Die Erotik der Stimme
Im Frühling liegt Liebe in der Luft. Weshalb? Nun, die Menschen kleiden sich wieder körperbetont und farbenfroh, sie lernen nach den langen Wintermonaten das Lachen neu und strahlen ganz einfach Lebenslust aus. Doch ein Faktor wird dabei leicht übersehen: die Stimme. Die bekannte österreichische Sexualtherapeutin Gerti Senger hat festgestellt, dass im Frühling eindeutig mehr Erotik in der Stimme liegt. Oder besser gesagt: Die Menschen nehmen die Stimme ihrer Gegenüber anders wahr: intensiver und erotischer. Offenbar überträgt sich die allgemeine Aufbruchsstimmung im Frühjahr auf die Stimme. Ähnlich wie bei den Tieren verändert sich auch bei den Menschen die Stimme während des „Balzens“: Sie wird tiefer und gutturaler. Generell empfinden Menschen tiefe Stimmen als anziehend und hohe Stimmlagen als unerotisch. Frauen fühlen sich zu Männern mit tiefen Stimmen hingezogen, und die Männer mögen Frauen mit dunklerem Timbre. Kein Wunder, dass es bei der Partnerwahl mitnichten nur auf das Aussehen ankommt. Der Körperbau spielt dabei nämlich eine viel geringere Rolle, als wir denken. „Rund 40 Prozent unseres ersten Eindrucks einer Person hängt von deren Stimme ab“, sagt der österreichische Stimmtrainer Arno Fischbacher. Er hat ein eigenes Netzwerk zum Thema Stimme ins Leben gerufen (www.stimme.at). Doch wer jetzt wehmütig an die eigenen Stimmbänder denkt, weil ihm der Klang der Stimme nicht gefällt, der sei getröstet: Denn jede Stimme ist durch professionelles Hilfe form- und wandelbar. Man denke nur an Schauspieler oder Nachrichtensprecher – erst durch ein Sprach- und Stimmtraining bekommen sie die Stimme, die wir an ihnen schätzen.
Die Kulturgeschichte des Kusses
Der Kuss ist das allgemein gültige Zeichen der Liebe. Mit dem ersten Kuss beginnt sie erst so richtig, und jeder weitere bestätigt sie. Es gibt den Kuss seit Jahrhunderten, in den unterschiedlichsten Formen und über die ganze Welt verstreut. Wer sich einmal anschauen möchte, auf welch vielfältige Weise der Kuss die Menschheitsgeschichte begleitet, der muss sich die dazugehörige Internet-Seite von Sulamith Sallmann anschauen. Von A wie Abschiedsküsse bis Z wie Zungenküsse hat er alles zusammengetragen, was zwei Münder miteinander anstellen können: sozialistische Bruderküsse, berühmte Filmküsse, das Küssen von Fröschen im Märchen, den Nasenkuss der Eskimos, Kusshände, Handküsse. Und das mit Hilfe von zahlreichen Fotos, alten Postkarten und Gemälden. Dazu gibt es ausführliche Listen von Filmen, Theaterstücken, Opern, Liedern und Büchern, die den Kuss im Titel tragen. Da stellt sich nur noch die Frage: Wann haben Sie das letzte Mal jemanden geküsst? Tun Sie es bald wieder – es gibt keine schönere Art, seine Liebe zu zeigen. www.gekuesst.de
Die Narzissen gehören zu den auffälligsten Vorboten des Frühlings. Dass man sie gemeinhin auch als Osterglocken bezeichnet, weist bereits auf die Jahreszeit hin, in der sie zu blühen beginnen. Die gelbe Blume stammt ursprünglich aus Südwesteuropa und Nordwestafrika. Hierzulande wurde sie erst heimisch, als die Fürsten in der Renaissance für ihre prachtvollen Gärten nach immer exotischeren Pflanzen verlangten – auch die Tulpe gelangte auf diese Weise nach Mitteleuropa. Ihren Namen verdanken die Narzissen übrigens einer Gestalt aus der griechischen Mythologie. Der römische Dichter Ovid hat sie in seinem Buch „Metamorphosen“ folgendermaßen nacherzählt: Ein Jüngling namens Narziss war von solcher Schönheit, dass er sich in sein eigenes Spiegelbild verliebte. Jeden Tag saß er an einem Teich, um sich im Spiegel der Wasseroberfläche zu betrachten. Doch als eines Tages Wellen sein Spiegelbild verzerrten, glaubte Narziss, er sei hässlich geworden – und starb daraufhin vor Schreck. Nach seinem Tod wurde er von den Göttern dann in die Blume verwandelt, die seinen Namen trägt. So erinnern die schönen Blumen jedes Frühjahr aufs Neue daran, dass man das eigene Aussehen nicht zu wichtig nehmen sollte.
Reife Frauen lieben die Liebe – 4 Mal pro Monat haben Frauen jenseits der 50 durchschnittlich Sex mit ihrem Partner. Zu diesem Ergebnis kam Kurt Starke von der Forschungsstelle Partner- und Sexualforschung in Leipzig. Er hatte 1040 Frauen im Alter von 50 bis 60 befragt. Und fand auch heraus: 24 Prozent der Frauen wären sexuell gerne noch häufiger aktiv.
Mann und Frau können keine echten Freunde sein – das ist ein Vorurteil. Wie Cornelia Rohde-Höft und Regine Heißenbüttel-Röhr von der Universität Oldenburg herausfanden, gibt es die sogenannten gegengeschlechtlichen Freundschaften weitaus häufiger als angenommen. Untersuchungen aus den USA zeigen, dass 40 Prozent der Männer und 30 Prozent der Frauen Freunde oder Freundinnen gleichen Geschlechts haben, die keine Liebespartner sind oder waren. In Deutschland sind die Werte sogar noch höher. Die Eigenschaften einer solchen Mann-Frau-Freundschaft werden in vielen Fällen sogar ähnlich wertvoll bewertet wie die einer klassischen Paarbeziehung. Es funktioniert also doch, wenn er oder sie sagt: „Lass uns Freunde sein.“
Über eine Stunde Wohlfühl-Sound
Der Schriftsteller Hermann Hesse (1877-1962) ist bekannt für romantische Literatur. Unter dem Titel „Wer lieben kann, ist glücklich“ hat der Hörverlag jetzt Hesses schönste Gedichte und Geschichten zum Thema Liebe versammelt. Das hat für über eine Stunde Wohlfühl-Sound gereicht, gelesen von den Schauspielern Susanne Uhlen und Hans Kremer – sowie von Hermann Hesse selbst. Denn der Meister hatte schon zu Lebzeiten einige seiner Werke aufgenommen. Zum Beispiel das Gedicht „Stufen“ mit der berühmten Zeile „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“. Wer ihn auch verspüren will, kann das Hesse-Hörbuch für 14,95 Euro erwerben.