orgasmusprobleme und schüchternheit/verklemmung.

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Riemann
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Registriert: Do, 04 Okt 2007 01:17
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orgasmusprobleme und schüchternheit/verklemmung.

Beitrag von Riemann »

Hallo,

ich leide unter krankhafter schüchternheit (siehe den link in meiner signatur) und habe erst in jüngster vergangenheit mit 26 endlich meine jungfräulichkeit verloren. und ach ja, ich bin männlich, das ist vielleicht auch nicht ganz irrelevant. :wink:

nun ist es so, dass ich beim geschlechtsverkehr noch nie einen orgasmus bekommen habe (sehr viele gelegenheiten gab es aber bislang auch noch nicht). hauptsächlich führe ich das auf meine verklemmtheit zurück, meine unerfahrenheit spielt sicher auch eine rolle. weiters ist sicher auch meine medikation mit dem SNRI-antidepressivum efectin (wirkstoff venlafaxin) mitverantwortlich (der grund für meine depression ist ironischerweise meine sexuelle frustration). seit ich das einnehme, ist auch onanie (mache ich oft und gern) schwieriger für mich (anfangs war es nahezu unmöglich, das hat sich zum glück mit der zeit wieder von selbst gebessert).

also im großen und ganzen ist es für mich kein problem, bei der selbstbefriedigung (mache ich oft und gern) zum orgasmus zu kommen.

irgendwelche vorschläge, ausser, es einfach weiter zu versuchen und sex auch so möglichst zu genießen? was ich eh mache, aber mit höhepunkt wärs halt schon irgendwie kompletter, und vielleicht auch ein weiterer wichtiger schritt zum abbau meiner ängste.

danke im voraus, Riemann.
ISG-Team
Beiträge: 969
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Beitrag von ISG-Team »

Lieber Riemann,
tatsächlich können Antidepressiva Nebenwirkungen bezüglich der Sexualität haben. Venlafaxin, der Wirkstoff des Medikaments Trevilor beispielsweise kann zu Libido-, Erektions- und Ejakulationsproblemen führen. Wir empfehlen Ihnen zunächst mit Ihrem behandelnden Psychotherapeuten zu besprechen, ob ein Medikationswechsel, z.B. auf Remergil oder Elontril, möglich ist, da diese Medikamente i.d.R. weniger negative Auswirkungen auf die Sexualität haben. Meist leiden Personen mit depressiver Erkrankung unter einem starken Zwang übermäßig viel zu grübeln. Gerade dieses Grübeln sorgt nun dafür, dass Sie nicht unbefangen an die sexuelle Aktivität herangehen können. Deshalb empfiehlt sich zunächst eine Behandlung der Depression, da diese meist nicht nur mit einem starken Grübeln und Sorgen machen sondern auch mit einer verminderten sexuellen Appetenz einhergeht. Durch die Medikation sollte sich dies vermindern und dadurch Sexualität leichter lebbar und stärker genießbar sein. Wichtig ist hier natürlich, ein Medikament zu wählen, welches eben möglichst wenig Nebenwirkungen bzgl. der Sexualität aufweist. Sprechen Sie Ihren behandelnden Arzt hierauf doch noch einmal an. Gegebenenfalls kann auch eine Psychotherapie hilfreich sein, um sowohl die depressive Symptomatik als auch das sexuelle Problem sowie die von Ihnen beschriebene "krankhafte Schüchternheit" anzugehen. Sollten Sie sich noch nicht in psychotherapeutischer Behandlung befinden, fragen Sie doch einmal Ihren Hausarzt nach geeigneten Therapeuten in Ihrer Nähe. Alles Gute!
Mit freundlichen Grüßen, Ihr ISG-Team
Riemann
Beiträge: 2
Registriert: Do, 04 Okt 2007 01:17
Wohnort: Wien

Beitrag von Riemann »

Vielen Dank für die ausführliche Antwort erstmal, liebes ISG-Team! Und sorry, dass ich mich erst jetzt wieder melde.

ich bin schon in psychotherapie, vor allem wegen meines schüchternheitsproblems. das antidepressivum möchte ich eigentlich nicht wechseln, da ich das aktuelle gut vertrage und es mir auch sehr gut hilft (never change a running system). außerdem gehen ich und auch mein psychotherapeut zunehmend davon aus, dass meine orgasmusprobleme hauptsächlich auf meine angst vor sexualität selbst zurückzuführen sind. nun bin ich auf der suche nach abhilfen zu diesem problem - gibt es da irgendwelche tricks, die über "einfach immer wieder mal probieren" hinausreichen?

danke im voraus, Riemann.
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