Sexualziel-Verschiebung

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udo
Beiträge: 2
Registriert: Mo, 04 Dez 2006 16:01

Sexualziel-Verschiebung

Beitrag von udo »

Hallo,
ich weiß nicht, ob ich das richtige Wort gefunden habe, aber ich nenne es einfach mal so. Ich habe mit 6 Jahren den Orgasmus entdeckt und habe seitdem( über 30 Jahre) kaum 1 Tag ausgelassen, um zu masturbieren. Erst mit 12 Jahren habe ich begriffen, daß dieser Zaubertrick "Sex" war. Da ein kleiner Junge eine andere Sexualität hat, als ein Erwachsener, bin ich auf einer Infantilen Stufe fixiert geblieben. Daß heißt: Die Handlung, durch die ich mich des sexuellen Druckes entledige, ist eine ganz andere, als die, die die Gesellschaft erwartet. Ich habe es noch nie geschafft, davon loszukommen, und versuche verzweifelt zu verstehen, was das Sexualziel der "Normalen" ist, was sie zu ihrer sexuellen Handlung motiviert. Natürlich hatte ich noch nie eine Freundin oder sexuelle Beziehung, obwohl ich weiß, was Liebe ist. Meine Frage lautet: Kann man eine neue Handlung sexualisieren, kann man 2 verschiedene Sexualziele haben, bin ich noch zu retten?
Wenn sie näheres wissen müssen, fragen sie bitte nach. Ich wollte mich nur kurz fassen.
ISG-Team
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Beitrag von ISG-Team »

Lieber Udo,

Zur Beantwortung Ihres Beitrages benötigen wir noch einige Informationen. Es wäre sehr hilfreich, wenn Sie folgende Fragen beantworten könnten:

1. Was verstehen Sie unter "Sexualziel"?
2. Was meinen Sie damit, dass Sie auf der infantilen Stufe fixiert geblieben sind?
3. Was genau ist Ihr Anliegen/Problem (evtl. dass Sie ausschließlich masturbieren und keine Partnerin haben, mit der Sie Geschlechtsverkehr haben oder dass Sie so häufig masturbieren)?
4. Was verstehen Sie unter "eine Handlung sexualisieren" & "zwei verschiedene Sexualziele haben"? Meinen Sie damit, Sie würden neben der Masturbation gerne auch Geschlechtsverkehr haben und fragen, ob diese beiden Handlungen parallel existieren können?

Mit freundlichen Grüßen
Ihr ISG-Team
udo
Beiträge: 2
Registriert: Mo, 04 Dez 2006 16:01

Beitrag von udo »

zu 1: die Handlung, durch der man sich des sexuellen Druckes entledigt.
Bei der Masturbation spielt sich diese gedanklich ab. Kann natürlich auch ausagiert werden.
zu 2: als ich mit 6 Jahren denn Orgasmus entdeckte, hatte ich dabei noch keine Gedanken im Kopf. Aber das sexuelle Gefühl hatte mich an eine Szene als 4-jähriger erinnert. Sex war mir also nicht neu, neu war nur der Orgasmus. Durch das exzessive Masturbieren mit den dazu gehörigen Gedanken, scheint mir, als hätte dies den psychischen Teil der Sexualität auf die Kleinkinder-Zeit fixiert. Denn so, wie ich heute Sex mache, machte ich es im Großen und Ganzen auch als Kind.
zu 3: ich weiß nicht, was ich mit einer Frau anfangen soll. Da ich ja nicht ihre Sexualität habe, sondern meine eigene( äußerst individuelle) werde ich sie auch nicht wirklich befriedigen können. Sollte ich mich verlieben, habe ich ein riesiges Problem: ich kriege das Emotionale nicht mit dem Körperlichen unter einen Hut. Das Masturbieren selbst ist kein Problem. Das Problem sind die Gedanken und Motive, die mir den Orgasmus garantieren. Damit unterscheide ich mich völlig von der Allgemeinheit. Wer nicht die Sexualität der Gesellschaft hat, scheint nicht wirklich dazu zu gehören.
zu 4: eine Handlung sexualisieren: Die Gedanken und Phantasien, die man zuvor im Kopf hatte, an einem Objekt ausagieren.
Falls es mir nicht möglich ist, von meiner Obsession loszukommen( welches eigentlich nicht das Masturbieren ist, sondern die Gedanken die direkt zur Erregung führen), so möchte ich sehr gerne von dem erregt werden, was alle anderen Männer erregt. Ich weiß: man kann das jeden Abend im Fernsehen oder im Kino sehen. Mein Überbewußtsein hat es schon längst verstanden, aber mein Unterbewußtsein leider nicht.
ISG-Team
Beiträge: 969
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Beitrag von ISG-Team »

Lieber Udo,
wenn wir Sie richtig verstehen, liegt Ihr Problem in der Häufigkeit Ihrer sexuellen Gedanken. Sie sprechen bereits von einer Obsession, also scheinen diese Gedanken beinahe zwanghaft aufzutreten. Falls dem so ist, kann eine kognitive Verhaltenstherapie einen möglichen Lösungsansatz darstellen. Sie wünschen sich, Sexualität mit einer Frau auszuüben, haben aber das Gefühl, eine andere Sexualität als andere zu haben und einer Frau somit eventuell nicht geben zu können, was diese vielleicht gerne möchte. Meist lassen sich solche Gedanken im Rahmen einer Sexualtherapie genauer betrachten und lösen. Schauen Sie doch mal auf folgendem Link, ob Sie in Ihrer Nähe einen passenden Therapeuten finden.
www.sexualberatung-sexualtherapie.de/therap.htm
Da Sie von einer Fixierung auf einer kindlichen Stufe ausgehen, könnte aber auch ein psychoanalytisches bzw. tiefenpsychologisch orientiertes Verfahren für Sie die Methode der Wahl darstellen. Insgesamt kann gesagt werden, dass Sie im Rahmen einer Beratung oder Therapie sicherlich lernen können, mit Ihren sexualitätsbezogenen Gedanken umzugehen und ein neues Sexualziel einzuüben.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr ISG-Team
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