extremer Masochismus/Gewaltphantasien?

Willkommen in unserem Forumsbereich "sexuelle Lust"

Moderator: ISG-Team

Vita
Beiträge: 81
Registriert: Mo, 31 Jul 2006 03:10

Beitrag von Vita »

hmm - nun hat ja jeder Mensch andere Vorstellungen von erfüllter Sexualität, aber das, was Du hier beschreibst, ist schon sehr starker Tobak. Was ist Dir widerfahren, dass Du so gering von Dir denkst und Lust nur in extremer Erniedrigung und all den geschilderten scheusslichen Praktiken findest? Ich kann Dir wirklich nur empfehlen, Dich baldmöglichst in Therapie oder Seelsorge zu begeben, um das aufzuarbeiten und Dir hoffentlich ein anderes, gesundes Selbstwertgefühl zu verschaffen.

Gruß Vita
ISG-Team
Beiträge: 969
Registriert: Di, 11 Jun 2002 02:00
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Beitrag von ISG-Team »

Liebe nurse_komatose,
wir vom ISG-Team würden gerne etwas zu Ihrem Beitrag schreiben. Wie Sie erwähnt haben, haben Sie das starke Bedürfnis, gedemütigt & möglichst wie ein Tier behandelt zu werden. Sie wünschen sich, dass Ihr Partner Ihnen Schmerzen zufügt und haben Phantasien mit gewalttätigem Inhalt während des Geschlechtsverkehrs. Dieses Bedürfnis und Verhalten kann als sexuelle Deviation, genauer noch als Masochismus gesehen werden. Dabei kann sexuelle Erregung und Befriedigung häufig nur durch Schmerzerleiden bzw. die totale Auslieferung an den Partner erlebt werden. Besonders der Gedanke des Beherrscht-Werden-Wollen, den Sie ja auch schildern, ist typisch für den Masochismus.
Haben Sie denn das Gefühl, dass Sie gerne etwas an Ihrem Verhalten, Ihrer Einstellung ändern möchten? Diese Frage sollten Sie sich zunächst einmal stellen. Wir würden Ihnen natürlich zu einer Psychotherapie raten, aber Voraussetzung ist immer die Eigenmotivation, denn wenn Sie nicht das Gefühl haben, etwas ändern zu wollen, kann eine Therapie nicht hilfreich sein. Der erste Schritt für Sie wäre also zunächst einmal, in sich zu gehen und sich die Frage nach Ihrer Veränderungsbereitschaft zu stellen. Sollten Sie feststellen, dass Sie gerne etwas an Ihrem Problem ändern wollen, können Sie gerne auf folgenden Link gehen und sich einen Sexualtherapeuten in Ihrer Nähe suchen: http://www.sexualberatung-sexualtherapie.de/therap.htm
In der Therapie des Masochismus wird es vorwiegend um die Frage gehen, wieso sie derartige Bedürfnisse haben und wie man sexuelle Lust und Erregung auch ohne solche erleben kann. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Pesron und Lebensgeschichte ist also wesentliche Therapiegrundlage.
Wir möchten Sie gerne dazu ermutigen, sich dieser Auseindersetzung mit sich selbst zu stellen und eventuell auch Ihren Partner in den therapeutischen Prozess einzubeziehen, um Ihre partnerschaftliche und sexuelle Beziehung zu entspannen, zu verbessern und zu stabilisieren.
Viel Erfolg und alles Gute.
Ihr ISG-Team
Lydia
Beiträge: 28
Registriert: Mi, 13 Sep 2006 15:33

Beitrag von Lydia »

Hallo nurse_komatose,

ich muss sagen, beim Lesen deines Beitrages ist es mir eiskalt den Rücken runtergelaufen.
Was du beschreibst, hat meines Erachtens, mit sexuellen Vorlieben nichts mehr zu tun.
Vielmehr mit einem grundsätzlichen Verlangen gedemütigt, gequellt, geschändet und sogar zerstückelt zu werden.

Du schreibst:
Natürlich hab ich mich auch schon mit BDSM auseinandergesetzt, aber das geht mir irgendwie nicht weit genug.
Dort ist alles Spiel, Vorstellung und mehr auf den Augenblick beschränkt. Ich möchte aber nicht nur so tun als ob - ich trage mich ernsthaft mit dem Wunsch, die eine oder andere Gliedmaße zu verlieren, um möglichst hilflos zu werden.

Das habe ich auf der Internetseite http://www.medizinfo.com/schmerz/kmasochismus.htm gelesen:
Beim Sadomasochismus gehören Rollenspiele dazu. Die Rollen selbst können außerordentlich vielseitig sein. Nicht jeder mag Schmerzen. Manch einer findet es toll, beschimpft zu werden. Wieder andere mögen es lieber, wenn sie gefesselt werden. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Sadomasochismus wird als Erweiterung der normalen Sexualität verstanden. Zwar gibt es auch Sadomasochisten, die eine vorliebe für Schmerzen haben, aber meistens haben Schmerzen einen eher symbolischen Charakter. Brutale Gewalt wird strikt abgelehnt.
Namensgeber dieser Sexualpraktiken wurden der Schriftsteller Marquis de Sade (1740 -1814), der wollüstige Befriedigung darin empfand, andere Menschen zu quälen und der Ritter Leopold von Sacher-Masoch (1836 - 1895) der sich seiner Ehefrau in allem mit Lust und Freude unterwarf und ihr Sklave war, selbst unter größtem Schmerz. Leider führte gerade diese Form der Namensgebung dazu, daß Sadomasochismus mit Brutalität, Gewalt und Schmerzen verbunden wird. Die Wirklichkeit sieht oft ganz anders aus. Grundlage jeder angewandten Praktik ist das Wissen um die Folgen. Darum gehört das Lernen dazu. Schließlich soll kein bleibenden Schaden entstehen. Das Hauptziel ist die Freude am Rollenspiel.

