Die Helden der Liebe

Vielen Männern fällt es schwer, über Erektionsstörungen zu reden. „Liebe hält gesund“ stellt deshalb eine Initiative vor, die ihnen dabei hilft: die „Helden der Liebe“. Unter diesem Namen tourte ein Gesundheitstruck durch Deutschland, der nicht nur ärztliche Beratung anbot – sondern auch zum Gespräch mit Paaren einlud, denen zurück zu einem erfüllten Liebesleben geholfen wurde: den Helden der Liebe.

Wenn es mit dem Sex über einen längeren Zeitraum nicht klappt, ist das keine einfache Situation. Das männliche Selbstwertgefühl sinkt und die Partnerin ist mit betroffen. Nicht selten wird die Flaute im Bett zu einer ernsthaften Bedrohung für eine eigentlich intakte und glückliche Beziehung. Vor allem deshalb, weil es vielen Männern immer noch schwer fällt, über die sogenannte erektile Dysfunktion zu reden. Dabei kann ihnen mit einem Arztbesuch beim Urologen rasch und wirksam geholfen werden: Erektionsstörungen lassen sich in den meisten Fällen erfolgreich mit Medikamenten behandeln.

Damit noch mehr Männer zusammen mit ihren Partnerinnen diesen Schritt gehen, hat das Unternehmen Lilly Deutschland die Aufklärungsinitiative „Helden der Liebe“ ins Leben gerufen. Getragen wird sie von Männern und Paaren, die mit Hilfe des Arztes zu einem erfüllten Liebesleben zurückgefunden haben und diese Erfahrung weitergeben möchten. Die „Helden der Liebe“ wollen Männer und ihre Partnerinnen ermutigen, das Tabu zu brechen und offen über das Thema Erektionsstörungen zu reden. Schließlich handelt es sich nicht um einige wenige Einzelfälle: Nach Schätzungen sind in Deutschland zwischen fünf und sechs Millionen Männer betroffen.

Über ein Dutzend Paare engagieren sich deshalb als „Helden der Liebe“. Sie sind auf großflächigen Plakaten von Hamburg bis München zu sehen und regen dazu an, bei Erektionsstörungen auf jeden Fall einen Arzt aufzusuchen. „Ein kleiner Schritt zum Arzt, ein großer Schritt für unser Liebesleben“, ist dort zu lesen. Dieter und Sabine Masch sind eines dieser Paare. Welche Geschichte sie erlebt haben und wie sie dazu kamen, bei der Initiative mitzumachen, können Sie auf Seite 8 lesen.

Das Ehepaar Masch war auch auf dem „Helden der-Liebe“-Gesundheits-Truck dabei. Er besuchte vom 26. Mai bis zum 7. Juni 2008 zahlreiche deutsche Städte und gab jederman Gelegenheit, sich vor Ort umfassend über die erektile Dysfunktion und ihre medikamentösen Therapiemöglichkeiten zu informieren. Dieter und Sabine Masch kamen mit vielen Menschen ins Gespräch und konnten offen mit ihnen über Erektionsstörungen reden.

Sogar eine mobile Sprechstunde gab es im Gesundheits-Truck: Wer wollte, konnte sich kostenlos und diskret vom Hamburger Urologen Prof. Dr. Hartmut Porst beraten lassen. Das ISG-Vorstandsmitglied steht stellvertretend für viele renommierte Fachärzte, die ebenfalls an der Initiative teilnehmen. Denn für viele Urologen ist die Behandlung von Erektionsstörungen Praxisalltag. Am Ende kamen über 250 Menschen in die mobile Sprechsunde, darunter viele Paare. Von seinen Erlebnissen berichtet Hartmut Porst im Gespräch mit „Liebe hält gesund“ auf Seite 9.

„Es war ein schönes Erlebnis, so vielen Betroffenen und ihren Partnerinnen helfen zu können“, erzählt der Urologe dort. Bestimmt sind auch diese Menschen inzwischen zu Helden der Liebe geworden.

„Ich bin zu 99 Prozent zufrieden“

Dieter und Sabine Masch waren eines der Paare, die auf den „Helden-der-Liebe“-Plakaten zu sehen waren. Im Interview erzählen sie, wie es dazu gekommen ist – und warum sie sich entschlossen haben, auch bei der Truck-Tour durch ganz Deutschland dabei zu sein.

Liebe hält gesund: Herr Masch, wann haben Sie zum ersten Mal gemerkt, dass Sie an Erektionsstörungen leiden?

