Rheuma beeinträchtigt Sexualleben

Jeder dritte Rheumapatient hat den Eindruck, dass die Krankheit sein Sexualleben stark beeinträchtigt. Das fanden Rheumatologen aus Oslo bei einer Studie heraus. 830 Patienten (Durchschnittsalter 61) beantworteten per Post einen breit angelegten Fragebogen über ihr Sexualleben. Das Ergebnis: 21 Prozent meinten, die Erkrankung beeinträchtige ihr Sexualleben stark. Weitere 10 Prozent gaben an, sexuelle Aktivitäten seien für sie kaum möglich. Ein weiteres Drittel der Patienten fühlt sich durch die Rheumatoide Arthritis (RA) sexuell leicht beeinträchtigt, und nur das übrige Drittel gibt ein ungestörtes Sexualleben an. Besonders ausgeprägt ist das Problem offensichtlich bei 40 Prozent der Männer, die sich stark beeinträchtig fühlen. Hauptproblem seien dabei nicht der Gelenkschmerz, sondern die bei rheumatoider Arthritis weit verbreiteten Fatigue-Symptome und die mangelnde Beweglichkeit der Gelenke, so Studienleiterin Ylva Helland. Die Ergebnisse zeigten, dass sexuellen Problemen bei RA-Kranken mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden müsse. 

Von A– Z: männliche und weibliche Sexualhormone

Androgene ist der Sammelbegriff für männliche Sexualhormone. Wichtigstes Androgen ist das Testosteron. Androgene fördern die Ausbildung der männlichen Fortpflanzungsorgane. Sie sind verantwortlich für die Libido, die Spermienbildung und die Potenz. Außerdem sorgen sie für die Ausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale wie zum Beispiel den Bartwuchs, Körperbehaarung und Stimmbruch. Sie fördern das Knochen- und Muskelwachstum. Auch Frauen produzieren in Eierstöcken und der Nebennierenrinde Androgene. Sie regen unter anderem die Libido der Frau an. 

Die Gestagene oder Gelbkörperhormone sind neben den Östrogenen die zweite wichtige Klasse der weiblichen Geschlechtshormone. Das wirksamste körpereigene Gestagen ist das Progesteron. 

Nandrolon ist ein männliches Sexualhormon (Androgen). Ebenso wie Testosteron beeinflusst es die Entwicklung der männlichen Geschlechtsorgane und den Eiweißaufbau in der Muskulatur. Da Nandrolon eine wesentlich höhere Aktivität als Testosteron aufweist, wird es immer wieder als Dopingmittel eingesetzt. 

Östrogene, die wichtigsten weiblichen Geschlechtshormone, werden hauptsächlich in den Eierstöcken und im Fettgewebe produziert. Auch Männer produzieren im Hoden kleine Mengen an Östrogenen. Bei Frauen sorgt das Hormon ab der Pubertät für die Sexualentwicklung und unterstützt die Fortpflanzungsfunktionen. Während des weiblichen Zyklus ändert sich die Konzentration der Östrogene erheblich. Die in der Antibabypille enthaltenen Östrogene täuschen dem Körper eine künstliche Schwangerschaft vor. Östrogene schützen die Frau vor Herz-Kreislauf- Erkrankungen, sorgen für feste Knochen und beeinflussen Figur, Haut und Haare. 

Progesteron ist ein weibliches Geschlechtshormon aus der Klasse der Gestagene. Es wird während des weiblichen Zyklus im Gelbkörper gebildet, während der Schwangerschaft auch in der Plazenta. Im Zusammenspiel mit den Östrogenen steuert es den Menstruationszyklus. In der zweiten Hälfte des Zyklus steigt die Konzentration des Progesterons an und bereitet so die Gebärmutterschleimhaut auf eine mögliche Schwangerschaft vor. Bei erfolgter Schwangerschaft sorgt das Hormon für deren Aufrechterhaltung. 

Testosteron ist das wichtigste männliche Sexualhormon (Androgen) und wird vorwiegend im Hoden gebildet. Testosteron ist ein Kunstwort, das von Testikel (Hoden) und Steroid abgeleitet ist. Beim Ungeborenen im Mutterleib sorgt Testosteron für die Entwicklung der männlichen Geschlechtsorgane. In der Pubertät ist es für die Virilisierung (Vermännlichung) verantwortlich. Beim erwachsenen Mann steuert Testosteron alle Sexualfunktionen (Libido, Potenz, Fruchtbarkeit) und erhält das typisch männliche Erscheinungsbild, das sich in der Pubertät entwickelt hat. Testosteron hält den männlichen Organismus gesund und leistungsfähig, hat Muskel aufbauende Wirkung und fördert generell Ausdauer und Lebenslust.

Alters- oder Krankheitsbedingt kann es beim Mann zum Testosteronmangel kommen. Die Folgen können Erektionsprobleme sowie Störungen der Libido und der Fruchtbarkeit sein. Beobachtet werden unter anderem auch Hitzewallungen, Depressionen und die Abnahme von Muskelmasse sowie trockene Haut und abnehmende Körperbehaarung. Therapiert wird ein Mangel heute vor allem über ein Gel, das täglich auf die Haut aufgetragen wird und somit einen konstanten Testosteronspiegel ermöglicht.

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