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Selbsthilfeorganisationen stellen sich vor:

Die ISG-Selbsthilfegruppen Erektionsstörungen

Wenn Männer von Erektionsstörungen betroffen sind, fällt es ihnen fast immer schwer, darüber mit der Partnerin oder einem Arzt zu sprechen. Um sie in dieser Situation zu unterstützen, gibt es die ISGSelbsthilfegruppen Erektionsstörungen. Momentan existieren sechs davon: in Berlin, Essen, Köln, Mannheim, München und Stuttgart. Der ISG-Selbsthilfe- Beauftragte Günther Steinmetz, der in München vor zehn Jahren die erste deutsche Selbsthilfegruppe zum Thema überhaupt ins Leben rief, hat sie gegründet.

Alle Gruppen treffen sich einmal im Monat, um gemeinsam über die persönlichen Anliegen der Mitglieder und Therapiemöglichkeiten der erektilen Dysfunktion zu sprechen. Deren jeweilige persönliche Ursache spielt keine Rolle. Die Teilnahme ist kostenlos und unverbindlich, und es gibt keine Verpflichtung zum regelmäßigen Erscheinen. Auf den Treffen entscheidet jeder selbst, wie viel er von sich erzählt.

Die Erfahrung, mit seinem Problem nicht allein zu sein, ist enorm wichtig. Günther Steinmetz ist immer wieder überrascht, wie schnell sich die Anspannung neuer Gruppenmitglieder legt. „Schon während des ersten Treffens wird deutlich, wie befreiend für praktisch jeden Mann das offene Gespräch mit anderen Betroffenen ist“, sagt er. Der Kölner Gruppenleiter Werner bestätigt das. „Die Männer, die in die Gruppe kommen, haben damit schon einen ganz wichtigen Schritt vollzogen: Sie sprechen mit anderen Männern, obwohl sie mitunter nicht einmal mit ihren Partnerinnen reden können – geschweige denn einem Arzt.“

Doch dieser Schritt fällt vielen Männern immer noch sehr schwer. „Die Erweiterung der Gruppe ist sehr schwer, da die Schamgrenze beim ‚starken Geschlecht‘ sehr, sehr hoch ist“, beschreibt der Mannheimer Leiter Jürgen. Zu den Treffen der meisten Selbsthilfegruppen kommen zwischen fünf und zehn Männer, obwohl in Deutschland mehrere Millionen betroffen sind.

„Unser Erfolg ist, wenn die Männer mutiger werden“, sagt Bernhard, der Sprecher der Berliner Gruppe. „Sie gehen gestärkt zum Urologen und stellen kompetentere Fragen als vorher, sie beziehen ihre Partnerinnen mit in das Problem ein oder gehen zusammen zum Urologen und Psychologen.“ In Stuttgart sind die Partnerinnen in die Gruppe einbezogen – mit positiven Folgen: „Die Gespräche in Anwesenheit der Frauen verlaufen oft angeregter und bringen zum Teil überraschende Erkenntnisse, die es in einer reinen Männerrunde kaum geben würde“, sagt der Leiter Dieter. Auch in den anderen Gruppen ist die Einbindung der Partnerinnen immer wieder ein Thema. Entschieden wird nach den Bedürfnissen der Teilnehmer. In der Regel werden die Frauen gelegentlich eingeladen.

Eine weitere Hilfestellung ist die Einladung von Urologen oder Therapeuten, wie sie in Berlin und Stuttgart stattgefunden hat. Dann können die Mitglieder konkrete Fragen stellen – wobei einige Gruppenteilnehmer mittlerweile schon selber zu sehr kompetenten Fachleuten geworden sind. Günther Steinmetz steht den Gruppen jederzeit mit Rat und Tat zur Verfügung, und einmal im Jahr treffen sich die Gruppensprecher zu einem Fortbildungs-Workshop. „Im nächsten Jahr werden wir wieder einige Aktionen starten, um neue Gruppen ins Leben zu rufen“, sagt Günther Steinmetz – damit noch mehr Männer durch das Gespräch mit anderen Betroffenen profitieren können.

Selbsthilfegruppe Berlin
Treffen: an jedem 3. Freitag im Monat von 19 bis 21 Uhr im Raum 1005 der Selbsthilfe Kontakt- und Informationsstelle (Sekis), Albrecht-Achilles-Straße 65, 10709 Berlin (www.sekis.de)

Selbsthilfegruppe Essen
Treffen: an jedem 1. Donnerstag im Monat von 19 bis 21 Uhr im 6. Geschoss, Raum 4, des Marienhospitals Altenessen, Hospitalstraße 64, 45329 Essen

Selbsthilfegruppe Köln
Treffen: an jedem 2. Donnerstag im Monat von 19 bis 21 Uhr im Gesundheitsladen, Venloerstraße 46, 50672 Köln (www.gesundheitsladen-koeln.de)

 

Selbsthilfegruppe Mannheim
Treffen: an jedem 1. Mittwoch im Monat von 19 bis 21 Uhr im Gesundheitstreffpunkt Mannheim, Alphornstraße 2a, 68169 Mannheim (www.gesundheitstreffpunkt-mannheim.de)

Selbsthilfegruppe München
Treffen: an jedem 2. Montag im Monat von 20 bis 22 Uhr im Raum 3 des Selbsthilfezentrums (SHZ) München, Westendstraße 68, 80339 München (www.shz-muenchen.de)

Selbsthilfegruppe Stuttgart
Treffen: an jedem 3. Donnerstag im Monat von 19.30 bis 21.30 Uhr im Raum 4 der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen (KISS), Marienstraße 9, 70178 Stuttgart (www.kiss-stuttgart.de)

Aktuelle Informationen zu den Gruppen und lokalen Ansprechpartnern erfahren Sie beim ISG-Patientenvertreter Günther Steinmetz (gs(at)isg-info.org) oder bei der ISG-Hotline (0180 / 555 84 84, 14 Cent/Minute)

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