Sexualstörung nach frühkindlichem Trauma

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unicorn
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Registriert: Sa, 10 Nov 2007 15:09

Sexualstörung nach frühkindlichem Trauma

Beitrag von unicorn »

Hallo, bin ein er, seit 12 Jahren mit meiner Frau zusammen und seit 8 verheiratet und wir haben folgendes Problem:
Meine Frau wurde streng erzogen von wegen " nicht anfassen im Intimbereich". Dies geschah von seiten der sehr dominanten Mutter.
Dann zwischen ca 6-12 Jahren viele ,viele demütigende urologische
Unteruschungen, wie Blasenspiegelungen und Wasserlassen bei dem viele Ärzte zugegen waren. Meine Frau schildert dies als grauenvoll beschämende Erlebnisse. In der Schule wurde sie sehr oft gehänselt war Ausenseiterin wurde als GFB Gebärfreudiges Becken betituliert . Wollte als junges Mädchen deswegen ins Kloster,mit 19 ersten Freund,3 Jahre später der erste Sex-denn eigentlich wollte sie als Jungfrau
in die Ehe. Sie tat dies aus grosser Neugierde denn neugierig ist sie :)
Leider war dies ein krasser Fehlschlag. Der junge Mann nahm sich kaum Zeit,das ganze dauerte 2 Minuten,dann der Spruch wie eine Jungfrau hätte sie sich aber nicht mehr angefühlt.Dann schlief er ein.
In 4 Jahren kam es ca nur 5 x zu Sex.
Mit 26 lernte sie mich kennen,erzählte mir gleich von Anfang an von ihrem Problem. Denn das sie sieht so aus:

Sie hat ein extrem ablehnendes Verhältnis zu sich,ihrem Körper und besonders zu ihrem Geschlechtsteil das sie nicht anfassen will,findet es hässlich. Dazu ist zu sagen das sie extrem atraktiv ist!!!
Ihr angebliches GFB ist super feminin.
Sie ist schlicht meine Traumfra noch immer.
So dachte ich am Anfang ich könnte sie heilen von ihrem Problem.
Der erste Sex war wunderschön.....wir liesen uns viel Zeit......sie bekam keinen Höhepunkt aber sie fand es sehr schön.
In derFolgezeit die nächsten Monate schliefen wir sehr oft Miteinander sie war sehr experimentierfreudig,alles wurde ausprobiert.
Ich war guter Hoffung das sie bald ihren ersten Orgasmus erleben würde.

Leider vertsarb nach 9 Monaten unsers Zusammenseins ihre Mutter
sehr plötzlich nach einer Herztransplantation.
Seitdem mahct sie sich Vorwürfe das sie nicht noch mal im Krankenhaus war an jenem Tag sondern mit mir unterwegs.
Am Tod der Mutter leidet sie heute noch.
Leider war das vorher noch schöne Sexualleben damit schlagartig vorbei.
Nicht nur Häufigkeit sondern auch die Art des Sexes veränderte sich.
Sie war oft gar nicht mehr anwesend.
Darauf angesprochen meinte sie es lässt halt alles mal nach mit der Zeit .
Wir machten uns selbstständig. Viel arbeit,wenig Urlaub nur 1x 1 woche weg zusammen in 12 Jahren...
Das schlimme ist ich veränderte mich auch....auf den sexuellen Entzug
ihre Unlust reagierte ich verärgert und mit Eifersucht.
Woraufhin sie noch weniger Lust hatte.
Der Verkehr der letzen Jahre so sah so aus:
Sie legte sich hin...ohne Vorspiel...ich schlieif mit ihr und sie bat mich bitte doch schnell zu kommen.
Beruflich sehr eingespannt liess ich meine schlechte Laune immer mehr an ihr aus.Wenn sie dann mal zärtlich sein wollte wollte ich die schnelle Nummer
War echt als ganz schön fiess. Ein Teufelskreis.
Sie zog sich bei Streit in sich selbst zurück was mich noch wütender machte.
Vor 4 wochen explodierte sie nach einem Meckernagriff von mir dann endlich komplett.
Sie drohte mich zu verlassen wenn ich mich nicht ändere.
Selber die Beziehung zu beenden weil sie keine Therapie all die Jahre machen wollte hatte ich auch schon in Erwägung gezogen.

