Auf der Suche nach Ähnlichkeit
Gegensätze ziehen sich aus, meinte einmal ein Scherzbold. Ganz verkehrt ist der saloppe Spruch nicht. Tatsächlich üben sehr unterschiedliche Männer und Frauen aufeinander jeweils eine sehr große sexuelle Anziehungskraft aus. Einem Menschen zu begegnen, der ganz anders ist als man selber, kann äußerst faszinierend sein. Zu langfristigen Beziehungen allerdings kommt es bei solchen sehr gegensätzlichen Paaren meistens nicht. Meistens geht die Partnerschaft auseinander, weil es im Lauf der Zeit zu Konflikten über unterschiedliche Wertvorstellungen, Vorlieben und Verhaltensweisen kommt. Und seien sie zunächst so unbedeutend wie etwa die Tatsache, ob man gerne zusammen essen geht oder nicht.
Verhaltensforscher und Psychologen sind heute deshalb davon überzeugt, dass wir auf der Suche nach einer langfristigen Bindung ähnliche Menschen finden möchten. Gemeinsame Werte, gemeinsame Interessen, ein gemeinsames Verständnis für das richtige Maß von Sicherheit und Offenheit – alles das ist wichtig, wenn eine Beziehung Bestand haben soll. Denn je ähnlicher sich zwei Menschen sind, desto geringer ist das Konfliktpotenzial. Wer selber sehr auf Ordnung hält, möchte keinen notorisch unordentlichen Partner.
Dabei spielt natürlich auch ein gemeinsam erarbeitetes Verständnis von Sexualität, ihren bevorzugten Spielarten und ihren Grenzen eine große Rolle. Gehen die gegenseitigen Vorstellungen zu weit auseinander, hat die Beziehung kaum eine Zukunft. Teilweise lässt sich der Wunsch nach Ähnlichkeit sogar evolutionsbiologisch erklären: Um möglichst viel des eigenen Erbguts fortzupflanzen, suchen wir ähnliche Partner. Aber in erster Linie, glauben die Wissenschaftler, prägen die Menschen ihre Erfahrungen mit Eltern, Freunden und Partnern. Oder, wie es ein Forscher einmal umschrieben hat: Paare funktionieren am besten ohne Unterschiede – abgesehen von einem großen Unterschied: dem Geschlecht.
Nur noch Augen füreinander haben – dieser Ausdruck stimmt genau: Wenn man verliebt ist, blendet man die Umwelt einfach aus. Wie sich jetzt herausgestellt hat, geht dieses Verhalten weiter als bisher angenommen. Nicht nur ohnehin lästige Dinge verschwinden vom Radar, sondern auch attraktive Personen. Ein verliebter Mann bemerkt die schöne Frau auf der anderen Straßenseite einfach nicht, die ihm in einer anderen Situation aufgefallen wäre. Und bei seiner Partnerin ist es ähnlich. Amerikanische Psychologen sehen darin die Überbleibsel eines evolutionären Prozesses, der für stabile Partnerschaften sorgt und die Chance auf Nachkommen erhöht. Herausgefunden haben die Wissenschaftler das in einem interessanten Experiment. 100 Studenten bekamen Fotos von attraktiven und weniger attraktiven Männern und Frauen zu sehen und mussten danach ein Objekt identifizieren. Die Hälfte der Gruppe hatte zuvor einen Aufsatz über verliebte Momente schreiben müssen, was psychologisch das Verhalten beeinflusst. Diese Gruppe tat sich bei der Identifizierung der Objekte leicht, weil sie weniger durch die attraktiven Fotos abgelenkt worden war als die andere Hälfte der Gruppe. Genau das zeigt, warum verliebte Paare nur noch Augen füreinander haben.
