Wie macht Mann sich immer wieder Mut?

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Snoopy
Beiträge: 9
Registriert: Sa, 28 Apr 2007 23:21

Wie macht Mann sich immer wieder Mut?

Beitrag von Snoopy »

Hallo Zusammen. Ich bin 28 Jahre alt und kämpfe schon seid ich 19 bin, mit dem Problem "Potenzstöhrung". Jedenfalls hatte ich da meine erst meine erste Freundin, da ich damals noch sehr zurückhaltend und schüchtern war. Als es das erste mal dazu kommen sollte, klappte es nicht, auch beim zweiten und dritten mal ging nichts, so das auch die Beziehung nicht mehr lange hielt.

Zwei Jahre später lernte ich wieder ein nettes Mädchen kennen, wir verliebten uns wie das so vorkommt und irgendwann landeten wir im Bett. Doch anstatt Freude war frust angesagt, denn es passierte nur eins, das nichts passierte. Gleiche Spiel wie bei meiner ersten Freundin begann..die Beziehung zerbrach nach nur 3 Monaten.

Inzwischen waren 4 Jahre vergangen, ich hatte mich ein paar mal unglücklich verliebt, war jedoch die ganze Zeit solo und ohne weiblichen Körperkontakt. Nach diesen 4 Jahren sollte es aber dazu kommen, das ich wieder neue Hoffnung schöpfen konnte. Eine neue Zeit brach an, eine schönere wie ich glaubte, doch auch da kam das alte Problem wieder.. es gelang mir wieder nicht wie die Jahre zuvor auch, eine Erektion zu bekommen..aus Lust wurde frust, dann kam noch hinzu, das ich mir meine Vorhaut bei einem Versuch einriss (Was wieder geheilt ist). Nur durch den fehlenden Sex war die Beziehung wieder nach 3 Monaten vorbei.

Zwei Jahre später, am 28.August 2006 kam ich in eine neue Beziehung. Diesmal sollte es klappen.. ich hatte ihr vorher gesagt, was mit mir los sei, sie hatte verständnis und gab mir zu verstehen, das sie geduldig sei. Nachdem es aber nach 2 Monaten nicht besser wurde, ging ich nun zum Urologen. Ich schilderte meine Vorgeschichte und er verschrieb mir Levitra ohne jeglicher Untersuchung, meinte die wären zum trainieren da und ich hörte drauf. Nur gab es ein Problem. Solche Tabletten sind nicht gerade fördernd für spontane aktionen, sodas meine (Ex)Freundin irgendwann frustiert war..

Ich erkannte auch, das irgendwas passieren mußte, leider erst sehr spät.. nachdem unsere Beziehung 6 Monate alt oder jung war packte es mich und ich ging zum Hausarzt. Der fiel aus allen Wolken als ich ihm vom Urologen berichtete, verschrieb mir Cialis (wegen der länger anhaltenden Wirkung zugunsten der Spontanität, wollte sich aber zugleich nach einem besseren Urologen umschauen). Ich war erleichtert, jedoch gab es Momente, wo die Tabletten nicht wirkten und Frust angesagt war..meine Ex versuchte verständnis zu haben, ich war traurig und sie unglücklich.. so ging es 7 Wochen bis der neue Terin beim Hausarzt sein sollte.. jedoch kam es vorher zu einer schimmen Situation.. meine Ex sagte mir, sie würde sehr unter dem Problem leiden und wüsste nicht, wie lang sie noch durchhalten würde. Sie brauche Abstand, aus diesem Abstand wurde dann das Ende der Beziehung.
Das war vor zwei Tagen. Gestern war ich beim Hauzsarzt und er gab mir eine Überweisung für einen Urologen, der auch gleichzeitig ein Psychotherapeut sein soll.
Heute hab ich mich nun mit meiner Ex getroffen. Sie sagte mir unter Tränen, wie gern sie mich noch hat und das ihr der Grund, weshalb die Beziehung zerbrochen ist, selbst weh tut nur konnte sie nicht mehr. Sie müsse jetzt an sich denken, sonst wäre sie kaputt gegangen.

Kurzum, ich geb langsam auf. Ich weiß, das ich etwas nun dagegen tun muß, nur frustriert mich, es schmerzt sogar sehr, die Frau, die ich liebe, deshalb verlohren zu haben. Wieder einmal wegen dem Problem der Potenz. Wie kann man so etwas verkraften? Wiese verliert man deshalb Menschen, die man liebt. Ich bin verwirrt, hab ich doch und unternehme immer noch etwas dagegen und dennoch.. wird es jemals "normal" sein?
Welche Frau ist bereit, sich das überhaupt anzutun?
Abakus
Beiträge: 105
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Beitrag von Abakus »

