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Ich leide sehr darunter, keinen Orgasmus zu bekommen

Verfasst: So, 07 Jan 2007 18:38
von Toreador
Ich weiß, ich weiß. Das Thema ist so alt und häufig wie die Menschheit. Aber zur Zeit macht es mich wieder richtig fertig, und ich will mir einfach mal wieder alles vom Herzen tippen.

Ich bin 29, seit meinem 16. Jahr sexuell aktiv. Zugegeben, so richtig freiwillig war weder das erste noch die meisten anderen Male. Ich habe den Dreh mit dem Selbstbewußtsein und "Nein"-Sagen nie rausbekommen. Das perfekte Herdentier, das sich an die Erwartungen anderer anpaßt. Klar hatte ich auch manchmal Sex, weil ICH es wollte, aber meistens wollte ich nur dem jeweiligen Mann gefallen. Ich dachte lange, wer mit mir schläft, dem muß ich doch auch was bedeuten. Naja. Ich war jung und dumm.

Seit beinahe drei Jahren bin ich jetzt in meiner insgesamt dritten festen Beziehung. Die erste sorgte dafür, daß ich noch immer mit mehreren tausend Euro Schulden rumlaufe. Die zweite lehrte mich den Schmerz des Betrogenwerdens und die Formalitäten einer Scheidung. Deshalb bin ich auch sehr, sehr vorsichtig in meine jetzige Beziehung reingegangen. Nur Sex, weil wir gerade beide Single sind und nix besseres zu tun haben, das war die Abmachung. Hält schon drei Jahre, seit zwei Jahren leben wir zusammen...

In den ersten Jahren meiner, hm, sexuellen Reifezeit hat mich das mit dem Orgasmus nicht allzu sehr belastet. Ich wußte zwar, die anderen erlebten beim Sex irgendwas, aber ich konnte mir darunter nicht wirklich was vorstellen. Dann kam das Internet und damit die Erfahrungsberichte. Da merkte ich, daß bei mir was nicht richtig funktioniert. Ich habe praktisch jedes Ratgeberbuch der letzten 20 Jahre gelesen. Aber es bringt nichts. Selbstbefriedigung war und ist kein Thema, ich komme mir schlichtweg blöd vor, an mir herumzufuhrwerken. Ich weiß doch gar nicht, worauf ich hinarbeiten soll... Wenn es sich so anfühlt, muß ich dann weitermachen oder aufhören? Wenn es sich anders anfühlt, wie intensiviere ich das? Keine Ahnung...

Richtig schlimm wurde es während meiner kurzen und äußerst schmerzhaften Ehe. "Frigide", "kaputt", "gestört", "krank", die Worte stammen von meinem Ex-Mann. Die Narben trage ich immer noch in mir, mal tiefer, mal weniger zu spüren. Aber jedes Mal, wenn ich mich nach dem Sex unbefriedigt und leer zusammenrolle, sind sie wieder da.

In den knapp vier Jahren seit der Scheidung ist das Thema für mich immer zentraler geworden. Eine Psychotherapie, die eigentlich meine Sexualstörung bereinigen sollte, wurde (sinnvoller) genutzt, um das Trauma der Ehe, des Betrogenwerdens zu verarbeiten. Sexuell genutzt hat es mir nichts. Inzwischen bin ich so weit, daß ich fast in Tränen ausbreche, wenn auf einer Party oder in einem Film "Orgasmus" thematisiert wird. Aber wie bei einem schlimmen Unfall kann ich da auch nicht wegsehen. Es verletzt mich, aber ich kann die Finger nicht von dem Thema lassen.

Eine Weile hatte ich die Hoffnung, meinem Freund die Schuld geben zu können. Ich weiß nicht, ob er ein guter Liebhaber ist. Wenn man gute Liebhaber daran mißt, daß sie sich länger als 5 Minuten mit der Frau beschäftigen und andere Dinge beachten als Mund, Titten und "Honigtopf", dann hatte ich noch nie einen. Auch mein jetziger Freund ist, bei aller Liebe, nicht hilfreich. Er hatte selbst nur wenige Beziehungen vor mir und keine der Frauen (Mädchen, eher, er ist noch recht jung) kam zum Orgasmus. Es fehlt ihm also nicht. Wenn er Sex will, reibt er kurz meine Brüste, streichelt meinen Hintern und los geht's. Aber trotzdem ist er nicht Schuld an meinen Problemen, er ist deutlich geduldiger und nachsichtiger mit mir, wenn ich mal wieder eine Krise deswegen kriege, als die anderen.