In deinem Fall, wo dir BDSM nicht ausreicht und du ernsthaft den Wunsch hast die eine oder andere Gliedmaße zu verlieren, geht mir der Begriff des Masochismus, ehrlich gesagt, nicht weit genug.
Sei mir nicht böse für das was ich schreibe. Ich möchte dich auf keinen fall angreifen, sondern mich nach meinem Gefühl ehrlich äußern. BEI ALLEM MÖCHTE ICH WERTFREI BLEIBEN UND AUCH SO VERSTANDEN WERDEN.
Mein erster Gedanke beim Lesen deiner Zeilen waren, das du ein “ideales und bereitwilliges Opfer“ für einen sexuell motivierten Serientäter sein könntest. Ich weis das klingt krass aber du kommst mir in deinem Verlangen so vor, als wenn du das Gegenstück zu so einem Menschen bist. Ich denke, allein der Begriff des Sadisten für einen sexuell motivierten Serientäter reicht auch nicht aus. Einfach weil, sowohl er als auch du, eure extremen Gewaltphantasien in die Tat umsetzen wollt. Er in der Form des Täters, du in der des Erleidenden. Ich will auf keinen fall hier behaupten du habest Kriminelle Energie. Ich versuch zu beschreiben wie dein Verlangen auf mich gewirkt hat ganz ohne Wertung.
Soweit ich weis behaupten Experten, das es bei sexuell motivierten Serientätern mit extremen Gewaltphantasien nichts mit sexueller Vorliebe zutun hat, sondern mit Ausübung von Macht und wohl manches mehr was sich auf die Entwicklung in ihrer Kindheit zurückführen lässt.
Bei dir scheint es mir die gegenteilige Form davon zu sein.
Ich weis nicht was dir passiert ist, noch ob du geliebt wurdest und ob dir was angetan wurde, aber ich kann dir nur dringend empfehlen einen Therapeuten aufzusuchen. Schon alleine erst mal zum Schutze deiner Körperlichen Unversehrtheit. Oder wie soll das weitergehen wenn dir erst mal die Fingerkuppe fehlt? Und du den nächsten Kick brauchst? Kommen dann der Fuß, die Beine, die Arme dran? Wo soll dich das hinführen?

Ich wünsche dir von Herzen, das du dein extremes Verlangen in den Griff bekommst und dabei intakt bleibst.

Liebe Grüße,
Lydia
nurse_komatose
Beiträge: 6
Registriert: So, 29 Okt 2006 13:14

Beitrag von nurse_komatose »

Hallo und Danke für eure Antworten!
Wie es aussieht, hatte ich richtig vermutet und meine Phantasien bewegen nicht mehr im Bereich des allgemein akzeptierten, bzw. "normalen". (Das klingt vielleicht wie eine seltsame Feststellung, aber ich habe vorher, wie gesagt, noch nie eine Rückmeldung von jemanden, der nicht ebenfalls in solche Dinge involviert ist, gehört)

Lydia, ich fühle mich von deinen Aussagen nicht angegriffen, keine Angst, ich bin ja hier um andere Meinungen zu hören.

Und an das ISG Team: Danke für den Link! Ich habe natürlich schon darüber nachgedacht, da mal die Meinung eines Fachmannes einzuholen, allerdings müsste ich das ja irgendwie den Leuten in meiner Umgebung erklären. D.h. ich müsste entweder lügen, bzw. die Hälfte verschweigen oder doch alles sagen und das möchte ich nicht, gerade in Bezug auf meinen Freund.
Ich war auch schon einmal vor einiger Zeit in Therapie, was mir überhaupt nicht gefallen hat. Vielleicht hatte ich nur Pech mit dem Arzt, aber irgendwie gefiel mir diese ganze Situation mit den Einzelgesprächen und dem Zwang, sich ständig selbst zu erklären nicht. Außerdem hat der Typ mir sowieso nicht zugehört und naja..meine Erinnerungen daran sind nicht sehr positiv. Am meisten geholfen haben die Medikamente und als die ausgeschlichen wurden, war es im Grunde wieder wie vorher.

Bei euch beiden, Vita und Lydia, klang so ein bisschen der Gedanke "Schlimme Kindheit" durch (wenn ich das mal so vereinfachen darf). Meine Kindheit (die, da ich 19 bin noch nicht soo lange zurückliegt ;) ) war eigentlich alles andere als schlimm. Ich bin recht behütet aufgewachsen, verstehe mich sehr gut mit meiner Mutter, gab nie böses Blut. Allerdings ist mein Vater gestorben, als ich 11 war. Ich hab mir aber eigentlich vorgenommen, das endlich nicht mehr als Entschuldigung für alles ranzuholen..

Übrigens hab ich dem Therapeuten gegenüber damals einmal etwas über diese Phantasien angedeutet, woraufhin er quasi sofort mit "Aha..und ..mh..hat dein Vater dich jemals angefasst?" reagiert hat. Ab dem Zeitpunkt war die Thera für mich eigentlich gelaufen..sowas darf niemand behaupten und ich glaube auch nicht, dass solche 0815-Klischees der Grund sein müssen.
Sahne
Beiträge: 227
Registriert: Mo, 19 Dez 2005 10:24

Beitrag von Sahne »

Hallo nurse_komatose,

ich möchte dir meine Gefühle schreiben, die ich beim Lesen deines Berichtes hatte.

Du scheinst mit Schmerzen bzw. den Gedanken an Schmerzen und Verstümmelungen irgend etwas zu befriedigen. Etwas das du dir vielleicht schon immer gewünscht hast, aber nie bekommen hast. Es sieht so aus, dass du für die Liebe leiden möchtest, du willst leiden für ihn und füllst damit irgend eine innere Leere in dir aus. Was wäre, wenn du jetzt irgend ein Gliedmaß nicht mehr hättest? Warum würde dir das gefallen? Weil dann jeder sagt: Oh, die arme, was ist denn da passiert? Oder warum muß er es sein der dir das antun soll? Kannst du nur dann spüren, dass er dich wirklich liebt? Denkst du er liebt dich und kannst du das auch spüren? Denn, wenn er das tut wird es dich in keinem Fall verletzen wollen.

