Liebe Traurige Seele,
vielen Dank für Ihren Bericht mit dem Verlauf, wie es Ihnen bisher ergangen ist.
Wie sie berichten haben sie inzwischen Ihre Therapeutin gewechselt, was aus unserer Sicht nicht so aussergewöhnlich ist. Ein Therapeutenwechsel kann neue Impulse geben und ein Weiterkommen innerhalb der Therapie bringen." In ganz kleinen Schritten geht es dann voran".Wir können Sie nur ermutigen dran zu bleiben! Wenn auch in Ihrem Eheleben die Sexualität noch nicht die erwartete Zufriedenheit und Harmonie gebracht hat, so sehen wir doch Ihre Anstrengungen hin zu einem Besseren. Der Weg dorthin ist nur mit Geduld zu schaffen.
Durch Ihre Beschreibung der aktuellen Situation erfahren wir, dass sie sich schon viel bewusst gemacht haben und dadurch auch einen anderen Zugang zum Umgang mit Ihren Problemen gefunden haben. Wenn es Ihnen auch jetzt noch nicht möglich ist mit Ihrer Thrapeutin über einzelne Intimitäten in Ihrem Eheleben zu sprechen, so wünschen wir Ihnen, dass Sie sich im Verlauf der Therapie öffnen können. Es ist u.a. auch eine Vertrauenssache die die Zeit mit sich bringt.
Wir wünschen Ihnen weiterhin viele kleine Schritte vorwärts.
Alles Gute und liebe Grüße
ISG-Team
Sexuelle Blockaden
Moderator: ISG-Team
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Re: Sexuelle Blockaden
Hallo liebes ISG Team,
ich schreibe nach sehr langer Zeit noch einmal. Alles ist inzwischen sehr sehr traurig verlaufen. Meine Ehe stand kurz vor dem aus, er war aggressiv, in einer andere verliebt usw. das war Ende 2014. Ich habe mich erstmal räumlich getrennt weil er nur noch aggressiv war und egoistisch. Leider kam es noch schlimmer, im März 2015, das war 4 Wochen nach seinem Auszug kam der Schock, ihm ging es sehr schlecht und kam in die Klinik, festgestellt wurde ein Glioblastom, der schlimmst aller Hirntumore den es gibt. Darauf ist seine Wesensveränderung wohl zurückzuführen. Er war lange stationär weil er sich selber nicht versorgen konnte und hier bei mir mit den Kindern war es nicht möglich dass er hier wieder einzieht wegen seiner Aggressivität gegen mich und die Kinder. Das konnte Medikamentös eingestellt werden und er hat alles ganz gut überstanden, Hirn OP, Chemo und Bestrahlung. Ihm geht es momentan recht gut. Aber wer weiß wie lange es dauert bis zum Rezidiv,er lebt wieder bei uns und wir verstehen uns auch immer besser trotz der Vorgeschichte. Nur leider geht er mir aus dem Weg bei allem was körperlich werden könnte. Er geht mit den Kids und acht ins Bett. Mir fehlt das Sexualleben sehr. Wir hatten seit 2014 keinen sex mehr. Ich habe mich Ende letzten Jahres auf eine Affäre eingelassen, wir sehen uns so 1 bis 2 mal im Monat und haben Sex. Und es tut mir so gut endlich wieder tollen Sex zu haben. Nur mein schlechtes Gewissen meinem Mann gegenüber ist enorm seit wir und wieder mehr zueinander gehörig fühlen. Meine Therapeutin meint ich soll mich nicht aufopfern und drauf verzichten wenn ich so sehr das Bedürfnis danach habe. Ich versuche dieses Doppelleben zu leben was mich aber sehr anstengt zu verheimlichen.
Auch wenn ich versuche mit meinem Mann zu reden wegen Sex usw. weicht er aus, er geht gar nicht auf das Thema ein. Ich bin traurig dass wir nicht die Zeit die er noch hat auch sexuell miteinander teilen können. Die Prognosen sind sehr sehr schlecht.
Ich bin einfach nur am Boden zerstört wie das alles gekommen ist.