Hallo Snoopy,
es ist schon schwer, wenn man selbst mit dem Problem, daß nichts geht, zu kämpfen hat und dann noch die Partnerin dadurch verliert. Aber stecke deshalb den Kopf nicht in den Sand. Du hast doch erkannt, daß etwas nicht stimmt mit deinem Körper, was auch immer, und bist bereit, dagegen etwas zu unternehmen. Das ist schon der richtige Schritt in die richtige Richtung. Es ist ja nicht gesagt, daß mit deiner Freundin für immer nun Schluß ist. Sie sagt, daß sie dich trotz allem noch lieb hat, was für dich empfindet. Dann besteht doch noch etwas Hoffnung. Sexualität gehört nun mal zu einer Beziehung dazu. Wenn man noch so jung ist, hat man oft nicht so sehr die Ausdauer, die Sache gemeinsam durchzustehen. Für den einen ist Sex superwichtig, für den anderen viell. nicht so sehr. Dann kommt noch hinzu, daß wir Frauen meistens als erstes die Ursache bei uns selbst suchen, denken, nicht attraktiv genug zu sein, nicht gut genug auszusehen, viell. etwas an der Figur nicht stimmt, ohne dabei zu erkennen, daß die Ursache ganz woanders liegt. An deiner Stelle würde ich jetzt die Arzttermine erstmal wahrnehmen um herauszufinden, was an deinem Körper aus dem Ruder läuft. Vielleicht ist der Grund ganz einfach, daß z.B. dein Hormonspiegel nicht in Ordnung ist o.ä.
Ich würde mit der Freundin in Kontakt bleiben und ihr berichten, was der Arzt gesagt hat, was er unternehmen will, ob du Medikamenten einnehmen sollst usw. Sie müßte dann doch eigentlich erkennen, daß es eine Veränderung gibt.
Hast du denn mit der Freundin schonmal darüber gesprochen, daß du ja jetzt offensichtlich in die richtigen ärztlichen Hände kommst ? Wenn nicht, sage es ihr. Mache ihr klar, daß du dich behandeln lässt, damit "es" wieder funktioniert und daß du genauso darüber denkst, wie sie, daß es dich auch belastet. Hast du eigentlich bei der Selbstbefriedigung das gleiche Problem oder funktioniert das einwandfrei ?
Steck den Kopf jetzt nicht einfach in den Sand. Den ersten Schritt hast du doch schon getan. Der Arzt wird dir sicherlich helfen können.

Einen lieben Gruß schicke ich dir:
Abakus
Snoopy
Beiträge: 9
Registriert: Sa, 28 Apr 2007 23:21

Beitrag von Snoopy »

Vielen Dank für deine aufbauenden Worte, Abakus. Es tut gut, solche Worte von einer Frau lesen zu können.
Ich weiß, wie schwer es als Frau sein muß, in solch einer Situation zu stecken. Wir hatten in unserer Beziehung offen darüber gesprochen und ich bemühte mich immer wieder, ihr zu zeigen, das es nicht an ihr liegt, nicht nur durch Worte. Hab ihr gezeigt, wie sehr ich sie liebe.
Den Termin, den ich am kommenden Dienstag habe ist ihr bekannt, leider ist sie ein Mensch, der der Meinung ist "wenn einmal schluß ist, dann ist es endgültig", egal aus welchen Gründen. Sie meinte auch unmissverständlich, wenn auch im freundlichen Ton, das ich keine Hoffnung haben sollte, das wenn es besser ist, die Beziehung wieder eine Chance bekommt. Ich muß es also hin nehmen, auch wenns sehr schmerzt. Allerdings werd ich es dennoch machen, wie du vorgeschlagen hast. Ich halte den Kontakt, berichte von den Ergebnissen und Fortschritten, natürlich ohne mich aufzudrängen und warte ab.

Ich hab mich bereits mehrmals versucht, zu befriedigen, leider meist ohne richtigen Erfolg. Zwar ging es ein paar male, jedoch überwogen und überwiegen die Misserfolge deutlich. Es kann daran liegen, das ich mich unbewußt so auf mein Problem konzentriere, dass selbst das nicht klappt.
Es kann aber auch andere Ursachen haben, ich selbst habe geteilte Gefühle hinsichtlich der Untersuchung am kommenden Dienstag. Zum einen freu ich mich richtig drauf, zum anderen hab ich etwas Angst es könne etwas herrauskommen, was "unheilbar" ist und dann noch die Wut, nicht ehr diesen Schritt gegangen zu sein. An den Hormonspiegel habe ich auch bereits gedacht, hab mir ja bereits die augen im Internet wund gelesen.
Jedoch ..wie sagt man immer so schön..die Hoffnung stirbt zuletzt. Was anderes bleibt mir sowieso nicht übrieg als zu warten und zu hoffen.

Liebe Grüße zurück sendet dir Snoopy
Abakus
Beiträge: 105
Registriert: Mo, 21 Aug 2006 16:06
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Beitrag von Abakus »