Könntest du das mal genauer beschreiben und warum es dich befriedigen würde, wenn es so wäre. Ist ja letztendlich extrem hinderlich, wenn einem ein Gliedmaß fehlt, egal welches.

Auch, wenn's dich vielleicht nervt, aber da fällt mir sofort der fehlende Vater ein. Du bist nur von der Mutter erzogen worden, hast also nur die weibliche Erziehung erfahren und hattest sicher immer Sehnsucht nach dem männlichen Teil deiner Erziehung. Wobei deine Wunschvorstellung total von der Norm abgedriftet ist, warum auch immer. Neigst du auch zu Selbstverletzungen?? Hast du irgendwelche Ticks? Warum warst du in Behandlung bei einem Arzt? Das hast du nicht geschrieben. Würde mich aber Interessieren um besser verstehen zu können. Wie stehst du zu deiner Mutter wohnst du noch bei Ihr bzw. habt ihr Kontakt? Ich möchte nicht sagen, dass ich hier irgend welches Wissen habe, bin aber mit einem ähnlichen Fall aus der Familie betroffen und frage mich immer warum. Warum bereitet es Befriedigung Schmerzen zu spüren. Ich glaube nicht, dass das etwas mit sexueller Lust allein zu tun hat. Warum muß es weh tun um etwas zu spüren. Warum reichen normale Berührungen nicht aus?

LG
Sahne
nurse_komatose
Beiträge: 6
Registriert: So, 29 Okt 2006 13:14

Beitrag von nurse_komatose »

Hallo Sahne! Danke für deine Antwort.
Du fragst:
Sahne hat geschrieben: Was wäre, wenn du jetzt irgend ein Gliedmaß nicht mehr hättest? Warum würde dir das gefallen? Weil dann jeder sagt: Oh, die arme, was ist denn da passiert? Oder warum muß er es sein der dir das antun soll? Kannst du nur dann spüren, dass er dich wirklich liebt? Denkst du er liebt dich und kannst du das auch spüren? Denn, wenn er das tut wird es dich in keinem Fall verletzen wollen.
Also ich wünsche mir das nicht, um bedauert zu werden. Es ist viel mehr so, dass mir so eine Amputation zum Einen aus ästhetischen Gesichtspunkten einfach sehr zusagt - ich kann nicht erklären, warum genau ich einen Stumpf schöner finde als ein intaktes Bein oder einen Arm..aber ich denke, man kann auch sehr schwer erklären, warum man blonde Haare besser findet als dunkle o.ä.
Abgesehen von der Ästhetik gefallen mir auch die Assoziationen, die damit einhergehen. Ein Körper, der etwas verloren hat (oder gegeben?), von und mit Gewalt geformt. Genauso mag ich übrigens Augenklappen, also ein fehlendes Auge (besser sind natürlich beide.. ;) ). Allerdings ist mir mein Augenlicht dann doch zu sehr ans Herz gewachsen als dass ich über so etwas ernsthaft nachdenken würde.
Dieses in irgendeiner Form gebrochene Erscheinungsbild hat einfach eine unglaubliche (auch sexuelle) Anziehungskraft auf mich.

Warum ich mir diese Finger-abhack-Sache von meinem Freund gewünscht habe.. naja, für gewöhnlich trägt man einen Ring um Zusammengehörigkeit zu symbolisieren. Ich möchte aber zeigen, dass ich mich nicht nur entschlossen habe, mit ihm zusammen zu sein, sondern dass ich ihm gehöre, er sozusagen über mich und meinen Körper bestimmen kann - auch indem er mir etwas wie eine Fingerkuppe nimmt. Naja, hat ja eh nicht geklappt und wird er auch nie machen :(
Ich weiß, dass er mich liebt...ich würde ihm aber sehr gerne noch mehr zeigen, was er für mich bedeutet. Naja, und abgesehen davon, dass das natürlich alles total romantisch gemeint ist ;) macht mich die Unterwürfigkeit und das Tragen ihrer Symbole eben auch an.

Mh, eine richtig gute Erklärung ist das irgendwie auch nicht, tut mir leid. Aber es ist schwer in Worte zu fassen.

Selbstverletzung war mal vor Jahren ein Thema, aber niemals extrem. Ich denke, dass war so eine Teenager-Pubertätsgeschichte, nicht ernst zunehmen, ich habe damit dann auch von allein wieder aufgehört.
Denn es sind ja nicht die Schmerzen. Schmerzen sind okay, solange sie der Demütigung dienen und in einem erträglichen Rahmen bleiben.
Auch bei den Amputationen interessiert mich nicht der Vorgang an sich, sondern das Ergebnis.
Sahne hat geschrieben: Du bist nur von der Mutter erzogen worden, hast also nur die weibliche Erziehung erfahren und hattest sicher immer Sehnsucht nach dem männlichen Teil deiner Erziehung.
Mh, ich weiß nicht ob man bei 11 Jahren sagen kann, ich sei nur von meiner Mutter erzogen worden. Allerdings ist es ja schon zu einem recht wichtigen Zeitpunkt passiert (Anfang der Pubertät/ Erwachenwerdens etc)..tja, ich weiß auch nicht.
Das mit der Sehnsucht nach eine Vaterfigur kann schon passen, mein Freund ist fast 10 jahre älter als ich und zu Beginn der Beziehung habe ich mich so stark an ihm orientiert, dass er einmal sehr ernst zu mir meinte, er sei nicht mein Vater, hätte kein Interesse daran meiner zu sein und er könne keine Beziehung führen, bei der er das Gefühl hat der einzige Erwachsene zu sein...seitdem gebe ich mir Mühe selbstständiger zu sein - aber irgendwie sprechen meine Vorstellung ja nicht gerade für ein selbstständiges Leben.