Viele Ratgeber sagen, frau solle deutlich machen, was sie sich im Bett wünscht, und dem Mann die Hand führen. Aber woher soll ich denn wissen, was ich brauche? Ich habe echte Probleme damit, sexuelle Wünsche zu äußern ("darüber redet man nicht"), geschweige denn zu sagen "so nicht" oder "bitte so". Das ist unverschämt, ich muß doch dankbar sein für alles, was der Mann mir schenkt. Bescheuert, oder? Aber so tief drin, daß nicht einmal drei Jahre Beziehung etwas daran ändern konnten...

So viel schon geschrieben, und das ist nur die Vorgeschichte. Aber was ist die Pointe? Ich bin unglücklich. Ich hasse mich selber für mein Versagen im Bett, ich will endlich "richtig funktionieren", die Erwartungen (meine, die der Gesellschaft, der Männer) erfüllen. Je mehr mich das Thema beschäftigt, desto angewiderter bin ich von Sex. Ich fühle mich benutzt, nicht auf meine Kosten gekommen. Leer. Hohl. Tot. Und es gibt niemanden, mit dem ich darüber reden könnte, ohne die Befürchtung, ihn oder sie zu Tode zu langweilen mit meinen immer gleichen Sorgen.

Ich weiß, daß es nichts ändern wird, nur weil ich das alles aufgeschrieben habe. Aber vielleicht, vielleicht hilft es ja ein bißchen. Zumindest heute. Morgen. Bis zum nächsten Versagen.

Verfasst: So, 07 Jan 2007 22:14
von Sahne
Hallo Toreador,

wie dir geht es sehr vielen Frauen und ich denke nicht, dass sich daran nichts ändern läßt.

Es wäre sicher wichtig, dass du erst mal selber zum Orgasmus kommst ohne Mann. Nimm es dir einfach mal vor es zu probieren und es zu wollen. Alle Männer und die meisten Mädchen haben ihren ersten Orgasmus durch onanieren. Wenn es da mal klappt ist der nächste Schritt dass es beim GV auch funktioniert.

Die Orgasmusfähigkeit der Frau steigt mit zunehmendem Alter. Deshalb denke ich wird es bei dir auch irgendwann funktionieren. Solltest du noch Tips oder Anregungen brauchen - frag einfach - gerne auch per Mail das habe ich hier hinterlegt.

LG
Sahne

Verfasst: Mo, 08 Jan 2007 14:35
von Toreador
Ja, sure. Masturbieren, Hoffen, Altern. Nimm es mir nicht übel, aber das sagt einem jeder. Und es hilft etwa genauso viel wie beten.

Verfasst: Mo, 08 Jan 2007 20:39
von Vita
liebe Toreador,

ich kann sehr gut nachvollziehen, was Du da schreibst - sicher hast Du meine Beiträge zu dem Thema in anderen Threads bereits gelesen, deshalb will ich hier nicht alles wiederholen.
In Deinem Beitrag lese ich nichts darüber, dass auch Du sexuelle Lust hast, schläfst nur mit ihm, um die Erwartungen zu erfüllen etc. Deine Beziehung