Sie erzählte mir nun ihrerseits das jahrelang schon sie sich gedemütigt fühlt wenn ich in sie eindringe . selbst der von ihr früher nicht so geschätze oralsex sei angenehmer wie vaginal.
Schlagartig wurde mir bewusst was all die Jahre schief gelaufen war.
Leider hatte ich nicht das wissen das es SO schlimm war...denn sie hatte mir immer gesagt sie würde shcon was spüren dabei-aber wohl nicht das was ich dachtte
Kurzum-wir lieben uns noch..wollen zusammen bleiben.
Haben Firma und Haus zusammen.
Leider lehnt sie eine Therapie bei einem Psychotherapeuten weiter ab. Das macht sie auf keinen Fall.!!!!!!!!
Sie will aber an ihrem Selbstwertgefühl und an ihrem Trauma arbeiten.
Da ich Heilpraktiker bin meint sie das könne ich genauso..aber da bin ich nicht kompetent. Vor allem da ja eine Paartherapie sicher das beste wäre-denn ic bin ja auch beteilgt. Vermute sie giebt sich und mir die Schuld ihre Mutter nicht mehr verabschiedet zu haben.
Unserer Beziehung ist leider auch nach der Aussprache noch sehr belastet da sie sogarZärtlichkeiten im Moment ablehnt.....auser einem kurzen Bussi ist nichts. Aber das sie Zeit braucht ist auch nicht das Thema
Was ich suche sind Tips was sie bzw wir machen können um diese Ablehnende Haltung bezüglich ihres Körpers und ihrer Sexualität zu ändern??
Auf mein Anraten arbeitet sie mit positiven Affirmationen, Meditation.
Ich fürchte nur das sie eine Profitherpaie weiter ablehnt zeigt das sie weiter gar nichts ändern will.
In den 12 Jahren bin ich nie Fremdgegangen.
Und ich liebe sie sehr. Sie ist eine so tolle Frau sonst. Soll ich ganz auf den Sex verzichten?
Dazu ist noch zu sagen das ich halt auch eine extreme Libido habe was sicher auch oft belastend für sie war.
Habt ihr Tips....Links zu Seiten mit Psychotherapeutischen Übungen
für unser Problem.??
Vielen Dank für die Antworten,habe Versucht möglichst genau zu beschreiben fragt aber gerne nach.
Ach ja...schon immer ist auch ihre ZB ihre Klitoris völlig umempfänglich für Reitze....wohl weil sie den " Kontakt" zu diesem Bereich komplett verdrängt hat??
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Beitrag von ISG-Team »

