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frustriert

Verfasst: Di, 31 Aug 2010 21:56
von ISANA
Hallo ihr!

ich habe heute das Forum hier entdeckt und etwas gestöbert.... ich kann vieles, was ich hier so gelesen habe total nachepfinden.... bin ehrlich gesagt im moment auch etwas unglücklich in meiner Beziehung. Wir sind seit 2 Jahre zusammen, hatten aber davon 1 1/2 Jahre eine Fernbeziehung, seit einem halben Jahr wohne ich jetzt bei ihm, vorher hatten wir natürlich wenn wir uns dann mal alle 2 oder 3 Wochen gesehen haben - Sex! Tja... aber jetzt ist es irgendwie genauso.... alle 2 oder 3 Wochen mal Sex und nur wenn er dann auch sagt, dass er will, also wenn ich mal anfange und die initiative ergreife, heißt es sowieso "Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, schlecht geschlafen, müde von der arbeit, ..... und und und ". Oftmals hab ich schon so meine Checkliste wo ich in einem unverbindlichen Gespräch nachfrage, wie denn das wohlbefinden ist ... aber fast immer ist irgendwas! :(
Was mir besonders wehtut, wenn er dann heimlich seine Pornos guckt und es sich da macht.... ich fühle mich dann irgendwie... ich weiß nicht wie ich das sagen soll.... als wie wenn ich nicht sexy genug bin und es ihm keinen Spaß macht. Was noch zu dem dazu kommt, wenn es dann mal endlich wieder so weit ist mit Sex, dann ist es schon sehr leidenschaftlich, aber zum Orgasmus komm ich nicht... Früher hatte er mich hin und wieder danach zum Orgasmus gebracht... mir ist das schon auch irgendwie peinlich, wenn er dann immer noch nachhelfen muss, aber die letzten 4 oder 5 mal machte er nichtmal mehr das.... . Küssen, Sex, er kommt dann.... an mich kuscheln und Fernseh gucken... dann sagt er meistens nach 5 Minuten, er müsse aufstehen, weil er sonst müde wird. Hach... es ist einfach frustrierend...... Ich fühl mich wie seine Putzfrau, die ihm eben sauber macht, einkauft, wäsche wascht und wenn er dann mal Lust hat die Beine breit macht! :(

Wisst ihr eine Lösung? Ich bin ratlos!

Viele Grüße

Re: frustriert

Verfasst: Do, 02 Sep 2010 18:02
von ISG-Team
Hallo ISANA,

wie Sie in unserem Forum wahrscheinlich schon bemerkt haben, gibt es tatsächlich nicht nur Männer, sondern auch viele Frauen, die in einer ähnlichen Situation sind.
In Ihrem Beitrag fallen zwei Dinge bosonders auf: Zum Einen wünschen Sie sich, von Ihrem Freund häufiger begehrt zu werden. Was allerdings noch deutlicher wird ist Ihre Frustration, dass er sich in letzter Zeit ausschließlich um seine Befriedigung kümmert und Sie sich dadurch von ihm auch kaum mehr wertgeschätzt fühlen ("ich fühle mich wie seine Putzfrau" etc.). Aus Ihren Schilderungen lässt sich entnehmen, dass Sie ihm seine "Wehwehchen" nicht ganz glauben können. Bei den letzten beiden Punkten scheint es tatsächlich eher darum zu gehen, wie Sie momentan Ihre Beziehung an sich (also losgelöst von der Sexualität) wahrnehmenn. Auch wenn hier im Forum immer wieder Erfahrungen geschildert werden, dass reden nicht viel verändert, sind wir doch überzeugt davon, dass ein offenes Gespräch auch für Ihre eigenen Gefühle sehr von Vorteil wäre. Sagen Sie Ihrem Freund, dass Sie gerne etwas verändern möchten und was es bei Ihnen auslöst, wenn er kurz nach dem Sex aufsteht, ohne dass Sie zum Orgasmus gekommen sind. Fragen Sie ihn, worauf er Lust hat und was Sie beide seiner Meinung nach tun könnten, um etwas zu verändern. Tatsächlich wird das Thema Sexualität in einer Beziehung häufig zum Problem, wenn die Passung nicht stimmt (wenn der eine Partner z.B. häufiger Sex will als der Andere), denn zwei Menschen treffen sich in diesem Punkt zwangsläufig immer auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner. Vielleicht haben Sie oder Ihr Mann aber auch Fantasien oder Vorlieben, von denen der andere noch nichts weiß. Häufig lassen sich diese Dinge am Besten im Rahmen einer Sexualtherapie oder -beratung klären - Voraussetzung dafür ist natürlich, dass Ihr Freund sich dazu bereit erklärt. Möglich ist auch, dass die Situation für ihn in Ordnung ist und er überhaupt nichts verändern will. Dennoch sollte er wissen, dass es Ihnen in der Beziehung momentan nicht so gut geht, damit er die Gelegenheit bekommt, etwas an seinem Verhalten zu verändern. Leider gibt es für diese Art von Problemen kein Pauschalrezept, insofern können wir Ihnen nur raten, den Frust nicht mit sich alleine auszumachen, sondern mit Ihrem Freund zu reden.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist Ihr Schamgefühl darüber, dass Sie beim GV nicht zum Orgasmus kommen, sondern nachhelfen müssen bzw. nachgeholfen werden muss. Hier könnten Sie versuchen, etwas an Ihrer Einstellung zu verändern, denn das sollte Ihnen absolut nicht peinlich sein; viele Frauen (etwa 2/3) können allein durch die Penetration keinen Orgasmus bekommen. Oftmals trägt dann das Schamgefühl dazu bei, dass sie sich unter Druck setzten, womöglich einen Orgasmus vortäuschen und den Sex nicht mehr genießen können.
Hoffentlich hat Ihnen unsere Antwort weitergeholfen.

Viele Grüße
Ihr ISG-Team