Nicht nur zum Raspeln gut: Süßholz

Diese Wurzel entzweit die Geschmäcker: Süßholz, am besten bekannt als Aromastoff im Lakritz, ist nicht jedermanns Sache. Unstrittig dagegen ist seine positive Wirkung auf die Gesundheit: Schon Römer und Griechen verwendeten den Saft der Pflanze bei Magengeschwüren und Asthma. Selbst im Grab von Tutenchamun fand man eine Süßholzwurzel. Die ersten Lakritz-Taler wurden im 17. Jahrhundert in Großbritannien hergestellt – und zwar tatsächlich aus geraspeltem Süßholz! Für den kulinarischen Durchbruch der Pflanze sorgte 1760 der Apotheker George Dunhill: Er kam auf die gute Idee, den Süßholzsaft mit Zucker anzureichern, und wurde so der Vater von Lakritzschnecken und steinharten Katzenkindern. 

Widersprüchlich wird seit jeher die Wirkung der Pflanze auf die Libido eingeschätzt. Laut einer US-Studie soll die Duftmischung von Gurke und Lakritze stimulierend auf Frauen wirken. Angeblich ließ die merkwürdige Duftmischung die Durchblutung der Genitalgegend um 14 Prozent steigen. Sogar die Sexualhormone sollen durch Lakritzkonsum beeinflusst werden. Frauen, die während der Schwangerschaft sehr viel Lakritze aßen, brachten ihre Kinder 2,5 Tage früher zur Welt, wie finnische Wissenschaftler ermittelten. In Italien fand man hingegen heraus, dass exzessiver Lakritzverkehr die männliche Potenz bedroht: Offenbar hemmt das Süßholzextrakt bestimmte Enzyme, die für die Produktion männlicher Sexualhormone zuständig sind. Viele Italiener scheinen davon noch nichts gehört zu haben: Seit in italienschen Bars und Restaurants ein striktes Rauchverbot gilt, hat Süßholz dort als Ersatzdroge Konjunktur. Die ungeschälten Wurzeln liegen nicht nur wie ein Glimmstengel in der Hand, an ihnen kann man auch „ziehen“ wie an einer echten Zigarette. Kettenraucher sollten also auf ihre Potenz Acht geben …

Das Rezept - Sinnlicher Salat mit Rucola und Feigen

Die Feige ist von jeher ein Symbol für Liebe, Fruchbarkeit und die sinnliche Vereinigung der Geschlechter. Nicht umsonst heißt „Fica“ im Italienischen nicht nur Feige, sondern auch Vulva! Auch den Buddhisten gilt die Frucht als Symbol für die allumfassende Liebe. Fest steht: der Duft und der vollmundige Geschmack der Feige erwecken die Sinne und machen bereit für weitere Genüsse eines lauen Sommerabends. In unserem leichten Rezept wird die süße Frucht mit cremigem Ziegenkäse und zartherben Rucola kombiniert. Ein wenig Zwiebel und Pfeffer, die bei den alten Römern und Griechen übrigens ebenfalls als Aphrodisiakum galten, runden den Genuss ab. Zutaten: 1 Bund Rucola, 1 kl. rote Zwiebel, 4 frische Feigen, 75 g weicher Ziegenkäse, 1 kl. Baguette. Dressing: 1 Essl. Zitronensaft, 2 Essl. Olivenöl, Pfeffer, Salz. Den Rucola waschen und in mundgerechte Stücke zupfen, Zwiebel in halbe Ringe schneiden, Baguette aufschneiden und toasten. Für das Dressing Zitronensaft, Salz und Pfeffer verühren, erst dann das Olivenöl unterschlagen. Salat, aufgeschnittene Feigen und Zwiebeln mit dem Dressing überziehen. Das Baguette mit Ziegenkäse bestreichen und dazu reichen. Wir wünschen Ihnen einen genussreichen Abend! 

Wein-Lust

Dass auch manch deutscher Rotwein sich im französischen Barrique nicht schlecht macht, hat sich herumgesprochen. Ein guter Spätburgunder wird eben einfach noch besser, wenn er ein Weilchen im kleinen Eichenholzfass gelagert hat. Im besten Falle erhält er so eine zarte Holznote, moderate Tannine und einen leichten (!) Vanilleton. Wichtig ist allerdings, dass der Wein den Aromen des Barriquefasses gewachsen ist – und nicht davon erschlagen wird. Genau dies ist der Grund, warum nur wenige deutsche Weißweine im Barrique landen. Sie sind zu leicht, zu fein und zu frisch, um mit dem wuchtigen Holzaroma zu harmonieren. Dass es doch gehen kann, hat der Ihringer Spitzenwinzer Joachim Heger bewiesen. Unter dem Namen Vitus produziert er einen Grauburgunder aus dem Barrique, der auch Skeptiker überzeugen wird. Wunderschön strohgelb im Glas, bezirzt der Tropfen mit einem zarten Duft nach Karamell und Buttergebäck, aber auch nach Früchten wie Melone, Aprikose und Apfel. Feine Säure und eine mineralische Note verleihen dem Wein zusätzlich Finesse. Passt gut zur exotischen Küche, aber auch zu Spargel und kräftigen Käsesorten.

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