Seite 1 von 1

das Gefühl vor dem Orgasmus ist weg

Verfasst: Do, 19 Jun 2003 08:13
von Rat suchender
Hallo Liebe ISG'ler,

ich habe ein großes Problem mit dem Sex und ich konnte bissher nirgendwo etwas finden was meinen Symptomen exakt entspricht. Ich habe das auch mal kurz beim Arzt angesprochen, aber der hielt es für psychisch. Ich glaube aber nicht das es psychisch ist.
Vielleicht könnt ihr mir ja Helfen.
Es ist so, daß die Stimulation der empfindlichen Stelle am Penis zwar angenehm ist, aber dieses schöne Gefühl, was dann normalerweise nach kurzer Zeit kommt (ich glaube man nennt es Plateauphase) bleibt völlig aus. Ich spüre das die Erregung zunimmt und ich habe auch keine Errektions- oder Lustprobleme, aber das Gefühl kommt nicht. Es ist schwer zu beschreiben, es fühlt sich ein wenig taub an aber die Berührungen spüre ich doch sehr deutlich. Irgendwann kommt dann der Aufstieg zum Orgasmus und den spüre ich dann auch wieder recht heftig (aber nicht so intensiv wie früher, was natürlich daran liegen könnte, daß ich kein Interesse mehr an langen Stimulationen habe). Die Stimulation vor dem Orgasmus könnte ich beliebig unterbrechen, aufstehen und eine Zeitung lesen, es würde mir nichts ausmachen, weil dieses "mehr, mehr" Gefühl nicht da ist. Es ist das gleiche ob es meine Partnerin macht oder ich selber.
Ein bisschen könnte man es vergleichen, wie wenn man beim Essen plötzlich nichts mehr schmeckt.
Der Sex ist recht unbefriedigend und ich habe mich mittlerweile fast völlig davon zurück gezogen, denn wenn ich Lust habe und dann jedesmal so enttäuscht werde, dann bin ich nur noch frustriert.

Ich weiß nicht genau, seit wann das so ist, denn ich war länger alleine. Es ist mir schonmal vor längerer Zeit aufgefallen, aber ich hatte dem damals keine Bedeutung beigemessen und es mit meiner Situation erklärt.

Es belastet unsere Beziehung doch sehr und mittlerweile auch meinen Seelenzustand dauerhaft, denn ich sehne mich danach wie es mal war. Ich bin übrigens 34.

Vielen Dank

Mir fehlt auch das Zwischengefühl

Verfasst: Fr, 20 Jun 2003 00:47
von michael
Habe dasselbe wie du.
bin jetzt 40.
Hat bei mir ungefähr vor 2 Jahren angefangen.
Irgendwie habe ich das Gefühl dass die eichel und der Penis insgesamt
nicht mehr so sensibel ist,besonders die Eichel
Kam das bei dir von heute auf morgen oder langsam?
ich weiss was du meinst mit dem zwischgefühl, was fehlt.
Das glied ist steif.entweder kein gefühl oder auch dann gleich
orgasmus.da man sont kein gefühl hat versucht man dann sich zum orgasmus hinzuarbeiten.nehmen wir mal an es gebe eine scala
von 1(kein gefühl) bis 10(Orgasmus).irgendwie fehlt da die steigerung 5 bis 9 wenn du meinst was ich meine.
habe natürlich versucht zu analysieren was die Ursache ist.
Habe mir vor zwei Jahren computer angeschafft.Viel Strahlung,
Viel sitzen....ich weiss es nicht.Viel dosen essen, fertiggerichte,
geschmacksverstärker Natriumglutamat soll Nerven zerstören...,Amalgam in Verbindung mit Monitorstrahlung usw.
Könnte viel sein...kannst mir ja mal mailen Malan606@gmx.de

