Reise-Lust
Balsam für die Seele
Wellness, Thermalbäder und Massagen bringen den Kreislauf auf Touren und fördern die Gesundheit – besonders in der kalten Jahreszeit
Wann haben Sie es sich das letzte Mal so richtig gut gehen lassen? Haben die Seele baumeln lassen und dazu noch etwas für Ihre Gesundheit getan? Wellness bietet alle Möglichkeiten dazu. Thermalbäder, Sauna und Massagen helfen vor allem im Winter, für den Kreislauf und das Immunsystem etwas Gutes zu tun und sich dabei auch noch pudelwohl zu fühlen.
Mittlerweile gibt es in ganz Deutschland entsprechende Angebote (siehe Internet-Adresse). Wenn Sie aber etwas Besonderes erleben möchten, dann besuchen Sie doch einmal Baden-Baden. In der Stadt, die bereits im Namen auf ihre Heilquellen hinweist, wurde bereits Wellness betrieben, als es diesen Begriff noch überhaupt nicht gab. Baden-Baden hat eine jahrhundertealte Tradition als Kurort und wartet mit unzähligen Wellness- Angeboten auf.
Besonders zu empfehlen sind die beiden großen Thermalbäder der Stadt. Die Caracalla-Therme, benannt nach den größten Thermen der Antike in Rom, ist eine hochmoderne Anlage mit Glasfassade, Marmorsäulen sowie weißen und blauen Fliesen. Die Therme ist über 3000 Quadratmeter groß und bietet unter anderem Heiß- und Kaltwassergrotten, Whirlpools, Wasserfälle, Strömungskanäle, Massagedüsen und eine römische Saunalandschaft. Hier kann man einen ganzen Tag verbringen, ohne sich zu langweilen.
Eine ganz andere Atmosphäre verbreitet das Friedrichsbad. Es ist über 125 Jahre alt und hat seinen ursprünglichen Parcours aus 16 Stationen weitgehend beibehalten. Nacheinander absolviert der Besucher Becken mit unterschiedlichen Wassertemperaturen, eine Seifenbürstenmassage sowie Heißluft- und Dampfbäder. Männer und Frauen nehmen unterschiedliche Eingänge und treffen, übrigens nackt und nur mit einem Handtuch dabei, am Ende im römisch-irischen Bad zusammen. Es ist der architektonische Höhepunkt der Anlage: Über dem Bad erhebt sich eine große Kuppel (Foto links), an den Wänden befinden sich Fresken. Hier kann man sich wirklich fühlen, als würde man ein Bad im alten Rom besuchen.
„Hier vergessen Sie nach zehn Minuten die Zeit und nach 20 die Welt“, hat der amerikanische Schriftsteller Mark Twain auf einer Europareise über das Friedrichsbad geschrieben. Und er hatte recht: Zeit scheint innerhalb dieses Thermalbads nicht zu existieren. Es ist ein Ort, wo man jenseits des Alltags ungestört seinen Gedanken nachhängen kann.
Die Quellen der Stadt schießen aus 2000 Meter Tiefe mit einer Temperatur von 50 bis 68 Grad zur Oberfläche. Auf seinem Weg reichert sich das Heilwasser mit zahlreichen Mineralstoffen an: Lithium, Cäsium, Natrium, Borsäure und Kieselsäure. Die Anwendungen mit dem Wasser fördern die Durchblutung der Muskulatur und helfen bei Gelenkschmerzen, Atemwegsbeschwerden, Stoffwechselstörungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Und wenn man gerade nicht in den Bädern weilt, hat Baden- Baden auch sonst einiges zu bieten. Große Parks laden zum Spazieren ein, es gibt hervorragende Restaurants. Darüber hinaus hat sich die Stadt in den vergangenen Jahren zu einem kleinen Kunst-Mekka entwickelt. Wie bei den Thermen kann der Kurgast auch hier zwischen historisch und modern wählen: Die klassizistische Kunsthalle zeigt vorwiegend moderne Kunst, während das moderne Frieder-Burda-Museum – entworfen vom berühmten Architekten Richard Meier – unter anderem mit einer Sammlung des deutschen Expressionismus aufwartet.