Hallo Snoopy,

zerbrech dir nicht schon vorher den Kopf, was die Untersuchung/Behandlung ergeben könnte. Es wird schon nicht so schlimm werden. Man muß ja nicht immer das Schlimmste befürchten. Wenn du bei der Selbstbefriedigung immer nur den Gedanken im Kopf hast "jetzt geht es sowieso wieder nicht", dann kann es nichts werden. Mache dich frei. Ich weiß, daß ist schwer, aber der Doc wird dir dabei helfen. Beim Sex mit der Freundin stehst du sicherlich enorm unter Druck. Zum einen möchtest du, daß auch sie Spaß dabei hat und willst nicht als "halber Mann" dastehen, zum anderen ist immer die Angst da, daß es wieder nicht funktioniert. Aber: Das Leben besteht nicht nur aus Sex. Als ich noch jünger war, war Sex für mich auch das Wichtigste überhaupt. Jetzt "im Alter" (45, grins) ist es für mich auch noch superwichtig, von mir aus jeden Tag, aber für meinen Partner war es das offensichtlich noch nie so wirklich. Anfangs (vor 6 Jahren) konnten wir auch nicht von einander lassen, aber mit der Zeit ließ es bei ihm doch stark nach, so daß wir auch schon mal ganze 2 Jahre gar nichts miteinander hatten (wie habe ich das nur ausgehalten). Es war eine sehr harte Zeit für mich und ich dachte oft darüber nach, ihn zu verlassen. Ich hatte/habe ständig Lust, seine Nähe zu spüren, aber bei ihm tut sich oft gar nichts. Aber er ist ein liebenswerter Mensch, hat so viele gute Seiten, daß ich ihn zu sehr liebe, um zu gehen.
Wenn deine Freundin auch meinen sollte, es wäre für immer und ewig vorbei mit euch, kann sie vielleicht mit etwas Abstand irgendwann ganz anders darüber denken. Warte ab und lasse die Zeit für dich arbeiten. Wenn sie wirklich nicht mehr möchte, ist das sehr schade und du wirst damit leben müssen. Aber du gehst ja auch diesen Schritt zum Arzt auch für dich selbst und dein weiteres Leben. Allein für dich ist es schon wichtig, damit du weißt, wo die Ursache liegt und du mit dem Arzt gezielt daran arbeiten kannst.
Hab keine Angst, es kann doch nur besser werden, in jeder Hinsicht. Ich finde es toll, daß du den Schritt wagst :wink: So mancher Mann traut sich erst gar nicht und sagt lieber gar nichts davon. Das macht die Sache nicht unbedingt leichter.
Wenn du magst, kannst du ja mal berichten, was es gegeben hat.
Und: pack dir ein paar Eiswürfel auf die Augen, das kühlt sie schön ab nach dem Wundlesen. Grins.

Ich wünsche dir was.
Liebe Grüsse
Abakus
Hopfen05
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Hormone?

Beitrag von Hopfen05 »

Hallo Snoopy,
ähnliche Vorkommnisse kenne ich von Mitgleidern unseres Vereines. Uns fehlt das männliche Sexualhormon Testosteron, welches unser Körper aufgrund eines Gen-Defektes nicht ausreichend oder gar nicht produziert.

Das Klinefelter-Syndrom ist eine Laune der Natur; ein Junge von 500 ist davon betroffen. Eine GEwissheit bekommt man nur durch eine Chromosomenanalyse, die anhand einer Blutentnahme gemacht wird.

Mehr Informationen findest Du unter www.klinefelter.de

Vielleicht ist es ein Lichtblick für Dich und Du erkennst einige der Anzeichen bei Dir selbst.


... auf jeden Fall solltest Du an der frau, die Du liebst (und sie dich auch!) dranbleiben. Erzähl Ihr was Du alles unternimmst, um herauszufinden was mit Dir los ist!

Ich wünsche Dir viel Glück bei der Suche.

Schöne Grüße, Mario
Snoopy
Beiträge: 9
Registriert: Sa, 28 Apr 2007 23:21

Beitrag von Snoopy »

Danke für die netten Antworten. Das macht die Sache zwar nicht einfacher, jedoch ist es irgendwie beruhigend. Ich kann dich gut verstehen Abacus. Jeder Mensch hat gerne Sex. Besonders mit dem Menschen, den man liebt. Ich persönlich bin ein Mensch, der gar nicht Lust hätte, mit jemandem ins Bett zu steigen, für den ich nichts empfinde.

"Anfangs (vor 6 Jahren) konnten wir auch nicht von einander lassen, aber mit der Zeit ließ es bei ihm doch stark nach, so daß wir auch schon mal ganze 2 Jahre gar nichts miteinander hatten (wie habe ich das nur ausgehalten). Es war eine sehr harte Zeit für mich und ich dachte oft darüber nach, ihn zu verlassen. Ich hatte/habe ständig Lust, seine Nähe zu spüren, aber bei ihm tut sich oft gar nichts. Aber er ist ein liebenswerter Mensch, hat so viele gute Seiten, daß ich ihn zu sehr liebe, um zu gehen."

2 Jahre sind eine wirklich sehr lange Zeit, ich weiß nicht, wieviel Menschen sich das persönlich "angetan" hätten. Aber wie du sagtest liebst du ihn und das ist wirklich eine Sache, die schön ist und auch als Mann ist es sehr stärkend, zu wissen, das man geliebt wird, so das es auch leichter fällt etwas gegen den Zustand zu unternehmen. Ich bin mir sicher, daß meine Ex nicht mehr zurück kommt, dafür hat sie sich schon zu sehr damit abgefunden, von mir getrennt zu sein..