Lieber unicorn,
Sie haben Ihr Problem ja sehr ausführlich geschildert, so dass man einen guten Einblick in Ihre gegenwärtige und auch vergangene Lebenssituation gewinnen kann. Leider müssen wir Ihnen eines doch ganz klar sagen: Eine Paartherapie scheint bei Ihnen und Ihrer Partnerin unumgänglich, wenn Sie wirklich etwas an Ihrer Situation ändern wollen. Natürlich können Sie diverse Internetseiten lesen und sich eine Reihe von Tipps holen, wie Sie mit dem sexuellen Problem und dem Partnerschaftsproblem im Allgemeinen umgehen können, aber dies wird wohl im Endeffekt nicht den gewünschten Effekt erzielen. Natürlich könnten Sie dadurch einige Anregungen erhalten, Inputs sozusagen, um Verhaltensweisen zu ändern, doch erscheint eine langfristige Paartherapie doch eindeutig am sinnvollsten, um die vielen Punkte anzugehen, die Sie auch in Ihrem Beitrag schildern. Mit Internetseiten und Meditation ist es da leider ganz häufig nicht getan, das heißt, dass eine Therapie doch noch mal viel tiefer geht und größere Effekte erzielen kann, also dauerhaft sicherlich am hilfreichsten wäre. Ihr Beitrag ist so zu verstehen, dass Sie prinzipiell bereit wären, eine solche Therapie in Anspruch zu nehmen, Ihre Partnerin dies aber rigoros ablehnt. Dies ist das eigentliche Problem zur Zeit. Die Frage ist also im Moment nicht so sehr: Was können wir gegen unsere sexuellen/partnerschaftlichen Probleme tun? sondern vielmehr: Wie kann ich meine Partnerin motivieren, eine Paartherapie mit zu bestreiten?
Sehr häufig befinden sich Paare über Jahre in recht ausweglosen, verhärteten Situationen, an denen es kein Rütteln mehr gibt und der Gedanke einer Paartherapie ist für mindestens eine der beiden meist nicht diskutabel. Diese Paare haben dann die Möglichkeit, entweder weiterhin so ihr Leben zu gestalten wie in der Vergangenheit, was die Probleme aber meist nicht löst, sondern im Gegenteil eher verschlimmert, oder die Beziehung wird früher oder später von einem Partner oder auch von beiden beendet. Probleme in Partnerschaften, und dies betrifft nicht nur sexuelle, werden häufig entweder komplett ausgeblendet und totgeschwiegen oder im Gegenteil immer wieder Gegenstand der täglichen Kommunikation und damit zentraler Streitpunkt. Beide Kommunikationsarten sind schädlich für eine gesunde Beziehungsstruktur. Ein offener Blick und eine wertschätzende Kommunikation ist bei verhärteten Problemen meist gar nicht mehr möglich. Die Paartherapie kann hier Abhilfe schaffen, weil sie die Partner anregt, ihre alten, dysfunktionalen Kommunikations- und Verhaltensmuster zu erkennen und dann zu ändern. Das schaffen Paare, in denen es massive Konflikte gibt, häufig nicht ohne professionelle Hilfe.
Was können Sie nun tun?
Sprechen Sie noch einmal in aller Ruhe mit Ihrer Partnerin, fragen Sie sie, weshalb sie sich so vor einer Therapie scheut, bieten Sie ihr an, gemeinsam eine Paartherapie zu machen (wenn Sie ihr sagen, sie solle allein eine Therapie machen, kann dies so klingen wie "DU hast das Problem, also musst DU dich ändern.", darauf reagieren die meisten Menschen mit Widerstand). Bewährt haben sich "Ich-Botschaften", wenn es um die Vermittlung von Bedürfnissen geht, achten sie hierauf statt anklagende, fordernde Botschaften zu übermitteln. Also zum Beispiel "Ich weiß gerade nicht mehr weiter und ich finde eine Paartherapie sehr sinnvoll für unsere gemeinsamen Probleme". Außerdem sollten Sie ihrer Partnerin auch noch einmal ganz deutlich vermitteln, wie wichtig Ihnen die Beziehung zu ihr ist und dass Sie gerne dafür kämpfen möchten, etwas zu verbessern, dass Sie aber eine effektive Möglichkeit nur mit professioneller Unterstützung für sich sehen. Bitten Sie Ihre Partnerin ganz direkt, Ihnen den Gefallen zu tun, und wenigstens eine Probestunde mit Ihnen beim Therapeuten zu machen, danach kann sie sich immer noch überlegen, ob dies für sie in Frage kommt oder nicht. Sie können von Ihrer Partnerin nicht erwarten, dass sie gerne zur Therapie gehen wird, offensichtlich lehnt sie diese ja völlig ab, sie soll es also nicht für sich selbst machen, sondern weil es Ihnen wichtig ist. Zum Beispiel "Mir wäre es wichtig, wenn wir gemeinsam einen unverbindlichen ersten Gesprächstermin wahrnehmen könnten und ich würde mich sehr freuen, wenn du dies für mich tun könntest." statt "Dir würde das doch auch gut tun", denn Sie wissen nicht, ob es Ihrer Partnerin gut tun würde, wahrscheinlich eher nicht, sie soll es also nicht machen, weil Sie ihr unterstellen, dass es ihr was bringt, sondern Ihrer Beziehung. Häufig sind Partner eher bereit, etwas für die Beziehung statt für sich selbst zu tun. Insgesamt erscheint es enorm wichtig, verständnisvoll mit Ihrer Partnerin umzugehen, aber auch Wünsche und Bedürfnisse klar und direkt anzusprechen und den Bedarf nach Veränderung aufzuzeigen. Gerne können Sie natürlich auch noch einmal bei unserer Hotline anrufen und sich anonym informieren oder Ihrer Partnerin den Vorschlag unterbreiten, sofern sie Bedarf hat, bei uns anzurufen. Sie erreichen uns Montag-Freitag 15-20 Uhr unter der Nummer 0180 555 8484.
Alles Gute und viele Grüße
Ihr ISG-Team
unicorn
Beiträge: 2
Registriert: Sa, 10 Nov 2007 15:09

Beitrag von unicorn »

Erst mal vielen Dank für die Antwort.
Mir war schon klar das es ohne eine prof Therapie nicht gehen wird.
Habe ein Buch von Helen Kaplan studiert bez fehlender sexueller Apetanz.

Meine Frau glaubt allerdings weiterhin das Sie das Problem allein lösen kann.
Ich habe sie sogar diesen Beitrag lesen lassen mit ihrer Antwort.
Ihr Kommentar war leider : " So schlimm ist es doch gar nicht"
Dies steht für mich im krassen Widerspruch zu ihren Aussagen:
" Ich habe immer gedacht hoffentlich ist es bald vorbei"
Aber offenbar hat sie sich damit abgefunden, die Beziehung bedeutet
Ihr nicht mehr viel. Originaltext : " Dann musst du dir eben woanders holen was ich dir nicht geben kann" Sie meint Katze und Hund würden ihr reichen. Der Hund kommt demnächst ins Haus.......dann bin ich wohl ganz abgemeldet.
Leide im Moment sehr unter der Situation weil ich nicht weiss wie lange ich auf zärtlichen Kontakt verzichten kann.
Sex wär ja nicht mal das schlimmste wenn er fehlt.
Leider werden Konatktaufnahmen von mir als Klammern und bedrängen
gewertet.
Schon ein umarmen........
Na jedenfalls noch mal Danke.....ich hoffe immer noch das
sie zur Vernunft kommt denn ungeachtet unserer Existenszgrundlage die von unserer Ehe abhängt werden ich so nicht ewig weiter machen können.
Werde abwarten...nur wie lange
LG nochmals Danke
Gesperrt