Orgasmus ohne Qualität

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Moderator: ISG-Team

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Southafrica
Beiträge: 2
Registriert: Mo, 13 Nov 2006 13:20

Orgasmus ohne Qualität

Beitrag von Southafrica »

Hallo,
vielleicht hat es jemand schon mal gehört, oder selbst das Problem.

Mein Freund ist 40 Jahre.
Wir (Ich bin weiblich, 45 Jahre) sind seit 6 Monaten zusammen und haben das folgende Problem.
Wenn wir miteinander schlafen - was für mich absolut schön ist, es passt toll, Grösse, Zusammenspiel, einfach alles, hat es für Ihn keine Qualität.
Allerdings ist sein Repertoire was das oben unten angeht, sehr eingeschränkt. Er hat wohl noch nicht so viel Erfahrungen gemacht.

Ich weiss nun von ihm, dass er seit er denken kann, wann immer er mit einer Frau geschlafen hat, niemals einen Orgasmus in der Qualität hatte, wie ich es habe.
Mit Qualität meine ich, die wundervollen Gefühle den Berg hoch zu steigen, und am Ende des Gipfels ein Feuerwerk zu erleben.
So empfinde ich es.

Für ihn geht es innerhalb von drei Sekunden, es kommt, ergießt sich, plupp und das war es. Ich bemerke es oftmals nicht mal. Wenn ich noch nicht soweit bin und er fertig, was schon öfter vorkommt, kann er -natürlich- nicht mehr weitermachen, weil er dann schlaff wird.
Ich spüre - ihn ganz selten (!) pumpen, aber höre ihn nicht schneller atmen oder dass sein Herz schneller klopft- es geht an mir vorbei, dass ich ihm manchmal nicht mal glaube, dass er gekommen ist und es nachprüfe. Ich hab dann Angst, dass er ohne Orgasmus schlaff geworden ist.

Er sagt mir, dass seine Qualität nicht an meiner zu messen sei.
Ich habe das noch nie erlebt und bin ziemlich verzweifelt.
Wie jede Frau suche ich natürlich auch erst mal die Schuld bei mir.
Bin ich zu feucht, zu weit, spürt er mich nicht eng genug? Ich bin kinderlos.

Er sagt, er hätte nie eine andere Qualität erlebt. Ihm wäre daher Sex auch nicht so wichtig.


Kann man die Qualität trainieren? Ich würde ihm sehr gerne zu mehr verhelfen, bin da auch sehr auffgeschlossen und nicht unerfahren, was Sex betrifft.
Wenn ich ihm einen blase, selbst da kann es eher passieren, dass er eher schlaff wird, als Mega zu kommen. Das ist mir noch nie passiert. Er ist so noch nie gekommen.

Es ist nicht so, dass ich Angst habe, für ihn unattraktiv zu sein und es persönlich nehme. Ich finde es so furchtbar, so eine schöne Gemeinsamkeit nicht miteinander teilen zu können, so wie es sein sollte.

Ich hab Angst, dass in seiner Kindheit etwas passiert ist, was der Auslöser sein könnte. Er verneint es.
Allerdings hatte er eine beschissene Kindheit,ist sehr früh ausgezogen, liebt seinen Stiefvater, der 19 Jahre älter ist als seine Mutter, überhaupt nicht!


Gibt es tatsächlich soetwas, dass jemand wenig Gefühle beim Orgasmus empfindet und das schon seit je her?
Ich weiss, dass die Intensität mit zunehmendem Alter abnehmen soll, aber schon immer?

Für Tipps und konstruktive Antworten bin ich sehr dankbar!!!!

M.
ISG-Team
Beiträge: 969
Registriert: Di, 11 Jun 2002 02:00
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Beitrag von ISG-Team »