Ich war Heute nun beim Urologen. Er konnte keine körperlichen Ursachen finden und wollte mir wieder Tabletten verschreiben. Allerdings lehnte ich ab, da die mir momentan sowieso nichts bringen. Ich kann mich nicht auf eine neue Frau stürzen wenn mein Herz noch bei meiner Ex hängt und es noch viel Zeit kosten wird, bis ich es überwunden habe.
Nächste Woche soll ich wieder hin, dann möchte er mit mir reden. Ich soll mir kurz Notizen zu meinem bisherigen Leben, das Verhältnis zu meiner Familie und meiner Kindheit machen. Mal schaun was das bringt..

Ich werde natürlich weiterhin etwas dagegen unternehmen, nur der Gedanke, das meine Freundin, die für mich meine Stütze war nicht mehr ist, macht mir etwas Angst.. klar, es kann nur besser werden :-)

Liebe Grüße Snoopy
Abakus
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Beitrag von Abakus »

Hallo Snoopy,

warst du schon beim Doc ? Wenn ja, was hat es ergeben ?

Gruß aus der Ferne
Abakus
Snoopy
Beiträge: 9
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Beitrag von Snoopy »

Bisher noch nicht. Ich hatte zwar einen Termin am Montag, mußte aber kurzfristig arbeiten gehn, sodas ich ihn auf nächste woche Montag verschieben mußte. Mal sehn was bei raus kommt.. Es soll ja ne psychologische Ursache haben. Mal schaun. Diese Tage bin ich übriegens öfters nachts mit einer erektion aufgewacht. Ich weiß nicht inwieweit das was zu bedeuten hat.
Liebe Grüße Snoopy alias Ronny Bild
Abakus
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Beitrag von Abakus »

Hallo Ronny,

ich hoffe, daß der Doc bei dir eine Ursache findet. Wer weiß, was vielleicht noch an "unverarbeiteten Dingen" in dir schlummert aus der Kindheit oder so. Manchmal holen uns unverdaute Themen immer wieder ein, ohne daß es uns bewußt ist.
Eine nächtl. Erektion hat mein Partner auch hin und wieder. Ich weiß nicht, ob er dann im Unterbewußtsein irgendwas träumt oder ob das bei Männern einfach so ist. Ich werde auch schon mal nachts wach und habe erotische Gefühle und totale Lust auf meinen Partner, der aber leider neben mir schläft und gar nichts mitbekommt. Schade. Und wecken mag ich ihn dann auch nicht, er hätte sowieso keine Lust.

Eine Erektion bei dir deutet meiner Meinung nach darauf hin, daß organisch ja dann alles i.O. sein dürfte, sonst hättest du ja nachts keine.
Ich drück dir auf jeden Fall die Daumen und geh regelmässig hin, auch wenn du zwischendurch mal den Gedanken hast, daß es dir eh nichts bringt. Das hat man dann schon mal, das gehört zu einer Therapie dazu. Ich hoffe, daß du Erfolg hast.
Liebe Grüsse
Abakus
Guenther
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Nächtliche Erektionen

Beitrag von Guenther »

Hallo Ronny und Abakus,
euer Austausch veranlasst mich, einige Bemerkungen zu den nächtlichen Erektionen zu schreiben:

Nächtliche Erektionen treten in den sogenannten REM-Phasen des Schlafs auf, die ihrerseits verstärkt in den frühen Morgenstunden stattfinden. Die sogenannte "Morgenlatte" erlebt man, wenn man während einer nächtlichen Erektion aufwacht, sie hat also nichts mit einer gefüllten Blase zu tun (wie man früher angenommen hat). In den REM-Phasen träumt man auch häufig, aber es gibt keinen Zusammenhang zwischen Inhalt der Träume und Erektion. Eine nächtliche Erektion bedeutet deshalb nicht, dass der Mann gerade was erotisches träumt. Nach neuen medizinischen Erkenntnissen haben die nächtlichen Erektionen den Sinn, den Penis regelmäßig mit ausreichend sauerstoffreichem Blut zu versorgen. Im schlaffen Zustand wird der Penis nur sehr unzureichend durchblutet. Wenn es keine Erektionen mehr gibt, dann wird Schwellkörpergewebe um- und abgebaut. Das ist auch der Grund dafür, dass viele sehr alte Männer einen sehr kleinen Penis haben.

Zur Abklärung der Ursache von Erektionsstörungen geben nächtliche Erektionen wertvolle Hinweise. Kräftige nächtliche Erektionen zeigen, dass die Blutzufuhr und die Funktion der Schwellkörper zufriedenstellend ist, also keine Arteriosklerose der Penisarterien oder eine Schwellkörperschädigung vorliegt. Nächtliche Erektionen werden aber über andere Nervenbahnen als Erektionen bei bewussten sexuellen Aktivitäten ausgelöst. Deshalb ist die früher oft benutzte Folgerung "nächtliche Erektionen bei erektiler Dysfunktion gleich psychisch bedingte erektile Dysfunktion" nicht mehr haltbar.
Günther
Selbsthilfegruppe Erektile Dysfunktion (Impotenz)
Abakus
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Beitrag von Abakus »

Hallo Günter,

vielen Dank für deine aufklärenden Worte.

