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Seit Jahren schon keine Lust

Verfasst: Fr, 10 Okt 2008 18:59
von trockenblume
Hallo zusammen,

auf der Suche nach Informationen bin ich (31) auf diese Seite nebst Forum gestoßen und auch wenn mir viele Schilderungen schon sehr bekannt vorkommen, möchte ich dennoch einen eigenen Thread aufmachen.

Seit Jahren schon habe ich das Problem, dass ich kaum Lust habe. Weder auf Sex mit dem Partner, noch auf Sex mit mir alleine. Mit mir alleine noch eher als mit meinem Partner, aber das ist immer eher so eine "Abreagierung". So schnell wie möglich zum Höhepunkt kommen, gut ist. Mit meinem jetzigen Partner bin ich seit etwas über vier Jahren zusammen. Am Anfang - die ersten Monate - haben wir noch recht häufig Sex gehabt und ich habe schon gehofft, dass das endlich vorbei wäre mit meiner fehlenden Lust; Pustekuchen, irgendwann ging es wieder damit los, das eben nichts los ist...

An ihm kanns nicht liegen, denn in den längeren Beziehungen vorher war es genauso. Auch finde ich ihn weiterhin attraktiv und denke mir so manches Mal, ach, was hast du für ein Glück, so ein wunderbares Exemplar Mann abbekommen zu haben!

Körperlich ist bei mir angeblich alles in Ordnung. Auch eine Depression kanns eigentlich nicht sein. Zwar wurde vor ca. acht Jahren eine Manisch-Depressive-Störung bei mir festgestellt, diese wurde jedoch behandelt und ich kann auch keine sonstigen Anzeichen entdecken, dass sie zurückgekehrt ist. Ich nehme auch keine Medikamente außer der Pille - das Präparat habe ich vor etwa einem Jahr gewechselt in Absprache mit meiner Frauenärztin, der ich davon erzählt habe, dass ich so lustlos bin. Sie meinte, vielleicht sollte ich dann mal eine andere Pille probieren. Geändert hat sich: nichts. In einer vorherigen Beziehung habe ich auch mal ein halbes Jahr komplett auf die Pille verzichtet - Erfolg: null.

Ich raffs nicht. Ich habe keinen Stress - gehe ja nicht mal arbeiten, weil mein Lebensgefährte genug verdient, wer hat schon so ein Glück!!, eigentlich ein sehr zufriedenes und glückliches Leben - der einzige Störfaktor ist wirklich diese Sache. Und auch wenn ich mir im Klaren darüber bin, dass längst nicht alles stimmt, was so über die Medien verbreitet wird - bei mir ist es sicherlich nicht durchschnittlich. Innerhalb der letzten 12 Monate hatten wir ein einziges (1!!!!) Mal Sex. Mit mir selbst habe ich auch nicht wesentlich häufiger was, alle drei Monate vielleicht, dann möglicherweise sogar an zwei, drei Tagen hintereinander, dann wars das wieder. Manchmal mag ich auch einfach gar nichts über das Thema hören und bin fast abgestoßen davon. Wenn ich im Fernsehen sehe, wie jemand Sex hat, würde ich am liebsten umschalten.

Mein Partner ist sehr verständnisvoll und setzt mich nicht unter Druck, aber er leidet. Wir reden da auch durchaus drüber. Es endet allerdings meistens in großem Geheule meinerseits, einfach weil ich nicht weiß warum. Das kanns doch nicht sein! Mittlerweile habe ich schon Angst ihn zu verlieren, auch wenn er sagt, das bräuchte ich nicht. Das sagt er jetzt - aber wenn sich das nicht ändert? Wird er die nächsten fünf, zehn, zwanzig Jahre damit leben wollen, nur einmal im Jahr Sex zu haben? Das kann ich mir nicht vorstellen.

Ich habe auch schon fast Angst davor, wenn er zärtlich wird. Ohgottohgott, jetzt bloß nicht so verhalten, dass er denkt, es könnte zu mehr kommen, sonst musst du ihn wieder zurückweisen! Dabei erhofft er sich das schon gar nicht mehr. Wir haben auch abgesprochen, dass ich ihm das deutlich sage, wenn ich nur kuscheln will - weil es schon soweit war, dass ich mich gar nicht mehr getraut hab mich an ihn anzukuscheln aus Angst, dass er das falsch verstehen könnte. Jetzt sag ich es ihm vorher, dass ich "nur kuscheln" möchte und so haben wir wenigstens noch sexuell unabhängige Zärtlichkeiten. Immerhin. Aber das kanns doch auch nicht sein.