LG TRaurige Seele
ich schreibe nach sehr langer Zeit noch einmal. Alles ist inzwischen sehr sehr traurig verlaufen. Meine Ehe stand kurz vor dem aus, er war aggressiv, in einer andere verliebt usw. das war Ende 2014. Ich habe mich erstmal räumlich getrennt weil er nur noch aggressiv war und egoistisch. Leider kam es noch schlimmer, im März 2015, das war 4 Wochen nach seinem Auszug kam der Schock, ihm ging es sehr schlecht und kam in die Klinik, festgestellt wurde ein Glioblastom, der schlimmst aller Hirntumore den es gibt. Darauf ist seine Wesensveränderung wohl zurückzuführen. Er war lange stationär weil er sich selber nicht versorgen konnte und hier bei mir mit den Kindern war es nicht möglich dass er hier wieder einzieht wegen seiner Aggressivität gegen mich und die Kinder. Das konnte Medikamentös eingestellt werden und er hat alles ganz gut überstanden, Hirn OP, Chemo und Bestrahlung. Ihm geht es momentan recht gut. Aber wer weiß wie lange es dauert bis zum Rezidiv,er lebt wieder bei uns und wir verstehen uns auch immer besser trotz der Vorgeschichte. Nur leider geht er mir aus dem Weg bei allem was körperlich werden könnte. Er geht mit den Kids und acht ins Bett. Mir fehlt das Sexualleben sehr. Wir hatten seit 2014 keinen sex mehr. Ich habe mich Ende letzten Jahres auf eine Affäre eingelassen, wir sehen uns so 1 bis 2 mal im Monat und haben Sex. Und es tut mir so gut endlich wieder tollen Sex zu haben. Nur mein schlechtes Gewissen meinem Mann gegenüber ist enorm seit wir und wieder mehr zueinander gehörig fühlen. Meine Therapeutin meint ich soll mich nicht aufopfern und drauf verzichten wenn ich so sehr das Bedürfnis danach habe. Ich versuche dieses Doppelleben zu leben was mich aber sehr anstengt zu verheimlichen.
Auch wenn ich versuche mit meinem Mann zu reden wegen Sex usw. weicht er aus, er geht gar nicht auf das Thema ein. Ich bin traurig dass wir nicht die Zeit die er noch hat auch sexuell miteinander teilen können. Die Prognosen sind sehr sehr schlecht.
Ich bin einfach nur am Boden zerstört wie das alles gekommen ist.
LG TRaurige Seele
Re: Sexuelle Blockaden
Liebe Traurige Seele,
wir bedauern sehr von dieser tragischen Schicksalswendung hören zu müssen. Eine derartige Erkrankung kann einiges durcheinander bringen.
Wir verstehen, dass die Situation sehr belastend ist und Sie in einer ambivalenten Zwickmühle stecken: Sie lieben Ihren Ehemann und wollen ihm treu sein und dennoch fehlt Ihnen die körperliche Komponente, was absolut natürlich und verständlich ist.
Haben Sie schon einmal eine Paar- Therapie in Erwägung gezogen? Es kann ungemein helfen unter professioneller Aufsicht und Unterstützung über vermeitliche Tabu Themen und Ängste offen zu reden. Eine Musterlösung können wir Ihnen natürlich auch nicht bieten, regen Sie aber dazu an, nichts unversucht zu lassen und unseren Vorschlag in Erwägung zu ziehen.
Alles Gute,
Ihr ISG- Team
wir bedauern sehr von dieser tragischen Schicksalswendung hören zu müssen. Eine derartige Erkrankung kann einiges durcheinander bringen.
Wir verstehen, dass die Situation sehr belastend ist und Sie in einer ambivalenten Zwickmühle stecken: Sie lieben Ihren Ehemann und wollen ihm treu sein und dennoch fehlt Ihnen die körperliche Komponente, was absolut natürlich und verständlich ist.
Haben Sie schon einmal eine Paar- Therapie in Erwägung gezogen? Es kann ungemein helfen unter professioneller Aufsicht und Unterstützung über vermeitliche Tabu Themen und Ängste offen zu reden. Eine Musterlösung können wir Ihnen natürlich auch nicht bieten, regen Sie aber dazu an, nichts unversucht zu lassen und unseren Vorschlag in Erwägung zu ziehen.