Was mich daran allerdings verwirrt ist, dass alle meine Phantasien schon alle sehr sexualisiert sind und das in Beziehung mit der Sehnsucht nach einem Vater zu setzen ist irgendwie gruseliger als alles, was ich mir jemals ausdenken kann ;)

In Behandlung war ich damals zum einen wegen Depressionen aufgrund meines Vaters, zum Anderen bewegt sich meine Schüchternheit schon immer an Rande einer Sozialphobie und eine Gruppentherapie sollte dem ein wenig entgegen wirken. Naja, wie gesagt, hat nicht sonderlich gut funktioniert und ich hab kein großes Interesse an einer Wiederholung :roll:
Die Beziehung zu meiner Mutter ist toll, aber kompliziert *lach* Wir sind uns beide viel zu ähnlich... immer sind wir auf der Hut dem anderen nicht weh zu tun und verschweigen uns unsere Probleme. Dass wir uns dabei natürlich vom jeweils Anderen wünschen, er würde uns alles erzählen und wir könnten ihn von allen Schwierigkeiten und Problemem erlösen, macht es nicht einfacher ;)
Ich wohne übrigens nicht mehr zu Hause, ich bin vor etwa zwei Monaten ca. 200 km weit weggezogen um zu studieren. Aber wir haben regelmäßig Kontakt.
Ich liebe sie sehr..deshalb möchte ich ihr mit einer eventuellen zweiten Therapie auch nicht das Gefühl geben, ein total kaputtes Kind rangezogen zu haben. Das stimmt ja nicht..sie ist großartig und ich hab mich nie unfair behandelt gefühlt (naja, im Nachhinein nicht, so mit 13, 14 sieht man das ja immer ein wenig anders ;) ).

Tja, ich hoffe, ich konnte ein paar Antworten geben.
LG
Lydia
Beiträge: 28
Registriert: Mi, 13 Sep 2006 15:33

Beitrag von Lydia »

Hallo nurse_komatose,

du schreibst:
In Behandlung war ich damals zum einen wegen Depressionen aufgrund meines Vaters, zum Anderen bewegt sich meine Schüchternheit schon immer an Rande einer Sozialphobie und eine Gruppentherapie sollte dem ein wenig entgegen wirken. Naja, wie gesagt, hat nicht sonderlich gut funktioniert und ich hab kein großes Interesse an einer Wiederholung

Du solltest das auch nicht wiederholen, sondern dir einen kompetenten Therapeuten suchen der speziell auf dein extremes Verlangen eingehen kann.
Verzeih mir meine vielleicht harten Worte. Aber hast du dir schon mal überlegt wie weit du bereits gegangen bist? Was passiert wenn dein Verlangen zu groß wird? Oder du deinen jetzigen Freund nicht mehr hast? Du hast dir schon einmal jemanden gesucht der bereit war dir die Fingerkuppe abzubeißen. Passiert das dann wieder? Was denkst du eigentlich zu was ein Mensch noch alles fähig ist der einem anderen die Fingerkuppe abbeißt? Willst du irgendwann beim Abendessen auf dem Teller eines Oberspinners landen? (Sei mir nicht böse aber solch ein Ende hat es bereits ja schon gegeben.)

Weiter schreibst du:
Bei euch beiden, Vita und Lydia, klang so ein bisschen der Gedanke "Schlimme Kindheit" durch (wenn ich das mal so vereinfachen darf).

Ja, da hast du recht. Hätte ja auch sein können. Aber ich habe zusätzlich geschrieben, das ich nicht weis was dir passiert ist. Und passier ist dir ja was. Wenn ein Kind mit elf Jahren seinen Vater verliert dann ist das eine Katastrophe. Der Verlust eines Elternteils ist für ein so junges Kind ein derart traumatisches Erlebnis, das es unter umständen zu so einem extremen Verlagen wie deines führen kann. Du wirst zurecht jetzt denken, das andere auch schlimmes erleben aber nicht so ein Verlangen entwickelt haben. Aber entscheidend ist die Verarbeitung dessen was geschehen ist. Da ist man vielen Einflüssen ausgesetzt. Familie und Verwandte, Freunde und Bekannte, Schule und Umfeld. Wie sind sie damit umgegangen? Wie sind sie mit dir umgegangen? Wie hat das alles auf dich eingewirkt? Damit meine ich nicht das sie böse oder schlecht zu dir waren. Auch eine liebende Mutter, die nur das beste für ihr Kind will, kann bei der Verarbeitung eines derart traumatisches Erlebnis sehr viele Fehler machen. Schließlich ist sie selbst betroffen und leidet auch. Auch andere Mensche wissen oft nicht wie sie mit dem Tot umgehen können.

Du schreibst:
Die Beziehung zu meiner Mutter ist toll, aber kompliziert *lach* Wir sind uns beide viel zu ähnlich... immer sind wir auf der Hut dem anderen nicht weh zu tun und verschweigen uns unsere Probleme. Dass wir uns dabei natürlich vom jeweils Anderen wünschen, er würde uns alles erzählen und wir könnten ihn von allen Schwierigkeiten und Problemem erlösen, macht es nicht einfacher

Und wenn ich mir das durchlese, habe ich den Eindruck, das es deiner Mutter recht schwer gefallen ist dir bei der Verarbeitung des Geschehnen zu helfen. Komplizierte Beziehung und Verschweigen sind dabei gar nicht hilfreich.

Weiter schreibst du:
Ich habe natürlich schon darüber nachgedacht, da mal die Meinung eines Fachmannes einzuholen, allerdings müsste ich das ja irgendwie den Leuten in meiner Umgebung erklären. D.h. ich müsste entweder lügen, bzw. die Hälfte verschweigen oder doch alles sagen und das möchte ich nicht, gerade in Bezug auf meinen Freund.

