Film
Also schön, wir geben es zu: der Stoff klingt nicht unbedingt Aufsehen erregend. Amanda (Cameron Diaz) und Iris (Kate Winslet) sind zwei Frauen, die Pech mit Männern haben. Amanda, die Medienfrau aus Los Angeles, muss kurz vor Weihnachten feststellen, dass ihr Freund sie betrogen hat, während die Londoner Journalistin Iris dabei zuschauen darf, wie ihre große Liebe eine andere heiratet. Kein Wunder, dass beide die Weihnachtsfeiertage eher männerfrei gestalten wollen. Wie der Zufall es will, lernen sich die Frauen über das Internet kennen und beschließen kurzerhand, für ein paar Wochen ihre Wohnungen zu tauschen. 10.000 Kilometer weit weg von zu Hause beginnt für die beiden natürlich überhaupt keine ruhige Zeit. Stattdessen stehen mit dem charmanten Komponisten Miles (Jack Black) und Iris’ süßem Bruder Graham (Jude Law) zwei neue Kandidaten für romantische Verwicklungen vor der Tür.
So sieht der Plot für die „Liebe braucht keine Ferien“ aus. Die üblichen Zutaten für eine „nette“ romantische Komödie sind ohne Zweifel vorhanden – aber reicht das aus, um gespannt auf diesen Film zu sein? Ein guter Grund könnte ein Blick auf die Vita von Regisseurin Nancy Meyers sein, die gleich mit ihrer zweiten Regiearbeit „Was Frauen wollen“ einen Klassiker landete. Einen jener Filme, die man sich bereitwillig alle Jahre wieder anschaut – einfach, weil es immer wieder Spaß macht zuzusehen, wie ein von sich selbst überzeugter Geschäftsmann (Mel Gibson) plötzlich die Gedanken der Frauen hören kann und dabei, selbstredend, sein blaues Wunder erlebt. Ganz zu schweigen davon, dass er sich schließlich ganz hinreißend in die selbstbewusste und doch verletzliche Helen Hunt verliebt … Ein Wurf ähnlichen Kalibers gelang Meyers mit „Was das Herz begehrt“: Der ruppig-alternde Jack Nicholson und die bezaubernde Dame Diane Keaton werden darin zu einem Liebespaar – nach der Überwindung zahlreicher Hindernisse versteht sich. Der amüsante Film holte zahlreiche Auszeichnungen, Diane Keaton brachte er sogar eine Oscarnominierung ein.
Nancy Meyers hat die seltene Gabe, ihr Publikum zutiefst zu rühren, ohne dass ein süßlicher Geschmack auf der Zunge zurückbleibt. Auch ihr neues Werk „Liebe braucht keine Ferien“ hat sie wieder mit geschliffenen Dialogen und intelligent- ironischen Seitenhieben auf den ewigen Geschlechterkampf gewürzt. Dass die von ihr entworfenen Charaktere diesmal besonders lebendig wirken, hat seinen Grund: Schon beim Drehbuchschreiben hatte Meyers ihre Wunschbesetzung im Kopf. Das Ergebnis ist ein Film, der pointenreicher und bissiger daherkommt, als die Handlung erwarten lässt. Perfekt platzierte Pointen sorgen für Komik. Aber wir versprechen, dass auch der Kuschelfaktor keineswegs zu kurz kommt! Ein Streifen zum Seufzen und Kichern. Perfekt also, um damit mal wieder einen romantischen Abend mit Ihrem Schatz zu beginnen!