Lieben und Leben

Wenn die Lust fehlt

Nicht nur Männer können nicht immer so, wie sie wollen. Die sexuelle Unlust der Frau ist ein weitverbreitetes Phänomen, gleichwohl wird selten darüber gesprochen. Selbst beim Arzt bleibt das Thema meistens tabu, obwohl doch gerade dieser Abhilfe schaffen könnte. Schätzungen zufolge sind in Deutschland etwa zehn Prozent aller Frauen von sexueller Unlust betroffen. „Bei Frauen ist Sexualität und sexuelles Verlangen komplizierter und störanfälliger als beim Mann“, erklärt die Hamburger Gynäkologin Anneliese Schwenkhagen. Die Behandlung der sexuellen Unlust ist umso wichtiger, als viele Frauen sich davon nicht nur eine Normalisierung des Sexuallebens, sondern auch die Stärkung des Selbstwertgefühls und eine größere Ausgeglichenheit erhoffen. Trotzdem spricht nur eine Minderheit das Problem beim Arzt an. „Viele Patientinnen wünschen sich, dass der Arzt von sich aus auf die Sexualität zu sprechen kommt“, sagt Dr. Schwenkhagen. Um ein solches Gespräch zu erleichtern, wird zurzeit ein entsprechender Fragebogen entwickelt. Die Gründe für die sexuelle Unlust der Frau sind meist sehr vielschichtig. Trotzdem kann beim Arzt geholfen werden: zum Beispiel durch eine psycho- oder sexualmedizinische Therapie. Darüber hinaus ist im Moment ein neues Medikament in der klinischen Erprobungsphase, das die Serotoninrezeptoren an der Großhirnrinde beeinflusst und so das Lustempfinden der Frau stimuliert. Ergebnisse werden laut der „Ärztezeitung“ noch in diesem Jahr erwartet.

„Dass man Liebe nicht mit Geld kaufen kann, glaubt man erst dann,wenn man genug Geld hat.“

Jack Nicholson

In den deutschen Betten gibt es Nachholbedarf: 43 Prozent der Männer wünschen sich, häufiger von der Partnerin verführt zu werden. Das ergab eine Umfrage des Onlineportals www.GesundheitPro.de Die Frauen sind mit den Verführungskünsten ihrer Partner offenbar etwas zufriedener: Bei ihnen wünschen sich nur drei von zehn Frauen mehr Aktivität im Bett.

Hätten Sie’s gewusst?

Viele Menschen haben sicherlich noch überhaupt nicht davon gehört. Wissen Sie, was ein Femidon ist? Dabei kann es für Frauen eine sehr wichtige Rolle spielen: Das Femidon ist das einzige Verhütungsmittel für die Frau, das sowohl vor einer Schwangerschaft als auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützt. In dieser Hinsicht ist das sogenannte Kondom für die Frau dem meistgebräuchlichen Verhütungsmittel, der Pille, überlegen und bewahrt zudem vor ihren möglichen Nebenwirkungen. Das Femidon besteht aus dem dünnen und reißfesten Kunststoff Polyurethan und ähnelt mit 7,5 Zentimeter Durchmesser und 17 Zentimeter Länge tatsächlich einem überdimensionierten Kondom. Mit diesen Eigenschaften und einer mit Gleitmittel beschichteten Außenhaut kann es die Vagina wie eine zweite Haut auskleiden. Dabei liegt der Eingangsring außerhalb der Scheide. Zu beachten ist allerdings: Da das Einführen des Femidons Fingerspitzengefühl braucht, sollte man vorher damit üben, um eine sichere Anwendung zu gewährleisten. Pro Stück kostet ein Femidon übrigens circa zwei Euro und ist in jeder Apotheke erhältlich. www.femidon.org

Männer, geht zur Vorsorge!

Die allermeisten Krankheiten können durch regelmäßige Vorsorge rechtzeitig erkannt und erfolgreich geheilt werden – zum Beispiel Prostata- und Darmkrebs. Trotzdem gehen laut einer aktuellen Umfrage nur 40 Prozent aller Männer zur jährlichen Krebs-Früherkennung. Bei den Frauen dagegen sind es 60 Prozent. Warum aber sind gerade die Männer solche Vorsorgemuffel? Ein Grund ist, dass viele von ihnen sowieso ungern zum Arzt gehen und das nur im Notfall tun. Auch sind den Männern viele Untersuchungen unangenehm, insbesondere die Darmspiegelung. Obwohl auf diese Weise bereits Vorstufen von Darmkrebs erkannt und entfernt werden können, war etwa bei der Techniker Krankenkasse im Jahr 2009 nur jeder 100. Mann über 55 bei der Darmspiegelung. Viele Menschen wissen auch gar nicht darüber Bescheid, auf welche Vorsorgemöglichkeiten sie Anspruch haben. Umso wichtiger ist es, sich bei der Krankenkasse danach zu erkundigen. Viele von ihnen bieten einen Erinnerungsservice per E-Mail, der im Voraus über die nächsten Vorsorgetermine informiert. Damit auch die Männer häufiger zur Früherkennung gehen. Die Gesundheit wird es ihnen danken.

Gute Nacht

Die Zahl der Eheschließungen nimmt in Deutschland immer weiter ab. Dabei gibt es – neben dem Finanzamt – einen ganz praktischen Grund, den Bund der Ehe einzugehen. Neuseeländische Wissenschaftler haben jetzt nämlich herausgefunden, dass verheiratete Paare ein geringeres Risiko haben, Depressionen oder Angststörungen zu entwickeln. In einer Befragung von 34.500 Menschen in 15 Ländern ergab sich außerdem, dass Mann und Frau gesundheitlich gleichermaßen von der Partnerschaft profitieren. Frühere Studien waren noch zu dem Ergebnis gekommen, dass vor allem der Mann Vorteile aus der Ehe zieht. Im Umkehrschluss gilt natürlich, dass Singles ohne feste Partnerschaft häufiger krank werden. So fanden Forscher an der Universität Chicago heraus, dass Menschen mit guten Sozialkontakten eine wesentlich bessere Gesundheit aufweisen als einsame Männer oder Frauen. Diese vermissen vor allem die Zärtlichkeit in einer Beziehung, weniger die Sexualität an sich. Wer auf Dauer einsam ist, bei dem besteht sogar die Gefahr, dass er seine Umwelt regelrecht damit ansteckt. Ganz anders in der Partnerschaft: Sogar auf den Schlaf wirkt sich eine gute Ehe aus. Eine weitere Studie fand heraus, dass verheiratete Männer und Frauen weniger Schlafstörungen bekommen als Singles. Na dann gute Nacht!

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