Ich habe mich schon lange gefragt, was nächtl. Erektionen für Ursachen haben könnten, ob durch Traum oder einfach nur so. Denn irgendwie war es für mich nicht klar, wieso mein Partner oft keine Erektion bekam, wenn ich zärtlich zu ihm war und er auf Befragen auch nicht so recht wußte, woran es liegt, er andererseits aber nachts Erektionen hatte.

Liebe Grüsse
Abakus
Snoopy
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Beitrag von Snoopy »

Hallo Abakus und Günther Bild

Heute war ich wieder beim Urologen, nachdem ich Arbeitsbedingt mehrmals den Termin verlegen mußte. Doch diesmal klappte es. Ich sollte zu dieser Sitzung meine Kindheit, Jugend und all das erlebte kurz aufschreiben. Daraus ist dann noch ein 5 Seitiger "Bericht" geworden, das ich ihm auch Heute gleich überreichte. Aus dem Gespräch ist hervor gegangen, das es definitiv reine Kopf-Sache ist. Die Auswertungen der Untersuchung lagen nun auch vor, Labor-Tests etc. doch außer ein paar "Kleinigkeiten" die mit meinem Problem nichts zu tun haben, war alles in Ordnung. Jetzt heißt es meine psychologische Seite zu beleuchten. Bei der nächsten Sitzung, die gleich nächste Woche ist, erstellen wir zusammen eine Art Biographie meines bisherigen Lebens. Irgendwie komm ich mir etwas verrückt vor, auch wenn ich es eigentlich besser weiss.
Er sagte mir allerdings auch, das es sehr viel Zeit bedarf und sollte ich eine neue Freundin haben (worauf ich momentan keine Lust hab, da ich zu sehr noch an meiner Ex hänge) muß ich weiterhin Cialis einnehmen, da mein Unterbewußtsein erst einmal umgepolt werden muß. Ich hab ja auch nicht wenig schlechtes in meiner Vergangenheit erlebt.

Falls es interessiert, hier das Schreiben für den Urologen. Es ist zwar sehr viel Text, jedoch glaube ich, das danach eventuell die Sache klarer wird.

