Titelthema

Eine neue Ära

Heute ist es kaum mehr vorstellbar, wie die Menschheit so lange ohne sie auskommen konnte: Potenzmittel. Seit das Medikament Viagra vor zehn Jahren zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, hat sich vieles verändert. Inzwischen ist das Präparat für Männer und Frauen zu einem ganz normalen Bestandteil des Lebens geworden.

Eine erfüllte Sexualität ist ein wichtiger, für viele Menschen sogar ein unverzichtbarer Bestandteil partnerschaftlichen Glücks. Um so erstaunlicher, wie lange dieses bedeutende Thema gesellschaftlich tabuisiert wurde: Über das, was zu Hause im Schlafzimmer geschah, wurde nicht gesprochen. Vieles hat sich seitdem zum Positiven verändert: Wir sind endlich dabei, zu einer offeneren, freieren Gesprächskultur über dieses grundlegende Thema zu finden. Die sexuelle Revolution in den 1960er-Jahren und die Entwicklung der Pille für die Frau hatten einen wichtigen Anteil daran. Ein Bereich aber wurde weiterhin lange Zeit vernachlässigt: wenn es beim Mann nicht mehr so richtig klappte.

Kein Wunder: Symbolisiert die Potenz doch seit vielen Jahrhunderten Männlichkeit und Stärke. Das Bild des allzeit bereiten Mannes ist heute in den Medien noch immer präsent. Ein wirklich offener Umgang mit diesem Thema begann erst, als 1998 das Medikament Viagra auf den Markt kam. Die weltweit große Resonanz auf das neuartige Potenzmittel zeigte, dass die Wirklichkeit das festgefahrene, traditionelle Männerbild längst überholt hatte. Heute, zehn Jahre später, nachdem mit Cialis und Levitra noch zwei weitere Medikamente zur Behandlung von Erektionsproblemen verfügbar sind, hat der Wandel in den Köpfen endgültig stattgefunden. Sexualität und auch Potenzmittel sind kein Tabu mehr, sondern zu einem Teil des Alltags geworden.

 

Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), eines der größten Meinungsforschungsinstitute der Welt, hat 2007 eine Umfrage zum Thema „Männer und Potenz“ durchgeführt – mit erstaunlichen und außerordentlich erfreulichen Ergebnissen. Demnach haben heute 92 Prozent der Männer keine Angst mehr vor Potenzproblemen. Der Grund: Sie wissen, dass ihnen im Bedarfsfall geholfen werden kann. Die Männer sind interessiert an Potenzmitteln, informieren sich darüber und fragen beim Arzt gezielt nach. Das Vertrauen in die Helfer in Tablettenform ist mittlerweile sehr groß: Fast zwei Drittel der Männer glauben, dass die Potenzmittel ihr Sexualleben nachhaltig verbessern können. Außerdem finden sie es inzwischen selbstverständlich, sie auch zu nutzen – 88 Prozent der Befragten akzeptieren den Gebrauch der Tabletten, wenn er für ein glückliches Sexualleben nötig ist.

Die anfängliche Zurückhaltung im Umgang mit den Potenzmitteln ist im Laufe der Jahre Neugier und Offenheit gewichen. Es ist immer selbstverständlicher geworden, von den modernen Wirkstoffen gegebenenfalls Gebrauch zu machen. Und das ist auch gut so: Denn Erektionsprobleme können beim Mann auch emotional Spuren hinterlassen. Wenn im entscheidenden Moment nichts mehr geht, kommt das mitunter einer persönlichen Niederlage gleich – gerade weil das Männerbild über Jahrhunderte so sehr an die intakte Potenz gekoppelt war. Dadurch leiden Körper- und Selbstwertgefühl, häufig auch die Partnerschaft.

Dabei gibt es für Männer gar keinen Grund, bei der so genannten erektilen Dysfunktion die Schuld bei sich selber zu suchen oder gar von einem „Versagen“ zu sprechen. Es gibt viel mehr Betroffene als jeder Einzelne denkt. Oft kann eine nicht entdeckte Diabetes oder schlicht und einfach Stress im Berufsleben die Ursache eines erektilen „Formtiefs“ sein. In jedem Fall ist es wichtig, mit dem Hausarzt oder einem Urologen darüber zu reden. Zwar brauchen viele Männer immer noch einige Zeit – im Schnitt zwei Jahre – für diesen Schritt, aber durch die öffentliche Debatte über die neuen Möglichkeiten wird diese Hürde heute immer leichter genommen. Hat ein Mann erst einmal den wichtigen Schritt getan, Hilfe in Anspruch zu nehmen, kann meist sehr schnell geholfen werden: Die Potenzmittel bieten eine einfache, rasche und hochwirksame Verbesserung der Erektionsfähigkeit. Das Ergebnis ist in der Regel höhere Zufriedenheit, guter Sex und ansteigendes Selbstvertrauen beim Mann.