Alles Gute,
Ihr ISG- Team
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- Beiträge: 11
- Registriert: Fr, 14 Dez 2012 17:34
Re: Sexuelle Blockaden
Hallo liebes ISG Team,
er hält leider nichts von Psychologen oder Paartherapeuten usw. Er hat sogar die psychoonkologischen Gespräche nach ein paar mal abgelehnt da er meint die helfen ihm auch nicht. Wir sind da immer zusammen hin und haben uns langsam ran getastet über einiges zu reden, auch über unsere Beziehung usw. der Therapeut hat auch versucht unser Verhältnis wieder zu bessern welches durch die Krankheit sehr belastet wurde. Aber als es am letzten Termin in die Tiefe ging wurde ihm plötzlich übel und die Stunde wurde abgebrochen und danach meinte er er will nicht mehr hin. Wenn ich versuche auf das Thema Sexualität anzusprechen weicht er gekonnt aus auf ein anderes Thema und geht gar nicht darauf ein. Ich leide darunter sehr. Unser Verhältnis hat sich insgesamt stabilisiert nur die Körperlichkeit fehlt gänzlich. Meine Affäre habe ich kennengelernt in der Zeit der Trennung bevor die Diagnose kam, wir führen seither eine sexuelle und freundschaftliche Ebene. Er ist wie ich auch verheiratet und es war von Anfang an klar dass es uns nur ums körperliche geht was uns beiden in unseren Ehen fehlt. Meine Therapeutin meint dass ich versuchen soll es einfach zu genießen wenn ich mit dem anderen Mann schlafe. Sie meint so wie sie das über lange Zeit mitbekommen hat hat mein Mann wohl abgeschlossen mit dem Thema. Er sagte ja früher schon ihm ist das nicht so wichtig. Aber auch ich habe nur ein Leben und brauche nun endlich wieder Sexualität. Mit meinem Mann gehe ich den schweren Weg mit der Erkrankung das ist keine Frage aber es tut weh wenn man merkt es geht ihm grade gut und trotzdem bemüht er sich nicht mal um unsere Sexualität und Ehe. Diese Erfahrung dass er mich verlassen wollte wegen der Anderen sitzt sehr tief. Und oft frage ich mich ist er nur wieder bei mir weil sie ihn nicht wollte und er krank geworden ist. Einen Sexversuch von ich aus gab es vor 3 Monaten, aber als er eindringen wollte wurde sein Glied sofort schlapp. Seither geht er jeden Abend um acht schlafen. Es war für mich auch frustrierend dass er as bei ihm nichts mehr ging mich einfach so liegen lassen hat, sich umgedreht hat und eingeschlafen ist. Auch wenn man solche Probleme hat kann man doch bei einem Versuch der schief geht mit Händen und Mund weitermachen, aber so war das schon immer wenn er nicht konnte hat er aufgehört und mich wie ne heiße Kartoffel liegen lassen.
Ich will doch einfach die Zeit die wir noch zusammen haben so schön wie möglich zu machen und dass es als schöne Erinnerung zurück bleibt. Ich weiß was kommen wird früher oder später bei der Erkrankung. Ich werde mich wohl mit meiner Affäre zufrieden geben müssen sexuell und trotz allem versuchen meine Ehe so wie sie ist weiter zu führen. Aber innerlich bin ich hoch ambivalent. Ich bin nämlich normal der treue Typ. Aber irgendwann werde auch ich schwach nach so langer sexloser Zeit. Ich hoffe es kommt nie heraus. Ich will ih ja nicht weh tun.
