Selbsthilfe im Profil

Selbsthilfeorganisationen stellen sich vor:

Die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft

Das Krankheitsbild der Multiplen Sklerose lässt sich bis weit ins 19. Jahrhundert zurückverfolgen. Schon die Dichter Heinrich Heine und Eduard Mörike berichten von körperlichen Problemen, die genau mit den modernen Symptomen übereinstimmen. Doch es war der Mediziner Jean Martin Charcot, der wichtigste Lehrer Sigmund Freuds, der die Multiple Sklerose 1868 als erster umfassend beschrieb. Ein knappes Jahrhundert später, im Jahre 1952, wurde dann die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft gegründet.

Es waren Ärzte, die den Anstoß zu dieser Interessenvertretung gaben. Deshalb ist neben der Betreuung und Beratung von Betroffenen und Angehörigen die medizinische Forschung bis heute ein wichtiges Standbein der Gesellschaft. Sie initiiert und finanziert Forschungsprojekte, andere MS-Forschungsvorhaben werden koordiniert. Zusätzlich erstellt die Interessenvertretung auch Konzepte zur sozialmedizinischen Nachsorge.

Die Multiple Sklerose, an der in Deutschland etwa 100.000 Menschen erkrankt sind, ist bisher nicht heilbar. Sie entsteht durch eine Schädigung des Zentralnervensystems, bei der Zellen und Mark zerstört werden. Weil dadurch fast jedes neurologische Symptom verursacht werden kann, wird die Multiple Sklerose manchmal auch „Krankheit mit 1000 Gesichtern“ genannt. Die Beschwerden können von Seh- und Sensibilitätsstörungen über Muskelkrämpfe, Schmerzen, Sprechstörungen, Schluckstörungen und Ermüdung bis hin zu Lähmungserscheinungen reichen. Auch die sexuelle Funktion kann beeinträchtigt sein.

Dabei ist die Schwere der Erkrankung von Fall zu Fall völlig unterschiedlich. Viele Betroffene sind lange Zeit nahezu voll bewegungsfähig, während andere in wenigen Jahren zum Pflegefall werden. Deshalb muss das Angebot der Multiple Sklerose Gesellschaft sehr vielfältig sein, wozu auch die Auseinandersetzung mit dem Thema Sexualität und Liebe gehört. Viele MS-Erkrankte berichten von Veränderungen in ihrem Sexualleben, was Freude, Art und Weise und Häufigkeit betrifft.

Für die Multiple Sklerose Gesellschaft arbeiten 250 festangestellte und 5300 ehrenamtliche Helfer. Sie bietet eine telefonische Beratung durch Experten an und gibt anhand der aktuellen Forschungsergebnisse umfangreiches Informationsmaterial heraus. 16 Landesverbände, einige von der Selbsthilfeorganisation Amsel (Aktion Multiple Sklerose Erkrankter, www.amsel.de ) gegründet, bilden ein regionales Netzwerk in ganz Deutschland. Die Landesverbände sind es auch, die den Kontakt zu den 900 Selbsthilfegruppen herstellen. Und natürlich gehört auch die Fortbildung der Gruppenleiter zu den Aufgaben der Gesellschaft.

Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft kompakt

  • Mitgliederzahl: 46805
  • Schirmherr: Christian Wulff
  • Service für die Mitglieder: Der Verband bietet eine telefonische Beratung durch MS-Experten unter der Nummer 01805/777007 an. Die Website enthält neben einem Forum für Mitglieder ein Expertenforum, in dem Fragen ebenfalls fachkundig beantwortet werden. Der Verband gibt einen Newsletter und Informationsbroschüren heraus, hilft bei der Klinik- und Praxissuche und vermittelt den Kontakt zu 900 regionalen Selbsthilfegruppen. Hilfestellung gegenüber Gesetzgeber und Behörden gibt es ebenfalls.
  • Mitgliederzeitschrift: Die Zeitschrift „aktiv“ erscheint vierteljährlich und informiert über neue Erkenntnisse in der MSForschung, Therapiebehandlungen und Rechtsfragen. Sechs Wochen nach der Printausgabe ist sie auf der Webseite auch im Download erhältlich.
  • Jahresbeitrag: Je nach Landesverband zwischen 30 und 40 Euro.
  • Kontakt: Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft Bundesverband e. V., Küsterstraße 8, 30519 Hannover, Telefon 0511/96834-0, Fax 0511/96834-50, E-Mail dmsg@dmsg.de, Webseite www.dmsg.de

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