Dieter Masch: Das erste Mal habe ich es gemerkt, als ich vor sechs Jahren Sabine kennenlernte. Vorher war ich über ein Jahr Witwer und ohne Partnerin. Als Sabine und ich das erste Mal zusammen ins Bett gegangen sind, funktionierte gar nichts. Ich war schockiert und enttäuscht.

Und wie ist es danach mit Ihnen weitergegangen?
Damals waren wir erst kurz zusammen. Wegen der Erektionsstörungen hatte ich diese noch ganz junge Beziehung innerlich schon aufgegeben. Aber Sabine sagte, es sei kein Problem: Wir könnten zum Arzt gehen. Zum Glück hat sie die Initiative ergriffen – alleine wäre ich nicht so mutig gewesen.

Wie haben Sie den ersten Termin bei Professor Porst erlebt?
Die Stimmung war gedrückt. Meine Frau und ich saßen im Sprechzimmer und ich überlegte, wie ich es dem Arzt wohl am besten sagen sollte. Ich war gehemmt. Ich hatte ein mulmiges Gefühl, über meine Impotenz zu sprechen. Dann schob ich meine Bedenken beiseite und sagte mir: Der Arzt kennt sich mit solchen Fällen aus, er hat doch täglich damit zu tun. Während des Gesprächs ist Herr Professor Porst auf mich und mein Problem eingegangen, dadurch habe ich meine Angst verloren. Danach wurde ich gründlich untersucht.

Mit welchem Ergebnis?
Es wurde eine Vorstufe von Diabetes diagnostiziert und der Ultraschall hat ergeben, dass meine Prostata vergrößert und verhärtet ist. Der Arzt sagte, meine Erektionsstörungen ließen sich mit einem PDE-5-Hemmer behandeln.

Frau Masch, wie ging es Ihnen im Sprechzimmer?
Ich hatte auch ein beklemmendes Gefühl. Aber als wir Herrn Professor Porst gegenüber saßen, ging alles wie von selbst. Die Worte sprudelten aus meinem Mund. Mein Mann bekam dann verschiedene Medikamente. Die haben aber nicht gleich geholfen. Es hat schon ein wenig gedauert, bis wir den für uns richtigen Wirkstoff gefunden haben – und seitdem klappt es wieder.

Ihr Liebesleben ist also wieder intakt ...
Dieter Masch: Mein Medikament nehme ich seit fünf Jahren ohne Bedenken ein. Ein anderes musste beispielsweise kurz vor dem Geschlechtsakt eingenommen werden – dadurch wurde ein hoher Leistungsdruck aufgebaut. Das hat mich gestresst und es klappte wieder nicht. Mein Medikament nehme ich am frühen Abend ein. Wenn wir dann so gegen 22 Uhr ins Bett gehen und Lust aufeinander haben, klappt alles wunderbar. Es kam sogar vor, dass der Liebesakt ohne Pille wieder funktioniert hat. Zu 99 Prozent bin ich zufrieden. Manchmal funktioniert „es“ nicht, aber dann hat es andere Gründe – zum Beispiel Stress.

Wie sind Sie zu der Initiative „Helden der Liebe“ gekommen? Und was hat Sie dazu bewogen, die Truck-Tour durch ganz Deutschland zu begleiten?
Herr Professor Porst hat mich für die Initiative vorgeschlagen. Meine Frau und ich hatten keine Bedenken. Wir wollten anderen Menschen Mut machen, zum Arzt zu gehen. Ich kann jetzt offen mit fremden Leuten über erektile Dysfunktion sprechen. Die meisten schauen einen zwar erst einmal verblüfft an, finden es dann aber sehr mutig und toll. Da war es ganz selbstverständlich, dass meine Frau und ich den Gesundheits-Truck von Anfang bis Ende begleiten wollten. Hier konnten wir in jeder Stadt betroffene Männer und Paare ansprechen und unsere Erfahrungen weitergeben. Es war ein tolles Erlebnis.

Und was haben Sie den betroffenen Männern und Paaren vor Ort geraten?
Gehen Sie zum Arzt und sprechen Sie frei über Erektionsstörungen. Sprechen Sie auf jeden Fall mit ihrer Partnerin und nehmen Sie gemeinsam den Arztbesuch wahr. Der Arzt weiß Rat und Hilfe – erektile Dysfunktion sollte heute kein Problem mehr sein.

