Fragen zur Start-Stop-Methode

Willkommen in unserem Forumsbereich "Vorzeitiger/verzögerter Samenerguß"

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simca
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Fragen zur Start-Stop-Methode

Beitrag von simca »

Hallo ISG-TEam,
seit ca. 1,5 Jahren habe ich das Problem des vorzeitigen Samenergusses. Davor hatte ich keine Probleme beim Sex. Ich bin recht verzeifelt, weil ich alles ausprobiert habe ohne Erfolg. Auch die Start-Stop-Methode. Mein Problem ist, dass meine Penis einfach zu empfindlich ist und ich zu schnell an den Punkt komme, an dem ich die Ejakulation nicht mehr zurückhalten kann. Obwohl ich Konodme mit besagtem Gleitmittel verwende, was die Erregbarkeit herabsetzen soll. Mir hilft auch die Start-Stop-Methode nichts. Ich weiß durch sie jetzt zwar wann dieser Punkt erreicht ist, aber wie soll ich ihn durch die Start-Stop-Methode hinauszögern können? Ich habe mir von Michael J. Pfreunder das Buch "Das 3 Stufen-Modell zur Beseitigung von vorzeitigem Samenerguß" (ISBN 3-00-001597-3) gekauft, was sehr zu empfehlen ist. Doch auch die darin beschriebene Kegelübung (Beckenbodengymnastik) kurz vor dem Samenerguß, die die Erregbarkeit wieder "runterfahren" soll, zeigt keinerlei Wirkung bei mir.
ISG-Team
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Re: Fragen zur Start-Stop-Methode

Beitrag von ISG-Team »

Lieber simca,
Sie schildern, dass Sie seit anderthalb Jahren unter einem vorzeitigen Samenerguss leiden, vorher hingegen alles in Ordnung war. Hat sich denn vor anderthalb Jahren irgendetwas in Ihrem Sexualleben (z.B. neue Partnerin) oder Ihrer allgemeinen Lebenssituation (z.B. neue Arbeit, mehr Stress etc.) geändert?
Hier wäre sicherlich noch einmal verstärkt die Ursache für die Entstehung des sexuellen Problems zu suchen, denn meist liegt im Grund auch die Lösung, d.h. wenn Sie beispielsweise einfach in der letzten Zeit unter mehr Stress leiden, könnten Sie versuchen, stressreduzierende Angebote, z.B. Entspannungsübungen zu nutzen, um zu mehr Ruhe zu kommen. Ggf. gab es auch partnerschaftliche Veränderungen. Oft führt eine neue Partnerin bei Männern dazu, es "perfekt" machen zu wollen und der Angst, beim Geschlechtsverkehr eventuell zu versagen. Genau diese Sorge führt zu einer sehr starken Selbstbeobachtung, wodurch wiederum die nötige Entspannung fehlt.
So wie im Laufe der Zeit Kontrolle über diverse Reflexe (z.B. auch den Miktionsreflex) erworben werden, kann auch der Ejakulationsreflex kontrolliert werden. Dies kann, falls im Jugendalter nicht erfolgt, auch im Erwachsenenalter geschehen. Die von Ihnen genannten Übungen helfen hier meist. Falls Sie ohne begleitende Sexualtherapie, also alleine im Selbststudium hier keine ausreichenden Effekte erzielen können, raten wir zum Besuch bei einem Sexualtherapeuten (http://www.netzwerk-sexualtherapie.de/o ... auswahl=12) oder eine Pro Familia Stelle, in der Sexualberatung angeboten wird. Häufig ist eine derartige Begleitung sinnvoll und effektiver als das alleinige Selbststudium. Ggf. könnte auch eine antidepressive Medikation sinnvoll sein, wenn Sie prinzipiell ein Mensch sind, der sich viele Sorgen macht, viel grübelt und zur Zeit niedergeschlagen und antriebslos ist. Dies wäre mit einem Psychiater abzuklären.
Wir wünschen Ihnen alles Gute.
Ihr ISG-Team
simca
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Re: Fragen zur Start-Stop-Methode

Beitrag von simca »

Hallo ISG-Team,
zuerst einmal Danke für die Antwort und den Link. Ich habe mir so einen Sexualtherapeuten in meiner Nähe ausgesucht und werde mich bei ihm melden. In der Tat habe ich seit ca. 2 Jahren eine neue Partnerin. Und ja, es gibt große Probleme gesundheitlicher Art in unserer Beziehung. Sie ist sehr krank und daher haben wir nur recht wenig Sex. Wobei ich aber zu Beginn der Beziehung keinerlei Probleme mit vorzeitigem Samenerguß gehabt hatte. Das kam erst nach ca. einem viertel Jahr.

Aber hier noch einmal kurz zu meiner Frage bezüglich der Start-Stop-Methode. Ich habe sie schon begriffen und kann durch sie jetzt auch viel exakter den Punkt erkennen, an dem die Ejakulation unvermeindlich wird. Es gelingt mir zwar nicht immer zuvor mit der Stimulation aufzuhören, aber das ist nicht das Hauptproblem. Sondern folgendes: Nach der ersten oder zweiten Unterbrechung gelingt es mir nur sehr kurze Zeit weiter zu stimulieren. Ich bin dann so rasch wieder erregt, dass ich bereits nach sehr kurzer Zeit wieder an dem "Punkt ohne Widerkehr" ankomme und erneut aufhören muss. Das kann beim Sex nicht besonders befriedigend für meine Partnerin sein, wenn ich ständig unterbrechen muss. Ich begreife noch nicht, wie ich durch die Start-Stop-Methode die Zeitspanne erweitern kann, bis ich wieder so erregt bin, dass ich abbrechen muss. Denn das ist ja wohl letztendlich das Ziel. Die Ejakulation hinauszuzögern und nicht einfach immer wieder mit der Stimulation aufhören müssen.
Oder ?
ISG-Team
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Re: Fragen zur Start-Stop-Methode

Beitrag von ISG-Team »

Lieber simca,
in diesem Fall sollten Sie zwischen den einzelnen Erregungsphasen mehr Zeit verstreichen lassen, d.h. die Erregung muss wirklich komplett abflachen, bevor Sie den Penis erneut stimulieren. Sofern die Erregung noch ein wenig vorhanden ist, ist sie natürlich auch schnell wieder auf hohem Level. Wichtig ist hier in der Tat, sich viel Zeit zwischen den Erregungsphasen zu lassen. Besprechen Sie dies auch ganz offen mit Ihrer Partnerin, vielleicht ist dies für sie ja sogar angenehm, mit viel Zeit und Ruhe an die sexuelle Aktivität zu gehen. Prinzipiell sollte die Technik zunächst auch einmal alleine probiert werden und erst, wenn man sie als Mann bei Masturbation gut beherrscht, sollte die Partnerin einbezogen werden. Sonst kann es schnell zu frustrierenden Erlebnissen kommen, denn Masturbation und der Sexualakt mit der Partnerin unterscheiden sich natürlich noch einmal deutlich voneinander.
Die Sexualtherapie ist sicherlich eine sinnvolle Möglichkeit. Entspannungsübungen sind auch eine gute Methode, um sich grundlegend entspannen zu können und dies ist besonders bei vorzeitigem Samenerguss auch sehr hilfreich.
Alles Gute für Sie.
Ihr ISG-Team
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