Mal ganz ehrlich, lügst du nicht schon längst? Oder wissen die Leute in deiner Umgebung und dein Freund von deinem Verlangen? Warum musst du ihnen was erklären? Das geht doch niemanden etwas an. Das du deinem Freund nichts davon sagen willst verstehe ich sehr gut.
Es ist für deinen Freund, der so ein Verlangen so gar nicht kennt, bestimmt sehr schwer nachzuvollziehen was in dir vorgeht. Ich denke auch, das du es selbst nicht verstehst. Deshalb ist eine Notlüge erst mal völlig OK. Umso wichtiger wäre es, wenn du versuchst der Sache auf den Grund zu gehen. Und da unsere Seele, unsere Emotionen, unsere Empfindungswelt außerordentlich kompliziert ist, empfehle ich dir noch mal dringend einen fachkompetenten Therapeuten aufzusuchen. Später, wenn du selbst mehr Klarheit hast, wirst du deinem Freund viel verständlicher beschreiben können was in dir vorgeht. Den richtigen Zeitpunkt, wenn du es denn deinem Freund sagen möchtest, könntest du mit einem Therapeuten zusammen finden. Er könnte dir auch dabei helfen wie du es deinem Freund sagst oder auch dabei anwesend sein um dich darin unterstützen.
Versuche es, dir und deinem Freund zuliebe und nicht zuletzt deiner Mutter zuliebe. Oder glaubst du sie wünscht sich eine verstümmelte Tochter? Du sagst du mochtest unterwürfig sein, deinem Freund als Besitz gehören, ihm auf Gedeih und Verderb gehorchen, dir sogar den Finger für ihn abhacken lassen. Aber wenn du ihm so sehr gehören und gehorchen möchtest, er aber al das was du ihm letztlich aufzwingen willst gar nicht will, warum “gehorchst“ du ihm DA nicht?

Ich hoffe, ich habe nichts geschrieben was dich verletzt oder dich beleidigen könnte.
Auch möchte ich keine Schuldzuweisungen erteilen, und noch mal, ganz wertfrei blieben.
Ich empfinde das als ein recht schweres Thema bei dem man leicht was missverstehen kann und deshalb möchte ich das vorbeugen sagen.

Ich wünsche dir von herzen, das du das hinbekommst.

Liebe Grüße,
Lydia

PS. Du schreibst:
Was mich daran allerdings verwirrt ist, dass alle meine Phantasien schon alle sehr sexualisiert sind und das in Beziehung mit der Sehnsucht nach einem Vater zu setzen ist irgendwie gruseliger als alles, was ich mir jemals ausdenken kann

Da musst du dir keinerlei Sorgen machen. Unsere Seelen sind so verzwickt, das sie die verrücktesten Formen der Äußerung annimmt. Das hat aber gar nichts damit zutun, das du irgendwie sexuell in der Empfindung zu deinem Vater gestört bis.
Sahne
Beiträge: 227
Registriert: Mo, 19 Dez 2005 10:24

Beitrag von Sahne »

Hallo nurse_komatose,

dass du nach einem Vaterersatz suchst ist ganz offensichtlich und auch verständlich. Er wurde dir genommen und das tat unsagbar weh nicht nur dir auch deiner Mutter. Umsonst hattest du sicher nicht mit 11 schon Depressionen und warst in Behandlung. Es hat alles in einer sehr entscheidenen Phase deines Lebens stattgefunden zu Beginn der Pubertät. Die totale Harmonie zwischen dir und deiner Mutter ist vielleicht wirklich nur ein Selbstschutz von Euch beiden.

Fühlst du dich, wenn du mal nachdenkst als Außenseiter? Weil du schreibst " zum Anderen bewegt sich meine Schüchternheit schon immer an Rande einer Sozialphobie". Es gibt sehr viele Menschen, die kontaktscheu sind (Hast du schon mal was über das Asperger Syndrom gelesen?) und jeder muß halt für sich versuchen damit klar zu kommen. Was ganz sicher ist, dass du nichts dafür kannst so zu sein, wie du eben bist. Du wirst es annehmen müssen und lernen damit selber klar zu kommen. Letztendlich wichtig ist, dass du mit dir zufrieden bist, so wie du eben bist und darauf zu achten, dass alles an dir dran bleibt. Hat ja schließlich alles seine Daseinsberechtigung auch deine Fingerkuppe :wink:

Du schreibst über deine Mutter: "Ich liebe sie sehr..deshalb möchte ich ihr mit einer eventuellen zweiten Therapie auch nicht das Gefühl geben, ein total kaputtes Kind rangezogen zu haben. Das stimmt ja nicht.."

Sie wird dich so annehmen müssen wie du eben bist. Mütter sind selten so ganz einig mit dem was ihre Töchter tun und sind.

Hast du den Film "Secretary" gesehen? Sie hat letztendlich dann auch gefunden, was sie sich so sehr gewünscht hat. Er hat ihr befohlen es zu lassen was nicht sein durfte und sie hat gehorcht. Vielleicht kann dein Freund dir da doch helfen. Du möchtest gerne in deine Schranken gewiesen werden, aber er tut dir nicht den Gefallen stimmts... Vielleicht kannst du es ihm beibringen dich zu beherrschen. Halt auf eine softere Art nicht ganz so krass.

