Hallo Kathi,
Kathi147 hat geschrieben:Ich habe Angst, dass er sich zurückzieht bzw. das Vetrauen verliert oder denkt, dass ich übetreibe, weil er es vielleicht nicht als Problem ansieht. Ich möchte auch nicht immer diejenige sein, die Probleme anspricht, wenn er gar keine sieht oder sie nicht sehen will...
Ich kann deine Ängste gut verstehen. Aber ich habe auch den Eindruck, dass du dir sehr viel Gedanken um deinen Partner machst und dabei selbst zu kurz kommst. So etwas kann auf die Dauer nicht gut gehen.
Kathi147 hat geschrieben:Es verblüfft mich deshalb auch ehrlich, dass Du der Ansicht bist, dass es in unsere Beziehung viel Vertrauen geben würde, ...
Das habe ich gesagt, weil ihr aus meiner Sicht einen sehr intimen und damit vertrauensvollen Umgang bei eurer Sexualität pflegt. Schade, dass dein Partner das nicht so sieht.
Kathi147 hat geschrieben:Mein Freund redet sehr wenig über sich und seine Gefühle und ich will ihn ja auch nicht zu irgendwas zwingen. Ich habe zwar schonmal gesagt, dass ich finde, dass er zu wenig über sich preisgibt und die Antwort war wieder, dass das dauern würde und mit der Zeit (und dem Vetrauen) schon kommen würde.
Zu Anfang meiner Beziehung zu meiner Frau gab es auch oft Ärger, wenn ich nur sehr wenig geredet habe. Ich war dann vollkommen hilflos, wenn sie mir Vorwürfe in dieser Richtung gemacht hat und wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich stand einfach mit dem Rücken gegen die Wand und wusste dann erst recht nicht, was ich sagen sollte und fühlte mich total hilflos. Ich könnte mir vorstellen, dass es deinem Partner ähnlich geht.
Natürlich kannst du ihn nicht dazu zwingen, mehr über sich und seine Gefühle zu sagen, das willst du ja auch nicht. Aber vielleicht kannst du ihm Brücken bauen indem du ihm von dir erzählst, was du z.B. in der letzten Woche erlebt hast, was dich gefreut und geärgert hat und ihn dann fragst, wie es ihm ergangen ist. Da wird sicher nicht gleich die Reaktion kommen, die du ersehnst, aber steter Tropfen höhlt den Stein.
Könnte es sein, dass es bei euch nicht um Vertrauen geht, sondern einfach darum, dass viele Männer es nicht gelernt haben, über sich zu reden, sich ihrer Gefühle bewusst zu werden und sie zu artikulieren? Vielleicht erlebt dein Partner jetzt zum ersten Mal bewusst, dass sein bisheriges Verhalten einem ihm wichtigen Menschen nicht genügt. Aber Veränderungen in der Wahrnehmnung und im Verhalten brauchen viel, viel Zeit.
Kathi147 hat geschrieben:Was ich aber schon erwähnen muss, ist, dass wir sonst sehr glücklich sind und er auch durchaus mir zugewandt ist und zeigt, dass er mich liebt, sodass ich das nicht in Frage stelle.
Das was du als Zuwendung empfindest ist wahrscheinlich seine Art Gefühle auszudrücken.
Trotzdem halte ich es für berechtigt, wenn du auf einen Besuch beim Urologen bestehst. Wie schon nina gesagt hat, ist es wichtig, diesen Arztbesuch gut vorzubereiten. Dein Partner sollte wissen, wie ein Arztbesuch in diesem Fall abläuft, welche Fragen der Arzt bei der Anamnese stellen wird und welche Untersuchungen evtl. gemacht werden. In dem Artikel "
Tipps für den Arztbesuch" findest du dazu einige Hinweise. Die Vorbereitung kann die Angst vor dem Arztbesuch erheblich reduzieren. Außerdem könnt ihr dann schnell merken, ob ihr wirklich bei einem auf dem Gebiet der ED kompetenten Arzt gelandet seid.