Verfasst: Do, 26 Jun 2003 15:56
von ISG-Team
Hallo Ratsuchendern,
entschuldige bitte, dass du auf unsere Antwort ein wenig warten musstest.
Du hast dein Problem sehr gut beschrieben, so dass ich mir gut vorstellen kann, was du damit meinst. Auch andere Männer berichten uns über die von dir beschriebene Empfindungslosigkeit oder Taubheit im Genitalbereich. Man könnte meinen, dass es sich dabei um eine Nervenschädigung handeln könnte wie sie zum Beispiel bei einem lang bestehendem Diabetes auftritt. Dazu passt aber nicht, dass Erektion und Orgasmus normal funktionieren. Wenn es sich um ein körperliches Problem handelte, wäre nicht nur isoliert die Phase zwischen Beginn der Erektion und Höhepunkt betroffen, sondern es würde auch zu Problemen mit der Steifigkeit und des Orgasmus kommen. Um wirklich sicher zu sein, dass kein körperliches Problem vorliegt, rate ich dir, dich nochmal an einen Arzt, am besten an einen Urologen, zu wenden, der dich untersuchen und deine Empfindungsstörungen nachvollziehen kann.
Wo liegt nun aber der Ursprung des Ganzen? Du sagst, dass du nicht glaubst, dass es sich um ein psychisches Problem handelt. Vielleicht sind aber die Zusammenhänge nicht so offensichtlich, das Problem liegt vielleicht an einer Stelle, die du zunächst nicht mit deiner Sexualität in Zusammenhang bringen würdest. Dies kann eine starke Belastung im Beruf sein, ungeklärte Konflikte zwischen dir und deiner Partnerin und vieles anderes mehr. Es kann aber auch Ausdruck einer Depression sein, die sich auch in deinen Libidoproblemen zeigt.
Dies sind alles nur Beispiele, da ich mir über das Internet kein Urteil erlauben kann. Deswegen rate ich dir, nach dem Besuch bei einem Urologen, einen Sexualtherapeuten aufzusuchen. Adressen und Tipps findest du zum Beispiel über Pro Familia, deutsche Gesellschaft für Sexualberatung, www.profamilia.de. Nur Mut! Wenn du nach einer Weile merkst, dass dies wirklich nicht dein Weg ist, kannst du jederzeit damit aufhören.

Alles Gute wünscht dir
das ISG-Team

vielen Dank für die Antworten

Verfasst: Sa, 28 Jun 2003 11:26
von rat suchender
Hallo Michael und ISG-Team,

vielen Dank für die Antworten.
zu michael:
Ob das plötzlich aufgetreten ist, kann ich dir nicht sagen, es war mir nicht bewusst. Ich weiß nur, daß es mir irgendwann plötzlich aufgefallen ist.
Ich sitze auch viel vorm Computer und esse öfters Fertigsachen, wäre natürlich fatal, wenn dadurch eine Nervenschädigung aufgetreten ist.

zum ISG-Team:
Ich wusste garnicht, daß es dieses Problem häufiger gibt, ich habe darüber in allen einschlägigen Quellen nichts gelesen.
Was die Nervenschädigung angeht, so habe ich in einer medizinischen englischsprachigen Quelle gelesen, daß man neuerdings festgestellt hat, daß es offensichtlich zwei Nervenwege gibt die am sexuellen Reaktionsablauf beteiligt sind. Eine von beiden läuft durch den plexus sakralis und dann über das lumbale und sakrale Rückenmark die andere über einen anderen Nervenweg im Bauchraum. Zwischen beiden Nervenwegen soll es eine Funktionsteilung geben, wobei jeder für einen ganz speziellen Teil des Reaktionsablaufes zuständig ist. Dies ist wohl auch der Grund, das es Menschen gibt (beiderlei Geschlechts) die trotz eines Unfalles bei dem das untere Rückenmark zerstört wurde trotzdem noch zu sexuellen Reaktionen fähig sind.
Ob die Medizin schon soweit fortgeschritten ist, das sie soetwas feststellen kann?
Ich habe bei meinen diversen Kontakten mit dem Gesundheitswesen die Erfahrung gemacht, daß es eher selten ist, das man wirklich gründlich auf alle Ursachen einer Erkrankung hin untersucht wird und die Sache dann gerne auf das psychische Abgeschoben wird. In meinen Augen einfach desshalb, weil man keine andere Idee hat.
In meinem Fall habe ich Probleme mit der psychischen These, weil die Symptome einfach zu klar und zu radikal sind, gleich ob es mir gut geht oder nicht oder ob ich im Stress bin oder nicht.
Wäre es situationsabhängig unterschiedlich, sähe ich das anders.
Es ist jetzt schon so lange Zeit gleichbleibend und dem Arzt mit dem ich gesprochen habe viel dazu nichts ein, daß ich irgendwie die Hofnung verloren habe. Ich muß dazu sagen, daß dieser Arzt gleichzeitig ein guter Bekannter ist der mich nicht einfach abfertigen würde.

Viele Grüße, der Ratsuchende
saledelaere@hotmail.com