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Selbsthilfeorganisationen stellen sich vor:

Selbsthilfegruppen bei hormonellen Störungen

Der Hormonhaushalt des Menschen ist ein komplexes System, bei dem schon die geringe Über- oder Unterproduktion eines einzelnen Hormons vielfältige Beschwerden hervorrufen kann. Deshalb sind immer mehr Selbsthilfegruppen entstanden, die sich mit speziellen hormonellen Störungen beschäftigen – zumal manche davon relativ selten vorkommen und deshalb schwer zu diagnostizieren sind.

Das gilt zum Beispiel für die Unterfunktion der Nebenschilddrüsen. Diese winzigen Drüsen, von denen die meisten Menschen vier besitzen, werden häufig bei Schilddrüsenoperationen versehentlich mitentfernt. Weil die Nebenschilddrüsen ein Hormon bilden, das in den Calciumstoffwechsel eingreift, entsteht dadurch im Körper ein Calciummangel. Angstgefühle, Reizbarkeit, Muskelkrämpfe, Kopfschmerzen und Verdauungsstörungen können die Folge sein. Über die Bedeutung der Nebenschilddrüsen, den Calciummangel und die verschiedenen Therapiemöglichkeiten informiert die Initiative Insensu.

Das Netzwerk Hypophysen- und Nebennierenerkrankungen beschäftigt sich mit der Unterfunktion der Hirnanhangsdrüse – ebenfalls ein seltenes Krankheitsbild. In dieser Drüse werden verschiedene Hormone produziert, die unter anderem für die Schilddrüse und die Nebennieren wichtig sind. Produziert die Hypophyse zu wenig dieser Hormone, kann das zu körperlicher und geistiger Ermüdung, Bluthochdruck, Unterzuckerung sowie einem Mangel an wichtigen Wachstumshormonen führen. Auch die Sexualität ist betroffen: Bei Männern gehören Abnahme der Libido und Unfruchtbarkeit zu den Folgen einer Hypophyseninsuffizienz, bei Frauen kommen das Ausbleiben der Regelblutung und Hitzewallungen wie in den Wechseljahren vor. Das Netzwerk, gegründet 1994 von Betroffenen und Endokrinologen, macht auf seiner Webseite Kongressberichte und klinische Studien zugänglich, unterstützt die Forschung und bietet Weiterbildung an. Die betroffenen Menschen erhalten Hilfe zur Selbsthilfe durch umfangreiches Informationsmaterial.

Mit dem Thema Frauen und Hormone beschäftigt sich die Hormonselbsthilfe in Münster. Dort werden etwa über das Prämenstruelle Syndrom und Wechseljahresbeschwerden informiert. Ein breiteres Spektrum deckt die Hormonselbsthilfe in Erlangen ab. Auf ihrer Webseite gibt es auch ein bundesweites Register von Hormon- Selbsthilfegruppen.

Selbsthilfegruppen Hormonstörungen kompakt

Netzwerk Hypophysen- und Nebennierenerkrankungen e. V.
Der gemeinnützige Verein vermittelt Kontakte zu regionalen Selbsthilfegruppen und stellt Broschüren und CD-ROMs mit Informationsmaterial. Die Mitglieder haben auf der Webseite einen geschützten Bereich und können telefonische Beratung in Anspruch nehmen. Zweimal jährlich erscheint, für Mitglieder kostenfrei, die Zeitschrift „Glandula“. In ihrer Beilage „Glandulinchen“ informiert sie über Hormonstörungen bei Kindern. Kontakt: Netzwerk Hypophysen- und Nebennierenerkrankungen e. V., Geschäftsstelle, Waldstraße 34 a, 91054 Erlangen, Telefon 0 9131/815046, Fax 0 9131/ 815047, E-Mail: netzwerk@glandula-online.de. www.glandula-online.de

Insensu. Die Initiative Insensu bietet Selbsthilfe bei hormonellen Störungen der Nebenschilddrüsen an. Sie versteht sich als Plattform zum Erfahrungs- und Informationsaustausch von Betroffenen, Hausärzten und Fachmedizinern. Wer seine eigenen Erfahrungen weitergibt, erhält Zugriff auf Informationen: zum Beispiel Adressen von Fachärzten und rechtliche Tipps. Einen Kostenbeitrag und eine Zeitschrift gibt es nicht, dafür einen Versand von Kopien mit Informationen. www.insensu.de

Hormonselbsthilfe Münster. Die naturkundlich ausgerichtete Selbsthilfegruppe existiert seit 2005 und bietet Vorträge, Veranstaltungen und Informationen zum Thema Frauen und Hormone an. Einmal im Monat gibt es ein Treffen im Gesundheitshaus Münster, Gasselstiege 13, 48159 Münster. Die Teilnahme an den Treffen und Veranstaltungen ist kostenlos. Die Webseite enthält Informationen unter anderem über Prämenstruelles Syndrom und Wechseljahre. Kontakt: Telefon 025 33/35 41, E-Mail: hormonselbsthilfe@email.de. www.hormonselbsthilfe.info

Hormonselbsthilfe. Die Hormonselbsthilfe bietet Selbsthilfetreffen in Erlangen an und hat eine telefonische Beratung eingerichtet, bei der Heilpraktiker und Therapeuten über hormonelle Störungen informieren (1,20 Euro/Minute). Die Webseite ermöglicht den Bezug kostenpflichtiger Informationsbroschüren zu diversen hormonellen Störungen. Kontakt: Hormonselbsthilfe, Höhenröthstraße 9, 91077 Kleinsendelbach, Telefon und telefonische Beratung 0 9126/7835, Fax 09126/283501, E-Mail: info@hormonselbsthilfe.de. www.hormonselbsthilfe.de

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