Durch die Augen der anderen
Wer sich verliebt hat, behält das selten lange für sich: Meist schon sehr bald wächst bei Frauen wie Männern der Wunsch, den „tollen Fang“ Familie und Freunden vorzustellen. Natürlich nicht ganz ohne Herzklopfen: Was, wenn etwa die beste Freundin oder die Eltern die neue Flamme gar nicht leiden können? Nicht selten kommen auch einem selbst dann schlagartig Zweifel an der eigenen Wahl. Sogar die Einschätzung völlig fremder Menschen beeinflusst unsere Haltung zum anderen Geschlecht – wie Wissenschaftler jetzt bewiesen haben: Ein Forscherteam um Jens Asendorpf von der Humboldt Universität Berlin spielte 80 Freiwilligen Videoaufnahmen von einer Speeddating-Veranstaltung vor. Gezeigt wurde, wie 16 Teilnehmer sich in Drei-Minuten-Gesprächen kennenlernten – und hinterher entschieden, ob sie ein Wiedersehen mit dem Betreffenden wünschten. Die 80 Test-Zuschauer mussten angeben, ob sie das Aufeinandertreffen der beiden Speeddater für erfolgreich hielten und wie attraktiv sie selbst die Gezeigten fanden. Dabei stellte sich heraus: Die männlichen Test-Zuschauer hatten nach dem Beobachten der Begegnung grundsätzlich mehr Interesse an der weiblichen Teilnehmerin als vorher. Besonders attraktiv fanden sie allerdings jene Frauen, die auch von ihrem Dating-Partner positiv bewertet worden waren. Bei den weiblichen Zuschauerinnen wurde das Interesse an den gezeigten Männern ebenfalls stark von der Reaktion ihrer Dating-Bekanntschaft beeinflusst. Lehnte diese ein Wiedersehen ab, sank der Mann auch im Ansehen der Beobachterinnen. Es scheint: So mancher Traumprinz schrumpft zum Frosch, wenn wir ihn durch die Augen der anderen betrachten …
„Wenn einem die Treue Spaß macht, dann ist es Liebe.“
Julie Andrews
Männer im gehobenen Alter sind sexuell aktiver als gleichaltrige Frauen, das fanden Wissenschaftler der Universität Chicago bei einer Studie heraus. Dabei bekundeten 40 Prozent der älteren Männer reges Interesse an Sexualität, bei den Frauen waren es nur 11 Prozent. Auch bei der aktiven Ausübung lagen die Männer oberhalb der 75 weit vorn: 39 Prozent gaben an, noch immer Sex zu haben, bei den Frauen waren es nur 17 Prozent. Um diese Angaben richtig zu deuten, sollte man bedenken: In der Ehe sind in der Regel Männer der ältere Partner – und haben deshalb automatisch Sex mit einer jüngeren Frau. Frauen haben eine längere Lebenserwartung: Verlieren Sie im hohen Alter ihren Mann, fällt es ihnen meist schwer, einen neuen zu finden.
Erotische Literatur gibt es en masse, darunter die niveauvollen, gut geschriebenen Exemplare zu finden, ist gar nicht so einfach. Wer in München lebt, sollte es mal mit einem Besuch der Buchhandlung „Sinn und Sinnlichkeit“ versuchen: Inhaberin Ulrike Müller hat sich der schönen Aufgabe verschrieben, für jeden Mann und jede Frau das passende erotische Werk zu finden. In den Regalen stehen Romane, Kurzgeschichten und auch Koch- und Hörbücher. Dazu lockt „Zubehör“, wie etwa Massageöle. Nicht-Münchner können im Internet vorbeischauen:www.sinnundsinnlichkeit.com
Eine ungewöhnliche Initiative existiert an der Universitäts-Frauenklinik in Münster. Dort gibt es einmal pro Woche ein Beratungsangebot für ältere Paare mit sexuellen Problemen: die sogenannte Late-Love-Sprechstunde. Die Frauenärztin Petra Stute und die auf Sexualberatung spezialisierte Ärztin Hildegard Stienen informieren dort etwa darüber, wie Frauen die altersbedingte Scheidentrockenheit mit Hormonpräparaten oder Cremes lindern können. Dadurch ist der Geschlechtsverkehr wieder ohne Beschwerden möglich, die Lebensqualität der Partner steigt. Außerdem kann die Scheidentrockenheit zu einer psychischen Belastung werden, weil manche Frauen diese Veränderung als Versagen erleben.Informationen über die Late-Love-Sprechstunde gibt es unter der E-Mail-Adresse stutepe@mednet.uni-muenster.de
Die berühmten drei Worte…
„Ich liebe dich“ – dieser Satz geht Männern deutlich leichter und schneller über die Lippen als Frauen. 65 Prozent der männlichen, aber nur 45 Prozent der weiblichen Partner machen dem Gegenüber bereits in den ersten Wochen nach dem Kennenlernen eine Liebeserklärung. 16 Prozent der Frauen warten damit ganz bewusst, bis mindestens sechs Monate vergangen sind. So lange schweigen nur sieben Prozent der Männer über ihre großen Gefühle.
Viele halten ihn für eine Legende: den weiblichen G-Punkt, der bei Stimulation ungeahnte Lustgefühle bescheren soll. Italienische Forscher von der Universität L’Aquila behaupten das Gegenteil. Sie wollen den geheimnisvollen Lustpunkt sogar auf Ultraschallbildern ausgemacht haben. Seine Lage variiere zwar von Frau zu Frau, in der Regel liege er jedoch vier bis fünf Zentimeter vom Eingang der Vagina entfernt, und zwar Richtung Bauchnabel. Es handelt sich um eine Fingernagel große, raue Stelle, die sich bei Stimulation verhärten und ungeahnte Lustgefühle schenken könne, so die Forscher. Sogar eine Ejakulation sei dabei möglich. Wer sich auf die Suche machen will, sollte Geduld und die passende Stimmung mitbringen: Auch der G-Punkt reagiert nur, wenn die Frau tatsächlich Lust auf Sex hat.