Ich hab mir schon stundenlang den Kopf zermartert, was der Grund sein kann. Wenn ich körperlich gesund bin, dann muss es ja ne seelische Ursache sein. Depressionen, Stress - s.o. Ja, in meiner Erziehung war Sex durchaus tabuisiert. Darüber sprach man nicht, das gibts eigentlich gar nicht. Aber ich dachte, ich hätte mich davon frei gemacht. Ich finde Sex nicht dreckig oder so. Wenns dann wirklich mal dazu kommt, denke ich mir auch immer, hey, das ist doch klasse, das könnte man öfter machen! Ich hab auch kein schlechtes Gewissen wenn ich mich selbst berühre und ich weiß auch sehr genau, was für mich schön ist und was nicht. Drüber reden kann ich auch durchaus offen. Also eigentlich dürfte das mit der Erziehung doch durch sein?
Ich habe mich auch schon gefragt, ob ich ein Trauma habe. Vielleicht ist mir als Kind mal was passiert, was mich so komisch gepolt hat? Das kann gut sein, denn im Verdrängen bin ich extrem gut. Aber wie findet man das raus? Im Anschluss an meine Depressionsbehandlung vor einigen Jahren habe ich auch ne Hypnosetherapie gemacht, eben wegen dieser Luststörung. Die habe ich dann aber selbst abgebrochen, weils mir zuviel wurde irgendwie. Außerdem hatte ich auch nicht das Gefühl, wirklich in Hypnose zu sein, irgendwie fand ich die Therapie nicht hilfreich.
Das einzige, was mir halbwegs als Grund einfallen würde, wäre dass mein erstes Mal nicht gerade toll war. Ich war 14 und es geschah keineswegs im Rahmen einer Beziehung, sondern auf einer Party - ich war betrunken und das hat einer ausgenutzt. Ich kann mich nur noch an die ersten Sekunden erinnern und danach - schwarz, Filmriss.
Aber auch da hab ich eigentlich gedacht, dass ich das weggepackt hätte. Klar wars nicht toll, ich hätts auch lieber anders gehabt, romantisch, mit jemandem dem ich vertraue, mit dem ich zusammen bin. Und so dass ich es auch mitbekomme! Andererseits... so brauchte ich wenigstens nicht die viel beschworene "Angst" vorm ersten Mal zu haben.

Vielleicht weiß ja jemand einen Rat. Einen Termin bei einer Therapeutin deswegen habe ich schon abgemacht für meinen Partner und mich, aber der wird erst im November sein und momentan ists ganz akut. Vor zwei Tagen haben wir wieder darüber gesprochen und seitdem bin ich nur noch am flennen, sogar jetzt. Bei der Hotline kann ich glaub ich nicht anrufen, weil ich nicht in Deutschland wohne.

Ich bin wirklich total verzweifelt, wenn die Beziehung deswegen kaputt geht, ich glaub dann mag ich nicht mehr! Das kanns doch nicht sein, ich hab eigentlich ein so schönes Leben und einen so lieben, verständnisvollen Partner, nur ausgerechnet an dieser heiklen Stelle hakt es so wahnsinnig! Dabei macht es mir sogar Spaß, wenn es denn mal stattfindet, aber warum nur will ich es so selten?