Viele Frauen kennen es: Wenn allmählich die Laune in den Keller hinabsteigt, wenn der Rücken weh tut oder die Brüste zu schmerzen anfangen – dann sind sie wieder da, die Tage vor den Tagen. In der Zeit vor der Monatsblutung gerät das hormonelle Gleichgewicht aus den Fugen, und das mit vielfältigen und individuell völlig unterschiedlichen Folgen. Dazu können eine unerklärliche Traurigkeit, ansteigendes Gewicht, Verdauungsbeschwerden, Bauchschmerzen, Krämpfe oder Verunreinigungen der Haut gehören. Etwa jede fünfte Frau erlebt in Deutschland ein besonders stark ausgeprägtes prämenstruelles Syndrom (PMS).
Doch viele der Beschwerden lassen sich lindern oder zum Verschwinden bringen. Frauenärzte weisen daraufhin, dass manche Symptome durch Stress oder eine zu salz-, zucker- und fettreiche Ernährung entstehen können. Empfohlen werden auch Yoga-Übungen, Autogenes Training, Tai-Chi und Akupunktur. Darüber hinaus gibt es gegen die PMS-Folgen eine Reihe von natürlichen Heilmitteln wie Mönchspfeffer, Baldrian oder Johanniskraut. Eine Hormonbehandlung dagegen setzt direkt an der Ursache an. Manchen Frauen hilft bereits die Pille. Ebenso gibt es spezielle Hormonpräparate, zum Beispiel ein Progesterongel. Ein Besuch bei der Frauenärztin klärt über die Alternativen auf. Immerhin ist eines sicher: Mit den Wechseljahren verschwinden dann auch die Tage vor den Tagen.
Ist Ihnen auch schon einmal aufgefallen, dass ältere asiatische Menschen oft jünger aussehen? Das liegt an ihrer glatten Gesichtshaut, und die hat mit dem hohen Soja-Anteil in der Nahrung zu tun. In Asien ist die Sojabohne Grundnahrungsmittel und gilt als heilige Pflanze. Weil verschiedene Soja-Proteine die Hautstruktur verbessern und ihre Feuchtigkeitsspeicher auffüllen, haben Kosmetikkonzerne bereits sojahaltige Hautcreme auf den Markt gebracht. Doch von der Pflanze profitieren können Sie auch so: Eine gute Sojasauce ist ein perfektes Würzmittel, sie verfeinert dunkle Saucen und macht selbst gekochten Reis zu einer vollwertigen Mahlzeit. Probieren Sie es mal aus!
Die Jahre vergehen, Lust und Liebe bleiben: 80,9 Prozent der Menschen, die seit langer Zeit in einer festen Beziehung leben, finden ihren Partner immer noch sexuell attraktiv. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der „Apotheken Umschau“ unter 1295 Männern und Frauen. Und immerhin knapp 60 Prozent der Befragten sagen, dass die Sexualität im Laufe der Beziehung intensiver und schöner geworden ist.
Bestimmt haben Sie schon einmal den Film „Frühstück bei Tiffany“ gesehen. Die bezaubernde Audrey Hepburn hat darin als stets perfekt angezogene Lebenskünstlerin und Juwelenfreundin eine Rolle für die Ewigkeit gespielt. Kaum bekannt ist, dass das Drehbuch des Films auf einen Roman des vielleicht bedeutendsten amerikanischen Schrifstellers des 20. Jahrhunderts zurückgeht: Truman Capote. Seine Werke sind gerade neu ins Deutsche übersetzt worden, und der Verlag Kein & Aber hat dabei eine schöne Hörbuchversion von „Frühstück bei Tiffany“ herausgebracht. Christian Kracht, selbst ein erfolgreicher Schriftsteller, liest vor. Und als Zuhörer kann man erfahren, dass Capote seine Romanfigur durchaus etwas liebeslustiger dargestellt hat, als wir sie aus dem Film kennen ...
Truman Capote: Frühstück bei Tiffany. Vorgelesen von Christian Kracht, Kein & Aber Verlag, 3 CDs, 22,80 Euro