Stehen wir wegen männlicher Unlust kurz vor dem Endknall?

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Sonnenblume82
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Registriert: Di, 29 Mai 2012 01:45

Stehen wir wegen männlicher Unlust kurz vor dem Endknall?

Beitrag von Sonnenblume82 »

Hallo Ihr Lieben!

Gestern Nacht habe ich viele Seiten durchstöbert und gelesen. :o Dabei musste ich immer mehr an meine/ unsere Leidensgeschichte denken. :cry: Und habe bitterlich geweint. :cry:

Wir sind nun seit 9 Jahren zusammen, davon seit 7 Jahren verheiratet. Wir haben eine gemeinsame 7 jährige Tochter.
Der Pornokonsum meines Mannes hat anfangs zugenommen. Bis er erkannte, dass er mich damit wirklich zutiefst verletzt. Wir waren in verschiedenen Foren. (Eines davon bei G.F.). Es hat uns doch beiden sehr geholfen, dass wir nicht alleine mit unserem Problem dastehen. Er erkannte, dass er an einer Onlinesexsucht erkrankt ist. Und versucht bis heute davon loszukommen. Und eigendlich muss ich mit Stolz erwähnen, dass es wirklich besser geworden ist damit. Nähere Angaben dazu über Pn.
Ich war zu meinem Teil einem Kontrollzwang unterworfen. Auch das Gegenteil von gut. Heute will ich ihn nicht mehr kontrollieren. Es geht inzwischen soweit, dass ich es hasse wenn er zu mir sagt, ich solle doch nachschauen ob er auf irgendwelchen Pornoseiten war. Ich hasse mich dafür, wenn ich dem erliege. Ich hasse ihn dafür, dass er das von mir erwartet. :evil: :evil: :evil:
Wir haben eine Paartherapie gemacht. Aber geholfen hat die nicht wirklich. Er versteht es sich ins besondere Licht zu rücken und mich dumm dastehen zu lassen. Am Ende war ich die Schuldige mit Depressionen behangene Ehefrau die mit Burn-Out direkt in eine Mutter-Kind-Kur geschickt wurde. Das brachte mir auch nicht viel. Da das eigendliche Thema was mich natürlich beschäftigte nicht behoben wurde. Denn welcher Mensch, oder besser gesagt welche Frau braucht nicht ab und an ein kleines bisschen Liebe und Zärtlichkeit? Er mag es Macht auszuüben. Beim Sex geht es auch von ihm aus gerne etwas härter zur Sache. Ich hatte auch schon eine zeitlang nur Sex mit ihm, wenn er nachts Lust hatte und ich schlief. Ich merkte erst zu spät wenn er schon in mir war, dass er wieder ran will. Das ging eine Zeitlang so. Bis ich ihm klipp und klar sagte, dass es für mich schon Nötigung ist. Ich wollte Nachts schlafen. Mein Leben ist Anstrengend genug. Haushalt, Kind, 2 Hunde, Arbeit... Das heisst jetzt nicht, dass ich keine Quickies mag oder nicht auch mal spontan Lust habe mich auf Sex einzulassen.

Ein Jahr nach unserer Tochter wurde ich wieder schwanger von unserem Sohn. In der 25 SSW wurde uns von den Ärzten mitgeteilt, dass unser Sohn nicht überlebensfähig sei. Er hatte eine Trisomie 18. Das war ein schwerer Schlag für uns beide. Er war leider mit bei dem Schwangerschaftsabbruch. Ich lag 38 Stunden in den Wehen. Ich konnte nicht mehr und war am Ende meiner Kräfte.
Mein größter Fehler! Ich könnte mir heute noch in den Arsch beißen, dass ich nicht meine Mutter oder meine Freundin mitgenommen habe! Ich redete über unsere Geschichte. Er nicht.