LG
Sahne
Vita
Beiträge: 81
Registriert: Mo, 31 Jul 2006 03:10

Beitrag von Vita »

Hallo Leutz,

das ist ja alles ganz schön und gut, was Ihr da schreibt und Eure Versuche, auf das Problem einzugehen in allen Ehren, aber mich erinnert das an diese fatale Psychoschiene, die Therapeuten immer so fahren bei den eingeknasteten Perversen und nicht wahrhaben wollen, dass die eigentlich nie wieder auf die Menschheit losgelassen werden dürften - das liest sich jetzt sehr hart, aber das, was uns hier von Nurse-komatose so geschildert wird, ist in meinen Augen einfach der Horror pur, da schreibt ein Mensch, der seelisch einen irreparablen Schaden erlitten hat - wodurch auch immer - und das einzige, was vielleicht möglich wäre, ist Schadensbegrenzung, aber da müssen andere Leute ran als wir Hobbypsychologen, die wir uns nicht mal ansatzweise in diese abartigen Denkweisen hineinversetzen können.
Solche Leute sind wandelnde Zeitbomben, irgenwann knallt es, weil der Druck, diese perversen Wünsche und Vorstellungen auch umzusetzen, zu gross wird und sie werden das tun, was ihre kranke Seele ihnen einredet - wenn nicht an sich dann an anderen - das Internet ist voll mit ähnlich Perversen und die finden sich dann, um sich gegenseitig zu verstümmeln - erinnert Euch doch bloss mal an den Fall des Typen, der im Internet jemanden gesucht und gefunden hat, der ihn tötet und verspeist.....brrr
Ich finde, diese Art von Problemen sollten nicht in diesem Forum behandelt werden, das ist als wenn man Aids mit Kamilletropfen angehen würde und auch das Team sollte erkennen, dass das hier ne Nummer zu gross ist.....

sorry, aber so denke ich eben

Vita
Lydia
Beiträge: 28
Registriert: Mi, 13 Sep 2006 15:33

Beitrag von Lydia »

@Vita, für mich liest sich das ganz und gar nicht “sehr hart“, sondern undurchdacht, beleidigend und sogar boshaft.
Schließe nicht von dich auf andere. Ich bezeichne mich nicht als Hobbypsychologen, sondern als Mensch mit gesundem Verstand. Auch ob ich mich in irgendeine Denkweise hineinversetzen kann oder nicht, bleibt mir überlassen.
Zudem frage ich mich, ob es dir zusteht zu beurteilen was in dieses Forum gehört oder nicht.
Wenn du dich über Pille & Co. austauschen möchtest dann tu das und lass die anderen sich über das austauschen was sie für wichtig erachten.
Vita
Beiträge: 81
Registriert: Mo, 31 Jul 2006 03:10

Beitrag von Vita »

ich nenne die Dinge nur beim Namen, auch wenn Euch das nicht passt! Und wo ich mich wann und wozu äussere, bleibt denke ich auch mir überlassen, das hast weder Du noch sonst jemand zu bestimmen.
Robert
Beiträge: 31
Registriert: Do, 31 Aug 2006 11:44
Wohnort: Recklinghausen

@ Vita

Beitrag von Robert »

Hallo Liebes Forum,
meine Ma hat mir diesen Thread hier gezeigt vorallem weil das betroffene Mädel in meinem Alter ist. @ Vita ich finde es von dir sehr Unverschämt wie du dich den anderen gegenüber zeigst. Deine Versuche anderen zu "HELFEN" sind meisten sehr unseriös sogar beleidigend. Da ich deine Antworten schon einiege Zeit beobachte. Dir würde ich raten ( nur als Tipp) es ist dir selbst zu erlassen wo und wann du dich äusserst und vorallem wie , aber bitte ändere mal deine Ansichten. Denn fast alle Antworten die du von dir gibst sind entweder vollkommender Quatsch oder passen überhaupt nicht in dieses Forum. Vorallem frage ich mich immer was du hier suchst? Da du ja keine probleme mit der Sexualität hast oder doch? Ich denke immer wieder du versuchst hier einfach nur die Zeit zu vertreiben oder um irgentetwas zu Schreiben. Vielleicht einfach nur aus Langeweile oder sonstieges. Mich würde eigntlich nur interessieren was du hier suchst, und was du dir dabei denkst andere Leute zu beschuldiegen und teilweise anzugreifen, die hier hilfe suchen und gerne auf manche deiner Ansichten verzichten können. Meiner Meinung nach versuchen die Frauen und Männern jeden hier zu helfen wo es nur geht, und wenn ich dann wieder deine Antworten sehe dann bekomme ich einfach nur Wut. Ich denke es wäre besser wenn du dir ein anderes Forum suchst, wo deine Hilfe wirklich angebracht wäre.
In diesem Sinne einen Schönen Tag noch.
mfg Dennis
ps: Leider kann ich dir nicht weiterhelfen nurse kann mich da nicht so hineinversetzen.
Minka
Beiträge: 19
Registriert: Mo, 04 Sep 2006 14:33

Jede Meinung hat ihre Daseinsberechtigung.

Beitrag von Minka »

Hallo Leute,

sagt mal was ist denn hier los? mir stehn grade sämtliche Haare zu berge!
Diese Forum heisst Informationszentrums für Sexualität und Gesundheit und nciht Frauenzickenterror Catch as Can.

Ein jeder und jede , welche hier schreibt hat seine eigene Art und Weise WIE er etwas sagt. manche, so wie zb. Vita etwas drastischer und andere auf die Softe Art. Es ist eben nur ANDERS ausgedrückt ! wo ist das Problem dabei?

Deswegen hier Vita auszugrenzen und wegzumobben, nur weil er derbere Worte bezutzt oder es wagt ne andere Meinung als die Masse zu vertreten, das ist wirklich starker Tobak.

Hier fehlt es an Tolleranz untereinander und das ist traurig,wenn Leute sich fertigmachen müssen, die eigentlich miteinder etwas bewegen wollten, Selbsthilfe lebt doch von der Vielfalt der Erfahrung.

JEDE Meinung hat ihre Daseinsberechtigung!!! Es ist ein freies Land,oder?

ich dachte zu erst auch bei dem obigen Thema da will jemand faken, als ich das las. aber solche Vorlieben Verstümmelung etc muss es ja wohl tatsächlich geben. Der mörder von Rothenburg lässt grüßen.

Da die Komatöse Krankenschwester aber tatsächlich so darunter leidet, und man nicht weiss was passiert wenn sie einen findet der sie amputiert, gehört das wirklich in Profihände, dh, zum psychotherapeuten. ich finde ist das Thema viel zu gefährlich um hier als Laie in ihrer Psyche rumzukramen.