*Nur Sex, weil wir gerade beide Single sind und nix besseres zu tun haben, das war die Abmachung. Hält schon drei Jahre, seit zwei Jahren leben wir zusammen... *

wird Dich da nicht weiter bringen.
Ich empfehle Dir, vielleicht erstmal eine Weile allein ( ohne Sex ) zu leben und Dir Dein Leben ganz für Dich einzurichten - lass Dir Zeit bei neuen Bekanntschaften, warte wirklich darauf , bis auch Du feststellst, dass Du einen Mann seelisch und körperlich begehrst und taste Dich dann ganz langsam vor.
Was Du über die Männer geschrieben hast, die Du bisher hattest - die sich nie länger als 5 Minuten mit Dir beschäftigt haben, bevor sie *zur Sache* gekommen sind, macht mich traurig - bei sowas ist es kein Wunder, wenn frau keinen Orgasmus bekommt.
Ich wünsche Dir einen, der Dich erstmal stundenlang überall streichelt und dem es Freude macht, Dich im Intimbereich ohne Zeitvorgabe zart und einfühlsam zu berühren, der weiss, was ein Kitzler ist und wie man ihn behandelt - dann bekommst auch Du mit Sicherheit einen Orgasmus!


lieben Gruß Vita

Verfasst: Mo, 08 Jan 2007 20:54
von ISG-Team
Liebe Toreador,
wie Sie schreiben, haben Sie es bereits mit einer Psychotherapie versucht, um bisherige Enttäuschungen und Probleme in den Griff zu bekommen, aber ihre sexuellen Probleme konnten nicht verbessert werden.
Wie wäre es einmal mit einer speziellen Sexualtherapie? Diese ist schon noch mal viel spezifischer und geht speziell auf Ihre Wünsche und Ängste im Bereich Sexualität ein.
Schauen Sie doch einmal unter folgendem Link, ob Sie eine Sexualtherapeutin in Ihrer Nähe finden. Da das Problem schon lange besteht und sie stark leiden, würden wir eindeutig zu einer solchen Therapie raten.
www.sexualberatung-sexualtherapie.de/therap.htm
Gerne können Sie auch in unseren Beratungszeiten Montag-Freitag 15-20 Uhr anrufen und sich noch einmal genauer beraten lassen.
Mit freundlichen grüßen
Ihr ISG-Team

Verfasst: Mo, 08 Jan 2007 21:24
von Toreador
Erst einmal möchte ich mich bei Sahne für meine harschen Worte vorhin entschuldigen. Ich wollte nicht gleich zubeißen.

Es ist nur so schrecklich frustrierend, daß gerade Masturbation immer als Therapiemittel genannt wird. Das ist für mich nämlich auch so ein Feld, auf dem ich kläglich versage. Wann immer ich versucht habe, mich selbst zu streicheln, kam ich mir doof vor, lächerlich, irgendwie künstlich. Ich kann mir die unglaublichsten Szenarien in allen Einzelheiten minutiös vorstellen, aber wenn es um sexuelle Phantasien geht, bin ich dumm und leer. Unter meinem Bett liegen drei oder vier verschiedene Vibratoren, aber keiner hat mehr gebracht als leere Akkus... Deshalb meide ich das Gebiet nach Möglichkeit.

Vita, ich habe durchaus sexuelle Lust. Meistens sehne ich mich vor allem nach Zärtlichkeiten, die dann irgendwann auch in Körperlichkeiten übergehen. Aber sobald ich meinem Freund signalisiere, daß ich Lust auf ihn habe, empfange ich von ihm das Signal, daß er Sex will. Und da schalte ich sofort wieder ab, weil mir das zu viel und zu schnell ist.
Er hat auch schon versucht, mich zu verwöhnen, geduldiger und ausdauernder, als ich das je erlebt habe. Aber ich habe immer das Gefühl, daß dann auch von mir etwas erwartet wird, nämlich eine Reaktion als "Belohnung" für seine Mühen. Wenn er mich eine halbe Stunde lang leckt, dann muß er doch dafür auch etwas bekommen, in Form von Stöhnen oder so was. Aber selbst wenn ich mal erregt bin, gebe ich keinen Laut von mir, und dann fange ich schon wieder an nachzudenken, daß ich doch jetzt eigentlich stöhnen müßte, damit er merkt, daß es mir gefällt...
An sich kann ich auch deinen Rat verstehen, mein Leben für mich einzurichten. Aber aus der sexuellen Beziehung ist viel mehr geworden, wir haben Gefühle füreinander und für mich kann ich sagen, daß ich ihn liebe. Ob es hält und wie lange, weiß ich natürlich nicht, aber ich weiß nicht, ob ich diese ganzen mühsamen und qualvollen Gespräche über mein Nichtkönnen wirklich so bald noch einmal führen kann.

