Verfasst: Mi, 19 Mär 2008 11:39
Liebe Milla,
die Sexualität der Frau ist eine komplexe Angelegenheit. Es gibt den sog. sexuellen Reaktionszyklus, dieser geht von einer Lustphase aus (d.h. dem Verlangen nach sexuellem Kontakt & sexuellen Phantasien) und geht dann in die Erregungsphase über (vorwiegend durch körperliche Symptome, z.B. Feuchtwerden der Scheide, gesteigerter Puls, schnellere Atmung, harte Brustwarzen gekennzeichnet). Kommt es dann zum Geschlechtsverkehr, kommt es meist irgendwann zum Orgasmus. Anschließend wird eine Befriedigung erlebt. Das ist der "Normal-Ablauf", wobei er selten auch wirklich so normal ist, und einige Frauen unter mindestens einem sexuellen Problem im Laufe des Reakstionszyklus' leiden. Besonders die Lustlosigkeit ist ein Thema, welches häufig auftritt und damit einhergehend eben auch eine verminderte Erregung. Frauen, die kein sexuelles Verlangen verspüren, entwickeln meist auch keine sexuelle Erregung, d.h. die Scheide wird unzureichend feucht und in Folge dessen kommt es nicht selten auch zu einem schmerzhaften Geschlechtsverkehr. Der Orgasmus bleibt ebenfalls in dieser Situation meist aus und am Ende wird der Sexualkontakt als solcher dann als wenig befriedigend erlebt. Es bleibt die Erinnerung, dass es weh getan hat und eigentlich nichts gebracht hat. Dieses Wissen führt nun bei erneuter sexueller Aktivität dazu, dass man, wie Sie ja auch schreiben, Angst davor hat, dass es wieder schmerzhaft wird, keine Erregung stattfindet und das Befriedigungsgefühl ausbleibt. All diese Gedanken/Ängste/Sorgen hemmen natürlich die sexuelle Lust, und dies mindert wiederum die sexuelle Erregung, es handelt sich also um einen Teufelskreis. Die Tipps von Kathi waren sehr hilfreich. Auch in der Sexualtherapie versucht man es oft zunächst mit einem Koitusverbot und stattdessen einer langsamen körperlichen Annäherung (sensate focus-Technik, hierzu können Sie sich gerne einmal im Internet oder über ein Buch informieren). Dieses stufenweise Vorgehen führt zur Entlastung und langsamen Entkrampfung und die Frau lernt auch wieder, positive Erfahrungen im Bereich Sexualität zu sammeln und mit weniger Angst und dafür mehr Lust und Freude an die nächsten Male zu gehen. Wir raten Ihnen, sich diesbezüglich einmal schlau zu machen.
Wichtig wäre natürlich auch eine gynäkologische Abklärung. Es gibt auch Frauen, die durchaus erregt werden können, die aber dennoch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr empfinden (sog. Dyspareunie). Hier wäre zu untersuchen, ob körperlich alles in Ordnung ist und es nicht evtl. bedingt durch Verwachsungen, Entzündungen oder dergleichen zum Schmerzerleben kommt.
Bei vielen Frauen kommen die Schmerzen aber tatsächlich durch ein mangelndes Feuchtwerden der Scheide zustande. Die von Kathi empfohlene Gleitcreme ist hier sicherlich eine sinnvoll Methode. Versuchen Sie es ruhig auch mal mit Entspannungsübungen, um zu lernen, alle Muskeln locker zu lassen und dies dann auch bei sexueller Aktivität anzuwenden.