Liebe Grüße Ronny

Kindheit und Jugend

Ich kam am 25.05.1978 auf die Welt. Meine Eltern waren zu dem Zeitpunkt noch nicht verheiratet, heirateten aber einige Monate später. In den ersten 4 Jahren meines Lebens wohnte ich zusammen mit meinen Eltern bei meiner Oma, da wir noch keine eigene Wohnung hatten. Dies sollte sich jedoch ändern, als ich mein 4. Lebensjahr begonnen hatte und mein Bruder auf dem Weg war. Wie mir erzählt wurde, kümmerte ich mich als 4 Jähriger sehr um ihn, wechselte sogar ab und an die Windeln.
Im Kindergarten war ich bei einigen Erziehern sehr beliebt, während mich Andere nicht leiden konnten, so schien es mir. Mir wurden Vorwürfe über Dinge und Verhalten gemacht, die für mein damaliges Alter normal waren. Besonders schlimm fand ich es allerdings nicht oder zumindest glaube ich, dass ich solche Sachen in dem Alter nicht als besonders belastend empfand, auch wenn ich deshalb manchmal traurig war.
Wie mein Verhältnis zu meiner Familie mit 3 bis 7 war, kann ich Heute nicht mehr genau sagen, mein Vater hatte fast nie Zeit, da er in Schichten bei der Straßenbahn arbeitete.
Wir übernachteten öfters bei unserer Oma (am WE und wenn Ferien waren)
Die Schulzeit fiel mir sehr schwer, es ging schon in der Grundschule los. Ich war und bin ein ehr ruhiger Mensch, was mir manchmal zum Verhängnis wurde. Es gab immer Mitschüler die mich als Mobbing- Ziel verstanden und mich regelrecht fertig machten. Damals musste ich die erste Klasse wiederholen, weil man fand, das ich zu früh eingeschult wurde Ich sonderte mich immer mehr von meinen Mitschülern ab, hatte nur sehr wenig Freunde. Mein Selbstvertrauen ging den Bach runter, ich fühlte mich als sei ich es nicht wert, beachtet zu werden und wollte einfach nur meine Ruhe haben. Man galt sogar als blöd wenn man sich mit mir abgab. hoffte deshalb so sehr, dass sich mit dem Schulwechsel in die Gesamtschule alles ändern würde, doch weit gefehlt. Anfang stand man sich neutral gegenüber. Einige aus meiner alten Schule waren mit in meiner neuen Klasse, was aber nicht schlimm war, da sie eigentlich recht nett waren. Mit der Zeit jedoch wuchs die Anti-Sympathie mir gegenüber, was nicht weiter verwunderlich war. Zu diesem Zeitpunkt und über viele Jahre hinweg war ich nicht sonderlich interessiert an Hygiene. Ich weiß bis Heute nicht, weshalb. Es fing an in meiner Grundschule und je mehr ich in meine eigene Welt flüchtete, desto geringer wurde mein Interesse an meinem eigentlichen Ich. So kam es natürlich auch, dass ich durch mangelnde Hygiene für meine Mitmenschen zum Problem wurde. Mit anderen Worten: Ich stank öfter nach Schweiß, hatte Kleidung mehrere Tage an, die zu allem Überfluss auch sehr unpassend war (Pullover die nicht passten, dicke Kleidung im Sommer usw.) Die Anti-Sympathie wuchs immer mehr in meiner Schule, ich wurde mehr und mehr zum Zielpunkt irgendwelcher Attacken, man sperrte mich in Toiletten, zwang mich unter anderem, Vogelkacke abzulecken. Das Thema Mädchen war für mich kein Thema, so wie es die meisten Jungs in dem alter erlebten. Mir kam es vor, als sei ich es nicht wert, berührt zu werden. Ich entschuldigte mich sogar in Situationen, wo ich z.B. versehendlich ein Mädchen berührte. Die meisten weiblichen Mitschüler ekelten sich sogar regelrecht vor mir. Im nachhinein nicht verwunderlich, bedenkt man meine mangelnde Hygiene und den äußeren Erscheinungsbild. Es ging sogar soweit, das ich einmal in meiner Klasse eine Art „Voting“ rum gehen ließ, was die Frage beinhaltete, wie „abartig ich sei“.
In der 9.Klasse schwänzte ich aufgrund dieser Dauersituation 2 Monate, wurde jedoch mit sehr viel Glück trotzdem in die 10.Klasse versetzt.
Meine Lehrerin sprach öfter mit meiner Mutter, die jedoch zu sehr wegen meinen schulischen Leistungen und dem Schwänzen besorgt war, nicht jedoch den Grund verstand. Meine Mutter war generell in der Schulzeit sehr überfordert, bei mir und auch meinem Bruder. Wir wollten nie so recht und ab und zu kam es soweit, dass Schläge fielen, bei dem Versuch uns etwas schulisches Wissen zu vermitteln. Sie schrie meist, jagte uns beispielsweise im Wohnzimmer hinterher, verlor die Nerven und war dann nicht mehr ansprechbar.
Ich hatte meist Schwierigkeiten, dem Unterrichtsstoff zu folgen. Nicht, weil ich nichts verstand. Mir mangelte es einfach an dem Interesse. Dazu kam noch das Verhalten meiner Mitschüler (Pöbeln, Verprügeln, mir wurden Sachen gestohlen, ich wurde verhöhnt und war das Gespött der ganzen Schule), sodass ich nie als ein guter Schüler galt.
Irgendwann war die Schulzeit überstanden. Ich hatte einige Einstellungen geändert, merkte wie wichtig Hygiene ist. Jedoch hatte ich weiter Niemanden. Keine Freunde, nur meinen Bruder.
Drei Monate, nachdem ich aus der Schule ging, besorgte mir meine Mutter anhand von Beziehungen eine Lehre als Maler/ Lackierer. Ich hatte keine Ahnung, was auf mich zukommen würde. Und so stellte ich mich auch an. Mir kam es vor, als würde ich nichts auf die reihe bekommen, es schien als würde alles was ich mache, falsch sein. Mein Meister triezte mich immer wieder, verzweifelte an mir und ich wusste nicht weiter. Mein Selbstvertrauen, was sowieso noch am Boden war, ging weiter in den Keller. Dazu kam es, das einige Mitschüler aus der Gesamtschule auch auf der Berufsschule in meiner Klasse waren, und so dauerte es nicht lang, bis ich erneut gemobbt wurde. In der Zeit meiner Gesamtschule hatte ich einmal den Drang, sogar aus dem Fenster springen zu wollen, was ich jedoch nicht machte, da ich es selbst für sinnlos hielt und auch nicht den Mut dazu hatte
Und genau diese Sache verbreitete sich in meiner Berufsschulklasse und mein Ansehen unter den Mitschülern sank in den Keller. Mir wurde Kaugummi ins Haar geschmiert und lauter solcher Scherze. Nachdem ich 2 Jahre damit gekämpft hatte, auf Arbeit klar zu kommen und die Angriffe in der Berufsschule über mich ergehen zu lassen, kündigte ich meine Lehre, war dann zu Hause, jedoch hatte ich in der Zeit Freunde meines Bruders kennen gelernt mit denen ich mich ebenfalls gut verstand und auch die ein oder andere Freundschaft entwickelte. Von da an ging es Berg auf. Ich bekam mit, das ich doch etwas wert sein muss, fing eine neue Lehre als Kaufmann im EH an, die ich auch erfolgreich beendete. Auch in der Berufsschule hatte ich keine Probleme, kam mit allen Mitschülern zurecht. Jedoch hatte ich so eine Panik vor dem Sportunterricht, da ich fest davon überzeugt war, nichts zu können, das ich ihn mehrmals sausen lies, sowie in der Zeit der Gesamtschule als auch sehr oft nicht am Sportunterricht teil nahm.
Meine Lehrzeit war auch irgendwann um, ich fing meinen Zivildienst an, der mir sehr viel Spaß machte.