Danach fing das Problem mit der Sexunlust meines Mannes so richtig an.
Ich kann nicht behaupten, dass er vorher schon der Sexgott überhaupt gewesen wäre. Der überall konnte und ständig Lust hatte. :roll: Wir hatten anfangs ca. 2 mal die Woche Sex. Als wir uns kennenlernten, war er derjenige, welcher sich eine Woche zurückhielt. Vielleicht schon da das erste Anzeichen dafür, dass irgendetwas nicht stimmt. Bzw. ohne jemandem jetzt auf die Füße treten zu wollen, dass er nicht soviel Sex braucht(e). Zumindest mit mir nicht. Ich genoss es eigendlich mal einen Mann gefunden zu haben, der mir im Bett nicht sofort an die Wäsche geht. Ich stamme selbst aus schwierigen Familienverhältnissen. Mißbrauch, Schläge, Streit meiner Eltern über Jahre hinweg. Natürlich irritierte es mich, dass er auf keinen Versuch meinerseits reagierte.
Jeden anderen Mann hätte ich ziemlich rasch um meine Finger gewickelt. Ich selbst kann mich nur damit äußern, dass ich Sex liebe. Ich teste gerne neues aus.

Nun zu heute. Seit ca. 5 Jahren haben wir ca. 2 - 6 Mal im Jahr Sex. Manchmal mehr manchmal weniger. Verhüten läuft nur noch über Kondome. Ich kann bezüglich gesundheitlicher Einschränkung (Marcumareinnahme) keine Pille nehmen. Die einzige Verhütung, die Hormonspirale habe ich jetzt nach 6 Jahren entnehmen lassen. Die Zeit dafür war einfach abgelaufen. Und bisher fühle ich mich ohne einfach besser. Ich nehme wieder ab. Nicht dass ich mich über mein Gewicht beklagen möchte. Laut Proca-Soll-Gewicht entspricht es dem richtige Wert. Nur für mich speziell, möchte ich wieder in meine alte Hosengröße gelangen. Eine Nummer Kleiner ist auch schon etwas. :wink:
Er sagt er macht sich schlau über die Sterilisation beim Mann. Er sagt er schaut im Internet wegen sexueller Unlust beim Mann nach möglichen organischen Problemen. Er sagt, er sagt... Aber er macht nicht!
Ich bin es so leid! Ich habe weder Lust ihn zu animieren mit mir die schönste Sache der Welt auszuüben noch im Internet nach möglichen körperlichen Ursachen zu forschen. Klar interessiert es mich auch, wieso weshalb wir nicht öfters zusammen Liebe praktizieren. Aber es geht soviel Zeit darauf! Er überfliegt es dann halbherzig. Aber etwas daran ändern kommt ihm auch nicht in den Sinn. Lieber wird dann eine weitere Runde Eve Online gezockt. Und sich mit den anderen (meist) Männern im Teamspeak unterhalten. Bloß nicht über das Problem Nachdenken! Wobei wahrscheinlich gefällt es ihm so wie es ist.
Ich kann nicht mehr sagen, ob es Liebe ist, die mich bei ihm hält. Ich kann nicht sagen ob ich aus Gewohnheit mit ihm zusammen bin.
Ich mag ihn gerne. Aber bei ihm Schlafen, bedeutet immer auch eine direkte Abfuhr zu kassieren. Egal ob ich ihn in Ruhe lasse oder ihn streichle. Es kommt immer, du Schatz ich hab jetzt keine Lust auf Dich. Inzwischen haben wir zwei getrennte Schlafzimmer.
Neulich waren wir gemeinsam picknicken. Nicht, dass er sich dafür ins Zeug gelegt hätte. Ich hab mich um alles gekümmert. Ich hatte erwartet, dass er sich dabei auch etwas entspannen kann. Nur wir beide. Im Sonnenuntergang. Am Fluß. Ich dachte, er könnte mich wenigstens in den Arm nehmen. Mich streicheln. Und vielleicht mal küssen. Aber was war das Ende vom Lied? Klar... ich saß neben ihm wie seine Schwester und er wie mein Bruder.