Durch die modernen Wirkstoffe wird auch die Erektionshärte stark verbessert. Ein wichtiger Faktor: Sie ist für befriedigenden und ausgefüllten Sex von größerer Bedeutung als die Länge des Penis – das bestätigen sowohl Männer als auch Frauen in einer weiteren GfK-Meinungsforschungsumfrage aus dem Jahr 2006. Für sie ist es bedeutsamer, ob eine Erektion für den Geschlechtsverkehr „ausreicht“ oder ob eine Erektion komplett hart ist. Immerhin zwei Drittel der befragten Männer gaben an, dass der Härtegrad des Penis bei ihnen von Mal zu Mal variiert.

Auch in diesem Fall helfen Potenzmittel dem Liebesleben schnell auf die Sprünge. Laut der Umfrage sind 60 Prozent der Männer bereit, ein Potenzmittel zu nehmen, um die durchaus vorhandene Erektionsfähigkeit zu verbessern. Und von diesen waren über 80 Prozent hinterher wesentlich zufriedener mit ihrer Erektion – mit den entsprechend positiven Auswirkungen auf Sexualität und Partnerschaft.


Wenn Männer solche Entscheidungen treffen, tun sie das meistens nicht allein. Die Rolle der Partnerin darf dabei nicht unterschätzt werden, auch das zeigt die aktuelle GfK-Studie. Oft hilft ein Anstoß von außen dabei, endlich den Schritt zum Urologen zu tun – denn das erleichtert die Entscheidung. So wünschen sich 27 Prozent der befragten Männer, dass ihre Partnerin sie im Fall der Fälle ermutigt, ein Potenzmittel zu nehmen. Das gilt besonders für die unter 50-Jährigen. Bei ihnen schwingt der Wunsch mit, dass die Partnerin in den Potenzmitteln sogar einen neuen Impuls für das Liebesleben sieht. Auch hier zeigt sich, dass das Bedürfnis nach Kommunikation im Laufe der Jahrzehnte zugenommen hat. Für die älteren Generationen ist der Anstoß durch den Arzt wichtiger. Die über 50-Jährigen haben eher das Bedürfnis, dass die Vertrauensperson in Gestalt des behandelnden Mediziners das Thema Potenzmittel anschneidet.

Denn Sexualität ist keine Frage des Alters. Ein erfülltes Liebesleben und eine intakte Potenz bleiben auch für ältere Männer sehr wichtig. Auch dieses Thema unterlag lange Zeit einem gewissen Tabu, das in den vergangenen Jahren – angeregt durch die neuen Potenzmittel – einem Bedürfnis nach Information und Kommunikation wich. Es gibt kein sexuelles Rentenalter. Auch sind Potenzprobleme keine „normale“ Alterserscheinung. Sie treten unter älteren Menschen nur deshalb stärker auf, weil bei ihnen zum Beispiel häufiger Diabetes vorkommt und dadurch auch Blutgefäße im Penis betroffen sind. Doch auch ältere Männer müssen sich dank Potenzmitteln nicht mehr ohnmächtig fühlen und können Lust und Liebe erfüllt erleben.

Das Phänomen Erektionsschwäche kennen jedoch nicht nur Männer jenseits der 50. Etwa ein Fünftel der 25- bis 40-Jährigen hat bereits ähnliche Erfahrungen machen müssen. In jungem Alter kann der Umgang mit der Situation manchmal besonders schwer fallen, weil Jugendlichkeit und eine starke Potenz eng miteinander verknüpft sind. Niemand muss denken, er sei mit dem Problem allein: 10 Prozent aller Männer in Deutschland leiden unter erektiler Dysfunktion. Auch das kann sehr dabei helfen, sich seiner Partnerin oder seinem Arzt gegenüber zu öffnen. Und das ist immer der erste Schritt zurück zu einem erfüllten Liebesleben bis ins hohe Alter.

Millionen von Männern, Millionen von Partnerschaften verdanken der Einführung der Potenzmittel vor zehn Jahren eine aktive, erfüllte Sexualität und ein großes Stück Lebensqualität. Die Gesellschaft diskutiert offener über Männergesundheit, und die Männer selbst gehen zunehmend selbstverständlicher mit dem Thema Potenz um. Es ist in der Tat eine neue Ära angebrochen – eine Entwicklung, über die sich Männer und ihre Partnerinnen freuen können.

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