Film

Einmal den Fuji sehen

Der Film „Kirschblüten – Hanami“ erzählt eine bewegende Liebesgeschichte

Was passiert, wenn die Partnerin stirbt, bevor sie sich ihren großen Lebenstraum erfüllen kann? Diese Konstellation ist Ausgangspunkt des Films „Kirschblüten Hanami“ von Doris Dörrie („Männer“). Trudi, gespielt von Hannelore Elsner, wollte immer schon nach Japan und einmal den Fujijama sehen. Doch unerwartet stirbt sie während eines Ostsee-Urlaubs mit ihrem Mann Rudi (Elmar Wepper). Er entschließt sich, statt ihrer in den Fernen Osten zu reisen und so ihren Herzenswunsch zu erfüllen. Die Begegnung mit einer fremden Kultur und schließlich der Weg zum höchsten Berg Japans sind von der Regisseurin in schönen, ruhigen Bildern eingefangen, die dem Film eine melancholische Grundstimmung verleihen. Eine bewegendere Geschichte ist im Kino schon lange nicht mehr erzählt worden.

Das Wunder der Liebe

Die legendären Aufklärungsfilme von Oswalt Kolle erscheinen erstmals auf DVD

Vergangenes Jahr, zum 80. Geburtstag Oswalt Kolles, stand der berühmteste Aufklärer der Republik wieder im Mittelpunkt. Mit ein wenig Verspätung sind jetzt seine acht Filme über Liebe und Sexualität, die einst die Republik erschütterten, auf DVD erschienen. 1967 lief Kolles erster Film „Das Wunder der Liebe – Sexualität in der Ehe“ in den deutschen Kinos und sorgte für Zuschauerrekorde einerseits und öffentliche Empörung andererseits. Kolle enttabuisierte die Sexualität und leistete für Millionen junge Menschen wertvolle Aufklärungsarbeit. Niemand hatte bis dahin über Verhütungsmittel, Ehebruch oder den weiblichen Orgasmus („Deine Frau, das unbekannte Wesen“) informiert. Heute wirkt manches an den Filmen altmodisch, doch sie bleiben ein wertvolles Zeitdokument.

Da Capo!

Die DVD „Romeó und Juliette“ zeigt den Mitschnitt einer Opern-Sternstunde

Bei den berühmten Salzburger Festspielen 2008 war sie einer der Höhepunkte: die Oper „Roméo und Juliette“, komponiert von Charles Francois Gounod (1818– 1893) und hinreißend inszeniert vom Amerikaner Bartlett Sher. Jetzt kann jedermann diese Sternstunde des Musiktheaters miterleben. Der schon so oft erzählten Geschichte von Romeo und Julia, deren große Liebe tragisch an ihren beiden verfeindeten Familien scheitert, hat diese Aufführung ganz neue Aspekte abgewonnen – und das sicher nicht nur für Opernfreunde. Die klassisch-romatische Musik von Gounod, ein tolles Bühnenbild und nicht zuletzt ein sehr gutes Sängerensemble, in dem der durch seine Duette mit Anna Netrebko bekannte Tenor Roland Villazon als Romeo herausragte, machen diese Aufführung zum Ereignis. Da Capo!

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