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Tierische Paarungs-Details Von Halbstunden-Orgasmen und Penis-Haken

Erektile Dysfunktion und Ejaculatio praecox in der Tierwelt?...

Erektile Dysfunktion, Ejaculatio praecox oder Azoospermie sind typische Krankheitsbilder in der urologischen Praxis. In der Tierwelt werden solche Probleme scheinbar leichtfüßig umgangen. Doch auch hier ist nicht alles Gold, was glänzt.

Schwellkörperinjektionen, MUSE, PDE-5-Hemmer, Vakuumpumpen oder spanische Fliege – zur Therapie der erektilen Dysfunktion sind zahlreiche seriöse, zwielichtige oder schlicht illegale Angebote erhältlich. Hätten die Anbieter dieser Erektionshilfen Tiere als Abnehmer im Visier, würde sie oft keinen Cent verdienen. Denn dank eines Knochens im Penis müssen sich beispielsweise viele Raubtiere wie Katzen, Hunde oder Robben nicht um ihre Standfestigkeit sorgen. Ein Grund, neidisch zu sein? Hunde mögen zwar keine Erektionsprobleme haben – jedoch bleibt der Rüde aufgrund seiner extrem angeschwollenen Eichel nach der Paarung noch etwa 10-30 Minuten in der Hündin hängen, bis die Schwellung zurückgegangen ist. Und möchte man wirklich noch eine weitere halbe Stunde mit seinem Partner in intimster Position verharren, wenn man doch eigentlich schon schlafen will? Auch bei der Paarung der Katzen gibt es im wahrsten Sinne des Wortes einen „Haken“. Katzenpenisse haben verhornte Stacheln, die mit Widerhaken versehen sind. Kein Wunder, dass Weibchen vor Schmerz den Kater abschütteln und eine Paarung unter Katzen nur wenige Sekunden dauert. Dafür dürfte es bei so einer kurzen Kopulationszeit für den Kater aber von Vorteil sein, wenn er unter Ejaculatio praecox leidet.

Unfreiwillige Geschlechtsumwandlungen …

Jedesmal anders verläuft die Paarung bei manchen Schneckenarten. Schnecken sind Hermaphroditen, somit hat jedes Tier weibliche und männliche Geschlechtsorgane. Während beispielsweise bei der Weinbergschnecke die Paarung wechselseitig und einvernehmlich stattfindet, beginnt bei anderen Arten ein Wettlauf darum, wer der Mann sein darf. Dabei kann es zu folgenschweren Missgeschicken kommen, wie das Beispiel der großen Bananenschnecke Ariolimax dolichophallus zeigt. Das circa 15 cm große Tier hat den im Verhältnis zur Körpergröße größten Penis im Tierreich. Nachteil des überdimensionalen Penis ist, dass er manchmal nach der Paarung nicht mehr befreit werden kann und dann vom Partner abgekaut wird. Grund, sich bei der Paarung zu beeilen hat die Bananenschnecke beim nächsten Mal nicht mehr: Dann ist sie ohnehin die Frau.

Auch das südamerikanische Gürteltier lebt in anderen (Penis-)Dimensionen. Im erigierten Zustand hat dieses Tier den längsten Penis aller Säugetiere, der im Vergleich zur Körpergröße schon mal zwei Drittel ausmacht. Menschen-Männchen würden damit in keine normale Hose mehr passen.

 … und unfreiwillige Enthaltsamkeit

 Einen anderen Rekord halten Wildschweine inne. Der Orgasmus bei männlichem Schwarzwild dauert bis zu einer halben Stunde. Auch das ist nur bedingt ein Grund, neidisch zu sein. Bei der Ejakulation werden mehrere hundert Milliliter Sperma regelrecht ausgeschüttet. Um diese Menge zu produzieren, benötigen die Nebenhoden etwa eine Woche. In diesem Zeitraum hat ein Keiler also nur einmal die Gelegenheit, eine Wildsau oder Bache zu decken. Und bis es dazu kommt, muss er einige Umwege in Kauf nehmen. Zunächst muss sich der Keiler gegen ebenfalls paarungswillige Artgenossen durchsetzen. Hat er das geschafft, sieht er sich mit der Tatsache konfrontiert, dass Bachen nur an wenigen Tagen im Jahr paarungsbereit sind. Um den richtigen Moment abzupassen, muss er der Auserwählten für mehrere Tage auf Schritt und Tritt folgen. Sonst riskiert er, dass ein Kontrahent ihm zuvor kommt. Letztendlich dürfte ein Mensch weitaus höhere Paarungschancen haben als ein Wildschwein, auch wenn sich dieses nie über eine zu geringe Spermamenge beklagen würde.  Autor: Sebastian Lux

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