Im Profil

Selbsthilfeorganisationen stellen sich vor:

Die Deutsche Kontinenzgesellschaft e.V.

Über Inkontinenz zu sprechen, ist noch immer ein gesellschaftliches Tabu. Dies will die Deutsche Kontinenzgesellschaft ändern – indem sie sich für Betroffene stark macht: Die 1987 gegründete, medizinisch- wissenschaftliche Fachgesellschaft setzt sich für eine optimale Prävention und Diagnostik bei Harn- und Stuhlinkontinenz ein. Weiteres Hauptanliegen ist, die Versorgung von Menschen mit Inkontinenzerkrankungen zu verbessern. Dabei setzt der Verein sowohl auf die qualifizierte Weiterbildung von Vertretern aus Pflege, Praxis und Klinik als auch auf eine fundierte Aufklärung der Patienten.

Um dieses Ziel zu erreichen, haben sich Vertreter aller betroffenen medizinischen Fachrichtungen zusammengetan: Als Vorstände und Experten unterstützen den Verein Urologen, Gynäkologen, Geriater, Neurologen, Chirurgen und Mediziner der Physikalischen und Rehabilitativen Medizin. Auch Apotheker sowie Vertreter aus der Pflege, der Industrie und nicht zuletzt den Kontinenz-Selbsthilfegruppen sind mit im Boot. Alle Mitglieder engagieren sich ehrenamtlich.

Durch die Zertifizierung ärztlicher Beratungsstellen und Kontinenz- und Beckenbodenzentren trägt die Deutsche Kontinenzgesellschaft wesentlich zur Qualitätssicherung bei der Behandlung von Menschen mit Inkontinenzerkrankungen bei. Für Betroffene hält der Verein ein umfangreiches Informations- und Beratungsangebot bereit – unter anderem gehören Broschüren, Informationsveranstaltungen und eine Telefonhotline zum Programm. Außerdem wird bundesweit die Gründung von Selbsthilfegruppen unterstützt.

Ein besonderes Anliegen des Vereins ist das Thema Inkontinenz und Sexualität: Eine Harninkontinenz kann das Sexualleben deutlich einschränken – und damit auch die Lebensqualität. Die Deutsche Kontinenzgesellschaft will Betroffene ermutigen, das Problem gegenüber Partner und Arzt offen anzusprechen. „Eine Therapie kann nicht nur dabei helfen, die Harninkontinenz zu reduzieren, sondern gleichzeitig auch zu einer Verbesserung der sexuellen Aktivität führen“, sagt Professor Ingo Füsgen, Ärztlicher Direktor des Zentrums für Geriatrie der Kliniken St. Antonius, Wuppertal.

Welche Auswirkungen eine Inkontinenzerkrankung auf das Sexualleben hat, hängt vom Geschlecht ab: Frauen mit Harninkontinenz sind durchweg weniger sexuell aktiv. Bei Männern wirkt sich die Inkontinenz nicht direkt auf die Sexualität aus. Allerdings kann es infolge einer urologischen Operation (etwa der Prostata) zu Inkontinenz und Erektionsstörung kommen.

Um optimale Hilfe zu ermöglichen, müssen als erstes die Ursachen der Inkontinenz diagnostiziert werden. Hier bestehe noch Verbesserungsbedarf, meint Dr. Albert Kaufmann, Facharzt für Urologie in Frankfurt: „Noch immer ist die Beratung in den Erstversorgungseinrichtungen oder der Rehabilitation oftmals unzureichend“, so Kaufmann. Auch bei den Frauenärzten werden Sexualstörungen in der Sprechstunde meist nicht thematisiert. Betroffene sollten dies nicht hinnehmen: Nur eine erfolgreiche Diagnose ermöglicht eine erfolgreiche Therapie – und somit eine Sicherung der Lebensqualität.

Deutsche Kontinenzgesellschaft e.V. kompakt

Mitgliederzahl:
3000

Service für Mitglieder:
Der Verein bietet Kontaktmöglichkeiten zu über 900 ärztlichen Beratungsstellen, den Kontinenzund Beckenboden-Zentren und den Selbsthilfgruppen der Gesellschaft. Die Gesellschaft veranstaltet einen Jahreskongress und Symposien sowie regionale Patientenveranstaltungen. Zu den Jahreskongressen erscheint jeweils ein Referateband.

Jahresbeitrag:
Betroffene und Angehörige 15 Euro, Ärzte(innen), Apotheker(innen), ambulanter Pflegedienst 35 Euro

Mitgliederzeitschrift:
Das Magazin „Kontinenz aktuell“ erscheint dreimal pro Jahr. Behandelt werden Fragen rund um das Thema Inkontinenz – mit aktuellen Informationen und praktischen Tipps.

Kontakt:
Deutsche Kontinenzgesellschaft e.V., Friedrich- Ebert-Str. 124, 34119 Kassel, Telefon: 05 61/78 06 04, Fax: 05 61/77 67 70, E-Mail: info@kontinenzgesellschaft.de, Website: www.kontinenz-gesellschaft.de

Informationshotline:
01805/233440, Montag bis Freitag 10 bis 12 und 15 bis 18 Uhr

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