Keine Lust - Hormonstatus?

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Gast

Beitrag von Gast »

Ich bin 33 Jahre alt und verspüre seit jeher nur selten (vielleicht 1-2x im Jahr) Lust auf Sex. Die langjährige Beziehung zu meinem Partner ist zwar sehr gut, leidet aber unter meiner permanenten Unlust. Wir können offen miteinander reden, aber alle unsere Versuche den Zustand meiner Unlust zu verändern sind gescheitert.
Gemeinsam suchen wir nun die Lösung in einer Gesprächs-Therapie. Können Sie uns einen guten Sexualtherapeuten in Hannover empfehlen?
Vorher möchte ich bei meinem Frauenarzt meinen Hormonzustand bestimmen lassen.
Auf was muss ich dabei achten,
welche Werte haben eine gute Aussagekraft? Wie wahrscheinlich ist eine physiologische Störung?
Ich danke Ihnen für Ihre Mühe und freue mich auf Ihre Antwort.
ISG-Team
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Registriert: Di, 11 Jun 2002 02:00
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Beitrag von ISG-Team »

Hallo Userin,

leider ist es uns aus rechtlichen Gründen nicht möglich, Empfehlungen auszusprechen. Nur die Adressen von Ärzten, die Mitglied in unserem Verein sind, dürfen wir weitergeben. Schauen Sie doch einmal in unserem Expertenpool, ob sich ein Sexualtherapeut in ihrer Nähe befindet.
Es ist gut, dass sie sich von ihrem Frauenarzt untersuchen lassen möchten. Häufig sind Störungen der Libido zwar nicht körperlicher Natur, aber bei einigen Frauen lassen sich doch physische Ursachen finden. An Hormonen sollten FSH, Östradiol, Progesteron und DHEAS bestimmt werden. Dies sind die Hormone, die am besten Aufschluß über Störungen in diesem System geben. Wenn sie die Pille einnehmen, wird der Körper von außen beeinflußt und die Werte sind nicht mehr ganz so aussgekräftig. Ausserdem ist zu bedenken, dass die Pille selber das Lustempfinden beeinflussen kann. Sie könnten ausprobieren, ob sich nach einem Absetzen der Pille (natürlich unter Verwendung anderer Verhütungsmethoden!) eine Veränderung einstellt. Dafür müßten sie ihrem Körper allerdings ein wenig Zeit geben, da es einige Monate dauern kann, bis sich das Hormonsystem wieder ganz eingespielt hat. Prolaktin ist ein weiterer Wert, der bestimmt werden sollte. Es ist ein Botenstoff, der im Gehirn ausgeschüttet wird und bei Überproduktion die Libido verändern kann. Auch die Schilddrüsenhormone TSG, T3 und T4 sind wichtig, um eine Über- oder Unterfunktion auszuschließen.
Andere Erkrankungen wie zum Beispiel Diabetes oder Bluthochdruck und seine Medikamente können sich ebenso wie eine Depression und ihre Behandlung auf die Sexualität auswirken.
Wie schon erwähnt bleiben die Untersuchungen meist ohne richtungsweisendes Ergebnis, trotzdem ist es wichtig, keine körperliche Erkrankung zu übersehen. Sie haben sich schon entschlossen, eine Sexualtherapie zu machen und zwar gemeinsam mit ihrem Partner. Das ist toll und genau der richtige Weg, denn letztendlich sind sie beide gleichermaßen von dem Problem betroffen und können deswegen nur gemeinsam eine Lösung finden. Für sie selber möchten wir ihnen noch ein Buch empfehlen, das von einer amerikanischen Sexualtherapeutin geschrieben wurde und "For yourself" heißt. Es zeigt ganz praktisch Wege auf, wie Frauen ihrem eigenen Körper näher kommen und ihn besser kennenlernen können.

Alles Gute,
Ihr ISG-Team
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