Liebe southafrica,
wie Sie schildern, haben Sie bereits das Gespräch zu Ihrem Partner gesucht. Das ist sehr gut, denn sowas ist immer der erste wichtige und richtige Schritt. Zunächst einmal sollten Sie sich frei von möglichen Vorwürfen machen bzw. sich selbst die Schuld zu geben. Wie Ihr Partner ja beschreibt, war es nie anders in seiner sexuellen Vergangenheit, so dass es sicherlich nicht an Ihnen liegt. Natürlich ist Ihr Bedürfnis, mit Ihrem Partner etwas so Schönes wie Sexualität zu teilen, sehr gut nachvollziehbar. Sie sollten ihm dies auch noch einmal ganz deutlich sagen, also dass Sie gerne an Ihrem gemeinsamen Sexualleben arbeiten würden, um ihm mehr Freude zu bereiten. In Ihrem Beitrag klang es ein wenig so als hätte Ihr Partner die Hoffnung schon aufgegeben, weil er es nie anders erlebt hat. Natürlich können bestimmte Medikamente (sofern er welche einnimt) sowohl die Lust als auch die Erektionsfähigkeit beeinträchtigen, aber auch der Hormonhaushalt kann verantwortlich sein, denn mangelndes Testosteron kann ebenso zu verminderter Lust und Erektionsfähigkeit führen. Vielleicht wäre Ihr Partner bereit, dies einmal beim Arzt überprüfen zu lassen? Da Ihr Partner jedoch schon immer mit seinem Problem zu kämpfen hat, könnten durchaus auch psychische Faktoren eine Rolle spielen. Am sinnvollsten wäre natürlich, gemeinsam mit Ihrem Partner zum Sexualberater oder -therapeuten zu gehen. Allerdings ist hierfür ein gewisses Maß an Eigenmotivation nötig, d.h. Ihr Partner selbst sollte den Wunsch haben, etwas zu ändern. Sprechen Sie doch noch einmal mit ihm, ob er sich so etwas vorstellen könnte, um Ihr Sexualleben zu verschönern. Anbei einen Internet-Link auf eine Seite mit Sexualtherapeuten:
http://www.sexualberatung-sexualtherapie.de/therap.htm
Natürlich können Sie oder Ihr Partner auch gerne telefonisch von uns beraten werden. Wir sind Montag bis Freitag 15-20 Uhr zu erreichen.
Viel Erfolg für das Gespräch mit Ihrem Partner.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr ISG-Team
Southafrica
Beiträge: 2
Registriert: Mo, 13 Nov 2006 13:20

Beitrag von Southafrica »

Hallo,
vielen Dank für die prompte Antwort.

Nein, Medikamente nimmt mein Partner nicht.
Ich glaube eher, dass es ein wenig aus der Kindheit herrührt.
Vielleicht ist er beim onanieren erwischt worden, was als schmutzig dargestellt wurde, sein Stiefvater war ein sehr strenger Mann. Seine Kindheit war nicht schön, er lief in der Gastronomie nur so nebenbei mit.
Da hat er sich schon als Kind geschworen, nie selbst Kinder haben zu wollen.
Ich weiss nicht, wieweit solche Erlebnisse die Sensibilität beeinflussen können.

Leider kommen im Moment auch noch andere Faktoren, die auch die Errektionsfähigkeit einschränken, dazu.
Seid mehr als 5 jahren selbstständig, hat er im Augenblick stark burnout, was der Geschichte noch weniger förderlich ist.
Leider ist er daher im Moment auf dem Standpunkt, dass er erst mal seine eigene Lebensqualität wieder in den Griff bekommen muss, wobei dann der Sex am Ende der Schlange steht, da es ja nie anders war und ihn auch nicht weiter interessiert.

Ab Januar wird er kürzer treten, an sich denken, vielleicht auch mal ein paar Tage in ein Kloster gehen um zur Ruhe zu kommen.
Inzwischen werde ich mir ein paar Gedanken machen, wie ich damit umgehe, wir das Problem in den Griff bekommen.

Fakt ist, ich hab für mich Zeiten gehabt, da war der Sex so schlecht, dass ich gut und gerne darauf verzichten konnte und das will ich nicht mehr.

Vielen Dank für die Antwort, über weitere Antworten bin ich auch sehr dankbar.

Und wenn wir eine Lösung gefunden haben, ich bin auch zu einem Gespräch mit einem Sexualtherapeuten bereit (aber das sind wir Frauen sowieso immer eher, als Männer :-? ), dann werde ich es hier eintragen, vielleicht hilft es ja noch anderen.
Gut Ding will Weile haben, also Geduld. Wir sind ja noch am Anfang.

Lieben Gruss

M.
Sahne
Beiträge: 227
Registriert: Mo, 19 Dez 2005 10:24

Beitrag von Sahne »

Hallo Southafrica,

das gibt es öfter, dass der Mann nicht so viel spürt und auch nie so ein richtig tolles Gefühl hat. Das liegt nicht an dir.

Bei meinem Mann war das auch sein Leben lang schon so. Er spürt manchmal nicht mal, ob er einen Organsmus hatte. Er hat ein Rückenleiden davon kommt das zum einen und er hatte auch einfach noch gar nie so einen ganz heftigen Organsmus. Bei ihm scheint ein Hormonmangel mit Schuld daran zu sein. Wobei die Hormonbestimmung nicht aus der Norm war aber am unteren Bereich.

Er kann da nichts dafür und du auch nicht. Lies mal unter "sexuelle Lust" den Artikel von Katinka "Kaum Sex kaum Zärtlichkeiten". Vielleicht hilft dir das weiter. Wenn du noch Fragen hast ich schaue immer wieder mal rein kannst du gerne fragen.

LG
Sahne
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