Lust und Leidenschaft – ein Leben lang

Sexualität und Erotik sind auch für Menschen jenseits der 50 ein wichtiges Thema, das ergab jüngst eine Umfrage im Auftrag des Apothekenmagazins „Senioren Ratgeber“. Dabei gibt fast die Hälfte (47,0 Prozent) der Befragten an, mit ihrem Liebesleben „voll und ganz“ zufrieden zu sein. Knapp ein Drittel der Männer und Frauen ab 50 meint sogar, die Sexualität mit dem Partner sei im Laufe der Zeit immer intensiver und vertrauter geworden. „Ältere Menschen erkennen immer mehr den Wert der Sexualität“, bestätigt Professor Uwe Hartmann von der Deutschen Gesellschaft für Sexualmedizin und Sexualtherapie (DGSMT). Sex haben bedeute Körperkontakt und Berührung. „Das ist vom ersten bis zum letzten Augenblick unseres Daseins überlebenswichtig“, so Hartmann. Natürlich zeigte die Umfrage auch, dass sich die Sexualität im Laufe des Lebens verändert. Nur 12,7 Prozent der Deutschen sind jenseits der 50 noch genauso aktiv wie in ihrer Jugend. Dafür werden der Austausch von Zärtlichkeiten und andere Gesten der Zuneigung immer wichtiger genommen.

Körpersprache – schwere Sprache!

Das kleine ABC der Flirtsprache kennen wir alle: Über einander geschlagene Beine und gekreuzte Arme bedeuten Ablehnung. Interesse am Gegenüber signalisiert eine Frau, indem sie sich durch die Haare fährt oder ihre Kleidung zurechtzupft. Doch alle diese Signale sind kein sicherer Hinweis! Wiener Forscher beobachteten Frauen während der ersten zehn Minuten eines Treffens mit einem Testpartner. Anschließend wurden die Frauen zu ihrer Gefühlslage befragt. Erstaunlicherweise gab es kaum einen Zusammenhang zwischen den Körpersignalen und den wahren Gefühlen. Die Frauen vermittelten unbewusst Interesse, obwohl ihnen ihr Gegenüber gleichgültig war oder wirkten gleichgültig, obwohl sie sich angezogen fühlten. Den Männern wird wohl nichts anderes übrig bleiben, als vorsichtig nachzufragen…

Liebe ist …

…seinen Partner einmal am Tag kräftig zum Lachen zu bringen. So zumindest schätzen wir den Sinn dieses plüschigen Liebesgeschenkes ein. Das Herz aus rotem Pannesamt nennt sich „Stimme des Herzens“ und spricht auch tatsächlich! Mit der Stimme von „Susi“ aus der ARD-Herzblattserie sagt es unserem Partner per eingebautem Sprachmodul ganz gefühlvoll „Ich liebe dich“ oder auch: „Du bist das Beste in meinem Leben“. Angeblich hat das Herz sogar interaktive Fähigkeiten: Wer die passenden Fragen stellt, wird von ihm „gehört“ und bekommt eine passende Antwort. Gesehen bei herzgalerie.de für 39,80 Euro

 

Hüftschwung statt Wespentaille

Was macht uns für das andere Geschlecht sexuell attraktiv? Müssen Männer breite Schultern und Frauen eine Wespentaille haben, um positiv aufzufallen? Amerikanische Forscher haben nun bewiesen, dass auch die Körpersprache eine wichtige Rolle spielt – und zwar mit Hilfe von Trickfilmfiguren. Kerri Johnson von der Universität New York und Louis Tassinary von der A&M-Universität im texanischen College Station zeigten Versuchspersonen speziell angefertigte Comicfilme. Darin wurden menschenähnliche Charaktere gezeigt, die allerdings nicht als Männer oder Frauen zu identifizieren waren. Als attraktiv bewerteten die Probanden einerseits Figuren mit enger Taille und breiter Hüfte, die sie beim Gehen seitlich schwangen, und andererseits Figuren mit gleichem Taillen- und Hüftumfang, die in stolzem Gang die Schultern vor- und rückwärts bewegten. Frühere Forschungsarbeiten haben gezeigt, dass in vielen westlichen Gesellschaften Frauen mit so genannter Wespentaille generell von Männern bevorzugt werden. Johnson und Tassinary zeigen nun, dass sich Schönheitsideale nicht mit einfachen Formeln wie dem Taillen-Hüft-Verhältnis messen lassen. Zur Attraktivität trage auch bei, sich den kulturellen Vorstellungen von Weiblichkeit und Männlichkeit entsprechend zu verhalten – zum Beispiel durch die richtige Körpersprache. Besonders schlechte Chancen haben übrigens Frauen, die machohaft ihre Arme bewegen.

 

Hätten Sie’s gewusst?

„Maggikraut“, so wird Liebstöckel wegen seines intensiven Geschmacks oft genannt. Und wer sich ein wenig mit Gewürzen und Kräutern auskennt, weiß, dass er sich tatsächlich hervorragend dazu eignet, lasche Eintöpfe oder Salate aufzupeppen. Welch große Bedeutung die Pflanze einst in der Heilkunde gespielt hat, ist hingegen fast komplett in Vergessenheit geraten. Wegen seines hohen Gehaltes an ätherischen Ölen und Vitamin C wurde Liebstöckel einst als Mittel gegen Bronchitis, Mandelentzündung, Blasenleiden und Menstruationsbeschwerden geschätzt. Gemäß der Volksmedizin hilft Liebstöckel auch ausgezeichnet gegen Heiserkeit, die man in der Pfalz beispielsweise kurierte, indem man heiße Milch durch einen hohlen Liebstöckelstängel trank. Vor allem aber wurde der Liebstöckel als Aphrodisiakum geschätzt. Wer sich den Namen des Krautes einen Moment genau anschaut, kommt schnell darauf: Liebstöckel heißt nichts anderes als Phallus! Schon im Mittelalter wurde die gemahlene Wurzel Liebestränken beigemischt. In Osteuropa glaubte man, wer Liebstöckel bei sich trage, sei besonders beliebt bei anderen Menschen. In Böhmen wurde schon kleinen Mädchen Liebstöckel ins Badewasser getan, damit sie später Erfolg bei den Männern haben sollten. Junge Frauen trugen die Wurzel heimlich bei sich, um den Geliebten an sich zu fesseln.

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