Lieben und Leben

Rollenwechsel

Manchmal scheinen Männer und Frauen so gar nicht zu einander zu passen. Tatsächlich finden bei ihnen mit zunehmendem Alter einige gegensätzliche Entwicklungen statt, die den typischen Geschlechterrollen scheinbar widersprechen. So ist zum Beispiel bekannt, dass die sexuelle Leistungskraft und Intensität des Mann ab spätestens dem 35. Lebensjahr abnimmt, während Frauen die Sexualität meist erst in späteren Jahren am intensivsten erleben.
Eine weitere dieser gegenläufigen Entwicklungen betrifft die Aktivität. Wenn die Kinder aus dem Haus sind, ist es oft so, dass die Frauen immer unternehmenslustiger werden. Die Männer dagegen, häufig verstärkt durch den Abschied aus dem Berufsleben, gehen den umgekehrten Weg: Sie verbringen mehr Zeit zu Hause. Das hat auch hormonelle Gründe, wie der Hamburger Psychologe Oskar Holzberg in einem Schwerpunkt der „Brigitte woman“ erklärt. Demnach sinken bei den Frauen die Östrogenwerte und bei den Männern die des Testosterons. Dadurch werden die Frauen autonomer und dominanter, die Männer jedoch häuslicher. „Eine Art biologischer Rollenwechsel findet statt“, sagt Oskar Holzberg.
In Partnerschaften kann das durchaus für Konflikte sorgen. Dann ist es nötig, aufeinander Rücksicht zu nehmen und dem Partner seine Freiräume zu lassen. Zum Beispiel öfter etwas mit den Freundinnen zu unternehmen, wenn er nicht ausgehen möchte. Oder umgekehrt Verständnis für das Hobby zu haben, das er lieber alleine ausübt. Dann ist es bald auch wieder möglich, mehr gemeinsam zu unternehmen.

 

„Geliebt zu werden, kann eine Strafe sein. Nicht wissen, ob man geliebt wird, ist Folter“

Robert Lembke

Die Zahl

Frauen aus Großbritannien sind beim Sex im Durchschnitt zu 60Prozent nicht nüchtern. Laut einer Studie mit 3000 Teilnehmerinnen gilt das auch für Frauen mit festem Partner. Nun ist Alkohol ja tatsächlich als Aphrodisiakum bekannt, tatsächlich begründeten die meisten Frauen ihren Alkoholkonsum aber mit ihrer Unsicherheit gegenüber dem eigenen Körper.

Der andere Blick

Beim Thema Pornofilme denken die meisten Menschen sicherlich an Männer. Doch in den vergangenen Jahren haben sich immer mehr Frauen des Themas Porno bemächtigt – auf ihre eigene Weise. Sie drehen Filme, die anders sind als die üblichen Pornostreifen. Filme, in denen der Geschlechtsakt nicht zu einem Sport herabsinkt und – mühsam kaschiert von einer unlogischen Handlung – ständig im Mittelpunkt steht. „Ich will ästhetisch ansprechende Filme machen, in denen Sex eine emotionale Verbundenheit vermittelt“, heißt es etwa im gerade erschienenen Handbuch „X – Porno für Frauen“. Auch das Vorspiel steht viel stärker im Mittelpunkt als in den Filmen für Männer. In Amerika gibt es bereits einen wachsenden Markt für femininen Porno. Kein Wunder: Nachdem es lange hieß, im Gegensatz zu Männern würden Frauen sexuell kaum visuell stimuliert, hat eine kanadische Studie gerade das Gegenteil bewiesen. Der Unterschied ist nur: Frauen reagieren auf andere visuellle Reize.

Hätten Sie’s gewusst?

Warum haben Menschen Sex? Diese Frage scheint sich aus gesundem Menschenverstand fast von selbst zu beantworten. Es macht Spaß, es festigt die Partnerschaft, es ist gesund und dient nicht zuletzt der Fortpflanzung – so würden wohl die meisten dieser Antworten ausfallen. Tatsächlich aber geben viele Männer und Frauen ganz andere Gründe an, wenn es um das Intimste geht, was zwei Menschen verbindet.
Genauer gesagt, gibt es genau 237 verschiedene Gründe, Sex zu haben. Zu diesem Ergebnis kommen jedenfalls zwei amerikanische Psychologen in einer Studie, an der insgesamt 1900 Menschen teilgenommen haben. Neben emotionalen Themen wie Liebe, Partnerschaft und Verbundenheit gaben viele Teilnehmer auch zweckgerichtete Motive an. So wird Sex zum Beispiel als Belohnung innerhalb der Beziehung verwendet, um über die Aufteilung gemeinsamer Aufgaben zu verhandeln. Auch das Berufsleben spielt eine Rolle. Um befördert zu werden, setzen gerade Frauen Sex ein. Selbst Rache war unter den Motiven: zum Beispiel, um sich für einen Seitensprung des Partners zu rächen oder eine fremde Beziehung aufzubrechen. Und zu guter Letzt taucht auch die Langeweile unter den 237 Gründen auf. Manche dieser Ergebnisse klingen sicher etwas abstrus. Um die Studie richtig einzuordnen, sollte man wissen, dass die große Mehrzahl der Teilnehmer Studenten in den ersten Semestern waren. Und sich damit in einem Alter befinden, bevor die meisten Menschen wirklich dauerhafte Beziehungen eingehen und den Wert einer Partnerschaft erkennen. Aber vielleicht werden das die jungen Studenten irgendwann ja auch auch merken.

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