Partnerschaft
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Partnerschaft: Pflegen Sie Ihre Liebe

Bis dass der Tod euch scheidet, ist in Beziehungen schon lange nicht mehr selbstverständlich. Für dauerhaftes Glück müssen Paare einiges tun, denn Liebe braucht Pflege.

Im Märchen ist es so einfach. Prinz rettet Prinzessin, Prinzessin verliebt sich in Prinz, sie feiern Hochzeit und wenn sie nicht gestorben sind, lieben sie sich heute noch. Die Realität kann da nur selten mithalten. Harmonie und traute Zweisamkeit erleben viele Paare höchstens in der Anfangszeit. Ist die rosarote Brille verschwunden, erreichen viele schnell einen Punkt, an dem so manches am anderen nervt. Warum kann er nie die Zahnpasta-Tube zudrehen? Warum bleibt sie in der Stadt vor jedem Schaufenster stehen? So groß der Verdruss auch ist: Sich deswegen gleich trennen und denken, dass mit dem nächsten Partner alles besser wird? Das erschiene wohl den meisten als zu einfach. Ein Warnzeichen für die Beziehung ist es dennoch. Schließlich würde es niemanden viel Mühe kosten, den kleinen Wünschen des Partners nachzukommen.

Reden ist Gold – Schweigen ist fatal

„Streitereien wegen einer aufgedrehten Zahnpasta-Tube können ein Zeichen dafür sein, dass es eigentlich darum geht, sich durchzusetzen“, sagt Dr. Christoph Kröger vom Institut für Psychologie und der Psychotherapieambulanz an der Technischen Universität Braunschweig. Anstelle offen miteinander zu sprechen, verlagert das Paar seine Unzufriedenheit auf Nebenschauplätze. Die Lösung heißt Kommunikation. Auch wer seinen Partner eigentlich zu kennen glaubt, darf den Kontakt zu ihm nicht abreißen lassen. Sonst wacht er eines Morgens auf mit dem Gefühl, neben einem Fremden zu liegen. Menschen verändern sich schließlich auch in Beziehungen – und nicht immer in dieselbe Richtung. Statistisch gesehen im verflixten fünften Jahr scheitern viele Ehen an Entfremdung. Die zwei Menschen, die sich einst so liebten, haben sich nun nichts mehr zu sagen.

Ohne Kompromisse geht es nicht

Eine gute Beziehung muss auch Krisen aushalten. Dazu gehören Verlusterlebnisse wie eine Fehlgeburt. Auch die hohe Arbeitsbelastung eines Partners, finanzielle Probleme, oder die Verantwortung für einen Pflegefall sorgen oft für angespannte Stimmung. Selbst ein eigentlich so freudiges Ereignis wie ein Baby stellt eine Beziehung auf die Probe. „Durchschnittlich um zehn Prozent lässt die Geburt des ersten Kindes die Paarzufriedenheit absinken“, weiß Psychologe Christoph Kröger. In der Folge leidet die Sexualität und die Rollenverteilung ändert sich. Aus zwei Verliebten sind nun Eltern geworden.

Der Knackpunkt ist das Ungleichgewicht zwischen Geben und Nehmen. Sie muss zu Hause Kinder hüten und zurückstecken, während er Karriere macht? Er muss auf gemeinsame Ausflüge und Reisen verzichten, weil sie ihre kranken Eltern pflegt? Die anhaltende Unzufriedenheit eines Partners gefährdet das gemeinsame Glück. „Anstelle Vorwürfe zu machen, sollten Sie besser Sätze wie 'ich fühle mich' benutzen“, rät der Experte. Wichtig ist, dass beide einen Schritt auf einander zugehen. Ohne gegenseitiges Verständnis und Kompromisse geht es nicht.

Vertrautes wird schnell langweilig

Einer erfüllten Partnerschaft im Weg stehen kann auch die Gewöhnung. Was man gut kennt, verliert im Laufe der Zeit an Reiz. Auch sexuell erscheint der Partner dann als weniger attraktiv. Die Versuchung, einen Seitensprung zu begehen, steigt. Für die Beziehung kann das der Todesstoß sein. Untreue und das Gefühl, hintergangen worden zu sein, tun zu weh. An diesem Punkt ist eine Paartherapie oft die einzige Möglichkeit für eine gemeinsame Zukunft.

Manchmal bleibt im Laufe der Zeit auch einfach die Liebe auf der Strecke. Im schlimmsten Fall verkehrt sie sich sogar ins Gegenteil. „Wenn der Partner nur noch negative Gefühle hervorruft, ist für viele die Trennung naheliegend“, sagt Kröger. Früher hielten die wirtschaftliche Abhängigkeit und der moralische Druck solche Paare zusammen. Heute trennen sich die meisten Paare, wenn die Partnerschaft nicht mehr die große Erfüllung bringt.

Zeit für die Liebe nehmen

Beständigkeit erhalten Beziehungen durch gemeinsame Interessen und Hobbys. „Gegensätze machen nur kurzfristig attraktiv. Das Bedürfnis, eins zu werden, lässt sich dann nicht erfüllen“, erklärt Kröger. Gute Aussichten gibt es für Paare, die einfühlsam miteinander umgehen, Rituale entwickeln und sich gerne schönen gemeinsamen Erinnerungen hingeben. Der Partner fürs Leben hat es verdient, dass man ihm regelmäßig zeigt, dass er noch die Nummer eins ist. Kleine Aufmerksamkeiten, zärtliche Gesten und Zeit, die nur für die Liebe reserviert ist, erhalten das Glück. Ein guter Seelenstreichler sind Komplimente: Sagen Sie Ihrem Partner mindestens einmal am Tag, was Sie an ihm oder ihr besonders schätzen. Auch gut: liebevolle Umarmungen und ein ehrliches Lächeln für die Liebe Ihres Lebens. Damit sie ein Leben lang hält.

Quelle: gesundheitpro.de

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