ISG-Intern

Wie alles anfing

Dieses Jahr hat das Informationszentrum für Sexualität und Gesundheit e. V. seinen zehnten Geburtstag gefeiert. Doch wie fing damals eigentlich alles an? Darüber berichtet der ISG-Vorsitzende Professor Doktor Ulrich Wetterauer.

Der heutige erste Vorsitzende des ISG, Prof. Dr. Ulrich Wetterauer, hat die Entwicklung des Vereins von Anfang an miterlebt und mitgestaltet. Schon bei der Gründungskonferenz saß er mit am Tisch. „Damals hatte die Markteinführung von Viagra gerade eine Revolution in der Behandlung von Erektionsstörungen ausgelöst“, erzählt Wetterauer heute. Das löste eine enorme Berichterstattung aus, die den Betroffenen selbst aber nicht half. Als dann noch Hotlines entstanden, die aus der Beratung ein Geschäft machen wollten, entschloss sich eine Gruppe Freiburger Ärzte zu handeln.

„Wir waren der Meinung, dass eine solche Beratung seriös ablaufen muss“, sagt Wetterauer. „Deshalb wollten wir von der Universität aus, mit seriösem Hintergrund, Aufklärung betreiben.“ Also gründete man den Verein ISG, der zum Jahreswechsel 1998/99 seine Arbeit aufnahm. „Wir haben dann die Helpline eingerichtet und Informationsbroschüren in einer Sprache herausgegeben, die die Menschen auch verstehen“, sagt der ISG-Vorsitzende. Das Ziel war es wie heute, die Betroffenen zum Gespräch mit dem Arzt oder der Partnerin zu motivieren. Nur dass das Thema Erektionsstörungen damals noch viel stärker tabuisiert war. „Viele Männer haben am Telefon sofort wieder aufgelegt und erst zwei Minuten später beim nächsten Anruf den Mut gefasst , von ihren Problemen zu berichten“, erinnert sich Wetterauer.

Bald organisierte das ISG auch Veranstaltungen und Kampagnen zum Thema Erektionsstörungen – etwa mit dem Slogan „Jeder 10. Mann ist betroffen“. Im Laufe der Zeit erweiterte der Verein dann das Spektrum seiner Informationen. „Wir haben bei den Themen immer auch auf die Nachfrage geachtet“, berichtet Wetterauer. „Zunächst betrafen die meisten Anrufe Erektionsstörungen. Später haben wir über die Ursache von Erektionsstörungen informiert, dann kamen sexuelle Störungen der Frau, Sexualität im Alter und die Hormonsubstitution beim Mann dazu.“

Heute klärt das ISG längst auch über Stoffwechselstörungen und Herzkreislauferkrankungen auf. Deshalb setzen sich der Vorstand und der deutschlandweite wissenschaftliche Beirat damals wie heute aus Ärzten der unterschiedlichsten Fachgebiete zusammen.

Zu den wichtigsten Entwicklungen zählt Ulrich Wetterauer den Auftritt auf Fachkongressen sowie die Veranstaltung von Fortbildungen wie den ISG-Expertentag. „Andere Fortbildungen für Ärzte und Therapeuten umfassen häufig nicht das gesamte Spektrum der Sexualität“, erläutert Wetterauer. Der Expertentag ist deshalb auch für die Promitglieder gedacht. Unter den mittlerweile 1200 befinden sich 400 aus professionellen Heilberufen.

„Liebe hält gesund“ übrigens gab es, damals unter dem Titel „ISG-Magazin“, von Beginn an. „Die Sprache und das Auftreten waren damals etwas konservativer, weil Erektionsstörungen so tabuisiert waren“, erinner sich Wetterauer. „Mit dem Relaunch ist das Magazin spielerischer geworden. Es signalisiert, dass man über Erektionsstörungen ganz normal reden kann.“ Und das ist nicht zuletzt das Ergebnis der erfolgreichen Tätigkeit des ISG. Auf die nächsten zehn Jahre!

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