sexuelle Unlust als Begleitsymptomatik

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Sandra

sexuelle Unlust als Begleitsymptomatik

Beitrag von Sandra »

Wer hat erfahrungen und kann mir helfen???
Ich bin mit meinem Freund schon seit drei Jahren zusammen,anfangs hatten wir ein tolles Sexualleben und er umschwärmte mich den ganzen Tag.Er war so verliebt! Er nutzte jede Gelegenheit mich zu küssen,mir was nettes zu sagen oder einfach nur meine Hand zu nehmen und mich liebevoll anzusehen.
Aber nachdem er 8 Jahre lang clean war,wollte er nur einmal noch den Kick vom Heroin spüren....
Jetzt wird er mit Methadon substituiert und er hat sich durch seine sexuelle Unlust total verändert,er ist noch liebevoll,aber er hat keine Lust mehr.Ich hab alles Probiert,aber selbst wenn ich dann doch mal schaffe den "kleinen" zu überreden,merke ich dass es ihm nicht so gefällt wie früher...
Durch seine sexuelle Unlust hat sich unser ganzes zusammenleben stark verändert,wir leben zwar zusammen und haben uns lieb aber mir fehlt die Leidenschaft und das Gefühl begehrt zu werden.
Ich wehre mich auch schon regelrecht gegen aufkommende errektion wenn er mich küßt,damit ich nicht immer so entäuscht bin weil ja doch nichts läuft....
Ich bin doch noch immer so verliebt in ihn und er leidet darunter dass er keine Lust verspürt,aber ich halte das nicht mehr e aus und bin so unglücklich dabei...
Sein Arzt,der ein ganz normaler Hausarzt ist,meint dass sich dass eventuell von alleine legt,und ich glaube auch dass er nicht wirklich intensiv mit seinem Arzt darüber gesprochen hat...
Meine Frage ist jetzt ob es nicht doch ein Medikament gibt dass sich mit Methadon verträgt dass er wenigstens einen Teil seiner Lust zurückgewinnt....
ISG-Team
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Beitrag von ISG-Team »

Hallo Sandra,

Dem Gebrauch von Drogen wie Heroin, Kokain, Methadon etc. wurde oftmals eine aphrodisierende Wirkung zugeschrieben, da sie psychischen Stress abbauen und die Gefäße erweitern sowie die glatte Muskulatur relaxieren. Inzwischen wurde jedoch durch verschiedene Untersuchungen festgestellt, dass beim Gebrauch von höheren Dosen eine gegenteilige Wirkung erzielt wird: das sexuelle Verlangen und die sexuelle Reaktionsfähigkeite nehmen durch die Suppression von LH und die Senkung des Plasma-Testosteron-Spiegels stark ab. Du könntest am besten mit deinem Freund offen darüber sprechen, ob ihr nicht gemeinsam ein Gespräch zu eurem Problem bei seinem behandelnden Arzt suchen solltet, damit eine niedrigere Dosierung des Metathons oder eine andere Alternative gesucht wird, die sich nicht so negativ auf die Libido deines Freundes auswirkt. Außerdem sollte dein Freund seinen Testosteron-Spiegel im Blut bei einem Urologen untersuchen lassen. Eine zeitweise Therapie mit Testosteron-Pflaster oder -Gel könnte bei ihm durchaus hilfreich sein. Für dich ist es sicher keine einfache Zeit, da du das Gefühl vermisst, geliebt und begehrt zu werden. Aber wenn du die Hintergründe des Verhaltens bei deinem Freund erkennen kannst und merkst, dass er entgegen allem Anschein dich durchaus liebt, wird es dir leichter fallen, Verständnis dafür aufzubringen und bei dir selbst aus dem Muster von Erwartung und Enttäuschung auszubrechen. Solltest du dabei Hilfe eines Therapeuten in Anspruch nehmen wollen, so kannst du dir über die Internetseite von Profamilia, www.profamilia.de Adressen von Sexualtherapeuten in deiner Wohnortsnähe herunterladen.

Alles Gute wünscht das
ISG-Team
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