MEDIZINWELT
Wer an Prostatakrebs erkrankt ist, merkt oft lange nichts davon. Beschwerden treten meist erst in der letzten Phase der Krankheit auf. Durch Vorsorgeuntersuchungen, etwa das Messen des PSAWertes, wäre eine Früherkennung möglich. Doch gerade mal 15 Prozent der deutschen Männer nutzen diese Möglichkeit. In Freiburg hat man diese Quote durch intensive Aufklärungsarbeit seitens der Uniklinik und des ISG ca. 30 Prozent steigern können. Anfang dieses Jahres wurde hier ein weiterer Meilenstein für die Männergesundheit erreicht: Im Februar wurde an der Uniklinik unter Prof. Ulrich Wetterauer, ärztlicher Direktor der Abteilung für Urologie, ein Prostatazentrum (www.prostatazentrum.de) gegründet, das das Fachwissen von Urologen, Strahlenheilkundlern und Tumorexperten bündelt. „Es bietet eine fachübergreifende Beratung, eine Diagnostik mit modernsten Geräten und eine nach internationalen Maßstäben und auf die individuellen Wünsche des Patienten abgestimmte Behandlung an. Für erste Auskünfte und neutrale Informationen und Wertung der angebotenen Behandlungsverfahren steht die Helpline (0761- 120 170 20) zur Vefügung. „Wir müssen lernen, über Grenzen hinweg zu denken“, so Wetterauer. Wer von der Kompetenz eines Prostatazentrums in seiner Nähe profitieren will, findet Infos auf der Homepage des Dachverbandes der Deutschen Prostatazentren: www.dvpz.de.
Am 7. Dezember 2007 um 15 Uhr findet am Universitätsklinikum Freiburg die nächste Mitgliederversammlung des Informationszentrums für Sexualität und Gesundheit e.V. statt. Genauere Details und Einladung erfolgen in Bälde.
Menschen mit einem unbefriedigenden Sexleben stürzen sich nach Angaben von Experten oft in Arbeit und andere Aktivitäten, um ihren Frust zu vergessen. Im Rahmen einer Studie befragte die Universität Göttingen 32.000 Männer und Frauen zum Zusammenhang zwischen ihrem Sexleben und ihrer inneren Ausgeglichenheit und Erfülltheit. Dabei stellte sich heraus: mehr als ein Drittel der Probanden – nämlich 35 Prozent der Frauen und 36 Prozent der Männer – gaben an, Ablenkung zu suchen, wenn sie höchstens einmal in der Woche Sex hätten. Der Mangel an Zärtlichkeiten und Beischlaf erzeuge verstärkt Stress, fanden die Forscher des Projekts Theratalk heraus.
Auf lange Sicht führe solch ein Verhalten in eine Sackgasse. „Aus sexuellem Frust werden häufig Verpflichtungen übernommen, die man nur schwer wieder los wird. Zum Beispiel Ämter in einem Verein“, sagt Projektleiter Ragnar Beer. Die dadurch fehlende Zeit für die Partnerschaft wirke sich wiederum negativ auf die sexuelle Zufriedenheit aus. So werde der unbefriedigende Zustand oft unbeabsichtigt zementiert, erklärt der Psychologe und Paartherapeut.