„Dann ist das Eis gebrochen“

Der Hamburger Urologe Prof. Dr. Hartmut Porst hat die „Helden-der-Liebe“-Tour auf allen Stationen begleitet. Dabei hat er in einem Dutzend deutscher Großstädte über 250 interessierte Menschen beraten, darunter waren auch zahlreiche Paare. In sehr offenen Gesprächen ging es dabei vor allem um das Thema Erektionsstörungen. „Liebe hält gesund“ hat mit dem ISG-Vorstandsmitglied über seine Erlebnisse auf der Rundreise gesprochen.

Liebe hält gesund: Herr Porst, vielen Menschen ist es unangenehm, über das Thema Sexualität zu sprechen. Woran liegt das?
Prof. Porst: Das Problem ist zweischichtig. Zum einen haben Männer und Frauen generell Schwierigkeiten, über ihre Sexualität zu sprechen. Zum anderen ist es aber auch so, dass die Ärzte häufig kein Ohr für diese Patienten haben. Beliebt ist in dem Zusammenhang, dem Patienten zu versichern, dass er froh sein sollte, keinen Krebs zu haben. Damit ist das Thema vom Tisch und der Patient zur Tür hinaus komplimentiert. Und wenn ein Arzt doch mal zuhört, dann verschreibt er vielleicht ein Medikament – eine weiterführende Beratung und Therapie gibt es nicht.

Wie brechen Sie das Tabu?
Sobald die Betroffenen merken, mein Gegenüber hört mir zu und hat Ahnung vom Thema Erektionsstörungen, dann sprechen viele ganz ungeniert und ungehemmt über ihre Probleme. Dann ist das Eis gebrochen.

Die Scheu davor, einen Urologen aufzusuchen, ist bei vielen Männern noch immer sehr groß. War es auf der Truck- Tour einfacher als in der Praxis, die Betroffenen aus der Reserve zu locken?
Der selbstverständliche Umgang mit dem Thema – das ist sicherlich das Wichtigste. In meiner Praxis spreche ich das Thema direkt an. Viele meiner Patienten sind dann ganz erleichtert. Das konnte ich auch auf der Tour beobachten. Die Menschen sind offen ermuntert worden einzutreten. Es existierte keine Hemmschwelle. Gewiss sind aber auch viele in meine mobile Sprechstunde gekommen, weil Sie keinen Termin brauchten und weil die Beratung kostenfrei gewesen ist.

Es sind bei Erektionsstörungen nicht nur die Männer betroffen, sondern auch ihre Frauen. Kamen die Männer alleine oder wurden sie von ihren Partnerinnen begleitet?
Was ich beobachten konnte, war bemerkenswert: Es kamen 20 bis 30 Prozent Paare in meine Truck-Sprechstunde. In meiner Praxis sind es lediglich zwei bis drei Prozent. Der Anteil der Frauen, die sich unabhängig von ihren Männern informierten, war auch sehr groß. Es sind immer öfter die Frauen, die ein offenes Gespräch suchen, um ihre Partnerschaft zu retten.

Was konnten Sie als erfahrener Urologe den Menschen raten und anbieten, die in Ihre Sprechstunde kamen?
Es war mir wichtig, die Betroffenen über die Ursachen der Erektionsstörungen aufzuklären. Denn meist liegen Durchblutungsstörungen oder Probleme mit der Nervensteuerung vor. Manchmal ist es aber auch einfach nur Stress. Je nach Ursache der Erektionsstörung gibt es verschiedene Therapieansätze. Wenn genügend Lust vorhanden ist, der Penis aber trotzdem nicht steif wird, kommen heute sogenannte PDE-5- Hemmer zum Einsatz. Sie bewirken eine Entspannung der Gefäße. Die Folge: Das für eine Erektion notwendige Blut kann in den Penis fließen.

Wo liegen Ihrer Meinung nach die größten Defizite, wenn es um das Thema Erektionsstörungen geht?
Ein großes Problem ist die weit verbreitete Annahme, dass Menschen über 65 Jahre kein Sexualleben mehr haben dürfen. Dass die Bedürfnisse auch in dieser Altersgruppe vorhanden sind, wurde auf der Tour sehr deutlich. Der Altersdurchschnitt der Sprechstundenbesucher lag bei 70 Jahren, während in meiner Praxis der Durchschnitt bei 58 Jahren liegt.

Was nehmen Sie persönlich von dieser Rundreise für Eindrücke mit in den Praxis-Alltag?
Vom 26. Mai bis zum 7. Juni 2008 habe ich in meiner mobilen Sprechstunde über 250 Menschen beraten. Es war ein schönes Erlebnis, so vielen Betroffenen und ihren Partnerinnen helfen zu können – das reichte vom bloßen Zuhören bis hin zum Aufzeigen von neuen Wegen und Therapieoptionen.

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