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Beckenbodentraining hilft auch Männern

Für die meisten Männer ist Beckenbodentraining ein reines Frauenthema. Zu Unrecht, denn auch die Herren profitieren von gezielten Übungen für diese versteckte Muskelgruppe.

Kräftig und flexibel soll er sein, der Beckenboden - egal, ob er ein weibliches oder ein männliches Becken nach unten hin abschließt. Denn bei beiden Geschlechtern kommt dem Geflecht aus mehreren gitterförmig übereinanderliegenden Muskelschichten die gleiche Aufgabe zu: Es stabilisiert das Becken, hält die dort liegenden Organe wie Darm und Blase an Ort und Stelle und hilft bei der Kontrolle der Schließmuskeln. So ist Wasserlassen oder Stuhlgang nur möglich, wenn der Beckenboden entspannt ist.

Erschlaffter Beckenboden

Der männliche Beckenboden ist gegenüber dem weiblichen klar im Vorteil. Zum einen wird er nicht durch Schwangerschaft und Geburt beansprucht, zum anderen hat er nur zwei „Schwachstellen“, also Öffnungen, durch die Harnröhre und Enddarm treten – bei Frauen kommt noch die Scheide hinzu. Aber trotzdem kann der Beckenboden auch bei Männern erschlaffen. Das passiert beispielsweise durch andauernde schlechte Körperhaltung, zu viel Sitzen oder Übergewicht – oder eine Prostata-Operation.

Ungewollter Urinabgang

Ist der Beckenboden zu schwach, kann es passieren, dass er den Druck, der im Oberkörper aufgebaut wird – etwa beim Husten oder Lachen - nicht mehr richtig abpuffern kann. Die Folge: Zum Beispiel ein Nieser drückt auf einmal auf die Blase und sorgt dafür, dass ungewollt Urintröpfchen in der Unterhose landen. Dieses Belastungsinkontinenz genannte Phänomen ist für Betroffene sehr unangenehm. Dazu kann sich auch noch eine Nykturie, also der unwillkürliche Urinverlust im Schlaf, gesellen. Bei beiden lautete die Behandlungsempfehlung erst einmal: Beckenbodentraining.

Beckenboden bewusst aktivieren

Genauso wie Frauen kann auch dem starken Geschlecht regelmäßiges Beckenbodentraining helfen – nicht nur zur Behandlung des unwillkürlichen Harnabgangs, sondern auch zur Vorbeugung bei bestehenden Risikofaktoren wie Übergewicht oder chronischer Verstopfung.

Es gibt viele Übungen, mit denen sich der Beckenboden trainieren lässt – egal ob im Stehen, Sitzen oder Liegen. Bei den Übungseinheiten wird üblicherweise der Muskel drei Sekunden so stark wie möglich angespannt und anschließend zehn Sekunden wieder entspannt – und das mehrmals hintereinander. Man lernt die versteckte Muskelgruppe bewusst wahrzunehmen und zu steuern. Außerdem wird unter Anleitung geschult, wie der Beckenboden entlastet wird – etwa durch die richtige Körperhaltung.

Wichtig ist natürlich, dass man weiß, welche Muskeln überhaupt gemeint sind. Gar keine so leichte Aufgabe, denn die Muskeln liegen im Inneren des Körpers und können deswegen nicht „sichtbar“ angespannt werden. Spürbar wird die Kontraktion der Beckenbodenmuskeln zum Beispiel am Damm, also der Stelle zwischen Hoden und After.

Potenzstörungen entgegen wirken

Das gezielte An- und Entspannen des Beckenbodens soll außerdem gegen Erektionsstörungen, vorzeitigen Samenerguss und Impotenz wirken. Denn die bewusste Kontraktion des Beckenbodens hilft dabei, das Blut in den Schwellkörpern zu stauen. Und auch ohne gesundheitliche Probleme kann Beckenbodentraining Mann und Frau nützen: Regelmäßig angewendet, verbessert es die Durchblutung der Beckenmuskeln, was das Gefühl der sexuellen Erregung steigern soll.

Welche Übungen sind empfehlenswert?

Quelle: Netdoktor.de

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