nochmal Angst u. Scham

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Laura

nochmal Angst u. Scham

Beitrag von Laura »

Diese Antwort ist eigentlich für Feinslieschen gedacht.
Bin ich froh, dass es noch jemanden gibt. Was den Körper angeht, habe ich auch schon vieles gelesen. Manchmal kann ich mir damit helfen und manchmal nicht. Es gibt da zwei Taschenbücher die Gott sei Dank auch gar nicht teuer sind. Ich hatte sie mir damals sogar bei ebay ersteigert. Das eine heißt: Ich bin schön - Workshop für ein positives Selbstbild und das andere heißt: Ich find mich richtig gut - 200 Tipps, wie sie sich lieben lernen. Die Bücher sind von Marcia G. Hutchinson. Mich haben diese beiden Taschenbücher angesprochen. Es sind sowohl Entspannungsübungen drin, als auch Übungen, wie man visuell sich etwas vorstellen kann und sich dadurch besser fühlen kann. In manchen Übungen sollte man aufschreiben, was einem an sich am wenigsten gefällt, wo man sich am meisten dafür verurteilt und dann aber gleichzeitig für jedes negative Argument ein positives finden. Ich könnte auch gerne mal eine Leseprobe zukommen lassen. Aber sie sind ohnehin nicht teuer, bei Amazon gibt es sie auch gebraucht schon ab 0,45 zuzügl. Porto. Mich hat es angesprochen, es spricht aber sicher nicht alle an.
Ich bin immer wieder auf der Suche nach Literatur, die mich vorsichtig mit mir selbst konfrontiert. Körperlich ist es ja nicht so, dass ich dick bin. Klar, die Schönheit läßt trotzdem zu Wünschen übrig. Wenn man früher entsprechend gehänselt wurde, weil ein Makel vorhanden ist, dann sieht man den auch selbst enorm. Trotzdem gibt es viele andere, die vielleicht eine Narbe im Gesicht haben oder sonst was und es sind Menschen mit Selbstvertrauen aus ihnen geworden. Davon träume ich im Moment ja noch, dass ich vielleicht doch mal selbstbewußt mein Leben meistere und auf das ständig schlechte Gewissen pfeifen kann.

Der andere Teil meiner Komplexe ist die untere Hälfte meines Körpers, die ich am liebsten verleugnen würde. So, als gäbe es das nicht. Andere machen so was auch nicht. Das sind oft die Gedanken, die mir durch den Kopf gehen. Die panische Angst, hinterher ein schlechter Mensch zu sein. Manchmal würde ich am liebsten zum Telefonhörer greifen und jemanden anrufen, der mir dann sagt, dass ich das darf oder dass alles in Ordnung ist. Da fühle ich mich richtig schuldig wie ein kleines Kind, das etwas angestellt hat und dafür auf Strafe wartet. Ich denke zwar nicht mehr so viel an früher, aber mit ca. 16, als andere Mädels sich so langsam nach Jungs umschauten, hatten meine Eltern dies alles als Schweinerei und Hurerei bezeichnet. Mein Vater war Alkoholiker und meine Mutter erzählte mir, wie er sie anekelt, wenn er was von ihr möchte. Oft genug habe ich sebst miterlebt, wie in seinem Rausch in die Hose gepinkelt hatte. Die streng religiöse Erziehung hat ihren Teil auch noch beigetragen und so hatte ich ganz sicher nicht das Bedürfnis, mich nach Jungs umzuschauen. Da hatte ich den größten Kampf mit mir selber, da ich die Situation im Elternhaus fast nicht ausgehalten habe und an Suizid gedacht habe. So habe ich mich zunächst jahrelang herumgequält, bis mein Hausarzt endlich eingesehen hat, dass es ohne stationären Aufenthalt nicht mehr geht. Dann erst kam die Zeit, in der sich mit 21 Jahren mein Körper regte und ich habe mich geschämt. Mit dem Kopf gegen die Wand geschlagen, geheult, weil es schecht ist, so etwas zu tun und trotzdem ist das Bedürfnis danach zu der Zeit da gewesen. Später habe ich es mit der Zeit wieder verdrängt und an der Stelle bin ich auch heute noch.
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