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Klischees über den Mann ab 40

Irgendwie könnte frau es als ausgleichende Gerechtigkeit betrachten, dass nun auch Männer in den Vierzigern zu "Problemzonen" erklärt werden, wäre es nicht hier genauso schwachsinnig wie bei Frauen. In der APA findet frau vieles, was sie eigentlich nicht sucht, und da häufig von Agenturen verbreitete Klischeeansammlungen über die Geschlechter, die gar nicht regelmässig kommentiert werden können.

"Männer in den besten Jahren - Männer in der Midlife-Crisis" verheisst ja schon mal nichts Gutes, da Männer zwar (noch) eher verschont werden mit Antifaltencremes für die reife Haut ab 40, aber doch eine Krise quasi Pflicht zu sein scheint.

"Während sich die einen mit 60 noch jugendlich frisch fühlen und den Marathon laufen, quälen sich andere bereits mit 40 mit zahlreichen Alterskrankheiten", meint ein Männerarzt, implizierend, dass jugendliche Frische ohne Marathon ein Ding der Unmöglichkeit ist. Der Arzt stellt den Mann als Kämpfer gegen Diabetes, Fettleibigkeit, Testosteromangel und Erektionsstörungen hin, wobei als kleiner Trost dienen mag, dass es lange Zeit üblich war, Frauen in den Wechseljahren Hormone geradezu aufzudrängen. Mich könnten die Hormone und die Ärzte zwar sonstwo, wenn es soweit ist, aber viele Frauen lassen sich sehr verunsichern.

Männer denken, so der Experte, eher daran, dass ihr Auto funktioniert, als sich um ihre Gesundheit zu kümmern. Das mag etwas platt klingen, wird aber schon auf einige zutreffen. Vollends absurd wird es aber bei der Frage, wie mann erkennt, dass er sich mal mit seiner Gesundheit befassen könnte: "Die männliche Gesundheit hängt stark ab von der körperlichen und sexuellen Leistungsfähigkeit des Mannes. Spätestens wenn hier Probleme auftreten, suchen Männer den Arzt auf." Hier weiss der Experte natürlich sofort Abhilfe, geht es doch wie beim Auto um Leistung: Durchblutungsstörungen, Hormomangelerscheinungen wie zuwenig Testosteron. Haben Männer keine Seele, die sich ja verweigernd ausdrückt, wenn sie unglücklich ist? Für Experten der Leistungsfähigkeit anscheinend nicht (die sie nebenbei wie messen wollen?).

"Also liebe Männer: Lieber doch einmal mehr zum Arzt gehen, dann geht es auch im Alter immer noch bergauf. Es muss ja nicht immer gleich Marathon sein", ist dann ein wahrlich aufbauender Schlußsatz, dem der Verweis auf Infos unter www.testosteron.de folgt. Seltsam nur, dass rundum Frauen und Männer im angeblichen Krisenalter weit mehr auf die Reihe kriegen als in ihren jüngeren Jahren, obwohl berufliche Belastungen auch körperliche Anstrengungen bedeuten.


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