimmer und die Kinder sind ständig um den Weg. Er ist mit sich und seiner Leistung meist sehr unzufrieden und will immer die 100 % erreichen in der beide voll auf ihre Kosten kommen. Für mich ist es schon toll, wenn sich bei ihm überhaupt was rührt und er von sich aus mal probieren will.

Bei mir ist es so, dass ich gewisse Tage im Zyklus habe in denen es bei mir leichter geht und das ist kurz nach der Periode, danach lässt mein Verlangen stark nach das habe ich ihm gesagt. Es ist wichtig mehr über die Vorlieben und Abneigungen des Partners zu wissen denke ich, er mag nicht so gerne Zungenküsse und ich habe auch bestimmte Dinge die ich nicht mag oder eben besonders mag.

Im Sommer vor zwei Jahren waren wir am FKK Strand und das hat ihn wohl angemacht, denn danach ging es plötzlich zwei Mal problemlos - nur bei mir nicht ich war wohl zu überrascht. Vor ein paar Tagen nach dem Schwimmbad auch, wobei er wieder meinte es hätte besser sein können. Ich hatte es irgendwie geahnt, der Tag war sehr harmonisch und er hat ab und zu einem Mädchen nachgeschaut, was er sonst gar nie macht. Es muss die „Chemie“ stimmen, sonst geht es bei uns beiden nicht.

Was habt ihr schon alles ausprobiert?

Gruß
Sahne
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