Liebes Team, vielen Dank für den Link mit den Adressen. Ich habe bei der Charité angefragt, ob man mir dort weiterhelfen kann. Allein schaffe ich es nicht mehr, und bei aller Liebe ist mein Freund nunmal auch nicht gerade prädestiniert dazu, mir etwas beizubringen... Nochmal, vielen Dank!

Verfasst: Di, 09 Jan 2007 20:29
von Sahne
Hallo Toreador,

kein Problem ich verstehe deinen Frust.

Mein Mann ist auch mit permanenter Unlust geschlagen und er kann wie ich das heute weiß absolut nichts dafür. Seit er Tabletten einnimmt ist es bedeutend besser geworden.

Hast du schon mal eine Hormonbestimmung machen lassen? Ohne genügend Hormone keine Lust! Da kann dein Kopf wollen wie er will, dann geht einfach nix.

Lies mal den Bericht unter - Sexuelle Lust -Unlust - den Bericht von Turmalin vielleicht hilft dir das weiter. Laß den Kopf nicht hängen es gibt sicher eine Lösung.

Bei mir helfen Johanniskraut etwas auf die Sprünge. Das wäre vielleicht ein Versuch wert die gibt es überall zu kaufen. Oft helfen natürliche und ganz einfache Dinge. Yohimbin soll z.B. auch bei Frauen helfen das hab ich irgendwo gelesen, aber das bekommst du nur auf Rezept und dann wird der Arzt große Augen machen, weil es eigentlich für Männer ist. Es regt die Durchblutung an auch im Genitalbereich und das Feeling wird dann besser. Mein Mann hatte anfangs immer ganz rote Wangen und einen erhöhten Blutdruck.

Wie ist dein Zyklus? Ist er unregelmäßig und wie lange? Ich habe immer während der Eisprungzeit ganz besondere Lust. Vielleicht verlegst du deine Versuche mal in diese Zeit. Ein paar Gläschen Sekt der hebt die Stimmung und macht lockerer.

Wäre schön, du würdes weiterhin berichten über deine Erfolge/Misserfolge. Viele Frauen haben das gleiche Problem, ich habe bis 23 nie was gefühlt beim Verkehr und richtig schön war es sowieso erst viel später.

Herzliche Grüße
Sahne

Verfasst: Di, 16 Jan 2007 09:05
von Sahne
Hallo Toreador,

Wie geht's??

Hab mich mal über DHEA informiert, was hälst du davon?

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Was bringt DHEA?

Junge Menschen, die wegen einer Unterfunktion ihrer Nebennierenrinde an einem DHEA-Mangel leiden, profitierten laut einigen Studien von einem Ersatz von DHEA durch Medikamente. Es wirkt sich günstig auf Wohlbefinden, Stimmung und Sexualität aus.
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Vielleicht liegt ja tatsächlich irgend eine hormonelle Störung vor. Könntest du dir vorstellen das mal untersuchen zu lassen?

Herzliche Grüße
Sahne

Verfasst: Mi, 24 Jan 2007 12:01
von dieter
Hallo Toreador,

ich bin zwar ein Mann und kann mich nicht wirklich in Dich hineinversetzen, ich möchte hier auch nicht als Therapeut irgendwelche Weisheiten von mir geben, die Du sicherlich in Deinen gesammelten Buchwerken schon nachgelesen hast, oder vielleicht schon aus Deiner Therapie kennst. Aber . . ., so wie ich Deine Geschichte interpretiere, hast Du ein Problem mit Dir selbst. Ich glaube Du akzeptierst Deinen Körper nicht und wahrscheinlich schon gar nicht, Deinen inneren Ruf nach Berührung. Du schreibst ja selbst "ich habe funktioniert", immer wie die anderen wollten, und genau da sollte man, meiner Meinung nach ansetzen.