Re: Seit Jahren schon keine Lust

Verfasst: Mo, 13 Okt 2008 16:04
von ISG-Team
Liebe Trockenblume,
vielen Dank für die Offenheit, die Sie uns und unseren Foren-LeserInnen mit Ihrem Beitrag entgegengebracht haben. Aus Ihren Zeilen erkennt man einen sehr deutlichen Leidensdruck. Sie haben ja schon die vielfältigsten Dinge unternommen, um den Grund der Luststörung ausfindig zu machen. Nun liegt aber evtl. genau darin das Problem.
Es ist so, dass Menschen - Männer wie Frauen - ein unterschiedliches Bedürfnis nach sexueller Aktivität haben. Dies ist zunächst einmal nicht ungewöhnlich und auch nicht krankhaft. Problematisch wird das Ganze erst dann, wenn in einer Partnerschaft, diese sexuellen Bedürfnisse der beiden Partner auseinander gehen. Es kommt zu Konflikten, weniger Zärtlichkeit, das Kommunikationsverhalten ändert sich häufig und es entsteht eine ganze Menge Unsicherheit, z.B. über den Fortbestand der Beziehung, wie Sie auch schildern.
Liebe Trockenblume, es ist so, dass ein übermäßiges Beschäftigen und Konzentrieren auf das sexuelle Problem, dieses eher verstärkt als verhindet. Natürlich belastet Sie Ihre Situation und Ihr Wunsch, den Grund hierfür zu finden und etwas zu ändern, ist absolut nachvollziehbar. Dennoch ist es eben häufig so, dass Personen, die viel Aufmerksamkeit auf das sexuelle Problem richten, hier eine immer stärkere Blockade aufbauen. Wie Sie selbst schildern, war es zwischenzeitlich gar nicht mehr möglich, Ihren Partner zu umarmen, ohne sich zu sorgen, dass er "mehr" haben möchte. Eine gewisse Unbefangenheit und unbeschwerte Art bzgl. des Themas Sexualität ist nötig, um sich ausreichend entspannen und fallen lassen zu können.
Auch wenn es für Sie momentan sehr zentral ist, empfehlen wir Ihnen, sich einfach mal eine Auszeit von dem Problem zu nehmen und für 4 Wochen Pause einzulegen.
Unser Tipp:
Verhalten Sie sich in den nächsten 4 Wochen einfach einmal so, als gäbe es die Lustlosigkeit nicht. Dies soll nicht heißen, dass Sie in dieser Zeit mit Ihrem Partner Sex haben sollen/müssen, sondern dass Sie, selbst wenn Sie keinen Sex haben, nicht darüber grübeln und sich fragen, wieso das so ist und es ändern wollen. Verhalten Sie sich im Allgemeinen so, als wäre alles okay, so wie es eben ist.
Eventuell erscheint Ihnen dieser Ratschlag ein wenig seltsam, aber versuchen Sie es einfach einmal aus. Vielleicht hilft es, um etwas zu entspannen und weniger problemorientiert an sie ganze Geschichte zu gehen. Sie sind im Moment so in Ihrem Problem verhaftet, dass Sie sich ein wenig Urlaub davon verdient haben. Voraussetzung für diese Übung ist natürlich die nötige Motivation, es einmal auf diesem Wege zu versuchen. Gerne können Sie uns nach den vier Wochen schildern, wie die Zeit für Sie war, ob sich etwas in Ihrer Partnerschaft oder in Ihnen verändert hat und dergleichen.
Alles Gute für Sie, eine gute Erholung und viel Spaß mit dieser Übung!
Ihr ISG-Team

Re: Seit Jahren schon keine Lust

Verfasst: Di, 14 Okt 2008 03:03
von trockenblume
Hallo,

erst einmal vielen Dank für die Antwort. Es tut schon gut, dass man damit ernst genommen wird (also, mein Partner nimmt das schon ernst, klar, aber ansonsten redet man darüber ja auch nicht... ich habe jedenfalls sonst niemanden, mit dem ich darüber reden kann).

Das mit der Auszeit haben wir auch schon mal versucht. Auch in einer früheren Partnerschaft, bei der es genauso lief (oder halt eben nicht...). Hat leider rein gar nichts gebracht. Von daher kann ich den Erlebnisbericht schon jetzt abgeben - hilft leider nicht...

Dass es unterschiedliche Bedürfnisstärken gibt, ist mir schon klar, aber nun ja, wenn es nur einmal im Jahr überhaupt dazu kommt, kann ich mir schlecht vorstellen, dass das noch im Durchschnitt liegt (ich sage bewusst nicht "normal", weil das gerne missverstanden wird). Bei allem kritischen Blick auf Medienberichte wie "im Durchschnitt haben Paare zwei Mal die Woche Verkehr" oder ähnliches - einmal alle zwölf Monate, das ist doch arg wenig.

Es ist auch nicht so, dass sich bei mir alles darum dreht. Sicher, ich werde schon immer wieder daran erinnert, man wird ja quasi zugeballert mit dem Thema Sex im Allgemeinen und bei mir meldet sich dann sofort eine Stimme im Hintergrund, die mich daran erinnert, dass bei mir da was nicht "durchschnittlich" ist. Dennoch kann ich das Thema an sich gut verdrängen (ob das an sich gut ist... lassen wir mal so dahingestellt), nur wenn es dann halt wieder ein solches Problemgespräch wird trifft es mich dann mit voller Härte, dass ich es nicht ewig verdrängen kann, weil eben zwei Leute zu der Sache gehören und die eine Hälfte leidet darunter, dass es so selten ist (und da ich meinen Partner sehr liebe, leide ich natürlich dann auch wenn er leidet). Wenn es für meinen Partner kein Thema wäre, könnte ich damit schon gut leben, auch wenn ich dann immer noch der Meinung wäre, dass das bei mir nicht alltäglich ist. Aber das ist wohl bei jedem Konfliktpunkt in einer Beziehung so. Bei vielen Dingen kann man dann Kompromisse schließen, aber bei dieser Fragestellung geht das nicht. Jedenfalls nicht, ohne dass einer der Beteiligten leidet. In einer früheren Beziehung habe ich es durchaus mal mitgemacht, auch wenns mir zuwider war - das, habe ich mir dann aber geschworen, mache ich nie wieder, weils auch eine Lüge wäre dem Partner gegenüber. Und davon ab der Sache sicherlich nicht hilfreich.