LG TS
er hält leider nichts von Psychologen oder Paartherapeuten usw. Er hat sogar die psychoonkologischen Gespräche nach ein paar mal abgelehnt da er meint die helfen ihm auch nicht. Wir sind da immer zusammen hin und haben uns langsam ran getastet über einiges zu reden, auch über unsere Beziehung usw. der Therapeut hat auch versucht unser Verhältnis wieder zu bessern welches durch die Krankheit sehr belastet wurde. Aber als es am letzten Termin in die Tiefe ging wurde ihm plötzlich übel und die Stunde wurde abgebrochen und danach meinte er er will nicht mehr hin. Wenn ich versuche auf das Thema Sexualität anzusprechen weicht er gekonnt aus auf ein anderes Thema und geht gar nicht darauf ein. Ich leide darunter sehr. Unser Verhältnis hat sich insgesamt stabilisiert nur die Körperlichkeit fehlt gänzlich. Meine Affäre habe ich kennengelernt in der Zeit der Trennung bevor die Diagnose kam, wir führen seither eine sexuelle und freundschaftliche Ebene. Er ist wie ich auch verheiratet und es war von Anfang an klar dass es uns nur ums körperliche geht was uns beiden in unseren Ehen fehlt. Meine Therapeutin meint dass ich versuchen soll es einfach zu genießen wenn ich mit dem anderen Mann schlafe. Sie meint so wie sie das über lange Zeit mitbekommen hat hat mein Mann wohl abgeschlossen mit dem Thema. Er sagte ja früher schon ihm ist das nicht so wichtig. Aber auch ich habe nur ein Leben und brauche nun endlich wieder Sexualität. Mit meinem Mann gehe ich den schweren Weg mit der Erkrankung das ist keine Frage aber es tut weh wenn man merkt es geht ihm grade gut und trotzdem bemüht er sich nicht mal um unsere Sexualität und Ehe. Diese Erfahrung dass er mich verlassen wollte wegen der Anderen sitzt sehr tief. Und oft frage ich mich ist er nur wieder bei mir weil sie ihn nicht wollte und er krank geworden ist. Einen Sexversuch von ich aus gab es vor 3 Monaten, aber als er eindringen wollte wurde sein Glied sofort schlapp. Seither geht er jeden Abend um acht schlafen. Es war für mich auch frustrierend dass er as bei ihm nichts mehr ging mich einfach so liegen lassen hat, sich umgedreht hat und eingeschlafen ist. Auch wenn man solche Probleme hat kann man doch bei einem Versuch der schief geht mit Händen und Mund weitermachen, aber so war das schon immer wenn er nicht konnte hat er aufgehört und mich wie ne heiße Kartoffel liegen lassen.
Ich will doch einfach die Zeit die wir noch zusammen haben so schön wie möglich zu machen und dass es als schöne Erinnerung zurück bleibt. Ich weiß was kommen wird früher oder später bei der Erkrankung. Ich werde mich wohl mit meiner Affäre zufrieden geben müssen sexuell und trotz allem versuchen meine Ehe so wie sie ist weiter zu führen. Aber innerlich bin ich hoch ambivalent. Ich bin nämlich normal der treue Typ. Aber irgendwann werde auch ich schwach nach so langer sexloser Zeit. Ich hoffe es kommt nie heraus. Ich will ih ja nicht weh tun.
LG TS
Re: Sexuelle Blockaden
Liebe "Traurige Seele",
vielen Dank für Ihre Antwort.
Es ist leider ein sehr schwieriges Thema und es ist gut, dass Sie sich in psychologischer Behandlung befinden. Wir stimmen mit Ihrem Therapeuten überein und vertreten auch die Meinung, dass die Affäre Ihnen im Moment gut tun kann.
Natürlich ist die neue Lebenssituation sowohl für Sie als auch ihren Ehemann sehr belastend und stellt einen riesigen Einschnitt dar. Es ist schwer und kann eine lange Zeit benötigen, sich als Patient an diese neuen Umstände ranzutasten und oft fehlt die zusätzliche Kraft, sich mit anderen Themen (wie hier unter Anderem der Sexualität) auseinanderzusetzen. Versuchen Sie, wie Sie es auch beschrieben haben, einen gemeinsamen Umgang mit der Diagnose zu finden und auch sich selber nicht zu vernachlässigen.
Wir wünschen Ihnen viel Kraft auf diesem Weg und alles Gute.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr ISG-Team
vielen Dank für Ihre Antwort.
Es ist leider ein sehr schwieriges Thema und es ist gut, dass Sie sich in psychologischer Behandlung befinden. Wir stimmen mit Ihrem Therapeuten überein und vertreten auch die Meinung, dass die Affäre Ihnen im Moment gut tun kann.
Natürlich ist die neue Lebenssituation sowohl für Sie als auch ihren Ehemann sehr belastend und stellt einen riesigen Einschnitt dar. Es ist schwer und kann eine lange Zeit benötigen, sich als Patient an diese neuen Umstände ranzutasten und oft fehlt die zusätzliche Kraft, sich mit anderen Themen (wie hier unter Anderem der Sexualität) auseinanderzusetzen. Versuchen Sie, wie Sie es auch beschrieben haben, einen gemeinsamen Umgang mit der Diagnose zu finden und auch sich selber nicht zu vernachlässigen.
Wir wünschen Ihnen viel Kraft auf diesem Weg und alles Gute.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr ISG-Team