@Sahne, du machst dir viel Mühe, ich erkenne das wohl an, aber istdas wirklich hilfreich? solange sich hier und anderwo noch jemand sich mit dem echt krassen Problem befasst, wird sie nicht den Schritt zum Profi machen. Vieleicht ist ihr Leidensdruck noch nicht groß genug, das sie endlcih zum Psycho doc geht.

@nurse, ich wünsche dir echt das du die kraft und den Mut findest, dir prof. Hilfe zu holen, es gibt gute Adressen schau mal unter www.psychotherapiesuche.de nach!!!

ist nur meine meinung und jetzt könnt ihr meinetwegen auch auf mich einprügeln.....

schöne Grüße
Minka
nurse_komatose
Beiträge: 6
Registriert: So, 29 Okt 2006 13:14

Beitrag von nurse_komatose »

Hallo allerseits,

Ersteinmal zu Lydia:
Lydia hat geschrieben: Verzeih mir meine vielleicht harten Worte. Aber hast du dir schon mal überlegt wie weit du bereits gegangen bist? Was passiert wenn dein Verlangen zu groß wird? Oder du deinen jetzigen Freund nicht mehr hast? Du hast dir schon einmal jemanden gesucht der bereit war dir die Fingerkuppe abzubeißen. Passiert das dann wieder? Was denkst du eigentlich zu was ein Mensch noch alles fähig ist der einem anderen die Fingerkuppe abbeißt? Willst du irgendwann beim Abendessen auf dem Teller eines Oberspinners landen? (Sei mir nicht böse aber solch ein Ende hat es bereits ja schon gegeben.)
Mh, du kritisierst Vita aber im Endeffekt schreibst du hier genau dasselbe.. Ich kenne ja übers Internet eine Menge Leute und die können genauso gut zwischen Recht und Unrecht unterscheiden wie du oder ich.
Es steht einem nicht auf die Stirn geschrieben, ob man ein wahnsinniger Serienkiller ist/wird und auch solche Vorstellungen zu haben, spricht einem nicht den gesunden Menschenverstand ab.

Viele von denen leben in ganz normalen Beziehungen und haben kein Interesse daran ihre Phantasien in die Realität umzusetzen.
Die, die das tun, sind ebenso wie jeder andere davon überzeugt, dass so etwas (in der Realität) nur auf der Basis gegenseitigen Einverständnisses passieren darf (auch wenn das Einverständnis so aussieht, dass ein Part sein Stimmrecht völlig aufgibt).

Natürlich gibt es Spinner, aber die gibt es überall. Und sicherlich werden sie in diesen Genre häufiger und krasser auftreten, aber soviel Menschenkenntnis spreche ich mir zu, dass ich mir nicht den Typen aussuche, der mir zum Hochzeitstag das Küchenmesser zwischen die Rippen schiebt...
Außerdem will ich gar keinen anderen Typen :(

Wie weit ich freiwillig gehen würde, ist eine andere Frage. Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht. Vielleicht bis an die Grenze des Möglichen.
Umbringen lassen würde ich mich nicht, das hätte ja keinen Sinn.

Du fragst, wie meine Umgebung mit dem Tod meines Vaters umgegangen ist. Naja, wie gehen 11jährige mit sowas um..gar nicht. Da wurde nicht viel geredet, aber ich hatte auch kein großes Bedürfnis mich mit meinen kleinen Freundinnen darüber auszutauschen. Was hätten sie mir schon sagen können.
Ich hatte (und habe) seitdem sowieso kein großes Interesse an Gleichaltrigen. Den Rest meiner Kindheit hab ich im Grunde damit verbracht zu warten. darauf zu warten, dass ich endlich erwachsen war und von den Menschen, mit denen ich mich (geistig, emotional, was auch immer) gleichwertig gefühlt habe - nämlich den Erwachsenen - ernstgenommen werden konnte.
Und nicht immer nur mitzubekommen, wie die Leute sich über das komsiche Kind wundern, dass mit 13 die Ausdruckweise und Ansichten einer 30jährigen hat und lieber Sachbücher liest als Wendy oder was auch immer die Kinder damals gelesen haben.
Ich hatte auch nie so eine Kicher-Kicher-Ich-verlieb-mich-jetzt-in-den-und-den-Phase. Das erschien mir einfach nicht sinnvoll.
Ich hatte vor meinem jetzigen Freund eine weitere Beziehung, allerdings dachte ich da auch, das würde etwas ernsthaftes werden.
Naja und dann kam eben mein jetztiger Freund.

Mit meiner Mutter hätte ich auf jeden Fall reden können. Aber ich wollte sie nicht unnötig traurig machen, indem ich sie daran erinnere.
Ich habe den Verlust sowieso zu der Zeit gar nicht so wahrgenommen. Manchmal kam es dann, dass es mich fast zerrissen hat und der Schmerz war so groß.. aber das sind, denke ich, ganz normale Reaktionen.
Richtig hochgekommen ist es dann ja quasi erst 2 Jahre später, woraufhin ich dann aber auch die Therapie gemacht habe.

Wisst ihr, was seltsam ist? Manchmal wünsch ich mir die Gefühle, die ich vor den Depressionen und der Thera hatte fast zurück.
Irgendwie kommt es mir vor, als hätte ich vor diesen Sachen alles viel intensiver erlebt.
Jetzt ist alles so .. mh.. mittelgut bis okay. Klar, wenn mein Freundbei mir ist, bin ich sehr glücklich. Aberes bleibt irgendwie nichts haften. Wenn ich versuche, mich an Dinge der letzten Jahre zurückzuerinnern, ist das nur eine graue, recht homogene Pampe.
Nicht das ich unglücklich wäre - das ist es ja gerade.
Wäre ich kreuzunglück und würd mich jeden Tag in seelischen Höllenqualen wälzen, wär das ja wenisgtens etwas.
Ich lache und eine Stunde später kann ich mich nicht mehr an das Gefühl dabei erinnern.
Ich denke an etwas, was mich traurig gemacht hat und es ist mir egal.
Das Einzige, was ich mir lebens- und gefühlsecht in Erinnerung rufen kann, ist das Gefühl als ich begriffen hab, das mein Vater wirklich tot ist.
Diese übermächtige Welle von ich-kenne-kein-Wort-dafür, die dir den Atem verschlägt und deinen Magen zusammenpresst, dieses Gefühl von ..Gleichgewichtsverlust ohne etwas, woran man sich festhalten kann.