Tja, wahrscheinlich denkts Du jetzt, da kommt einer Daher, schreibt einen großen Müll zusammen, das ich schon hundertmal gehört habe, und meint er hat das Ei des Kolumbus gefunden.
Nein, bestimmt nicht, ich möchte Dir Erfahrungen vermitteln, die ich/wir gesammelt haben. Erst durch intensives kennenlernen des eigenen Körpers, kannst Du überhaupt sagen was Dir guttut und was nicht. Dazu gehört einfach eine Portion Egoismus. Du solltest zuerst an Dich denken, dann an den Partner.
Auch wenn sich blöd anhört, mastubieren ist nicht das schlechteste zum Eigenkennenlernen, allerdings sollte man dabei abschalten können und sich nur auf die Gefühle die entstehen konzentrieren, es einfach zulassen.
Ich weiß, das ist nicht einfach, aber mit der Zeit wird es immer besser.
Auch solltest Du, was Deinen Freund betrifft, Dich nicht zufrieden geben mit 5 Minuten "Beschäftigung" und dann hopp und zack, fertig, Sage einfach mal nein. Höre einfach mal in Dich hinein, an welchen Körperstellen bin ich empfindlich, was fühle ich dabei, und wie fühlt sich was an.
Glaub mir wir hatten extreme Probleme was den Sex betraf, wir haben alles mögliche versucht, und das über Jahre. Erst mit der Erkenntnis, das einer gibt der andere nimmt und der der gibt mit Freuden gibt, und der der nimmt, das was ihm gegeben werden soll, es mit Freude nimmt, funktioniert alles hervorragend.
Ich war bestimmt so ähnlich wie Dein Freund, alles auf die Schnelle, hauptsächlich man bekommt seine Körpersäfte los und fertig, das geht nicht auf die Dauer. Denke an Dich!, nicht auf die Gesellschaft an die Männer oder sonst was.

LG
Dieter

Verfasst: Mi, 24 Jan 2007 13:25
von dieter
Habe ich vergessen, Du kannst mir auch Private Nachrichten
zumailen, wenn Du möchtest.

Adresse: dieterpe@gmy.eu

Verfasst: Fr, 26 Jan 2007 16:26
von megamegagirly
Hallo!
Ich kann dein Problem gut nachvollziehen. Ich habe ebenfalls überhaupt kein Intresse an Mastrubation. Ich bin mit meinem Freund (mein erster) jetzt ein Jahr zusammen und ich muss sagen, dass es wirklich lange gedauert hat, bis ich wirklich vollstes Vertrauen zu ihm hatte. Es scheint mir so, als hättest du überhaupt kein Vertrauen zu deimen "Lebensgefährten". Du musst langsam versuchen Vertrauen auf zu bauen. Du musst auch mal nein sagen können, wenn du nicht mit ihm schlafen willst. Er kann ja praktisch machen was er will mit dir. Vielleicht solltest du mal einen Selbstbehauptungskurs mitmachen. Ich kenne das Gefühl, dass man beim Sex so gut wie eigentlich nie zum Orgasmus kommt. Mein Problem ist es, dass ich oft verspannt und abgelenkt bin und mir viel zu viele Gedanken mache. Was ich damit sagen will ist, dass du Sex genießen sollst und deine Gedanken voll und ganz bei der Sache hast. Denke nicht die ganze Zeit daran, dass du unbedingt einen Orgasmus haben musst. Das erschwert die ganze Sache nur noch mehr. Lass dich einfach fallen. Irgendwann kommt er von alleine. Vertrauen ist der Schlüssel zum Erfolg.
Übrigens: Sex kann auch ohne Orgasmus Spaß machen!