Ach, das ist schon ein Kreuz mit der Sache. Ich versteh einfach nicht, warum ich meist nicht will. Wenns dann irgendwann doch mal passiert, denk ich mir hinterher immer, dass es toll war, Spaß gemacht hat und ich das öfter haben möchte. Aber schon am nächsten Tag ist mir das wieder so fern. Warum ist das nur so? Schokolade könnte ich doch auch jeden Tag essen :(

Re: Seit Jahren schon keine Lust

Verfasst: Di, 14 Okt 2008 13:11
von ISG-Team
Liebe Trockenblume,
es ist auf jeden Fall ein guter und mutiger Schritt von Ihnen und Ihren Partner, eine Therapie in Angriff zu nehmen und spricht doch für die Bereitschaft ihres Partners, um Sie und Ihre Beziehung zu kämpfen. Sie sollten sich also zunächst nicht von der Angst überwältigen lassen, dass Sie Ihr Partner verlassen könnte.
Es ist sehr wichtig, dass Sie die Therapie gemeinsam machen, damit Sie auch gemeinsam neue Wege finden können, mit Ihrer Sexualität umzugehen und über einen ungezwungenen, spielerischen Ansatz eine neue Herangehensweise kennen zu lernen - eine Hypnosetherapie ist da - wie Sie selber festgestellt haben- eher nicht geeignet.
Handelt es sich denn bei dem Therapeuten, bei dem Sie den Termin haben um einen ausgebildeten Sexualtherapeuten?

Sie haben sich ja eine Menge Gedanken gemacht, wie Ihre fehlende Lust denn zustande gekommen sein könnte.
Natürlich muss es nicht in erster Linie an einer "sexualfeindlichen" Erziehung liegen oder an Ihrem ersten Mal, was Sie ja als sehr unschönes Erlebnis in Erinnerung haben - allerdings kann es sich über die Jahre hinweg natürlich so eingespielt haben, da Sie ja Sexualität - sowohl bei sich selbst als auch in den Medien - in erster Linie mit Ihrer Besorgnis verknüpfen, dass bei Ihnen etwas nicht normal oder durchschnittlich sein könnte und dadurch auch sehr große Verlustängste in Ihnen geweckt zu werden scheinen.

Ich gebe Ihnen nochmal den Rat, dass Sie versuchen, sich von Ihren Ängsten nicht einnehmen zu lassen und sich auch mal vor Augen halten, dass sie Sex doch grundsätzlich auch als etwas Schönes erleben können; das ist doch kein schlechter Ausgangspunkt!
Immerhin gibt es auch viele Frauen, die erst mit Mitte 30 auf den Geschmack kommen und erst dann Ihre Sexualität richtig leben können. Setzen Sie sich also nicht zu sehr unter Druck.

Wir hoffen, dass wir Sie mit dieser Antwort ein wenig ermutigen konnten und wünschen Ihnen weiterhin viel Glück
Ihr
ISG-Team

Re: Seit Jahren schon keine Lust

Verfasst: Mi, 15 Okt 2008 01:43
von trockenblume
Ja, mit meinem Partner habe ich wirklich Glück. Ich denke nicht, dass das alltäglich ist, dass der (männliche) Partner da zustimmt; in meinem Fall war es sogar sein Vorschlag.
Die Therapeutin, die ich kontaktiert habe, ist Sexualtherapeutin, ja. Sie gehört einer Schweizer Vereinigung von Therapeuten für diesen Bereich an und wurde mir auch von meiner Gyn empfohlen. Noch ist sie leider in Urlaub, aber das Sekretariat hat uns einen Termin für Mitte/Ende November in Aussicht gestellt. Ich bin ein bisschen misstrauisch, weil meine bisherigen Erfahrungen mit Therapien bzw. Therapeuten eher als "bemüht, aber wirklich verstehen tun sie es nicht" zusammengefasst werden können - aber bei Therapeuten muss es ja auch nicht immer der "erstbeste" sein, bei dem alles stimmt.