Sexuelle Entwicklung

Im Nachhinein betrachtet war ich ein Spätentwickler. Mit 14 wusste ich eigentlich nichts über meinen Körper, ja ich glaubte sogar, dass beispielsweise die Eichel etwas Unnatürliches an mir sei und nur ich so eine „Verformung“ haben würde. Erst mit 17 wurde ich eines Besseren belehrt. Jedoch gab es da andere Sachen, über die ich mir Sorgen machte. Da war z.B. dieses komische Gefühl, wenn mein Penis hart wurde. Ich glaubte, das sei etwas Schlimmes und ich alles dafür tun würde, damit es aufhört. Dazu kam noch diese seltsame Flüssigkeit, die ab und zu nachts aus meinem Penis kam. Ich hatte solche panische Angst, das dieses „Zeug“ eine Krankheit ist und traute mich auch nicht, Jemanden zu fragen. Im laufe der Zeit (mit 19) bekam ich mit, das alles, was ich als schlimm empfand, normal ist und sogar zu jedem Mann dazu gehört. Parallel dazu lernte ich meine erste Freundin kennen. Sie hieß Wenke und war 16 Jahre. Wir waren verliebt und es dauerte nicht allzu lange, bis wir das erste mal im Bett landeten. Sie hatte keine Erfahrung und ich auch nicht. Ich hatte solch eine Angst, was falsch zu machen, da ich nicht einmal wusste, was ich machen sollte, ob und wie ich sie berühren sollte. Und so passierte nichts. Mein Penis blieb schlaff. Wir versuchten es dreimal in 3 Monaten, dann war die Beziehung auch schon beendet. Ich hörte, wie sich meine Ex über mein Problem lustig machte und litt darunter sehr. Es folgten mehrere Kurze Beziehungsanfänge, die jedoch nicht lange von Dauer waren. Mit 21 lernte ich über einen guten Freund durch Zufall während meiner Lehre als Kaufmann im Einzelhandel Katy kennen. Wir verstanden uns auf Anhieb. Und so kam es, dass wir uns fanden und ein Paar wurden. Jedoch blieb mein Problem nicht aus. Wir versuchten es immer wieder, jedoch ohne Erfolg. Ich machte mir Vorwürfe, sie glaubte, dass sie für mich nicht attraktiv genug sei. Sie verliebte sich in ihren besten Freund und wir gingen in Freundschaft auseinander. Von da an wusste ich, das ich ein Problem hatte, wusste mir aber nicht zu helfen. Es vergingen Jahre, ich hatte inzwischen mit meinem Bruder eine eigene Bar aufgemacht, das Excalibur. Und genau im Ex lernte ich Jaquline kennen. Und es kam wieder so, dass es im Bett nie klappte, ich mich immer mehr unter Druck setzte, Jaquline immer mehr zu kämpfen hatte und schließlich frustriert aufgab. Wir waren 3 Monate zusammen, jedoch hatten wir nie Sex. Als es einmal beinahe klappte, riss meine Vorhaut an der Oberen Seite, sodass ich zum Urologen musste. Er verschrieb mir eine Salbe, die Heilung versprach. 2 Wochen nach dem Vorfall probierten wir es erneut, ging jedoch schief, da der riss noch nicht vollständig verheilt war. Ich versicherte Jaquline, das es noch weh tut und sie nicht böse sein soll, jedoch glaubte sie mir nicht und erinnerte mich an mein Problem. Sie wurde mir gegenüber immer reservierter, regte sich über Kleinigkeiten auf und machte schließlich mit mir Schluss. Ich schwor mir, das ich das nicht noch einmal durch mache und redete mir ein, keine Beziehung mehr zu beginnen, da ich glaubte, jede Beziehung würde über kurz oder lang sowieso in die Brüche gehen. Doch es kam anders. Denn ich lernte Yvonne kennen. Sie war ganz anders, nicht so oberflächlich. Sie wusste bereits von meinem Problem, bevor wir uns verliebten. Ich war glücklich. Endlich hatte ich jemanden gefunden, der mich verstand und mir zeigte, was Vertrauen und Liebe bedeutet. Dennoch war das Problem, meine Unfähigkeit, eine Erektion zu bekommen und aufrecht zu erhalten, von Bestand. Wir beschlossen, das es das beste sei, wenn ich zum Urologen gehen würde. Er verschrieb mir Levitra, es sollte mir helfen, zu trainieren. Eine Untersuchung fand nicht statt, ich hielt es für normal. Nachdem es ein paar Besserungen gab, ohne Tabletten ging es auch wieder Berg. Levitra half in schlimmen Zeiten, wenn nichts half. Mit der Zeit wurde klar, das es nicht so weiter gehen konnte. Wir wollten nicht auf Tabletten angewiesen sein. Wir wollten nicht die Uhr stellen, um miteinander schlafen zu können. Also ging ich zu meinem Hausarzt. Sie versprach mir, das sie sich nach einem geeigneten Urologen umhören wollte, verschrieb mir Cialis, ein Produkt mir längerer Wirkdauer, sodass es nicht mehr auf jede Minute ankam. Ich kam selbst immer weniger mit meinem Problem klar, merkte nur, wie sehr es Yvonne zu schaffen machte. Und so verhielt ich mich nach missglückten Versuchen auch. Ich war so frustriert, erinnerte mich an das erlebte aus vergangenen Beziehungen und die Angst, es würde auch so enden wuchs und wuchs. Obwohl ich mit dieser Beziehung das erste mal Geschlechtsverkehr hatte und ich es schön fand, war ich unglücklich, denn ich wollte einfach wie jeder andere Mann, intim werden können ohne Angst oder Hilfsmittel. Ich wusste nicht, wie ich mich Yvonne gegenüber verhalten sollte. Mir fehlte die Erfahrung, mit solchen Momenten umzugehen. Und so verschloss ich mich unbewusst um nicht mit dem Problem konfrontiert werden zu müssen, da ich mir einbildete zu wissen, was das unvermeidliche sei. Ich glaubte, nicht so geliebt zu werden, wie ich bin, sondern das Ideal-Bild von mir. Nicht mit meinen Fehlern und meinen Macken.
Ich habe mir vorgenommen, nicht aufzugeben und das, was meine Probleme darstellt zu besiegen.
Abakus
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Beitrag von Abakus »