Gruß
Romanticrocky

Verfasst: Mo, 29 Jan 2007 23:33
von Abakus
Hallo Toreador,
ich kann mich meiner Vorrednerin auch nur anschliessen.
Wer sagt denn, daß du zu funktionieren hast ? Du bist doch keine Maschine, in die man oben einen Euro wirft und unten kommt dann das gewünschte per Tastendruck. Du bist doch nicht verpflichtet, deinem Partner was zu geben, weil er sich ja jetzt schon so lange mit dir angestrengt hat. Wenn du nicht willst, mußt du nichts geben.
Wie schon gesagt, man muß doch keinen Orgasmus bekommen. Wo steht das denn geschrieben ? Und wenn ich keinen bekomme, bin ich doch nicht gleichzeitig ein schlechter Mensch. Du machst dir selbst solche Schuldgefühle. Viell. kannst du mit deinem Partner ja mal darüber reden, daß ihr euch mal NUR streichelt und den anderen geniesst. Auch eine Massage tut gut, einfach nur mal so, ohne Hintergedanken. Klar, daß ein Mann irgendwann mal richtigen Sex haben möchte und sich kaum zurückhalten kann. Das geht uns Frauen ja eigentlich auch schon mal so :wink: . Aber müssen mußt du gar nichts. Nur wenn du es willst und es zulässt, dann kann was passieren zwischen euch. Du bist zu nichts verpflichtet. Sex und Liebe sollen doch angenehm sein und Spaß machen, das ist keine saure Pflicht, die man als Frau zu erfüllen hat. Wie schon vor mir erwähnt, lerne erst mal deinen eigenen Körper kennen. Klappe das Buch deiner schlechten Erfahrungen mit den Männern zu. Das ist alles Vergangenheit. Blicke nach vorn. Ich habe auch ähnliches erlebt mit meinem Ex. Ich könnte ihn heute noch dafür zum Mond schiessen. Aber er ist es nicht wert, daß ich mich dafür kaputt mache. Das sollte auch für dich gelten, daß du dich nicht mehr ärgerst.
Streichle dich selbst, da wo du es gern hast. Du kannst dich z.B. nach dem Duschen mit einer angenehm duftenen Creme oder Lotion eincremen und deinen eigenen Körper geniessen. Erforsche dich. Und : Was du möchtest ist maßgebend und was dir gefällt. Mache dir nicht so einen Druck, indem du denkst: So, jetzt muß aber mal ein Orgasmus her, wenn nicht heute, wann dann ?" Damit machst du alles im Vorfeld schon kaputt. Lass es einfach laufen, wie es kommt. Sex ist auch ohne Orgasmus schön und wenn man immer daran denkt, kann es ja auch nicht klappen. Ich hoffe, ich konnte dir helfen.
masturbieren ist nichts unanständiges, sonder was ganz Normales. Du mußt deshalb keine Schuldgefühle haben. Echt nicht.

Liebe Grüsse
Abakus

Verfasst: Mi, 28 Feb 2007 02:00
von Josy
Hallo Toreador!

kann dich so gut verstehen...
daher gibts es viele dinge die ich ansprechen könnte aber ich wollte "nur" kurz was zum "wie komm ich denn endlich mal alleine zum orgasmus, diesem mysterium" sagen. ich bin 29 und hab es vor ca drei bis vier jahren "geschafft" einen orgasmus zu haben. ich fand auch diverse ratgeberbücher total sinnlos, konnte mit sämtlichen tips nichts anfangen etc (zb eincremen mit einer gut riechenden lotion...so was dämliches...für mich) und fand alles vorallem total dämlich, ekelig und hab mich auch geschämt für irgendwelche aktionen die ich versucht habe. ich habs dann ganz "wissenschaftlich-rational" versucht. habe versucht mich nicht von doofen gedanken ablenken zu lassen. egal dass ich es abartig find was ich mach, dass ich reingarnicht erregt bin, einfach maschinelle erregung um mir zu zeigen dass mein körper irgendwann reagieren muss. so ungefähr: du gehörst mir und hier gehorchst du mal und kannst nicht entwischen, egal wie lang es geht. das hört sich hart an, war auch keine entspannte sache, war aber für mich eine möglichkeit mich abzuschirmen, gegen gedanken, ablenkungen. es war abartig anstrengend, das kann ich dir sagen. irgendwann hats funktioniert (in der dusche, da wird deine hand nicht lahm ud du merkst nicht dass du nicht feucht bist oder vorm fernseher, da wirds nicht langweilig). der orgasmus war dann auch nicht mehr als ein paar rhytmische kontraktionen, aber zumindest wars einer und der anfang: dieses ominöse Etwas zu, wie soll ich sagen..entmachten, entdecken... das man seit jahren versucht zu erleben, wissen was das ist, zumindest ein teil davon. nuja das rationell-maschinelle war einstieg. danach gings langsam aber stetig weiter. positiv weiter.

