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Genitalverletzungen: Schmerzhaft und vermeidbar

Der größte Feind des Mannes ist das Fahrrad...

Zumindest, wenn es um Verletzungen im Intimbereich geht. Frauen verletzen sich vor allem mit dem Rasiermesser. Gefahren lauern aber auch an ganz anderen Stellen, und viele von ihnen sind vermeidbar. Das ist das Ergebnis einer US-amerikanischen Studie, die untersuchte, mit welchen Genitalverletzungen Menschen in die Notaufnahme kommen.

 

Insgesamt 142.144 Erwachsene wurden zwischen 2002 und 2010 in amerikanischen Notaufnahmen wegen Verletzungen der Urogenitalregion vorstellig. Von deren Krankenakten nahmen Benjamin Breyer von der University of California und seine Kollegen rund 3.500 näher in Augenschein. "Unsere Untersuchung zeigt, welche Gruppen besonders gefährdet sind und wodurch am häufigsten Unfälle ausgelöst werden", sagt Breyer.

 

Sportgeräte, Reißverschlüsse und Duschen

Besonders in Gefahr sind demnach männliche Genitalien, die rund 69 Prozent der Fälle ausmachen. Die meisten Betroffenen waren in der Altersgruppe von 18 bis 28 Jahren zu finden. Mit 37,5 Prozent waren vor allem Sportgeräte Auslöser für schmerzhafte Verletzungen. Dazu gehören hart auftreffende Bälle genauso wie unglückliche Zusammenstöße mit Fahrradstangen oder- sätteln. Die Notfälle im Alter über 65 Jahren wurden oft durch unglückliche Stürze verursacht, vor allem im Badezimmer, etwa bei Benutzung der Dusche oder Badewanne.

 

Aber auch die in dem Film "Verrückt nach Mary" berühmt gewordene Szene spielt sich erstaunlich oft im wahren Leben ab: In 9,5 Prozent wurde den Betroffenen ein Kleidungsstück zum Verhängnis. Vornehmlich im Reißverschluss blieben Penis oder Hoden hängen. "Notfall-Ärzte sollten gezielt Reißverschluss-Entfernungs-Techniken lernen", schlagen die Forscher in ihrer Studie vor.

 

Gefährliche Intimfrisur

Frauen waren generell weniger von Gentialunfällen betroffen - mit einer Ausnahme: gerade in jungen Jahren verletzten sich viele Frauen bei der Pflege der Intimfrisur. Diese Verletzungsart ist in den letzten Jahren drastisch gestiegen - von 2002 bis 2010 hat sich ihre Anzahl verfünffacht. In einigen Fällen mussten Frauen auch wegen hautirritierender Badezusätze behandelt werden.

"Unsere Einsichten sollen helfen, durch gezielte Konsumenten-Information und Sicherheitsmaßnahmen an den Produkten Verletzungen zu vermeiden", sagt Breyer. So könnten gepolsterte Fahrradstangen, rutschfeste Duschmatten und sichere Rasierutensilien Intimbereiche vor schmerzhaften Notfällen bewahren.

 

Quelle: Bagga H. et al Product Related Adult Genitourinary Injuries Treated in United States Emergency Departments from 2002 - 2010; The Journal of Urology; doi:10.1016/j.juro.2012.10.122; auf: netdoktor.de

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