Hallo Ronny,

das ist eine lange Geschichte. Ich habe mir alles durchgelesen, habe ich gern getan und komme zu der Feststellung, daß die Wege in deiner Kindheit schon mit Steinen gepflastert waren. Deine Mutter war sicherlich mit der Situation restlos überfordert, im Grunde genommen hat sie euch Kinder fast allein erzogen. Das ist nicht einfach, wenn man den Alltag auch noch im Nacken hat. Dadurch daß dein Vater dann nicht so oft greifbar war durch die Arbeit mußte sie sicherlich viele Entscheidungen selbst treffen, anstatt sie gemeinsam mit dem Ehemann zu besprechen. Manche Dinge müssen sofort entschieden werden und bedürfen keinen Aufschub. Das ist nicht immer leicht für eine Mutter.
Dass du schon in der Grundschule gemobbt wurdest , ist natürlich total blöd gelaufen. Klar, wenn sich alle von dir abwenden, daß du irgendwann den Kopf in den Sand steckst und dich zurückziehst mit dem Gedanken, daß dich eh keiner mag. Da hat dein Selbstwertgefühl ganz schön gelitten. Und dann noch die Situation, daß die mobbenden Mitschüler auch noch auf der weiterführenden Schule wiederzufinden waren, in der Berufsschule ging das Spielchen dann weiter. Total ungünstig.
Zunächst einmal möchte ich dir raten, dich selbst anzunehmen, so wie du bist. Jeder Mensch ist einzigartig auf der Welt, auch du. Es gibt keinen Menschen, der genauso ist, wie du. Jeder Mensch ist auf seine Art liebenswert. Du hast mit Sicherheit ganz viele positive Eigenschaften an dir und ganz viele Menschen mögen dich, so wie du bist. Lass dich nicht unterkriegen und sei wegen der Mobbinggeschichten von damals nicht mehr traurig und frustiert. Weißt du, Kinder können unheimlich fies sein. Wenn sie einmal spitz bekommen haben, daß sich jemand leicht in eine Opferrolle drängen lässt, muß derjenige eben immer für alles den Kopf hinhalten. Das ist mir auch mal so gegangen. Ich war total schüchtern, wir hatten wenig Geld damals und dementsprechend "arm" bin ich auch herumgelaufen. Eine Mitschülerin hat mich jeden Tag geärgert und ich hatte mich nicht getraut, mich zu wehren. Eines Tages ist mir aber echt mal der Kragen geplatz und ich habe zurückgeschlagen im übertragenen Sinn. Da schaute mich dieses Mädchen mit riesigen Kuhaugen an und war total platt, daß ich, dieses kleine schüchterne Nichts mich wehren konnte. Von diesem Tag an hat sie es nie wieder getan und wir haben später sogar zusammen gespielt. Aber die Zeit bis dahin war sehr hart für mich.

Der Gedanke, daß du keine Erektion bekommen könntest im Zusammensein mit einer Freundin ist bei dir ständig präsent. Versuche, dich davon freizumachen. Kein Mensch kann auf Knopfdruck funktionieren. Im Kopf spielt sich ganz viel ab, bei Männern als auch bei Frauen.
Ich denke, du bist mit einer gezielten Behandlung auf dem richtigen Weg. Erwarte keine Wunder, es wird sicherlich lange dauern, bis zu dich von diesem Gedanken freigemacht hast, daß du nämlich kein Versager bist, nur weil du keine Erektion bekommst, oder sie nicht halten kannst.
Du wirst viel aufarbeiten müssen und Schritt für Schritt kommt ihr gemeinsam zum Ziel. Wenn dieser Schritt geschafft ist, dann wirst du mit Sicherheit irgendwann eine Freundin haben, die Verständnis für dich hat, zu dir hält und die Sache gemeinsam mit dir schafft.
Und bis dahin halte durch, es wird dich viel Kraft kosten und scheue dich nicht, beim Doc alles zu erzählen. Alles ist wichtig, nur so kann er sich ein richtiges Bild von dir machen.
Ich drücke dir ganz fest die Daumen und schreib mal von deinen Fortschritten oder Gefühlen, die du dabei hast, aber nur wenn du es auch möchtest. Ich würde mich freuen. Wenn du magst auch per PN.
Liebe Grüsse
Abakus
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