THEMA

Liebe in Zeiten des Klimawandels

Wird die Erderwärmung uns zu mehr Spaß am Sex verhelfen? Wir haben ein wenig spekuliert

Die Uno hat es jüngst in ihrem Weltklimabericht verkündet: Selbst bei einem sofortigen Umschwenken der Umweltpolitik ist ein Temperaturanstieg von zwei Grad zu erwarten. Was wird das für Auswirkungen haben? Wird Italien womöglich zur Wüste? Wachsen in Hamburg demnächst Kokospalmen – oder wird es komplett überschwemmt? Werden zwischen Frankfurts Hochhäusern Bananenstauden sprießen? Es wird viel spekuliert in diesen Tagen – und natürlich hat sich auch das „Liebehält- gesund“-Team so seine Gedanken gemacht …

Wie die angekündigte Erwärmung sich auf unsere Landschaften und Meere auswirken wird, wissen wir natürlich auch nicht. Eine wahrscheinliche Aussage über unseren zukünftigen Alltag können wir allerdings machen: Wir werden vermutlich bald alle mehr Lust auf Sex haben. Denn unser Körper wird längere Phasen des Jahres auf „Sommerbetrieb“ umschalten. Jeder kennt den Stimmungsaufschwung, den die helle und warme Jahreshälfte nach einem langen, dunklen Winter auslösen kann. Wenn die sonnenreiche Zeit beginnt, sind die meisten von uns ausgeglichener und leistungsfähiger – was sich im Endeffekt natürlich auch auf unsere Libido auswirken kann.

Fest steht: Sommer, Sonne und Licht sorgen im Körper für die messbare Ausschüttung so genannter Nervenbotenstoffe. Dazu gehören die euphorisierenden Endorphine, Noradrenalin, das unsere Aktivität steigert, oder Serotonin, das wie ein körpereigenes Rauschmittel wirkt. Mehr als üblich fließen nun auch Testosterone und Östrogene in der Blutbahn, jene Geschlechtshormone, die bei Mann und Frau das Lustempfinden steuern. Auch Dopamin, das der Botenstoff ist, der für die Lust auf Sex entscheidend ist, wird stärker ausgeschüttet.

Ein weiteres Hormon, das durch die Intensität der Sonne gesteuert wird, ist das Melatonin. Haben wir viel davon im Blut, sind wir schläfrig und haben keine Lust auf Sex. Intensive Lichteinstrahlung wirkt wie ein natürlicher Melatoninhemmer und sorgt dafür, dass unsere Lebens- und Liebeslust zurückkehrt. Dieser Effekt sei auch dafür verantwortlich, dass früher im Mai die meisten Kinder gezeugt wurden, erklärt Stoffwechselexperte Roland Prinzinger von der Uni Frankfurt. 

Sonnenschein sorgt also dafür, dass unser Körper in Liebesdingen Gas gibt. Natürlich auch, weil sommerliches Wetter einen psychologischen Effekt auf uns hat: Blühende Blumen, viel Grün und das Gezwitscher der Vögel versetzen uns in eine heitere und gelöste Laune. Anstatt unseren Körper in drei Lagen Wolle zu packen, zeigen wir Haut, wobei wir uns natürlich selbst als erotischer empfinden. Auch die Lust auf Sport im Freien steigt bei warmen Temperaturen. Und, jawohl: auch Sport sorgt für eine Steigerung des körperlichen Lustempfindens, bei Männern senkt er zudem das Risiko, impotent zu werden. Prof. Wetterauer von der Universitätsklinik Freiburg meint, dass „die vermehrte sportliche Aktivität der Männer während des Jahres dann zumindest eine positive Folge des Klimawandels wäre“.

Keine Frage: die Sonne ist die Freundin der Liebenden. Verharmlosen wollen wir die gefährlichen Effekte des Klimawandels deswegen aber nicht! Schließlich machen zuviel Hitze und Sonne Menschen und Tiere krank und sorgen für weltweite Katastrophen. Unser Tipp: Auto stehen lassen und mit Fahrrad oder Zug fahren. Oder besser noch: zu Hause bleiben und sich einen schönen Sommertag mit der oder dem Liebsten machen. Das schont die Umwelt und macht sooo viel Spaß …

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