ich weiss nicht ob dir das was hilft. jeder ist anders. ich wünsch dir weiterhin mut.

josy

PS: zu drogen: yohimbin hab ich mal probiert, tee gekocht...mir ist nur abartig schlecht geworden, falls du kiffst, ich will es dir nicht anbieten, aber bei mir wars gut um mich auf körperempfindungen und phantasien zu konzentrieren, da gings dann mit hand und gedanken, möchts nicht missen...)

Verfasst: Mi, 28 Feb 2007 09:50
von Sahne
Hallo zusammen,

ich möchte noch mal was zu Yohimbin sagen. Das Yohimbin das man auf Rezept erhält ist nicht zu vergleichen mit dem frei verkäuflichen Rindenpulver (kann auch Sägemehl sein kann man nie wissen). Wenn ein Tee davon gekocht wird ist es nicht sicher wieviel Wirkstoff das war und was sonst noch beigemischt wurde.

Yohimbin "Spiegel" ist in Tablettenform erhältlich und hat eine durchblutungsförderne Wirkung. Ich muß dir Recht geben, dass bestimmte "Drogen" sicher weiter helfen. Nur, ob es Sinn macht, deshalb mit dem Kiffen anzufangen ist sehr fraglich. Außerdem wird einem vom Kiffen Anfangs auch sehr schlecht und eine Gewöhnung bleibt irgendwann nicht aus. Yohimbin ist da sicher die legalere und weitaus ungefährlichere Droge.

Wobei die eigentliche Ursache, nämlich die Unlust und die Unfähigkeit zu sexueller Regung dadurch nicht behoben wird. Leider hinkt die Wissenschaft auf diesem Gebiet leider irgendwie hinterher. Alles mögliche wurde erfunden, aber noch kein Mittel das Lust macht.

Ich weiß, ich weiß ich kann gut reden ich hab ja keine Probleme damit, aber auch ich hab mal irgendwann klein angefangen und soweit ich mich erinnere war das in der Badewanne. Ich hatte Sex mit dem Brausenkopf :oops:

LG
Sahne

Verfasst: Fr, 04 Mai 2007 13:17
von Angie
Hallo!
Ich habe eigentlich ein recht ähnliches Problem wie Toraedor. Ich hatte noch nie einen Orgasmus und weiß, dass ich es eigentlich erstmal mit Masturbation versuchen sollte. Das Problem dabei ist aber nicht, dass ich nichts davon halte, sondern dass es bei mir wenig Wirkung zeigt und mir dann einfach zu langweilig wird (hab da kein rechtes Durchhaltevermögen:-)). Am meisten erregt mich halt einfach der Körper des Anderen. Außerdem habe ich das Gefühl, dass ich bei vaginaler Stimulation mehr empfinde als bei klitoraler (z.B. wenn mein Freund mich mit der Hand befriedigt). Kann das sein? Was kann ich tun um näher in die Reichweite eines Orgasmus zu kommen? (Hab auch schon tausende Ratgeber gelesen)

Zu deiner Situation Toreador: Für mich hört es sich so an, als ob dies deine erste erfüllende Beziehung ist. Deine ersten sexuellen Erfahrungen scheinen eher negativer Art gewesen zu sein. Vielleicht solltest du mit deinem Freund erstmal versuchen zu einer euch beide befriedigenden Sexualität zu kommen. Ich kenne das Problem, zu meinen man müsse doch den anderen wenigstens mit Stöhnen belohnen, wenn er sich so Mühe gibt. Aber könntet ihr nicht darüber sprechen, sodass du dich nicht mehr unter Druck gesetzt fühlen musst? Ihr könntet euch ja darauf einigen, dass ihr mal Sex auf seine Art habt und dann wieder Sex, der langsamer angeht und nicht unbedingt im Geschlechtsverkehr enden muss?