Der Vorschlag, bei unserer Infoline anonym anzurufen, wurde deshalb vorgebracht, weil es in der Tat nicht immer einfach bzw. angemessen erscheint, jedes Problem detailliert in einem Forum zu "besprechen". Oft gibt es doch sehr individuelle Probleme, weitere Fakten und genauere Hintergrundinformationen, die am Telefon einfach schneller erfragt werden können. Wir sehen die Infoline - für Sie als Hilfesuchende - als adäquateres Hilfsangebot. Natürlich bleibt es Ihnen überlassen, dies auch zu nutzen. Wir hoffen, Ihnen mit unserer Antwort weitergeholfen zu haben. Viele Grüße. Ihr ISG-Team
die Sexualität der Frau ist eine komplexe Angelegenheit. Es gibt den sog. sexuellen Reaktionszyklus, dieser geht von einer Lustphase aus (d.h. dem Verlangen nach sexuellem Kontakt & sexuellen Phantasien) und geht dann in die Erregungsphase über (vorwiegend durch körperliche Symptome, z.B. Feuchtwerden der Scheide, gesteigerter Puls, schnellere Atmung, harte Brustwarzen gekennzeichnet). Kommt es dann zum Geschlechtsverkehr, kommt es meist irgendwann zum Orgasmus. Anschließend wird eine Befriedigung erlebt. Das ist der "Normal-Ablauf", wobei er selten auch wirklich so normal ist, und einige Frauen unter mindestens einem sexuellen Problem im Laufe des Reakstionszyklus' leiden. Besonders die Lustlosigkeit ist ein Thema, welches häufig auftritt und damit einhergehend eben auch eine verminderte Erregung. Frauen, die kein sexuelles Verlangen verspüren, entwickeln meist auch keine sexuelle Erregung, d.h. die Scheide wird unzureichend feucht und in Folge dessen kommt es nicht selten auch zu einem schmerzhaften Geschlechtsverkehr. Der Orgasmus bleibt ebenfalls in dieser Situation meist aus und am Ende wird der Sexualkontakt als solcher dann als wenig befriedigend erlebt. Es bleibt die Erinnerung, dass es weh getan hat und eigentlich nichts gebracht hat. Dieses Wissen führt nun bei erneuter sexueller Aktivität dazu, dass man, wie Sie ja auch schreiben, Angst davor hat, dass es wieder schmerzhaft wird, keine Erregung stattfindet und das Befriedigungsgefühl ausbleibt. All diese Gedanken/Ängste/Sorgen hemmen natürlich die sexuelle Lust, und dies mindert wiederum die sexuelle Erregung, es handelt sich also um einen Teufelskreis. Die Tipps von Kathi waren sehr hilfreich. Auch in der Sexualtherapie versucht man es oft zunächst mit einem Koitusverbot und stattdessen einer langsamen körperlichen Annäherung (sensate focus-Technik, hierzu können Sie sich gerne einmal im Internet oder über ein Buch informieren). Dieses stufenweise Vorgehen führt zur Entlastung und langsamen Entkrampfung und die Frau lernt auch wieder, positive Erfahrungen im Bereich Sexualität zu sammeln und mit weniger Angst und dafür mehr Lust und Freude an die nächsten Male zu gehen. Wir raten Ihnen, sich diesbezüglich einmal schlau zu machen.
Wichtig wäre natürlich auch eine gynäkologische Abklärung. Es gibt auch Frauen, die durchaus erregt werden können, die aber dennoch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr empfinden (sog. Dyspareunie). Hier wäre zu untersuchen, ob körperlich alles in Ordnung ist und es nicht evtl. bedingt durch Verwachsungen, Entzündungen oder dergleichen zum Schmerzerleben kommt.
Bei vielen Frauen kommen die Schmerzen aber tatsächlich durch ein mangelndes Feuchtwerden der Scheide zustande. Die von Kathi empfohlene Gleitcreme ist hier sicherlich eine sinnvoll Methode. Versuchen Sie es ruhig auch mal mit Entspannungsübungen, um zu lernen, alle Muskeln locker zu lassen und dies dann auch bei sexueller Aktivität anzuwenden.
Der Vorschlag, bei unserer Infoline anonym anzurufen, wurde deshalb vorgebracht, weil es in der Tat nicht immer einfach bzw. angemessen erscheint, jedes Problem detailliert in einem Forum zu "besprechen". Oft gibt es doch sehr individuelle Probleme, weitere Fakten und genauere Hintergrundinformationen, die am Telefon einfach schneller erfragt werden können. Wir sehen die Infoline - für Sie als Hilfesuchende - als adäquateres Hilfsangebot. Natürlich bleibt es Ihnen überlassen, dies auch zu nutzen. Wir hoffen, Ihnen mit unserer Antwort weitergeholfen zu haben. Viele Grüße. Ihr ISG-Team