Na, wenn ich mit Mitte 30 erst soweit wäre, dann habe ich ja wenigstens was, worauf ich mich freuen kann :)

Re: Seit Jahren schon keine Lust

Verfasst: Mo, 20 Okt 2008 15:29
von ISG-Team
Liebe Trockenblume,
Sie schreiben:
"Das mit der Auszeit haben wir auch schon mal versucht"
Eventuell haben Sie unsere Empfehlung missverstanden. Es sollte nicht so sehr darum gehen, dass Sie und Ihr Partner eine "sexuelle Auszeit" nehmen, sondern dass Sie "Auszeit von dem Problem" nehmen. Dies ist ein Unterschied. Vielleicht versuchen Sie es noch einmal, ganz bewusst. Versuchen Sie, sich einmal als Frau ohne sexuelles Problem zu sehen. Dies ist sicher nicht ganz einfach, weil das Problem ja schon beinahe zu Ihnen gehört, also ein wesentlicher Bestandteil ihrer Selbstdefinition ist. Es könnte Sie aber durchaus entlasten und eventuell sogar an der sexuellen Beziehung zu Ihrem Partner etwas ändern. Diese Methode ist der systemischen Therapie entliehen, ggf. können Sie dies auch noch einmal in der angehenden Paar- und Sexualtherapie besprechen, für welche wir Ihnen alles Gute wünschen.
Viele Grüße,
Ihr ISG-Team

Re: Seit Jahren schon keine Lust

Verfasst: Di, 16 Dez 2008 17:29
von Leidensgenosse
Hallo Trockenblume,
so wie du schreibst, könntest du meine Frau sein. Leider ist es bei uns ähnlich. Sie hat mir auch zwischendurch mal gesagt, dass sie sich selbst wundert und unzufrieden ist, dass sie keine Lust verspürt.
Es ist schon eine schwierige Situation. Ich denke dauernd daran und von ihr kommt so gar nichts.
Ich möchte deswegen auch keinen Ärger machen, aber ich denke, demnächst werde ich das Thema mal anschneiden müssen.
Ich denke auch nicht an andere Frauen oder daran, zu Prostituierten zu gehen... bis jetzt.
Wenn ich sexuelle Gedanken habe oder mal wieder die Hand zur Hand nehme, denke ich immer an geile Momente mit ihr.
Sie hat in der Vergangenheit auch schonmal Initiative gezeigt, zB ist sie zur Dildo-Party gegangen und hat was mitgebracht, aber das war immer nur von kurzer Dauer und dann kam wieder ewig nichts.
Wenn ich mich recht entsinne, hatten wir 2008 ca. 6 mal sex, allerdings 4 mal in sehr kurzem Abstand nach ihrem Dildo-Party-Besuch.
Ich gebe es zu: Ich versuche mich immer wieder mal, im Internet ein wenig aufzugeilen. Das ist allerdings auch nie von Erfolg gekrönt, da zuviel arme Willies wie ich auf zu wenige interessierte Damen stoßen.
Wie du also ließt: Mit dem Thema bist du nicht allein.

Re: Seit Jahren schon keine Lust

Verfasst: So, 21 Feb 2010 11:41
von Schlepphoden
Hallo an alle. Ich bin neu hier und möchte in diesem Thema einmal so gut es geht das Problem meiner Frau darstellen. Sie ist 40 J., war erst 11 Jahre alt, als sie schon ihre erste Menstruation hatte. Sie wurde mit 22 Jahren vergewaltigt, hatte eine Fehlgeburt und kann nun auch keine Kinder mehr bekommen. Sie litt oder leidet immer noch unter Endo Metriose und hat ihre Lust am Sex völlig verloren. Also auch keine Selbstbefrieigung. Wir haben alle 2-3 Monate einmal Sex, das war`s. Einzige Ausnahme schneit zu sein, wenn wir uns bewußt und geplant ein "Schmusewochenende" in einem Wellnesshotel, weitab von zu Hause vornehmen. Da dann einmal angekommen, erscheint mir meine Frau wie ausgewechselt und auch die Sexualität wird von ihr regelrecht eingefordert. Daraus folgere ich, das es nichts körperliches sein kann, sondern vielmehr mit der Psyche meiner Frau zu tun hat. Mit Stress, nicht loslassen können, den Kopf nicht frei bekommen. Der Alltag scheint sie föllig zu fesseln. Und nur wenn diese Fesseln gesprengt sind, weil wir weit genug von zu Hause und der Arbeit weg sind, scheint die Welt wieder in Ordnung zu sein. Wir finden aber nun auch leider keinen Weg, wie wir die Situation "Wellnesshotel" in unser Alltagsleben zu übertragen oder zu kopieren. Was kann ich denn als Mann tun, um meiner Frau zu helfen?? Ich muss dazu sagen, dass meine Frau im Gespräch diese Probelmatik als sehr unangenehm empfindet und gern meidet.