Ich kann nicht mehr! Und das sage ich schon ewig. Mensch ich bin 29 und rede daher wie eine 60 jährige!
Wenn ich kurz davor bin mich von ihm zu trennen, dann wird er plötzlich aktiv. Aber nur kurzzeitig und nicht von Dauer. Dann nimmt er mich im Stehen in den Arm. Küsst mir öfter auf den Mund usw. Hilft im Haushalt mit. Kümmert sich um unsere Tochter. Aber jedesmal wenn ich denke jetzt geht es wieder bergauf. Fällt er ins gleiche Muster zurück.
Einige von Euch werden mich jetzt sicher Auslachen und sagen wieso ich mich nicht einfach von ihm trenne. So einfach ist das nicht. Für mich zumindest nicht. Ich mag ihn. Ich würde ihn auch abgöttisch Lieben, wenn diese Unlust mir Zärtlichkeiten entgegenzubringen seinerseits nicht Vorhanden wäre.
Ich bekomme es nicht übers Herz ihn vor die Wahl zu stellen. Entweder er entscheidet sich für die Liebe und für die Familie oder er geht. Klar habe ich schon mit ihm Stundenlang darüber geredet. Ich habe mir den Mund fusselig geredet. Aber entweder bin ich nicht mehr glaubhaft für ihn oder er - k.A.! Ich bin mit meinem Latein echt am Ende. Ich denke schon darüber nach wie es wäre, einen Liebhaber zu haben. Ich denke nicht nur darüber nach! Ich habe die sexistischten Träume die Frau überhaupt haben kann.
Vor Tagen auf einem längeren Spaziergang mit den Hunden, kamen wir irgendwie auf Liebe usw. zu sprechen. Da meinte er, ob ich Liebe und Sex trennen könnte. Meinte ich, dass ginge bei mir nicht. Wenn ich mit jemandem Schlafe, ist bei mir immer Liebe im Spiel. Da warf er mir entgegen, dass wäre bei ihm nicht so. Er könne das Auseinander halten. Liebe ist für ihn Liebe und Sex für ihn Sex.
Da nage ich jetzt noch dran. :roll: Hat er etwa eine andere für Sex?
Auf Arbeit gibts ne nette Kollegin, die ihm schon immer schöne Augen gemacht hat... hmmm...
Ich muss dazu sagen, wir arbeiten im gleichen Betrieb. Ich Frühdienst und er im Spätdienst. Was mich so ärgert, ist die Tatsache, dass mein Kopf mir ständig sagt, ich sollte die Beziehung zu ihm Aufgeben und mich Trennen. Mein Herz es aber nicht fertig bringt. Ich bin noch nicht bereit. :o :-?
Hoffe Ihr verzeiht mir für den langen Text. Und dabei könnte ich noch soviel weitere Geschichten über uns Auspacken. Lg und danke dass ich hier meiner Seele etwas Luft machen darf!
klaus47
Beiträge: 94
Registriert: Do, 09 Okt 2008 11:57

Re: Stehen wir wegen männlicher Unlust kurz vor dem Endknall

Beitrag von klaus47 »

Ich glaube, dass in manchen Männerköpfen immer noch herumschwirrt, dass sie die Verantwortung für die Befriedigung ihrer Frau haben. Vielleicht glauben das auch manche Frauen. Durch den zunehmenden Stress im Job fühlen sich die Männer vielleicht überfordert und flüchten in Internet, manche vielleicht zu Prostituierten.
Ich wiederhole mich schon wieder: Es müssen nicht immer beide Lust auf Sex haben. Man kann seinem Partner (?) zu Liebe Sex haben oder auch einen Spaziergang machen.
Du bist 29 Jahre jung und hast 2 - 6 mal Sex im Jahr. Das habe ich mit 65 Jahren in 2 Wochen.
Wenn du schon jetzt so unzufrieden bist, musst du Entscheidungen treffen. Es wird schlimmer.
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