Naja, aber das nur am Rande ;) Ich red schon wieder zuviel.
Weiter im Text:
Lydia hat geschrieben:Mal ganz ehrlich, lügst du nicht schon längst? Oder wissen die Leute in deiner Umgebung und dein Freund von deinem Verlangen?
Da hast du natürlich völlig recht. Allerdings ist es mE doch etwas anderes, gewissen Leuten (meiner Mutter, z.B. oder sehr nahen Freunden) zu verschweigen, was einen im Bett anmacht und auf der anderen Seite über den Besuch eines Psychotherapeuten zu schweigen.
Ersteres geht niemanden etwas an, daher würde ich es diesen Leuten gegenüber nicht als lügen bezeichnen.
Oder weiß deine Mutter bei dir über sowas Bescheid ;)
Meinem Freund gegenüber ist das natürlich was anderes...der sollte das wohl wissen und er wird auch derjenige sein, der zwangsläufig mitbekommt, wenn ich eine Behandlung anfange. Und er wird nachfragen und das wäre mir schon unangenhem. Allerdings wahrscheinlich auch nicht unangenehmer als die Situation jetzt, mit der ich ja auch nicht glücklich bin.
Ich hab mir heute jedenfalls mal die Gelben Seiten besorgt und nach Ärzten geschaut, ich wohn hier ja noch nicht so lange.
Lydia hat geschrieben:Da musst du dir keinerlei Sorgen machen. Unsere Seelen sind so verzwickt, das sie die verrücktesten Formen der Äußerung annimmt. Das hat aber gar nichts damit zutun, das du irgendwie sexuell in der Empfindung zu deinem Vater gestört bis.
Na das will ich hoffen :( Danke!


Hallo Sahne!
Zum Thema "Außenseiter" hab ich ja oben schon was geschrieben. Es soll nun aber nicht so aussehen, als käme ich mit meiner Umwelt überhaupt nicht zu Rande. Das GEFÜHL hab ich zwar ziemlich oft, die Realität sieht dann aber doch so aus, dass ich ein normales, selbstständiges Leben führe.
Ich hab zwar tierische Angst vor Menschen, aber irgendwie schaff ich es doch durch den Alltag und das sogar ziemlich erfolgreich.
Asperger Sydrom hatte ich schonmal gehört, habs jetzt nochmal nachgegoogelt und musste fast lachen, als gleich als erstes Charaktaristkum "mangelndes Interesse an Beziehungen zu Gleichaltrigen" stand, weil ich genau das ja oben geschrieben hab.
Allerdings war meine Entwicklung in den ersten Jaren glaub ich, sehr normal und unauffällig und das hat man ja entweder sein ganzes Leben oder eben nicht oder?

"Vielleicht kann dein Freund dir da doch helfen. Du möchtest gerne in deine Schranken gewiesen werden, aber er tut dir nicht den Gefallen stimmts... Vielleicht kannst du es ihm beibringen dich zu beherrschen. Halt auf eine softere Art nicht ganz so krass."
Dieser Absatz gefällt mir sehr :) Wirklich. Ich denke, da muss ich ein bisschen drüber nachdenken.


Soo.. Vita ..
Alles andere sind nur Hobbypsychologen, aber du weißt, was dahinter steckt? Na Gott sei Dank hast du dich hier gemeldet.
Irreparabler seelischer Schaden..mhh...wie gut, dass du mich so gut kennst.
Ich lese aus deinem Posting sehr viel unterdrückte Aggressionen, vielleicht solltest du aufpassen, dass es nicht irgendwann knallt und du tust, was deine kranke Seele dir einredet und beginnst wahllos Leute in Internforen zu beleid..moment..!

Achso, vielleicht mal allgemein, damit das Thema am Ende nicht tatasächlich aufgrund eines Missverständnisses geschlossen wird: Ich sehe das hier nicht als Therapieersatz oder erwarte von irgendjemandem hier die Musterlösung. Ich bin nur interessiert..aber ich denke, Sahne und Lydia wissen das.

Hallo Robert (oder Dennis?) :) Kein Problem! Kann ich schon verstehen.

Edit: Hallo Minka, du hast gepostet während ich noch am Tippen ware, deshalb das jetzt als Nachschub:
Wie gesagt, ich stehe nicht gerade am Rande eines Nervenzusammenbruches noch bin ich irgendwie labil, so dass es eine Gefahr darstellen würde, wenn ich mich hier ein bisschen mit meinen Gefühlen auseinander setze ;)
Ich finde es unheimlich interessant, was Sahne und Lydia zu sagen haben - neue Denkanstöße sind immer hilfreich, meiner Meinung nach. Und selbst wenn ich mich für eine Thera entscheide, würde ich hier immer noch gerne weiterschreiben wollen, weil es mich einfach interessiert.
Ein Fake bin ich sicher nicht, sonst hätt ich nicht soviel Zeit fürs Posten aufgewendet ;) Vielleicht magst du etwas über Begriffe wie "Apotemnophilie" oder allgemein "Paraphilie" nachlesen, da gibts eine halbe Wissenschaft über seltsame Vorlieben ;)
Gruße
Nurse
Vita
Beiträge: 81
Registriert: Mo, 31 Jul 2006 03:10

Beitrag von Vita »

@ nurse

bitte lies richtig - ich habe geschrieben *wir Hobbypsychologen*, damit schliesse ich mich ein [/u]
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